[1.] Empfehlung eines Aufenthalt Bf. Lorenz’ im Wildbad Ems; [2.] Seine Mitwirkung an der Beilegung der hessischen Streitsache; [3.] Gewalttätiger Konflikt zwischen EB Richard von Trier und Eberhard von Marck-Arenberg; [4.] Warten auf die Geldzahlung durch Johann Morsheimer; [5.] Wunsch nach einem Treffen mit Bf. Lorenz.
Würzburg, StA, Würzburger RTA 4, fol. 134–135, 138, Orig. Pap. m. S. (Vermerk: [In sein]er ftl. Gn. hand).
[1.] /134a/ Gn. F. und H.,[…] es wurd hye geredt, eur ftl. Gn. sollen in das wilpald [= Wildbad] gein Ems zu meinem gnst. H. [EB Philipp] von Collen, und nemlich quinta May, komen. Solchs hab ich von der Guetlerin von Augsburg gehort. Bin sonst gefragt, aber ich hab nichts mogen antworten, dann ich wais ye nichts davon, woher es kompt. Nympt mich wunder, dann ein gedenken hab ich, es hab einer davon geredt, dem es villeicht Collen geschriebn hab etc. Ich bin aber der maynung, wann es eur Gn. sonsten gefelt, eur Gn. dorf keins erlaubens. Eur Gn. baden wol,/134b/ ehe von noten sein werde, hye zu handln oder das sonsten noch einicher F. herekomen wird. Das zaig ich eur ftl. Gn. darumb ane, das auch mich dauert, das ich und ander hye so vergebenlichs ligen sollen, dann on das, so ich nehesten dinstag [3.5.13] hye der handelung erwarten soll, versihe ich mich genzlich, ich wolt eur ftl. Gn. nutzer doheymen seyn. Das stelle ich zu eur Gn. Was der will ist, will ich gehorsamlich leben. […]
[2.] Ich bin sampt dreien sonst verordent in der hessigen handelung [vgl. Abschnitt I.3.8]. Darin tun wir alle treuen fleis, die sachen zu vertragen, das zerung laut spruchs zu Colen1 vertragen und bezalt, auch der Landgf. [Wilhelm d. Ä. von Hessen] heymekome etc. Versihe mich, die regenten werden sich meinen halben der muhe und arbeyt bedanken. […]
[3.] /135a/ Item [EB Richard von] Trier soll gegen H. Eberharten von Arnberg [= Marck-Arenberg] eine gewerb haben gehabt, in meynung, im ein schlos oder flecken abzusteigen. Des Arnberg gewarnt und erwartet. Do sie gestigen, hab er ob 40 eingelassen, die alle erstochen, und sollen sich nun vil andere,[Gf. Dietrich von] Manderschid,[Gf. von] Virnberg, auch H. Ruprecht [von Arenberg], des gegen Trier annemen wollen etc. Hab ich heut von [Bf. Wilhelm von] Straspurg ober disch, der auch sonderlich eur Gn. in aller freuntschaft gedacht und nachfrag gehabt, gehort. […]
[4.] /138a/ Der 80 fl. halben, dem camergericht zu zalen, wart ich noch teglichen bezalung vom [Johann] Morsheymer, will auch gern allen vleis ankeren, die einzupringen, aber er scheuet mich uberal, glaub auch nit, das er zale, sonderlich noch der zeit. […] Bevilh mich eur ftl. Gn. in aller untertenigkayt. Geben zu Worms sontag prima Maii Ao. XIII.
[5.] [Nachschrift:] Ob eur Gn. wurden zihen in das bad der zeit, das ich dan und ehe die sachn nehesten mitwochens [4.5.13] eynigung […] halben angericht wern, nit zu eur Gn. als gein Meinz komen mocht, so mugen mir dannocht eur Gn. solichs anzeigen, mich mit meinen schriften [zu] eur Gn. zu tun, darnach haben zu richten. Geschee es aber nach obgemelten handlungen, so mocht ich dannoch wol leyden, das mich eur ftl. Gn. zu sich gein Meinz beschid, allerley mit eur Gn. zu reden.