Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

München HStA, KBÄA 2094, fol. 150r–151v (diverse Notizzetteln).

Notum: Pundtnus etc. Hat der Egkh allain mit Hessn gehandlt, aus ursachen, daß der Sachs und Heß an ainander nit vertrauen. Und vermaint der Sachs, Gulch und Clef auch mit einzuziehn[in das Bündnis]. Aber Egkh gedenkht, dieweil der kaiser entlich kome, sy peede in guetem willen zu halten, bis man sehen muge, wie sich die sachn allenthalbn anschickhn etc.

2. Hg. Heinrichs von Praunschweiggs halben: Zwen weg, das man die sach am chamergericht einstelle und der khonig itzo zu Nurmberg darinn handle ader verziehe auf der ksl. Mt. zuekhonft. Aber meinen gnedigen herrn wollen Sachsn und Hessn vor menigclich underhandlung gestattn. Und will Dr. Egkh darinnen handln, versicht sich, vertrag zu machen, das den kyndern das land eingereumpt werde.

3. Turckhnhilf: Sei der konig und Granvella noch nit ainig. So sie sich vergleichn, wil Dr. Eckh mein gnedigen herrn berichten etc. Der konig het gern hilf in Hungern. Granvella het gern hilf wider Franckhreich, das kainswegs durch die stende bewilligt werd.

Notum bene: Granvellens handlung und das er mit Dr. Eckhn gar wol zufriden ist. Haben das gehurn [= Gehörn] gegenainander wol abgestossen und ainer dem andern gesagt und bekhent die warhait.

Notum: Granvellens getreue dienst.

Declaration etc.

3000 taler comission convenit Egkhn.

Diser handlung hat der Granvella den konig aller bericht. Darab sein Mt. ain gnedigs gefallen getragen und Dr. Eckh danckh gesagt, und daran gehengt, es soll meinen gnedigen herrn zu allm guetm erspriessen. Daneben dem Granvella angezaigt, er muge es auch ksl. Mt. wol berichten, daß die herrn von Bairn, seine vettern, ime alles liebs und guets beweisen. Sachsn und Hessn wolln mit dem Weissenfelder nichts handeln, will aber Dr. Egkh di andern rete darzue nemen.

Anmerkungen

1
Die Notizen liegen einem eigenhändigen Schreiben Dr. Leonhard von Ecks an Hg. Wilhelm von Bayern vom 28. Febr. 1543 bei; in: München HStA, KBÄA 2094, fol. 149rv. Allerdings sind die Aufzeichnungen nicht v.d.Hd. Dr. Ecks, sondern von einem der bayerischen Mitgesandten verfasst und von Sekretärshand aufgezeichnet worden. Es werden nur jene Textstellen wiedergegeben, die sich direkt auf die RT-Verhandlungen beziehen.