Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Würzburg StA, Wzbg. RTA 21, fol. 404v–405r (Kop.); ÜS: Protestation der wirtzburgischen räthe der nechstkunftigen visitation und reformation des ksl. cammergerichts halber geschehen.

Nachdem auf jetzgemeltem reichstage under anderem verabschidet worden, das des ksl. cammergericht uff nechstkomenden Visitationis Mariae [1543 Juli 2] durch der röm. ksl. Mt., unsers allergnedigsten herren, verordente commissarios und der stende zu Speier [1542] darzu erkießten visitatores, darunter hochermelter unser gnediger her von Wirtzburg etc. auch ainer gewesen, visitiert und reformirt werden soll1, und aber hochermelter unser gnediger her damit zum hochsten beschwert ist, auß der ursach, das sein fstl. Gn. hievor zu zweyen außgeschriben visitation[en]2 allwegen durch ein gaistlichen fursten, den sie mit dapferem uncosten darzu verlegt, underhalten und vermogt haben, gehorsamlich erschienen und also damit ir statt noch ordnung des regenspurgischen abschieds, im 32. derwegen aufgericht, mehr dan gnugsam vertretten und gemeltem abschied und zeyt, daryn sein fstl. Gn. die ordnung begriffen, ain uberflussig genuegen gethan. Demnach so protestiern und bezeugen wir hiemit offentlich und zierlich, das wir anstatt und von wegen hochgedachts unsers gnedigen hern und auß ir Gn. sonderem bevelch in gemeltem abschied, sovill den gedachten artikel betrifft, auß erzelter ursach khainswegs gewilligt noch den angenomen haben wollen. Zu urkhundt haben wir unß ain jeder mit seyner handt namen und zunamen unterschriben.

Anmerkungen

1
Siehe Nr. 404, § 33. Die Visitation wurde im RAb für 3. und nicht für 2. Juli 1543 in Aussicht genommen.
2
Die für 14. Jan. 1542 und danach für 16. Juni 1542 ausgeschriebenen Visitationen des RKG kamen nicht zustande.