Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Augsburg StadtA, Lit. 1543, unfol. (Konz.).

Über den Schriftwechsel zu Friede und Recht zwischen Kg. Ferdinand, den ksl. Kommissaren und den evangelischen Ständen sind sie durch die Gesandten in Nürnberg informiert, ebenso wie über die Verhandlungen mit Nicolas de Granvelle betr. die Bereitstellung von Schießpulver durch Augsburg.

Und wiert vonnoten sein, wie bisher untzertrent beyeinander zu bleiben und sich in ainich handlung mit dem gegentail nit eintzulassen, es werde dann die ksl. declaration begertermaß in den abschied gebracht. Und wiewol sich die röm. kgl. Mt. notdurftig assecuration den unsern zu geben gnedigst erbeut, konden wir doch wie andere nit bedenkhen, was dieselb die evangelischen stende furtragen [= nützen] wurde, wann der gegentail in solch assecuration nit bewilligen wolt. Das aber vermelt wiert, ob die stende unsers tails in betrachtung varwesender [= vorherrschender] not sich was bewilligen wurden, was euch unsernhalb zu thun und zu willigen geburn wolle, im selben wollen wir uns gentzlich versehen, die evangelischen stende werden ir notdurft und wolfart nit minder dann bisher mit allen umbstenden und dermassen bewegen, das wir vermittels gotlicher hilf aller gefar halben versichert sein sollen. Darumb, ob durch das merer bey den unsern ain hilf wider die Turken bewilligt und beschlossen wurd, gedenkhen wir, uns in solchem fall von inen nit zu sondern, doch wöllend neben andern erbarn stettgesandten helfen furdern, das alle und yede sachen, die zwischen der kgl. Mt., den ksl. commissarien und den unsern abgeredt und beschlossen, durch die ksl. Mt. ratificirt und becreftigt werde. Item, das die hilf durch ain antzall zu fueß und roß und nit durch gelt beschehe. Das auch solche hilf nit sol gelaistet werden, wo die bebstischen stende dieselb vertziehen oder gar nit thun wolten. Item, das das ksl. chammergericht uff ain bestimbte zeit vermog und inhalt der ksl. declaration visitirt und reformirt werde. Item, das alle und yede der ainigungsverwandten stende gerichtlich sachen und proceß, kaine ausgenomen, am ksl. chamergericht so lang suspendirt sein und bleiben sollen, biß die visitation und reformation des chamergerichts obberurter gestalt furgangen.

Ob aber mitlerweil so schwer und wichtige sachen furfielen, die kainen vertzug leiden oder der visitation und reformation erwarten mogen, das alsdan unpartheysch commissarii verordnet werden. Und ob schon dise articul all mit der kgl. Mt. verglichen, aber die andern stende die ksl. declaration nit bewilligen wolten, so sollen ir doch furdern und verhelfen, das die unsern den abschied nit annemen oder darein bewilligen, wie dan die ainigundsverwandte [!] stende solchs ungetzweiffelt fur sich selbs wol wissen zu bedenken. Und was in dem allen das merer wirt, von demselben wollend euch nit sondern.

Zustimmung zu den Verhandlngen über die Geldernfrage. Was ihre Haltung zum Konflikt zwischen Dänemark und Pommern betrifft, werden sie bald Bescheid geben.