Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 519–525, Nr. 175, fol. 82r–83v (Kop.); DV fol. 83v: Copey an Lgf. zu Hessen.

Uns hat der ersam, gelert, unser getreuer lieber Dr. Andree von Kunritz, unser rath, auf sein handlung, so er inhalt unserer instruction [Nr. 6] mit deiner L. gepflogen, erinnert und bericht die ursachen, darumb dein L. diesen jegenwurtigen reichstag so palt nit besuchen moge, furnemblich das dein L. vorhab, in der handlung, die röm. ksl. Mt., unsern lieben bruder und hern, und seiner L. und unser freuntliche liebe schwester Kgn. Maria von wegen des hertzogthumbs Gulch betreffendt, in kurzte ainen rit in das Nidderlandt ze thun. Dieweil nun dein L. hivor gnugsamen bericht, auch fur sich selbst gut wissen hat, was an den handlungen dises gegenwurtigen reichstags gelegen und was furderung dein L., auch andere chur- und fursten, so si personlich gegenwurtig sein, in solchen wichtigen handlungen thun mögen, wir auch daneben bedenckhen, das sich die handlung im Nidderland nit so lang oder uf sovil zeit erstrecken, das dein L. an besuchung diß reichstags verhindert werde, so ersuchen wir demnach dein L., gnediglich begerenth, di wollen sich nach solcher verrichten handlung im Niderland zu erster irer gelegenheit personlich hieher verfuegen und alda sampt und neben andern chur- und fursten und stenden in den hohen, wichtigen und treflichen des Reichs obligen das best und nutzlich rathen und handeln helfen und sich an solchem nichts anders verhindern noch irren lassen, damit umb sovil mehr ansehlicher und statlicher in allen sachen furgangen und gehandelt werden moge. Daran ertzeigen dein L. ksl. Mt. und uns sonder annemigs und gehorsambs wolgefallen neben dem, das solches di hoch und unvermeidtliche notturft erfordert.