Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Bitte um Vollzug des ksl. Mandats gegen Gf. Edzard von Emden; Wunsch nach Zurückweisung von dessen Appellation und nach Verhängung der Reichsacht gegen ihn; [2.] Erlangung des Achtbriefs ohne erneute Ladung; [3.] Bitte um Bestellung Gf. Eberhards von Königstein zum Hauptmann mit dem Auftrag zur Einnahme Groningens auf ksl. Befehl; [4.] Wunsch nach einer Geldhilfe für das Unternehmen gegen Gf. Edzard; [5.] Auftrag zur Erlangung einer ksl. Erklärung über die Aufhebung der Schulden Hg. Georgs bei Gf. Edzard.
Dresden, HStA, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Loc. 8183/2, fol. 126a–127b, Konz. (p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: [Johann] Renner; Vermerk auf dem Deckblatt fol. 125a: Dieser form nach ist Dr. Werter mit einer instruction von meinem gn. H. zu ksl. Mt. abgefertigt worden dornstags nach Thome apostoli zu Leipzk Ao. etc. XVcXIII, und sein im nachvolgende credenz [liegt nicht vor] mitgegeben).
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[1.] Nachdem seine Mt. uf unser nest undertenigs ansuchen durch unsern rat und lb. getrauen H. Cesarn Pflug, ritter, das mandat, so sein Mt. zu Collen wider den Gf. [Edzard] von Embden gegeben1, ausgehen zu lasen, vorhengt und erleubt hat, darzu, denselben Gf. seiner langwirigen ungehorsam und mutwilligen handelung durch hulf unser Hh., frunde und undertanen mit der tad anzugreifen, des wir uns undertenig bedanken. Und zeigen seiner ksl. Mt. an, das wir uf sulch seiner Mt. erloubnis des Gf. reten, die befel gehabt, sulch mandat anzunemen, nachdem die unsern keinen sichern zugang zu dem Gf. gehabt, am dinstag noch Katherine [29.11.13] haben insinuiren lasen. Welche rete mit vordrislichem gemut sulch mandat angenommen und des folgenden tages in meinung gestanden, zu appelliren, seiner Mt. ungehorsam zu leisten und uns des rechten und billikeid lenger mit gewald vorzugeheen. /
[2.] Item das Dr. Werterde daruf erbite, das die acht sunder neue citation mog erlangt werden, als sulchs vormals auch bescheen, dan die zeid, den Gf. anzugreifen, keine citation und weiter proces zu halden nicht erleiden mag. Und so sunder citation im ksl. achtbrif wolt gegeben werden, so sol er der acht halben nicht weiter sollicitiren, sunder daruf wider denselbten Gf. uf die acht erbiten, das alleine von dem Gf. wider das ausgegangen mandat nichts angenommen werde. So wollen wir uns an dem mandat und erlobnis, das wir in angreifen mogen, benugen lasen.2
[3.] Zum andern, so der Gf. ausgangs der zweier monat in sulchem ungehorsam, als wir uns genzlich versehen, beharren wirdet, will uns geburen, mit der tad durch hilf unser Hh. und frund und undertanen zu volfaren. Und uf das wir sulchs dester bas volenden und volfuren mogen, sein ksl. Mt. undertenig zu bitten, uns einen houbtman in seiner Mt. namen, nemlich den [Gf. Eberhard] von Konigstein, zuzuorden, in masen uns dan sein Mt. durch H. Cesar Pflug had zusagen lasen, mit dem befel, das derselbte houbtman uns zuzihen wolle an die stelle und uf die zeid, dahin wir ihn erfordern werden, und sich allenthalben unsers befels halten und sunderlich /
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Item so befunden, das ksl. Mt. an dem gelde zu reichen beswerung, sol er nicht fast [= sehr]anhalten, so er die andern artikel ausgerichten mag, und sunderlich vleis haben, das der houbtman uf ksl. Mt. unkost uns moge zugeschickt werden, in ansehung, das ksl. Mt. uns etzlicher mas aus craft der comission in disen sachen hulfe zu tunde schuldig und ditz fast ein kleine hulfe ist.
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