[1.] Entschuldigung für sein Fernbleiben vom Reichstag; [2.] Fortwährende Attacken auf das Hst. Bamberg in der Vergangenheit, zuletzt durch Götz von Berlichingen und Hans von Selbitz; Fortdauer dieser Bedrohung; [3.] Zu befürchtende Probleme beim Schutz der durch böhmische Adelige bedrängten Bamberger Schlösser und Orte in seiner Abwesenheit; Bitte um Verzicht auf seine persönliche Teilnahme am Reichstag.
Bamberg, StA, Hst. Bamberg, Geheime Kanzlei Nr. 538, fol. 302a–304b, Kop. (einige wegen Beschädigung des Blattes nicht lesbare Wörter sind sinngemäß ergänzt bzw. entsprechend gekennzeichnet.).
/302a/ Instruction uf ausgeschriben reychstag zu Wormbs uf allerheyligentag a–Ao. etc. 13 [1.11.13]–a
[1.] Entschuldigung meins gn. H. personlichen ausenbleybens.
[2.] Item der geschickt soll erstlich ksl. Mt. meins gn. H. schuldig, willig, untertenig und gehorsam dinst sagen und darnach melden, ir Mt. hab meinem gn. H. schreyben lassen [Nr. 394], mit ernst begerend, personlich uf itzigem ausgeschrieben irer Mt. reichstag zu Wurmbs zu erscheinen, unangesehen aller ander gescheft, allein sein [Gn.] verhinder dann gewalt [1 Wort nicht lesbar], alsdann uf demselben tag sein volmechtige potschaft zu haben etc., der hl. kirchen, irer Mt. und des Reychs und gemeiner teutschen nacion obligen und notturftigen zu vernemen und, denselben mit irer Mt. oder iren treffenlichen reten, auch andern Kff., Ff. und stenden des Reychs rat und fursehung zu tun, zu verhelfen etc. /302b/ Nu sey mein gn. H. ksl. Mt. als seinem allergnst. H. zu aller unterteniger gehorsam albeg willig und geflissen. Aber ksl. Mt. haben hievor warhaftiglich vernomen, wie und aus welicherley ursachen seiner ftl. Gn. stift in unrat, abnemen und unvermoglichkeyt komen und gewachsen sey und noch teglich doerein wechst und sunderlich durch die mutwilligen, frevenlichen vehd, zuschub und beschedigung, als dann seiner Gn. vorfaren und sein ftl. Gn. irer Mt. zu offermalen cleglicherweys angezeigt und umb gn. abwendung und fursehung unter [tänig] [ca. 2 Wörter nicht lesbar] vleys gepeten und [1–2 Wörter nicht lesbar] furpracht, wie mutwilliglich und [freven]lich Gotz von Berlichingen, uber das er kein spruch und vorderung zu seinen ftl. Gn. nit gehabt noch furgewendt und eben zu der zeyt, als sein Gn. uf irer Mt. jüngstgehalten reychstag zu Colen und Trier gewest, in /303a/ seiner Gn. hochst regal, das gleyt zwischen Neuses und Vorcheim, gefallen, dorin ein grosse anzal kaufleut geschlagen, gefangen, ine das ir genomen, hinwekgefürt und geschatzt.1 Darzu so hab Hans von Selbitz seinen ftl. Gn. schlos und stat Vilseck abgerant, gebrucht [=gebrochen], geblündert und gebrant.2 Und wiewol ir ksl. Mt. sich darin ganz gnediglich und trostlich erzeigt, deshalben solich tetere in irer Mt. und des hl. Reychs acht denunciren und verkünden lassen3 und wieder sie einen hauptman [Fh. Gangolf d. J. von Hohengeroldseck] verordent4, so sein doch dieselbigen tetere und echter noch nit [zu] billiger widerlegung und [1 Wort nicht lesbar] bracht, sunder haben sein ftl. Gn. und die iren sieder noch mere mit brant und sunst beschedigt, stehen des noch in steter ubung, haben auch ein grossen anhang und sein wol gefreunt und verdient. Und wiewol der loblich schwebisch punt (darin sein Gn. auch sey) wider soliche und ander fridbrecher /303b/ und echter, auch ir anhenger und helfer ein streyfende rot verordent haben, so konnen doch dieselben sein Gn. (dieweyl sein ftl. Gn. Ft. ganz offen und darein und daraus wol zu kommen ist) sein Gn. und die seinen vor brant und beschedigung nit bewaren, auch sie und derselbig punt seinen ftl. Gn. vor dem uberzug der Pflug und ander beheimischen Hh. sobald kein rettung und beystand tun.
[3.] Nachdem sein ftl. Gn. etlich schlos und flecken unter [halb d]em Beheimerwald li [egen hat, d]awider solich beheimisch Hh., wo sein ftl. Gn. und die seinen dagegen nit in gereytschaft sitzen, leychtlich zu handeln hetten, solt nu sein ftl. Gn. irer Mt. schreyben und begeren nach aus seinem stift und so weyt hinwegziehen, so hab ir ksl. /304a/ Mt. aus hochloblicher verstentnus zu ermessen, das obberürt seiner Gn. veynt und widerwertig dester ehe und leychtlicher in seiner Gn. stift und die seinen greyfen und seiner Gn. stift und die seinen so schwerlich beschedigen, das es ine unüberwintlich sey und seinen ftl. Gn. solichs bey seinen untertanen einen unwiderpringlichen nachteyl und grossen abfall geperen würden. Darumb biete sein ftl. Gn. ir ksl. Mt. als seinen allergnst. H., liebhaber, beschützer und beschirmer seins armen stifts mit allem untertenigem, demütigem vleys, ir Mt. wollen [1 Wort unleserlich] angezeigt sein und [2–3 Wörter unleserlich] obligend beschwerd zu herzen füren und bedenken und sein ftl. Gn. seins personlichen komens gnediglich erlassen. So hab sein Gn. ime, dem geschickten, an seiner Gn. stat uf solichen reychstag alhere verordent und wolle sich sein ftl. Gn. des zu irer ksl. Mt. /304b/ verhoffen und vertrosten und das umb dieselben ir Mt. zusambt schuldiger gehorsam unterteniglich und willigs vleys verdinen.