Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Marburg, StA, Bestand 3 Nr. 364, fol. 20–21, Orig. Pap. m. S.
Der Ks. hat den Jülicher Landständen nachdrücklich befohlen, die geplante Heirat zwischen seiner (Hg. Johanns) Schwester (Hg.in Anna) und Hg. (Karl) von Geldern zu verhindern (Nr. 492). Gleiches hat jüngst im ksl. Auftrag auch Gf. Felix von Werdenberg-Heiligenberg verlangt (vgl. Nr. 493). Seine daraufhin zusammengerufenen Untertanen, Ritterschaften und Landstände haben erklärt, die klevischen Ritterschaften und Städte hätten auf ihre dem Ks. und dem Haus Burgund lange Zeit geleisteten Hilfsdienste gegen Geldern hingewiesen. Wenn sie diese nun erneut erbringen müssten, drohe ihnen vollständiges Verderben. Deshalb befürworteten sie Verhandlungen über eine Heirat zwischen seiner Schwester und dem Hg. von Geldern. Außerdem haben sein Vater Hg. Johann (II.) von Kleve und dessen Landstände das Recht, Hg.in (Anna) nach eigenem Gutdünken zu verheiraten und müssen ihn (Hg. Johann III.) nicht um seine Meinung fragen. Er selbst hat keinerlei eigene Heiratsverhandlungen mit dem Hg. von Geldern geführt. Versichert, dass er und seine Ritterschaften und Landstände unabhängig davon, ob die Heirat zustande kommt oder nicht, immer treu zu Ks. und Reich sowie zum Haus Burgund stehen werden. Geht davon aus, dass auch die klevischen Untertanen dazu bereit sind. Bittet, diese Darlegung wohlwollend aufzunehmen und ihm, seinen Landen und Untertanen ein gnädiger Herr und Ks. zu bleiben.