Die Bundesstände rechtfertigten [am 7.4.] in ihrer vierten Erklärung die Verweigerung einer verbindlichen Hilfszusage erneut mit der unzureichenden Leistungsfähigkeit und der Nichtzuständigkeit des Bundes. Angesichts der geschilderten Notlage zeigten sich die Gesandten jedoch einverstanden, den Hilfsantrag des Ks. an ihre Obrigkeiten zu referieren. Auf einem weiteren, zum 7.5. (sontag misericordia Domini)
nach Konstanz einzuberufenden Bundestag sollte dann noch einmal darüber verhandelt werden (undat. Kop.; StA Würzburg, WRTA 5, fol. 144–144’; StA Augsburg, Rst. Nördlingen, Mü. Best. 912, unfol.; StdA Augsburg, Lit. 1508, Fasz. Schwäbischer Bund, Jan.-Dez. 1508, unfol.; StA Darmstadt, E 1 A, Bd. 17/4, fol. 281’; StdA Memmingen, StdA, A Bd. 292, unfol.; HStA München, KÄA 2013, fol. 233–233’; AV Straßburg, AA 353, fol. 12–12’). Die fünfte Erklärung befasste sich mit einem unterdessen vom Ks. vorgelegten Entwurf für das Ausschreiben zum nächsten Bundestag. Die Stände beließen es bei der Beschlussfassung auf Hintersichbringen, dan sy di sachen lauts
ksl. Mt. ubergeben copey nit bewilligt noch angenomen oder in der gstalt hinder sich zu bringen anzunemen nit gwalt noch bevelh haben.
Sie räumten aber eine Verkürzung des Termins für den nächsten Bundestag auf den 30.4. (sonntag quasimodogeniti)
ein (undat. Kop.; StA Würzburg, ebd., fol. 145; StA Augsburg, ebd., unfol.; StdA Augsburg, ebd., unfol.; StA Darmstadt, ebd., fol. 282; StdA Memmingen, ebd., unfol.; HStA München, ebd., fol. 233’–234; AV Straßburg, ebd., fol. 12’–13). Der ksl. Entwurf für das Ausschreiben zum nächsten Bundestag schilderte noch einmal die Verhandlungen. Demzufolge hatte der Ks. das Angebot zur Annahme seines Antrags auf Bundeshilfe lediglich zur Berichterstattung an die Obrigkeiten abgelehnt und einen sofortigen Beschluss gefordert. Demnach haben wir von gemeins Bunds wegen furgenomen, VIII-tausent man, dy sich in der Aidgnosschaft wider dy Aidgnossen, so bey den Franzosen sein, der ungeferlich bey VII
M sind, außgeschossen und gesondert haben und di sein
Mt. nagst zu Kaufbauren auf guten trost, den sein
ksl. Mt. zu uns und euch tregt, dan wo sein
Mt. nit verlassen wurde, bestalt hat auf drey monat, als nemlich gewonhait irer bestallung sein muss, des halben solds zu bezalen und auf sontag quasimodogeniti
[30.4.] nagstkunftig hie zu Ulm mit XX
M gulden fur dy erst bezalung an solchem halben sold, nachdem der grosser ist dan des Bunds soldner oder landsknecht, bar, auch mit volmechtigem gwalt von unser aller des Bunds verwandten, das ubrig geld zu erfulung des ganzen halbn tails der dreyer monat sold, wie vorsteht, im fusstapfen auch zu versameln und zu erlegen, gewislich zu erscheinen, sofer sein
Mt. den andren halbn tail bezalen, auch uns und euch furan weyter nit belestigen welle oder bescheen soll, als uns auch ir
Mt. gnediglich zugesagt hat alzeit verwaren weyter hilf zum Reich. Und wiewol irer
Mt. solcher verzug swer und dem Heyligen Reich unleidlich, dem Pund sorglich sey, so muß doch ir
Mt. sich an solchem settigen lassen.
Die einzelnen Bundesstände sollten darüber beraten und mit und neben uns, dem gemelten unserem allergnst. herrn, dem
röm. kayser, mit solcher ytzt berurter hilf des halbn solds und VIII
M man drey monat lang, wie vorstet, beystant tun und auf dem egedachten tag, des sontags quasimodogeniti, mit dem vorbestimbten parem geld lauts unsers hiebeyligenden anschlags, auch mit volmechtigem gewalt des ubrigen gelts halben gewislich hie zu Ulm erscheinen
(undat. Kop.; StA Würzburg, ebd., fol. 149–153; HHStA Wien, AUR [Geistliche und Privatsachen von untergeordneter Bedeutung] 1508 IV 12). Im schließlich ausgegangenen Mandat war nur noch von der Beschlussfassung auf Hintersichbringen und dem Termin des neuen Bundestages die Rede. Der Ks. ersuchte darin die einzelnen Bundesstände, in die Hilfe einzuwilligen und sich mit ihrem Anteil an den 20 000 fl. für den dreimonatigen Unterhalt der 8000 eidgenössischen Söldner in Ulm einzufinden (Or. Druck m. S., Ulm, 12.4.1508, Vermm. prps./amdip., Gegenz. N. Ziegler; HStA Stuttgart, H 53, Bü. 157, Fasz. 49, unfol. (Adressat: Heilbronn); HStA München, KÄA 3136, [fol. 329] (Adressat: Hg. Wilhelm von Bayern); StA Nürnberg, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten, A 181, Nr. 8, unfol.; AV Straßburg, AA 329, fol. 4–4’. Undat. Konz.; HHStA Wien, Maximiliana 40, Fasz. II/20 (Schwäbischer Bund), fol. 262–266. Druck: Datt, Volumen, S. 572–574; Lünig, Reichs-Archiv XIII (Part. Spec. Cont. IV, 1. Teil), Nr. XXXII, S. 511–513 (Adressat: Esslingen); Zellweger, Geschichte II/2, Nr. DCL, S. 425–429 (Adressat: Heilbronn). Regest: Rauch, Urkundenbuch III, Nr. 2124, S. 214).