Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Wunsch Hochmeister Albrechts nach Hg. Georgs Rat bezüglich des polnischen Hilfeersuchens gegen Großfürst Wassili von Moskau; [2.] Wiederholung seiner bereits übermittelten Empfehlung in dieser Sache.

Berlin, GStAPrK, XX. HA, OBA Nr. 19726, Orig. Pap. m. S.

Kurzregest: Joachim/Hubatsch, Regesta, Nr. 19726.

[1.] Hat heute die (nicht vorliegende) Abschrift eines Schreibens Kg. (Sigismunds) von Polen an Hochmeister Albrecht und dessen darauf gegebene (nicht vorliegende) Antwort erhalten und daraus ersehen, dass Großfürst (Wassili) von Moskau den polnischen Kg. im Großfürstentum Litauen ohne Grund, wider bestehende Verträge und zum großen Nachteil der Christenheit angegriffen hat. Derhalben seyn kgl. wirde euir liebe anruft als seyner kgl. wirde frund und als den, dem es seyns ordens halben gebüren sol, seyner kgl. wirde wider des Moskowiter zu helfen, und wo euir liebe solchs zu tune wegern werden, so konnen seyn kgl. wirde den angesatzten tag zu Posena, wie euir lieb gebeten, nicht erstrecken. Hierzu hat der Hochmeister ihn um Rat gebeten, der folgendermaßen lautet:

[2.] Er habe selbst vor einiger Zeit auf Bitten Mgf. Kasimirs (von Ansbach-Kulmbach) uf den houbthandel, zu Peterkau gescheen1, euir lieb unser gutdünken und bedenken, was euir lieb zu tun, schriftlich vermeldet [Schreiben liegt nicht vor]. Darinne wissen wir umb manchfeldiger umbstendikeit willen, dye der federn nicht zu vertrauen, noch bey uns keyner anderung, in trostlicher zuversicht, wenn euir lieb und derselben orden des hauptartikels mit kgl. wirden furderlich zu entschaft quemen, seyn kgl. durchlauchtikeit würden dye furderung nach gelegenheit euir lieb, der kürzlich an seyn regiment kommen, auch dermassen anstellen, das euir lieb leydelich seyn wurde, wiewol euir lieb unsers vernemens uf erden nichts rümlichers und der hl. christenheit nützers tun moge dann wider dye abgesunderten unsers glaubens in der zeit kgl. durchlauchtikeit als eynem christlichen Kg. zu helfen, damit sie des orts, euir lieb landen, als wir vernehmen, nahe gelegen, nicht ubirhantnemen. Uns bedünkt auch, euir lieb haben kgl. wirde der knechte halben nicht eyn unzymliche antwurt gegeben. Ist auch unser gutdunken, wie wir nicht zwyfeln, das euir liebe daruber, wie sich euir lieb in yrem schreyben kegen kgl. durchlauchtikeit erboten, halten, angesehen, wo es anders geschee, was euir lieb bey vil christenlichen stenden und derselben euir lieb loblichen orden vor nachrede geberen wolle.

Anmerkungen

1
 Sie Nr.114, Anm. 1.