Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Zahlung von 4000 fl. durch das Regiment zur Begleichung von Zehrungskosten Landgf. Wilhelms; [2.] Erlegung weiterer 3000 fl. zur Rückzahlung von Schulden des Landgf. in Worms und Oppenheim; [3.] Termin für die Rückkehr des Landgf. nach Hessen; [4.] Rechnungslegung über sämtliche Zehrungskosten; Zahlung des 7000 fl. übersteigenden Betrags durch das Regiment; [5.] Entscheidung über Streitigkeiten wegen der Abrechnung durch die ksl. Kommissare; [6.] Kurzfristige Zahlung von 900 fl.; [7.] Unberührtheit des ksl. Spruchs durch die Schiedsverhandlungen.
Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 251, fol. 101a–102b, Kop.
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[1.] Erstlich, das die regenten hinter Gf. Sigmund zum Hagen, ksl. Mt. cammerrichter, Gf. Adam von Beichlingen und Johann von Lewenstein semptlich 4000 fl. an golde- oder silbermonz landswerung legen, davon zu bezalen diejenigen, so Landgf. Wilhelme und seiner gemaheln [Landgf.in Anna d. Ä.], dweil sie usser dem Ft. Hessen gewesen, zur zerunge in geheyme furgestreckt haben, so weyt das reicht. Wilche gleubiger den obgemelten geoffenbart, aber durch sie forter nicht gemelt werden soln. Doch so soln die gemelten Georgen und Johan von Lewenstein sich verschreiben und geleben, von solchem gelde nichts uszugeben, es sey dan, bevor Landgf. Wilhelm uber Rhein in die obern Gft. Catzenelnpogen gein Darmstatt kommen, in gestalt, forter in das land zu Hessen inhalt ksl. Mt. spruchs zu reysen.
[2.] Zum andern soln auch die regenten zu bezalung der schuld, so Landgf. Wilhelm zu und umb Wormbs und Oppenheim für dargelegt essenspeise und ander zerunge schuldig ist,/
[3.] Item hieruf sal sich Landgf. Wilhelm one alles verziehen uf nehist mitwoch nach dem hl. cristage [29.12.12] mit den ksl. commissarien in das Ft. Hessen, da Landgf. Philips hof heldet, inhalt ksl. Mt. spruch erheben und fügen.
[4.] Item so von Landgf. Wilhelms wegen die rechenonge der zerung kurz halben der zeit nicht forderlich gescheen mag, so sich bisher darzu nicht geschickt ist, so sal solche rechenonge, so Landgf. Wilhelm in das Ft. Hessen komm, zu seiner, Landgf. Wilhelms, gelegenheit den regenten in beysein der commissarien gescheen, und wes Landgf. Wilhelms und seiner gemaheln zerunge uber die vorgemelten 7000/
[5.] Item würde aber in solch rechenonge irrunge oder span entsteen, das ein teil vermeynet, das, so die rechenong tragen würde, us ksl. Mt. spruche zu bezalen schuldig zu sein und der gegenteil meynet, dem andern teil zu bezalen geboren und zusteen solt oder wie sich die irrunge begebe, solchs sal zu ksl. Mt. oder irer commissarien erkentnus und spruche stehen. Was die hierinnen uf beyder teil anzeigen erkennen und sprechen werden, dabey sol es an wegerunge bleiben, und wes den regenten hierinnen ufgelegt wirt, dem unverhalten uf zeit, als die commissarien setzen werden, nachkommen. Des sie auch also nottürftige verschreibunge uber sich geben soln.
[6.] Item das die ksl. Mt. von den obgemelten 4000 fl. irer schult 900 fl., als es die Landgf.in anzeigt, zu stunt entricht werde. Will es dan an bezalunge der orte, als obgemelt, zu kurz werden, soln die regenten solche 900 fl. /
[7.] Und das diese handelong ksl. Mt. spruche unabbrüchlich sein, der auch in voller craft bleiben solle.