Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Wertheim StA, F 103–114/K 17, fol. 26r–27v (Kop.); DV fol. 27v: Copia deß konigs schrift an den fiscal zu Speir deß Reichs anschleg betr. Manderschidt anno 1543.

Welchermassen wir von dem edlen, unsern und des Reichs lieben getreuen, Dietrichen Gf. zu Manderschied, mit hochster beschwerung, das du von wegen bezalung der reichsanslege gegen ime am ksl. camergericht procedirn sollest, unangesehen das er mit seiner grafschaft Manderschid sambt etlichen andern herrschaften je und albeg in des furstenthumb Lutzenburg gehort habe und noch gehort, umb unser gnedigiste hilf und einsehung diemutigklich angesuecht und gebetten worden sein, das wirdestu aus eingeslossner suplication [Nr. 107a] vernemen. Damit nun bemelter Gf. von Manderschid wider alt herkhomen nit beschwert noch gedrungen werden und in den sachen der notturft nach erfarung und erkhondigung beschehen moge, so ist unser enstlicher bevelch an dich, das du biß auf den negstkhomenden reichstag gegen benannten Gf. von Manderschidt am ksl. camergericht nit procedierest noch verfarest. Daran thuest du unsern ernstlichen willen und mainung.

Anmerkungen

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Kg. Ferdinand reagierte auf die Supplikation Gf. Dietrichs von Manderscheid, indem er am 20. April 1543 den ksl. Fiskal beauftragte, bis zum nächsten RT nicht gegen den Grafen vorzugehen. Dr. Friedrich Reifsteck, Prokurator des RKG in Speyer, teilte Gf. Manderscheid am 23. Mai 1543 mit, dass der Fiskal in Berücksichtigung des kgl. Schreibens einstweilen bez. der Türkenhilfe 1541 nicht gegen ihn prozedieren werde. In: Wertheim StA, F 103–114/K 17, fol. 14r–15v (Ausf.).