Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

A Frankfurt ISG, RTA 54, fol. 26rv (Kop.).

B Weimar HStA, EGA, Reg. E 150, fol. 451r–452r (Kop.); ÜS fol. 451r: Kgl. Mt. und der ksl. commissarien antzeig diesen stenden den 7. Aprilis.

C Stettin AP, AKW Sign. 95, fol. 258r–259r (Kop.).

D Dresden HStA, 10024, GA, Loc. 10184/6, fol. 103r–104v (Kop.); ÜS fol. 103r: Der kgl. Mt. und ksl. commissarien muntlich vorhalden, den protestirenden gescheen 7. Aprilis. AV fol. 103r: 7. Aprilis.

Der effectus kgl. Mt. und der ksl. commissarien heutigs furpringen stehet uff dem, daß ir Mt. bey den stenden deß andern thailß uff die nehern furschleg und beger der stende der augspurgischen confession und religion mit vleiß gehandlet und uber allen angewendten vleyß bey inen nit erheben mogen, daß sie die ksl. declaration [RTA JR Bd. XI, Nr. 949] in den abschiedt vermöge diesser stende begern khomen lassen wollten, aus ursachen, daß sie deß khainen bevelch oder gewaldt hetten. Sie wollten aber dieselb ksl. declaration nit bekreftigen oder entkreftigen, approbirn oder reprobirn, awollten aber die vorigen friedstende, wie die den stenden allenthalben gegeben, gebessert und declarirt weren, halten–a.

Dhieweyl nun ir Mt. uber allen vleys sollichs nit hetten mögen erheben und doch gern alle verner verbitterung verhut und verkhomen sehen wollte, so hette ir Mt. uff diß mittel gedacht: Und were nemlich diß erbietens, den stenden der augspurgischen confession und religion genugsame assecuration in bester form zu geben, und daß sie sich darauf, wie vor gepetten, mit den andern in handlung inlassen wollten. Und damit sollichs soviel desto verstendtlicher geschehen und gehandlet werden mochte, so wollte ir Mt. den H. Naves und etlich ire rhet zu diessen stenden verordnen, die mit inen von diessen und andern mher puncten vertreulich reden und handlen sollten, damit man zu vergleichung khomen mocht.

Und dieweyl ir kgl. Mt. und die commissarien nicht weither khonten, auch der mangel an der ksl. und ir kgl. Mtt. nit were und dann die andern stende unserm beger stattzuthun beschwerung hetten, so bettenb ir Mt. und die commissarien die stende der augspurgischen confession und religion, sie wollten sich vorgemelter mittel und furschleg settigen und benuegen lassen.

cActum den 7. Aprilis anno etc. 43–c.

Anmerkungen

1
Die kursächsischen Räte berichteten am 9. April 1543 über ihre Audienz bei Kg. Ferdinand: [...] so seint wir doch sider des von der kgl. Mt. und den ksl. comissarien am verschiennen Sonnabent [1543 April 7] widerumb erfordert worden, do uns ire kgl. Mt. und die comissarien muntlichen antzeigen und etzliche mittel furschlagen, daran wir uns begnugen lassen und in den reichshandlungen neben den andern schliessen sollten. Solche antzeig haben wir in ein ungeverlich vertzeichnus [Nr. 173] bracht und thun eurn kfl. Gn. solchs hieneben undertheniglich ubersenden. In: Weimar HStA, EGA, Reg. E 149, fol. 7r–16v, hier fol. 8r (Ausf.).
a
–aIn A nachtr. erg., BCD om.
b
In A irrtümlich: hetten.
c
–cA om.