Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

A Stuttgart HStA, A 262, Bd. 21, fol. 405r–411r (Kop.); AS fol. 405r: Auszug der geenderten rechnung der hohen embter im vorschinen turckenzug etc. Nurmberg, 1543 den 6. Aprilis. ÜS fol. 406r: Auszug der geenderten rechnung der hohen ämbter.

B Würzburg StA, Wzbg. RTA 21, unfol. (Kop.); AS wie in A.

Erstlich under H. Wolffen Dieterichs regiment:

Und ist vermog der reichsstend beschwerdt die zeit verdienst zu rechnen vom tag an als der oberst ins leger komen, nemblich vom 6. tag Junij bis auf Simonis[et] Jude des vergangen 42. jars [Okt. 28], 4 monat 24 tag treffen.

H. Wolffen Dieterichs leutenandt, Bernhart von Schaumburg, hat solch 4 monat 24 tag gedient, trifft sein besoldung 1079 fl. Daran hat er empfangen 3 monats soldts; thut 672 fl. Rest man im noch fur 1 monat und 24 tag 407 fl. 3 b., mer fur ½ monat abzug 112 fl.; tut zusamen 519 fl. 3 b.

Profoß: Auch gedient 4 monat 24 tag, der monat 284 fl.; tut 10632 fl. 3 b. Daran empfangen 2 monats soldts 568 fl. Bleibt man im fur di ubrigen 2 monat 24 tag 795 fl. 3 b. und dann ½ monat vor den abzug 142 fl. Soma 937 fl. 3 b. bleibt man dem profosen schuldig.

Der schulthais: Gedient 4 monat 24 tag, der monat 108 fl.; tut 518 fl. 6 b. Daran hat er drei monats besoldung empfangen 324 fl. Bleibt man im noch fur den ubrigen monat und 24 tag 194 fl. 6 b., dann fur den ½ monat abzugs 54 fl.; tut zusamen 248 fl. 6 b.

Der veldtschreiber ist aus der vorigen rechnung getzogen.

Dreia quatirmeister: Haben gedient auch 4 monat 24 tag; auf sich und ire 6 trabanten gehabt monatlich 144 fl.; tut 691 fl. 3 b. Daran haben sie empfangen 3 monats besoldung 432 fl. Bleibt man inen noch fur den ubrigen monat und 24 tag 259 fl. 3 b. und dann fur den ½ monat abzug 72 fl.; tut zusamen 331 fl. 3 b.

Drei wachtmeister: Seind gleich den quatirmeister; in der soma schulden 331 fl. 3b.

Drei prophiandtmeister: Gedient 4 monat 24 tag, der monat 120 fl.; thut 576 fl. Daran drei monat besoldung empfangen 360 fl. Bleibt man inen von den ubrigen monat und 24 tag 216 fl. und dann fur den ½ monat abzug 60 fl. Soma 276 fl.

23 veldtwaibel: Auch gedient 4 monat und 24 tag. Hat jeder den monat gehabt 12 fl., macht monatlich 276 fl. Trifft di gediente zeit 1324 fl. 12 b. Daran haben sie empfangen 4 monat besoldung 1104 fl. Bleibt man inen noch fur 24 tag 220 fl. 12 b. und dann ½ monat vor den abzug 138 fl.; tut zusamen 358 fl. 12 b.

Drei hurnweibel: Haben zusamen monatlich 12 fl., gedient 4 monat 24 tag; tut 57 fl. 1 b. Daran empfangen 3 monats besoldung 36 fl. Bleibt man in fur den ubrigen monat und 24 tag 21 fl. 1 b. und 6 fl. fur den halben monat abzug; tut zusamen 27 fl. 9 b.

H. Conrats von Bemelbergs regiment:

Ist man im vermog der nechsten rechnung fur 6 monat gedinter zeit und den ½ monat abzug uber sein einnamb schuldig bliben 3584 fl. Dieweil er aber ain tromenschlaher und pfeiffer mit in di besoldung gezogen, die im, in ansechen das sie nicht in seiner bestallung begriffen, vom Reich nit passirt, welches sich trifft nemlich 52 fl. Derwegen bleibt uber solhs sein rest 3532 fl.

Sein leutenandt Jorg von Saltzburg: Hat monatlich gehabt auf sein leib 200 fl., 24 fl. auf 6 trabanten; tut auf 4 monat 24 tag zusamen 1079 fl. Daran empfangen 3 monats besoldung 672 fl. Bleibt man im noch fur 1 monat 24 tag 407 fl. 3 b. und fur ain halben monats besoldung abzug 12 fl.; tut 519 fl. 3 b. Nun hat er aber auf sein wagen gesetzt 24 fl. den monat und darauf 3 monats besoldung empfangen, nemblich 72 fl. Dieweil im nun derselb wagen nit passirt, so bleibt der rest 447 fl.

Der profoß: Hat monatlich gehabt auf sich und sein zugeordent personen 284 fl.; trifft 4 monat 24 tag 1363 fl. 3 b. Daran empfangen 2 monats besoldung 568 fl. Bleibt man im noch fur di uberig 2 monat 24 tag 795 fl. 3 b. und dann ½ monat abzug 142 fl.; tut der gantz rest 937 fl. 3 b.

Der schulthais: Hat monatlich fur sich und sein zugeordente personen 108 fl.; trifft 4 monat 24 tag 518 fl. 6 b. Daran hat er empfangen 3 monats besoldung 324 fl. Bleibt man im noch fur 1 monat und 24 tag 194 fl. 6 b. und dann fur ½ monat abzug 54 fl.; tut zusamen 248 fl. 6 b.

Drei quatirmeister: Haben monatlich gehabt 144 fl.; trifft di 4 monat und 24 tag 691 fl. 3 b. Daran empfangen drei monats besoldung 432 fl. Bleibt man inen noch 259 fl. 3 b. und fur ½ monat abzug 72 fl.; tut zusamen 331 fl. 3 b.

Gleicherweis trifft sich sovil mit den dreien wachtmeistern 331 fl. 3 b.

Drei prophiandtmeister: Haben monatlich gehabt 120 fl.; trifft di 4 monat 24 tag 576 fl. Daran empfangen 3 monats besoldung 360 fl. Bleibt man inen noch fur den ubrigen monat und 24 tag 215 fl.; vom ½ monat fur den abzug 60 fl.; bleibt di somma 275 fl.

Dreissig veldtwaibel: Hat jeder monatlich 12 fl.; tut 1 monat 360 fl.; trifft auf 4 monat 24 tag 1728 fl. Daran empfangen 3 monats besoldung 1080 fl. Bleibt man inen noch fur 1 monat 24 tag 648 fl. und dann ½ monat abzugs 180 fl.; soma des rests 828 fl.

Drei hurnweibel: Haben den monat zusamen 12 fl.; trifft 4 monat 24 tag 53 fl. 9 b. Daran empfangen 3 monats besoldung 36 fl. Bleibt man inen noch fur 1 monat 24 tag 21 fl. 9 b. und dann fur ein halben monat besoldung abzug 6 fl.; tut zusamen 27 fl.b.

H. Johanns Hilchins rest seiner schulden bleibt[wie in] nechster rechnung, nemblich 2992 fl. 14 b.

Gf. Adolffs von Nassau, undermarschalhs, rest: Dieweil derselb sein rechnung auf 5 monat besoldung gestellt und dann ain monat fur den abzug, so bleibt es in voriger somma, namlich 592 fl.

H. Johann Hilchins leuttenandt, Hanns Bleickher Landschad: Hat monatlich gehabt 100 fl., auf 6 trabanten 24 fl., auf ain wagen 24 fl.; tut alles den monat 148 fl. Dieweil dann di stend je nit anders dann Gf. Adolffen von Nassau der zeit halben gleichsetzen wollen, so leuft sein besoldung fur di 5 monat und 1 monat fur den abzug 888 fl. Daran hat er empfangen 5 monat besoldung, nemlich 740 fl. Item mer 100 fl. rustgelt, di im vom Reich nit passirt werden. Bleibt man im noch schuldig 48 fl.

Jorgen von Herdts schulden: Bleibt, dieweil er dem Hanns Bleickhen mit der zeit seins dinsts, auch dem empfangen und rustgelt gleichformig ist, 48 fl.

Der wachtmeister Jorg von Bemelburg: Hat monatlich gehabt auf sich 40 fl., auf 2 trabanten 8 fl.; thut zusamen 5 monat erdinter zeit und fur ain monat abzug 288 fl. Die ist man inen, dieweil er nichts empfangen, noch schuldig.

Der rumormeister: Hat monatlich gehabt 24 fl., gedient 5 monat und dann ain monat fur den abzug; tut solhs 6 monat 144 fl. Daran hat er empfangen 24 fl.; bleibt man im noch pro rest 120 fl.

Der prophiandtmeister: Bleibt man im wie vor 264 fl. Der ander prophiander, dem bleibt man auch wie vor 264 fl.

Friderich Schnabel, profoß uber di raissigen: Bleibt bei voriger rechnung 900 fl.

Anschlag der sumarum aller hohen ambter irer erdinten besoldungen in H. Wolf Dieterichs und H. Conradten von Bemelbergs regimenten, irer beeder person stadt außgeschlossen:

Nemlich H Wolf Dietrichs hohen empter 3029 fl. 9 b.

H. Conradts von Bemelbergs hohen empter suma ist 3426 fl. 9 b.

Sumarum ir beeder 6456 fl. 3 b.

Anmerkungen

1
Die württemberg. Räte berichteten dazu am 7. April 1543 an Hg. Ulrich von Württemberg: [...] So haben auch di zwen obersten leuttenandt [Wolf Dietrich von Pfirt und Konrad von Bemmelberg] und veldtmarschalh [Johann Hilchen von Lorch] im gewesen turckenzug den reichsstenden von wegen der hohen embter rechnung vermög aines außzugs, hiebeiligendt mit J bezaichendt [Nr. 133],  gethon. Und dieweil sie laut irer bestallung von gemeinen reichsstenden bestellt und angenomen, haben sie von denselbigen ihres ausstandts bezalung ervordert und begert. Hierauf wir von wegen euern fstl. Gn., wie dann von andern gehorsamen stenden gleichsfalls mer beschehen, angezeigt und furgewandt, das euer fstl. Gn. dasjhenig, so derselben vermög des speirischen reichsabschiede zu thon geburt, zum getreulichisten erlegt und gelaistet hetten. Derwegen, wo den leutenanden, veldtmarschalh oder andern ainiche bezalung noch ausstiende, derselbigen wurden sie der billichait nach von den ungehorsamen stenden entricht und zufriden gestellt, welhe ungehorsame stend auch zu solher bezalung vermög obgedachts speirischen reichsabschiedts billich angehalten werden sollten. Es haben aber ermelte leuttenandt und veldtmarschalh sich auf di ungehorsamen stend nit weissen wollen lassen, sonder von gemeinen reichsstenden di bezalung nach außweisung irer bestalbrieve begert. [...] In: Stuttgart HStA, A 262, Bd. 21, fol. 481r–486v, hier fol. 484rv (Ausf.). Auch die sächsischen Räte berichteten in einem Schreiben vom 17. April ( Nr. 372) von einer Verlesung des obigen Aktenstücks vor den Reichsständen am 7. April.
2
Irrtümlich; richtig ist: 1363 fl. 3b.
a
In B: dem.