Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Weimar HStA, EGA, Reg. E 149, fol. 9r–13bv (Kop.); ÜS fol. 9r: Furhalten der reichsstende, den gulchischen bescheen den funften Aprilis anno etc. 43 in gemeiner versamelung zue Nurmberg. DV fol. 13bv: Vorhalten der reichsstende, den gulchischen rethen beschehen, inmassen das auß dem protocol gezogen, 1543, den 5. Aprilis, Nurmberg.

Beilage zu: Weimar HStA, EGA, Reg. E 149, fol. 7r–8v, 14r–16v: Die kursächsischen Gesandten an Kf. Johann Friedrich von Sachsen – Nürnberg, 1543 April 9 (Ausf.).

Es hetten meine gnedige und gunstigen hern, die Kff., Ff. und der abwesenden stende botschaften, von der röm. kgl. Mt., unserm allergnedigisten hern, und der ksl. Mt. comissarien heuttigs tags widder ein antwort entpfangen, den Hg. zu Gulich belangendt:

Nemlich das die kgl. Mt. und die ksl. comissarien alles dasjenig, so die reichsstende von wegen hochgedachts hertzogen an ire kgl. Mt. und die ksl. comissarien gelangen lassen [Nr. 212, Nr. 215-216], der ksl. Mt., unsers allergnedigsten hern, oratorn und frauen Marie, Kgn. in Hungern und gubernantin der Niderland, gesandten angezaigt und uber ir, der stende, gethanen furschlag derselben bedencken begert.

Darauf hetten der ksl. orator und frau Marien gesandten wider geantwordt, das sie kein andern bevelh hetten, sich in ainiche handelung gegen dem Hg. zu Gullich einzulassen, dan auf die mittel und form, wie sie dieselben in irer schrieft [Nr. 214] anzaigt hetten. Wo nun sie, die gulichschen gesandten, gewilt weren, sich auf diese maß gutlich in handlung einzulassen, so weren sie, der ksl. orator und frau Marien gesandten, zu handeln willig, hetten auch kein andern bevelh. Wiewoll nun ir kgl. Mt. und comissarien die sachen und irrungen aus allerhandt beweglichen ursachen gantz gerne hingelegt sehen, auch an irem vleis nichts erwinden lassen, so hetten sie doch nichts mer kunden thun, dan das sie ire antwort widder an die stende gelangen lassen wollten. Darumb, wo inen, den gulichischen gesandten, sich also einzulassen gelegen, so were ir kgl.[Mt.] und die ksl. comissarien nachmals gesynnet und wol genaigt, allen gnedigen, guetten vleis fuzuwenden, damit solich irrungen, die sie nicht gern sehen mochten, guettlich hingelegt werden. Solichs hetten sie, die reichsstende, inen, den gulichischn gesandten, freundtlicher, guter maynunge nicht wollen unangezaigt lassen.

Antwort der gulichischen gesandten [...]1.

Anmerkungen

1
Der kursächsische Bericht über die Antwort der jülichschen Gesandten entspricht inhaltlich im Wesentlichen Nr. 217c.