Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Sein unverzüglicher Aufbruch in den Niederlanden nach Mainz zur Vorbereitung des Feldzugs gegen Franz von Sickingen; [2.] Aufforderung zur Entsendung des auferlegten Truppenkontingents nach Worms und zur Teilnahme am Mainzer Reichstag.

Orig. Druck m. S. (p.r.p.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: [Wilhelm] Butsch): Frankfurt a. M., IfStG, Reichssachen II Nr. 419, o. Fol. (an Bm. und Rat von Frankfurt a. M.; Präs.vermerk: Praesentatum 4a Junii Ao. 1517 per nuntium imperatoris)1; München, HStA, Rst. Regensburg, Urkunden 1517 V 31 (an Kammerer und Rat von Regensburg); Nördlingen, StadtA, Missiven 1517, fol. 6 (an Bm. und Rat von Nördlingen); Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden, Akten, A 133 Nr. 14, o. Fol. (an Bm. und Rat von Nürnberg); Speyer, StadtA, 1 A 659, fol. 5 (an Bm. und Rat von Speyer; Präs.vermerk: Praesentatum durch ein lantvogtschen boten Mercurii post Viti Ao. XVcXVII [17.6.17]); Straßburg, AM, AA 370, fol. 13 (an Meister und Rat von Straßburg); Würzburg, StA, Würzburger Kreistagsakten 1, fol. 13 (an Bf. Lorenz von Würzburg; Präs.vermerk: Praesentata sontags post corporis Christi 1517 [14.6.17]); Stuttgart, HStA, B 515 Bd. 68, fol. 130 (an Abt N. [= Hartmann] von Weingarten); Ludwigsburg, StA, JL 425 Bd. 5 Qu. 65 (an den Deutschmeister Dietrich von Cleen).

Regest: Virck, Politische Correspondenz, Nr. 28 (an Meister und Rat von Straßburg); Von Rauch, UB Heilbronn, Nr. 2439b (an Bm. und Rat von Heilbronn).

[1.] Ersamen, lb. getreuena, nachdem Francisk, der sich nennt von Sigkingen, in der muetwilligen vehd, so er wider unser und des hl. Reichs statt Wormbs und ander stend und verwanten des Reichs bisher geubt hat, noch fur und fur mit gewaltiger tat furfert und sunderlich yetz kurzlichen abermaln etlich von stenden und undertanen des Reichs, des wir dann yetzo abermals gleuplich kuntschaft empfangen, angegriffen, nidergeworfen und merklichen beschedigt hat, dardurch wir gedrungen werden, solhen des Sigkingers gewalt und muetwillen lenger nit zu gedulden. Und haben darumb von unserm lb. bruder und sun Kg. Karlen von Hispanien yetzo unsern abschaid genomen und uns erhebt und sein nu auf dem weg, sunder ainich stilligen gestracks hinauf gen Meinz zu ziehen und obberurts Sigkingers muetwilliger vehd und furnemen in aigner person mit euer und anderer stend des hl. Reichs hilf widerstand zu tun und ine zu straf zu bringen.2

[2.] Demnach ermanen wir euch abermals, aufs hochst bevelhend und gepitend, daz ir euer hilf zu ross und fueß, wie euch die durch unser vorig mandata [Nr.721] zuegeschriben und aufgelegt ist, von stund an und unverzogenlich gen Wormbs ins veld schicket und daneben durch euer anweld auf unserm ausgeschribnen reichstag zu Meinz erscheinet und in dem allem verrer kainswegs verziehet noch auf die andern stend, die wir dann hieneben auch dermassen abermals beschreiben, waigeret, dann wir uns mit unserm zuezug kainswegs saumen, sunder wellen, ob Got will, in kurz zu Meinz und nachmaln zu Wormbs in aigner person im veld sein und obberurtem unserm furnemen gegen dem Sigkinger auswarten und uns verrer kain ander geschaft daran irren noch verhindern lassen. Des wellen wir uns zu euch genzlich versehen und ir tut daran unsern willen und ernstliche mainung. Geben zu Teyrenb am letstenc tag des monets Maii Ao. domini im 17., unsers reichs des röm. im 22. jare.

Anmerkungen

1
 Dazu die Einträge im Bürgermeisterbuch unter dem Datum 4. Juni 1517 (feria quinta post pentecosten Ao. CVcXVII): /16b/ Ksl. Mt. boten ein pferd uf des rats costen gein Aschaffenburg bestellen und letzen [= verköstigen]. – Als ksl. Mt., unser allergnst. H., schreibt und mandirt, das der rat sein angeslagen hilf zu roß und fuß /17a/ und auch des rats anwelde laut vorigs mandats [Nr. 721] zu schicken gein Worms und Menz etc., dem ksl. mandat zu leben und die freunde gein Menz zu verordenen und den redemeistern nach mittage von stunden an mit den reisigen knechten und was sunst von noten zu handeln bevelhen. Die freunde gein Menz: Jacob Heller, Clas von Rückingen; daneben: Registrata. Frankfurt a. M., IfStG, Bürgermeisterbücher 1517, fol. 16b–17a.
a
 Die Anrede ist jeweils handschriftlich in eine freigelassene Lücke eingetragen. Im Folgenden sind die sich aus den unterschiedlichen Anredeformen ergebenden grammatikalischen Konsequenzen bei der Kollationierung nicht berücksichtigt.
2
 Mit Schreiben vom 4. Juni 1517 teilten Bm. und Rat von Köln Niklas Ziegler mit, sie hätten gehört, der Ks. werde an diesem Tag nach Köln kommen. Ziegler möge mitteilen, um welche Uhrzeit die Ankunft erfolgen werde, damit sie den Ks. willkommen heißen könnten. Köln, Historisches A., Best. 20A A 49, fol. 69b–70a, Kop.
b
 Handschriftlich in eine freigelassene Lücke eingetragen.
c
 Handschriftlich in eine freigelassene Lücke eingetragen.