Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 50, Nr. 62 Fasz. 1, o. Fol., Orig. Pap. m. S.

Schlägt vor, dass die Räte in Beantwortung des ksl. Schreibens (Nr.667, Anm. 1) (Philipp) Schenk von Limpurg mitteilen, Kf. Joachim habe seine Vertreter zu dem vom Ks. anberaumten (Kreis-)Tag am 3. Februar (Blasii) nach Leipzig geschickt. Da jedoch die ksl. Gesandten dort nicht erschienen seien, seien alle ftl. Räte einschließlich der brandenburgischen wieder heimgekehrt. Nachdem Kf. Joachim nunmehr zum Ks. geritten sei, könne man davon ausgehen, er werde sich uf irer Mt. begeren gepürlich und unverweyßlich, als seiner Gn. H. und vater [Kf. Johann] und vorelder loblicher gedechtnus alle getan haben, wissen zu erzeygen. Weil sie von ihm keinen entsprechenden Befehl erhalten hätten, wüssten sie nicht, warum sie den neu anberaumten Tag in Leipzig beschicken sollten. Auch hätten die kftl. Statthalter keinen Beschluss gefasst, jemanden nach Worms zu entsenden. Empfiehlt außerdem, dass sie sich erkundigen, welche Gesandtschaften zum angegebenen Termin nach Leipzig kommen, um Kf. Joachim baldmöglichst darüber informieren zu können. Er selbst hat gehört, dass EB (Albrecht) von Mainz zum Unternehmen gegen Franz von Sickingen 40 Berittene entsandt haben soll, sich aber noch zuhause aufhält, vielleicht auch nicht gewillt ist, disen reychstag1 zu besuchen.2

Anmerkungen

1
 Der Mainzer Reichstag kann damit nicht gemeint sein, da dieser erst am 23. April einberufen wurde (Nr.721).
2
 Ein den Empfehlungen von Bf. Hieronymus entsprechendes Schreiben sandten die kurbrandenburgischen Räte am 18. April 1517 (sunabents in der hl. osterwochen) von Cölln an der Spree aus an Philipp Schenk von Limpurg. Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 50, Nr. 62 Fasz. 1, o. Fol., Konz.