Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nr. 561 Instruktion des Inneren und des Äußeren Rates von Regensburg für Hans Schmaller, Hans Schwäbl und Georg Wolf zu einer Werbung bei Ks. Maximilian

[1.] Diensterbieten; [2.] Übergabe der Kredenz; [3.] Einsetzung Sigmunds von Rorbach als Reichshauptmann für drei Jahre, gutes Verhältnis Regensburgs zu ihm; [4.] Bitte um Aufhebung der Hauptmannschaft und Wiedereinsetzung Regensburgs in seinen alten Stand; [5.] Beibehaltung der Hauptmannschaft für einen begrenzten Zeitraum als Alternative; [6.] Nachteile einer unbefristeten Hauptmannschaft; [7.] Treue Regensburgs zu Ks. und Reich, Bereitschaft zum Gehorsam gegenüber jedem Hauptmann; [8.] Zusicherung des Ks., für die Besoldung aller seiner Diener aufzukommen; [9.] Finanzielle Gründe für Regensburgs Unfähigkeit zur Besoldung des Reichshauptmanns; [10.] Annahme ksl. Verbesserungsvorschläge auf Hintersichbringen; [11.] Auftrag zu kontinuierlicher Berichterstattung der Gesandten; [12.] Bisherige Bemühungen des Ks. um Verbesserung der Verhältnisse in Regensburg; [13.] Bitte um Erlaubnis zu Änderungen an den derzeit gültigen städtischen Statuten und Ordnungen; [14.] Änderungswünsche im einzelnen.1

Regensburg, [Ende Januar/Anfang Februar 1510]

München, HStA, Rst. Regensburg Urk. 1510 I, Orig. Pap. m. S.

Was wir, ein rate der stat Regenspurg, den erbern, weisen unsern burgern und ratsfrunden Hansen Smaller und Hansen Sweblen, des innern, und Georigen Wolfen, des eussern rates, an die röm. ksl. Mt., unsern allergnst. H., ze bringen bevolhen, volgt hernach.

[1.] Erstlich sollen die röm. ksl. Mt., unserm allergnst. H., von uns, einem erbern rate, sagen unser gehorsam, willig und undertenig dinste, mit erbietung, alle zeit irer ksl. Mt. als unserm rechten, eynigen und naturlichn, allergnst. H. unsers vermugens ganz begirlichen in rechter gehorsame zu erzeigen und zu beweisen.

[2.] Zum andern, das die in craft einer credenz, von uns, einem erbern rate, ausgangen [liegt nicht vor], etwas werbung und betlich anrufen unser und gemeiner stat obligen an ir ksl. Mt. als unsern allergnst. H. ze tun und anzebringen haben. Deshalb die credenz, wie sich gebüret, antworten, undertenigs vleiß bittende, sy von unsern wegen und in unsern namen solich werbung und anbringen genediglichn zu vernemen und dermassen abzefertigen. Und so inen des also von irer ksl. Mt. auf ir undertenig bitt gn. verfolg und stat gegeben, darauf dann ir werbung, wie inen von uns bevolhen, tun und also:

[3.] Erstlich, als wir irer ksl. Mt. mermals furbracht und zu erkennen geben, wie dieselb auf des hl. Reichs tage zu Freiburg im Breiskau aus ursachn, ir ksl. Mt. von ir selbs und des hl. Reichs wegen darzu bewegende, nach vil getanen handlungen fürgenomen, einen haubtman alhere gen Regenspurg ze setzen, und wann also irer ksl. Mt. begere von uns dymütige gehorsam beschee, sodann wellen ir ksl. Mt. solhe haubtmanschaft auf dreu jare versuchen. Nu haben wir uns, die von Regenspurg, auf irer ksl. Mt. begere und gesynnen durch irer Mt. rete, die edeln und hochgelerten Hh. Wilhelmen von Pappenheim, des hl. Reichs erbmarschalchen, und Dr. Heinrichen Heyden, in craft und laut einer credenz und instruction, an uns getan,2 mit annemung irer ksl. Mt. und des hl. Reichs haubtman, dem gestrengen und erenvesten ritter, H. Sigmunden von Rorbach, gehorsamlich erzeiget, dene also, wie des an uns begert ist, angenomen, uns auch die jare und zeit aus, als lang der haubtman bey uns gewesen, bederseit miteinander eynig und gutwillig gehalten. Des wir auch hoffnung haben und nit zweifels tragen, ir ksl. Mt. werden des also bey derselben irer Mt. und des Reichs haubtman, H. Sigmunden von Rorbach, unserm günstigen, lb. H., wo sein strenge des also von irer ksl. Mt. zu rede gesetzt wurden, in warheit also finden.

[4.] So dann deme also und die dreu jare, darinne ir ksl. Mt. die haubtmanschaft zu versuchen fürgenomen, nu langst aus und verschinen, so sollen die gesandten in namen unser, eines rates, und gemeiner stat ir ksl. Mt. alles undertenigen, dymütigen und hochsten vleiß bitten, das ir ksl. Mt. geruthen, uns und gemeiner stat so gn. erscheinen und wollen nun nach erzeigter gehorsam, so wir mit annemen des haubtmanns getan, die angezeigt haubtmanschaft widerumb von uns und gemeiner stat gnediglich aufheben und abtun, uns und gemeine stat widerumb, wie sich dann ir ksl. Mt., als die jungst alhie gewest, gar gnediglich erboten, das die mit ganzen genaden geneigt, die stat Regenspurg widerumb in ire alte fusstapfen zu setzen noch dermassen, wie von alter herkomen, auch allenthalben im Reich der gebrauch ist, beleiben zu lassen. Das erbeute sich ein erber rate und gemeine stat umb ir ksl. Mt. als iren eynigen, rechten, naturlichn und allergnst. H., mit iren armen, geflissen, undertenigen dinsten gar dymütiglich zu verdinen.

[5.] Soferre dann die röm. ksl. Mt. unser, eins rats, dymütige bittung nit ansehen, sonder die haubtmanschaft ye alhie haben wollte, sodann sollen die gesandten ir ksl. Mt. verrer mit aller undertenigkeit bitten, dye noch auf ein anzal jare oder, wo das auch nit irer Mt. gemeint sein wollte, auf dises irer Mt. und des Reichs haubtmanns leben lang bey gemeiner stat beleiben zu lassen und das dann die damit abgetan und furan nit mer gemeine stat nach verscheynung solicher jare oder haubtmanns ableiben damit belestiget werde.

[6.] Wollten aber ir ksl. Mt. die haubtmanschaft lenger und die für und für haben, das auch der zum teil oder ganz von gemeiner stat sollt besoldet werden, sodann sollen die gesandten ksl. Mt. aber dymütiger meynung zu erkennen geben: Als erstlich ir Mt. den haubtman alhere ze setzen furgenomen, hetten sich ir ksl. Mt. dazemal gar gnediglich vernemen lassen, das solichs uns, den von Regenspurg, an unsern freyheiten, gerechtikeiten und allem anderm einicherlay abbruch, schaden noch anders nichts geberen oder bringen sollte. Nu (wie dann irer ksl. Mt. meynung) die haubtmanschaft in ewig bey uns und gemeiner stat beleiben, so konnten ir Mt. selbs ermessen, das solichs wider gemeiner stat freyhait, alt herkomen, auch die absolucion, restitucion und confirmacion, so uns ir Mt. von neuem gnediglich gegeben, darzu dem gebrauch, so allenthalb im hl. Reich gehalten wirdet, auch ungezweifelt wol betrachtn, wo also die haubtmanschaft beleiben sollt, wiewol sich diser haubtman burgerlich und fruntlich gehalten, aber hinfür kunftig haubtman zu besorgen, das die des gemütes oder geschicklicheit als der ytzig nit sein mochten, zu aufnemen und nutz der stat und zuvor vil gwerbiger und hantiriger leut, der man warlich groß notturftig were, alhere ze bringen, nit dinet.

[7.] So mochte auch uns, einem rate, und gemeiner stat zugemessen werden, als setzte man etwas unvertrauen auf sy, deshalb ir ksl. Mt. soliche haubtmanschaft ye für und für haben wollt. Solichs mochte uns (als ir ksl. Mt. selbs erwegen mügen) nit zu klainer verletzung irer eeren und ganzer verachtung [gereichen], dann wir seyen irer ksl. Mt. und dem hl. Reich hoch verpflicht und kain arkwan bey uns nuhere erschinen, sonder mer, das wir uns selbs und die stat bey irer ksl. Mt. derselben leben lang und nachvolgend dem hl. Reich ewiglich behalten, unser leib und gut und alles, so uns Got verlihen hat, als die getreuen darstrecken. Es brechte die auch sonst in ander wege, so die also beleiben sollte, gemeiner stat und uns vil beswerde und nachrede, die irer ksl. Mt. in gemein oder sonderheit zu erzelen ganz unnot. Dann die wissen die selbst eigentlich und wol bey ine gemeiner stat und uns, einem rate, zu gut gnediglich zu ermessen und gemeine stat ires swerlichen obligens gnediglich zu erledigen.

Soverre sich dann ir ksl. Mt. solich unser, eins rats, und gemeiner stat angezeigt ursachen und beswerde auch nit bewegen lassen, sonder ye für und für einen haubtman alhie haben wollten, das müssten ein rate und gemeine stat gutlich gescheen lassen, wessten sich des wider ir ksl. Mt. nit zu setzen, sonder müssten sich also darinne gehorsamlich, wiewol nit mit klainer beswerde, halten und erzeigen.

[8.] Es hette auch der zeit, als durch camrer, rate und gemeinde der haubtman angenomen, Dr. Heiden offentlich gesagt, wo yemande nach des haubtmans solde fragen sollt, hette er bevelhe, zu sagen, das ir ksl. Mt. dene und ander irer Mt. und des hl. Reichs diner, so irer Mt. dinten, wol zu belonen wessten. Demnach die gesandtn nichts annemen sollten.

[9.] Aber dene von gemeiner stat zu besolden, des sich doch ein rat und gemeine stat angesehen ir schulden, armut und unvermugen, darinne sy weren, nit verhoffen, were in irm vermugen nit. Des ursach ir erzelen sollet, wie hernachvolget:

Erstlich so müssten wir jerlich zu bezalung ewiggelt, leibgeding und sust etlich zins, der man nit kan oder mag enpern, ob 7000 fl. rh. ausgeben.

Item so ist gemeiner stat auf den Sweitzerkrieg, den ir ksl. Mt. neulich mit ine gehept, ob 1800 fl. rh. gangen.3

Item auf irer rete, so zu zwaien malen hie gewest, sind in sachn der haubtmanschaft und sunst ob 750 fl. rh. gegangen.

Item so haben wir von gemeiner stat obligen wegen in kurzn jarn 156 fl. rh. leibgeding müssen verkaufen und was wir darumb haubtguts eingenomen, widerumb in gemeiner stat notturft ausgebn.

Item haben an einem ort 1400 fl. rh. entlihen, müssten die jerlich mit 70 fl. rh. verzinsen.

Item so get uns jerlich auf die slächt [= Beschlächt, Uferschutz aus Bohlen] der wasser und ander gepeu der stat, das groß ist, zu gemeinen jarn bey 2000 fl. und zuvor, wann wilde wasser anfallen, ein merklich gelt bis in 3000 und ye zeitn hinüber, das man nit kan oder mag in solichen notturften entperen.

Item so get uns jerlich auf gemeiner stat ambt- und dinstleut in gemeinde, wie die genannt sind, ob 1600 fl. rh.

Item dergleich auf vererung der Ff. und ander erber botschaft und leuten, so ab- und zuewandeln, auch auf gemeiner stat widerwertigen, der sy ytzo vil hat, ein merklich gelt.

Item so haben wir in bezalung des anslags, jüngst auf des hl. Reichs tag zu Koln auf uns und gemeine stat gelegt,4 50 fl. rh. ewigen gelts müssen verkaufen, auch darzu 800 fl. rh. entlehent, die jerlich mit 40 fl. rh. zu verzinsen. So ist der beyrisch krieg uns und gemeiner stat auch nit klain beswerlich gewest und auf die behuetung und wacht der stat ein merklich gelt ausgeben worden.

Item so seyen wir von verfallen leybgedingen und ewigem gelt ein merklich suma gelts bis in 3000 fl. rh. schuldig, wissen nit, wie wir die bezalen sollen und müssen besorgen, das wir und unser burger von denselben unsern gleubigern in leystung gefordert oder unsere güter, so wir und die unsern ausserhalb der stat haben, in den Ftt. und gerichten, darinne die gelegen, darumben enzogen werden. Ob wir auch gleich gern under unser gemeinde ein steur anlegten, so wurden doch die gar wenig oder nichts austreglich sein, dann wiewol die stat etwas im ansehen weit und groß, yedoch so ist kain hantirung oder gewerbe hie, auch ein klaine manschaft von layen, aber etwas ein treffenliche geistlicheit mit allem, das inen zugehört, mer dann dritter teyle der stat.

Item so hat gemeine stat kainen zufal noch aufheben, anders dann was unser, der burger under uns selbs, jerliche arme steur und ungelt ist, auch sust etlich klain zustende, die gering sind.

Item so geen der geistlicheit von weyn, zu irn pfrunden und gotzgaben gehörende, zu gemeinen jaren, so die fruchten, bey 700 dreyling weins ungelt und aller beswerung frey in die stat, item mer die paulendischen und sonst auslendischn wein, so bey uns nit wachsen, dergleichn frey zue. Was abbruchs und nachteils das jerlich uns und gemeiner stat an dem ungelt ist, mugen ir ksl. Mt. ermessen.

Item so haben auch die geistlicheit alhie auf dem meisten taile aller burgerheuser etwovil und groß zynse, die sy grundzynse nennen, welich sye abzelosen nit gestatten wellen. Das aber gemeiner stat an irer jerlichn steur ein merklicher abbruch ist, dann wo die abgelost, wurden dieselben burgersheuser sovil höher und mer versteurt.

Item so haben wir auf den anslage ksl. Mt. romzuges etc., zu Costenz uns und gemeiner stat auferlegt,5 von Hansen Pircking alhie 1500 fl. rh. entlehnet, müssen dieselben suma genanntem Pircking bemelte dreu jar lang bemieten, zu liebung oder interesse davon geben und bezalen jerlich 100 fl. rh., ine darzu sein leben lang alhie steur-, wacht- und burgerlicher pflicht freyhalten.

[10.] Wurde aber die ksl. Mt. oder ymands von iren wegen einich mittl furslahen und mit euch davon reden und handeln, dene mugt ir stat geben, die vernemen und, soverr sy leidlich, dieselben nicht weiter dann bis auf hindersichschreyben an uns und mit unserer verwilligung, sonst gar nichts annemen.

[11.] Ob auch auf hievorberurt handlung der haubtmanschaft halb von ksl. Mt. antwort gefielen, das not weren, uns, einem rate, zu wissen, ist unser wille, meynung und bevelhe, das ir dieselben und daneben, was unser, eins rates, wille und gutgedunken darinne sey und ir mitsambt uns tun und raten, wellet on verziehn schreyben und verkünden, und soverre es unser und gemeiner stat notturft erheischet, inmitten bey irer ksl. Mt. beleiben und widerumb unser antwort gewarten.

[12.] Weiter, als ksl. Mt. rete, die edeln, gestrengen und hochgelerten H. Wilhelm, marschalch zu Pappenheim, und Dr. Heinrich Haiden, alhie gewest, hetten die, wiewol sovil und ine gemeiner stat notturft und gelegenheit, so kurzlich sy alhie gewest, zu erfarn muglich, etlich ordenung und statut aufgericht und nachvolgend die uns, einem rate, versigelt überantwort, die wir auch als irer Mt. und des hl. Reichs gehorsam undertan angenomen und dermassen ze halten gesworn. Und wiewol wir nit anders willens oder gemütes, dann dieselben, sovil sich der irer ksl. Mt. und des hl. Reichs eere, auch unser und gemeiner stat nutz erstrecken, treulich und stete ze halten, so hetten wir doch aus teglicher handlung, die uns solicher ordenung und statut halb furgefallen weren, darinne funden etwovil artikl, die uns und gemeiner stat zu halten etwas hoch beswerlich und nachteilig wern, neben andern artikeln, die der ordenung nicht verwont, wiewol zu gemeiner stat nutz und aufnemen dinstlich, wie wir dann solichs vormals irer ksl. Mt. auch verkundt und bericht. Deshalb dann ir Mt. derselben camerrichter, unserm gnst. H. [Bf. Wiguläus] von Bassau, und irer Mt. haubtman, H. Sigmunden von Rorbach, ritter, bevolhen und zuegeschriben dieselben unser und gemeiner stat mengl, gebrechen und obligen. Dardurch wir, wo dieselb ir ksl. Mt. nit dareinsehen und in denselben ordenungen furgenomen und aufgericht werden, ganz in abfal und verderben komen möge. Dyweil aber sy, die ksl. Mt., geneigt, die stat in aufnemen, gut ordenung und regiment zu bringen, auch deshalb mermalen ir Mt. comissari und rate daselbsthin geschickt und bevolhen hetten, in demselben zu handeln und ordenung furzenemen, demnach ir Mt. nochmals der gn. meynung, in aller der stat mengeln und gebrechen gn. wendung zu tun, gut ordenung und regirung zu aufnemung gemelter stat aufzurichten und vor verderben und abfall zu verhueten. Darumben ir ksl. Mt. derselben camerrichter, den assessorn und haubtmann hetten empfolhen, uns darinne zu horn und zu vernemen und in denen gut ordenung und mittel furnemen und zu der stat nutz und aufnemen raten und helfen sollten etc., damit die stat widerumb zu wirden und aufnemen keme, und was alsdann die ksl. camerrichter und assessorn sambt dem haubtmann furnemen, besliessen und aufrichten wurden, dasselbe irer Mt. von stund an zu schicken. Dardurch ir Mt. der stat zu gutem verrer darnach zu handeln wessten etc. Welichs also die ksl. camerrichter und beysitzer, wiewol mit furgekertem vleiß furgenomen und gehandlt, uns gehort und vernomen. Dyweil aber dieselben furgebrachten artikl nit allain auf ordenung laut ires bevelhes, sonder auf gabe und zuestellung etlicher guter und freyheit, bey irer ksl. Mt. zu erlangen, dahin sich ir bevelhe nit streckte, so wessten sy demselben nach nichts fruchtperlichs noch verfenglichs ze handeln, anders dann, das sy willens weren, unser furbracht artikl und begern neben irem gutbedunkn an ir Mt. langen zu lassen, der zuversicht, so bey irer ksl. Mt. von uns ferrer darauf angerufen, ir Mt. werde mit geburlicher hilfe oder bescheide gnediglich dareinsehen etc. Darauf es also noch stünde.

[13.] Diweil wir aber gemelte artikel also erwegen, das die bey ksl. Mt. möglich und one sondern schaden und nachteil zu erheben und uns und gemeiner stat zu eeren, merklichem nutz und aufnemen dinen und langen mögen, weren wir underteniger, ganzer hoffnung, die ir auch dymütigs und allerhöchsten vleiß bitten sollet, uns derhalb gnediglich zu fürsehen und darzu zu komen, gn. hilf und furschub zu tun.

Und zuvoran, nachdem durch haubtman und uns im pesten und gemeiner stat zu gut etlich artikel, so di ordenung betreffen, underlassen und nit gehalten, auch auf das berurt irer Mt. schreiben, dem haubtman deshalb getan, etlich übertreten, zu bitten, das ir Mt. uns des gn. urlaub und vergonnen gebe, das solichs uns, euch und wen es dann berürn möcht, an dem, das wir zu halten gesworen, und sust in ander wege ganz on entgelt und on schaden sey, auch von berürtem eyde widerumben ganz lediglichn absolviert, ledig und müssig gezelt und gelassen werden. Nichtsmynder dannoch wir diselb ordenung in irn artikeln und begriffen, sovil und uns müglich, auch gemeiner stat zu aufnemen dinstlich und fürtreglich, in underteniger gehorsam zu halten willig sein wellen etc.

[14.] Hernach volgen di artikl, ksl. Mt. anzebringen:

Wann und wie oft auch hinfuron und auf weyhenechten schirist [25.12.10] anzufahen eins erbern camrer und rates wale gescheen sollen, das sich dann alle zeit die obbemelten neu[en] weler, von innerm, eusserm rate und einer gemeinde erwelet und fürgenomen, wie das die billicheit und notturft heischen, auch von alter herkomen mögen eigentlichen miteinander underreden, aneinander versteen und einer dem andern underricht geben. Und so dann solichs gescheen ist, wer dann einen yeden in heimlicher wale, so ein yeder fur sich selbs tun soll, fur nutz, tugentlich, berömbt und geschickt person zu camrer und ratesperson angesehen wirdet, sy seyen des innern, eussern rates, von der hans6 oder einer gemein, mügen sy auf ir aide genugsam erfarung und underricht dann mit irer wale zu camrer und ratesperson wol furnemen und ordnen. Und soverr sy an einer oder mer personen inner oder eussern rates, wie das namen haben möcht, etwas mangels, beswerde, unschicklicheit oder anders verstünde, alsdann mügen sy die oder dieselben person umbgeen und ander nutz, tugenlich, berumbt und gschickt person auf ir gewissen und eyde anstat derselben ordnen und fürnemen. Dann sollten sich die weler (wie bishere etlich jar bescheen) nit miteinander underreden und einer dem andern underricht geben, so were es ganz ein tunkl ding und wale, wesste auch ainer nit, ob er seinem aide, dene er als weler sweren muß, genug getan hett oder nit.

Das auch, wie von alter gewest und nit on sonder und gut ursach, widerumb in innern rate 16 person fürgenomen und erwelet werden sollen, dann bishere under den 12 personen ye ainer krank, der ander nicht anhaimb, der dritt oder mer sunst mit andern eehaften beladen, auch ye etlich in den ambten, steur, ungelt und hans, so sy zu rate gefordert werden, von not sein müssten, also das oft die sachen und handelungen vor einem erbern rate aus mangel oder abwesen der ratsperson, der sich die andern in klainer anzale diweil nit understeen haben wollen, verhindert und verzogen sind gewest. Dardurch also denen, so vor rate zu handeln gehabt, lengerung irer sachen, auch einer gemeinen stat nit vil fuge dermaß erwachsen.

Item nach inhalt und aufgerichter ordenung sind unser schultheiß und ander, zum gericht verordent, gepunden, [daß] alle geding in 14 tagen erhört, aufgericht und einem rate überantwort, auch herwiderumb von einem rat in 6 wochen und 3 tagen die negsten in gericht bracht werden sollten. Dyweil sich aber mermals begibt, das auf ainen tag oft mer dann ain geding gefallen oder ains allain lenge halben in der zeit einem rate nicht geantwort noch auch aus dem rate gemelter zeit anderer obligend halb, damit ein rat beladen, nicht erlediget werden möchten, zu bitten, das solichs unsern ayden und gelubden on schaden und on entgelt steen solle.

Itema nachdem sich an vil orten und sonderlich bey den steten begibt, das der ende gwerb und hantirung durch jarmerkte erwachsen und zu grossem aufnemen komen, dieweil dann dise stat kainen geschickten und austreglichen jarmarkt hat, sich allain dreyer kirchweihen, die zu ungelegen zeiten gehalten und andern messen oder jarmerkten ganz nicht dinlich sind, auch von frembden mit kainerlai ware und kaufmanschaft mit fug mögen besucht werden, bishere betragen mussen, were unser dymütig, undertenig bitten, ir ksl. Mt. wollen uns gnediglich vergönnen, einen geschickten und gelegen jarmarkt furzunemen und auszurichten, doch das den ir Mt. mit ksl. freyheiten und gelaiten allen denen, so denselben besuchen, zu iren leiben und gütern in ir ksl. Mt. erblanden und den steten des hl. Reichs begaben und gnediglich fürsehen etc.

Nachdem hie menigerlay gewicht seyen, die einem, so alhere wandelt, möchten in kaufen und verkaufen, zuvor denen, so der gewicht nit eigentlich bericht sind, ain scheuhe und beswerung bringen, ob ein wege were, das alles, so hie kauft und verkauft würde, an einem, nemlichn dem krambgewicht, des der centen bey zwaien pfunden reicher und swerer ist dann Nurnberger centen, gewegen, ausgenomen, was smerb [= Tierfett], smalz, unslit, fleisch, wiltpret, visch, kese etc. weren, sollen an dem sweren gewicht, wie vor, sunst alles anders an bemeltem gewicht und centen gewegen werden. Mussten auch sunst allenthalben alle und yede nebengewicht in leden und kremen abgetan werden. So möcht man einem yeden sagen, wer nach dem gewicht fraget, es wer Nürnberger centen hie, were auch dannoch, wie oben stet, bey zway pfunden reicher dann zu Nurmberg. Des wollt man einen yeden geweren.

Als gemeine judischeit alhie dem hl. röm. Reich und ksl. Mt. mit dem eigentumb zustet und darauf gemeine stat in namen des hl. Reichs die hohen gericht und ander mer herlicheit und gerechtikeit hat, sein ksl. Mt. underteniglich zu bitten, die judischeit mit manschaft und den myndern gerichten gemeiner stat gnediglichen zu[zu]stellen. Sollten dann nichtsmynder irer ksl. Mt. ir jerlich zyns und tribut wie vor von der judischeit einbracht und geraicht werden. Und nachdeme der juden ein gute anzale und darunder vil arm sind, müssen all getraide, holz, smalz [= ausgelassenes Fett] und ander teglich notturft zu irer aufenthalt und wesen haben, das dann gemeiner stat burgern und inwonern in vil wege nachteilig ist. Darauf verrer zu bitten, gnediglichen zu erlauben, der juden zum teyle aus der stat zu schaffen, bey 20 oder 24 haussessiger juden hierinne zu lassen, auch furon uber solich anzale nit mer hie heysenlich [= häuslich] ze wonen gestatten. Von denen ir ksl. Mt. gleich wie vor von einer merern menig ir tribut, zyns und anders haben müge etc.

Auf das ir ksl. Mt. rete haben furgenomen, das nymand hinder 32 fl. rh. müge oder solle an das ksl. camergericht appelliren, darumb irer Mt. bestettigung zu bitten, was hinder 100 fl., das nymand (dann in das camergericht) appelliren müge.

Verrerb ksl. Mt. zu bitten, gemeiner stat die gnade und freyheit auf etliche jare zu geben, das ein yeder burger hye, so mit kaufmannsware und pfenberten [= Kleinhandel] wollte hin- und herwider hantiren, die land pauen, das alsdann derselb in irer Mt. erblanden und den steten des hl. Reichs möcht zoll- und mautfrey sein. Were die hoffnung, das durch solich begnadung und freyheit sich mochten etlich tapfer kaufleut anderswo entsetzen und alhere tun. Dardurch dann also wider gwerbe und hantirung herkem, sich auch die burger alhie dest ee zu solichm gewerbe begeben möchten.

Nr. 562 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Ihre Ankunft in Augsburg; [2.] Eintreffen des Ks. in Mindelheim, Warten des Ks. auf die Ff. und der Ff. auf den Ks., Ankunft des päpstlichen Legaten; [3.] Bitte um rasche Zusendung der Stadtrechnung; [4.] Aufenthalt des Reichshauptmanns in der Umgebung des Ks.; [5.] Geringe Neigung der Stände zur Bewilligung einer Reichshilfe; [6.] Hochzeit von Matthäus Langs Bruder in Augsburg; [7.] Erlaß eines Tanzverbots in Augsburg; [8.] Bitte um Übersendung früherer Reichsanschläge, Bemühen der Gesandten um rasche Audienz beim Ks.; [9.] Vorladung der Vertreter der österreichischen Erbländer beim Ks.; [10.] Heimreise Hg. Wilhelms von Bayern; [11.] Vergnügungen; [12.] Unsichere Nachrichtenlage.

Augsburg, 13. Februar 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 48, o. Fol., Orig. Pap. m. S. (Präs.vermerk: Di gesandten zu Augspurg 1510 2a post invocavit [19.2.10]).

[1.] Gruß. Fursichtigen, weisen, gunstigen, lb. Hh., wir sind an mitwochen [6.2.10] gein Aichach komen. Ist uns durch den Hechtl Vischer kundgetan, das der wirt, so Asem westelt, nit lenger warten wellen. Sind wir zu Aichach verhart und den Asem hineingeschickt, uns ain andre herberg zu westellen. Und sind am freitag [8.2.10] umb zwo stund auf der klain ur gein Augspurg komen und zum Swarzen am weinmarkt zu herwerg komen1 und haben den Hans Solner ka[u]m mit uns herpracht seins pferds halben.

[2.] Die ksl. Mt. ist an gestern [12.2.10] gein Mündlhaim komen, an heut [13.2.10] ein panket haben, und haben an gestern pei 20 schneidern a[i]n mumereiklaid gemacht und eilend ksl. Mt. gein Mundlhaim geschickt.2 Ist di sag, auf freitag [15.2.10] oder sambztag [16.2.10] herzekumen. Hg. Wilhalm, als mir H. Wolf von Achhaim gesagt, sei gein Scho[n]gau weschiden, alda weiters wescheids von ksl. Mt. zu erwarten. Es ist noch kain weltlicher F. hie dan Hg. Friderich von Paiern. Ist di sag, ksl. Mt. wol nit her, dan di Ff. sind vor hye. So wird gemelt, di Ff. warten auf ksl. Mt. Di von steten sind vast alhie. H. Wolf hat mir gesagt, das ksl. Mt. den legaten, genant Achillis [de Grassis], und di Walhen [= Welschen] zu seiner Mt. weschiden. Der legat ist erst an suntag [10.2.10] komen.

[3.] Gunstigen, lb. Hh., uns langt an, wie poßlich gehandlt sei, das nit gemainer stat rechnung weschiecht, zu wesorgen, das uns pei ksl. Mt. grossen nachtail pringen werd. Gedeucht uns noch guet, das ir noch auf das fuderlichist gerechent hiet.

[4.] Unser H. haubtman [Sigmund von Rorbach] ist nit pei ksl. Mt., sunder umb 3 meil umb ksl. Mt., dan sein Mt. webert [= reist] hin und her, heint dort, morgen anders.

[5.] Wo ich merk, nit grossen lust, hilf ze tuen, ist der red vil.

[6.] Item Lang, Bf. von Gurk, hat seinem brueder [Leonhard] ein weib [Margarethe Hofer] geben. Derselbig ist in walischen landen gestorben, ee er peigelegen. Hat der von Gurk pei unserm Hl. Vater Pabst erlangt und diselbig junkfrau ainem andern seinen brueder [Lukas] geben und an montag [11.2.10] di hozeit gehebt.3

[7.] Sunst ist kain vasnacht hie gewest. Ich siech nit grosse freude oder kurzweil hie. Man hat das tanzen verpoten, dan an etlichen orten kumen frauen und junkfrauen zesamen und etlich Ff. Wesorgen die vom rat, mocht sich ain zank erheben.

[8.] Gunstigen, lb. Hh., wollet auch wachtung halten und nit wie vor verzogen werd. Wir wolten gern di ansleg, so auf gemaine stat geslagen und etwo angelegt ist, haben, ob es pei den steten zu red wurd, das wir auch mochten ainzaigen, was in summa gestanden. Wer pei vergebner potschaft zu schicken, dan alspald ksl. Mt. kumbt, wollen wir vleis tun umb tag, zu verhort angesetzt werd. Den wollen wir euer weishait alspald zu wissen machen.

[9.] Item ksl. Mt. hat an heut [13.2.10] di Krainer, di aus der Steuermark und derselbigen end seiner Mt. erbland auf heut, dato, zu ime ervodert [vgl. Abschnitt I.8.].

[10.] So ist Hg. Wilhalm wider haim.

[11.] Item an gestern [12.2.10] hat Caspar Wintzer mit ainem Pehaim gerendt, und darnach zum Adler etlich frauen und junkfrauen gewest. Hat sich der von Pamberg, Hg. Fridrich und ander Ff. auch dahin getan, da ain tanz gebt, doch verspert. Datum Augsporg am assermitwoch im 10. jar.

[12.] Nachschrift: Gunstigen, lb. Hh., neu zeitung endern sich uber nacht. Darumb man nit gewißlich schreiben mag. Mit eil geschriben.

Nr. 563 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Ihre Anmeldung beim EB von Mainz; [2.] Teilnahme an einer Besprechung der Städtegesandten, dortiges Vorbringen der Klagen Regensburgs und anderer Städte; [3.] Weitere Beratungen der Städte u. a. über die Silbermünze; [4.] Grundsätzliche Bereitschaft der Städte zur Bewilligung einer Reichshilfe; [5.] Empfehlungen des Reichshauptmanns für die Audienz der Regensburger Gesandten beim Ks.; [6.] Deren mögliche Verschiebung an einen Ort außerhalb des Reichstags; [7.] Empfehlung zur raschen Entsendung des Kanzlers des Regensburger Bf. und Georg Wolfs nach Augsburg; [8.] Unmittelbar bevorstehende Ankunft des Ks.; [9.] Eintreffen weitreichender Friedensvorschläge Venedigs, Gründe für die Skepsis des Ks. gegenüber diesem Angebot; [10.] Bitte um geringe Begleitung für den Kanzler und Wolf wegen hoher Herbergskosten; [11.] Ankunft des ksl. Kanzlers, Ausbleiben weltlicher Kff.; [12.] Erneute Vorladung der Regensburger Gesandten; [13.] Bitte um Vorschläge für die Geldbeschaffung; [14.] Gespräch mit dem Reichshauptmann über Probleme bei der Ratswahl und der Ämterbesetzung; [15.] Ersuchen um Übersendung von Geld und der alten Reichsanschläge; [16.] Bitte um Benennung der dem Reichshauptmann geliehenen Geldbeträge sowie um Übersendung der Regensburger Klagepunkte und Reichsanschläge; [17.] Probleme mit einem kranken Pferd; [18.] Eintreffen weiterer Städtevertreter; [19.] Versammlung der Städtegesandten, Darlegung diverser Beschwerden der Städte im Schwäbischen Bund; [20.] Die Klagen im einzelnen; [21.] Antwort der übrigen Städtegesandten darauf; [22.] Beschwerden Regensburgs; [23.] Grundsätzliche Bereitschaft der Städte zur Hilfeleistung für Regensburg; [24.] Hoffen auf Gespräche zwischen Ks. und Ff. zu den Themen Geleit und Silbermünze, [25.] Vorläufige Zurückstellung der städtischen Klagen über den Unterhalt des Reichskammergerichts.

[Augsburg], 18. Februar 1510

Orig. Pap. m. S.: A) München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 37/40 u. 2 Zettel o. Fol., (Präs.vermerk: Di gesandten zu Augspurg 5ta post invocavit 1510 [21.2.10]).

Konz.: B) Ebd., fol. 38a-39b (mit stilistischen und einigen in den Lesarten verzeichneten inhaltlichen Abweichungen von der Ausfertigung).

[1.] Gruß. Wir haben uns pei unserm gnst. H. von Mainz, wie sich gepürt, angesagt. Das genadiglichen angenomen, solche gehorsam ksl. Mt. anzesagen, hab nit zweifels, ksl. Mt. werd mit gnaden gegen gemainer stat wedenken, und uns von ksl. Mt. wegen wevolhen, da zu verharen, pis ksl. Mt. herkomen.

[2.] Item so sind wir an freitag vergangen [15.2.10] zu den steten aufs rathaus ervodert. Darzu wir kumen und di session, wie vor alter herkomen, eingenomen, darin uns kain wetruebung weschehen ist. Alda di stet ir weswerd zum tail den andern steten furgetragen [siehe [20.] - [23.]], als wir dan auch getan, unser armut, unvermugen, als wir von euch abgefertigt, ob 4000 fl. schuldig und ganz nichtzs in gemainer stat kamer haben, auch kain stund noch tag frist haben, nit anders zu wesorgen, das di geleubiger nit lenger verharen und unser Hh. in die laistung ermant werden. So sei in gemainer stat wenig gewerbs und nichtzs dan das ungelt, das auch nit groß, und die steur zum tail wenig ertregt und vil mer ausgebens dan einnemens ist, das auch gemaine stat in die sweren ansleg weschehen, dardurch ain erber rat ewiggelt und leibting verkaufen müssen. Solchs haben sich ander stet auch weklagt, und ain stat hergeschrieben, wo man si je uber ire vermugen mit dem anslagen und sunst nit hilf und peistand tun würde, so sei zu wesorgen, das sy sich in dem hl. Reich nit enthalten mugen. Also sind der klag von den steten vil, doch ist ainer paß zu gelauben dan der andern.

[3.] An sambztag darnach [16.2.10] sind wir wider erfodert und gehandelt, etlicher weswerd ksl. Mt. fürzetragen von des gelaitzs, der silberen müntz und des kamergerichtzs halben, wiewol di stet wesorgen, der silbe[r]n müntz nichtzs fruchtpers ausgericht mug werden, dan silbern müntz, di durch das ganz Reich gen soll, wil etlichen steten ganz unleidlich sein etc.

[4.] aNachvolgend ist gehandelt, diweil man wissens het, wie di ksl. Mt. ausgeschriben und nicht anders auf ime trueg, dan ein hilf ze ton, wie man sich gar gegen halten wol. Also hat Dr. Neithart als haubtman, Bm. von Augspurg [Ulrich Artzt] und Bm. von Nürmberg [Kaspar Nützel] der stet im pund von inen alle gewalt, und dergeleich haben etlich stet von andern auch gewalt. So haben etlich erbern freien Rstt. geschrieben und sich ine wevolhen, und sind 13 stetpotschaften vorhanden. Und wie sich die stet weklagen, noch dannoch wirds pei den steten nit abslach haben, dan das man ksl. Mt. hilf tun werd,–a doch das der anslag zimlich und nach gelegenhait ainer yedwedern stat unvermugen angesehen werd, wo anders Kff. und Ff. und ander stend des hl. Reichs auch wewilligen wollen, sich zum ersten zu erkunden, darnach zu richten. bWo aber di stet uber ir vermugen solten weswert werden, des sy vermainen nit zu gedulden, und werden sich in kainen grossen anslag nit pringen lassen. So wird kain klainer anslag nit helfen. Darumb es noch vil strits nemen wird.–b

[5.] Item unser H. haubtman [Sigmund von Rorbach] ist an sambtztag [16.2.10] herkomen. Wir ime den brief [liegt nicht vor] geantwordt und darauf von euer weishait wegen gepeten, uns hilflich, retig und peistandig ze sein, gegen ksl. Mt. gemainer stat obligend und weswert verholfen ze sein, damit es in pesser weg und aufnemen gestelt mocht werden. Hat sich sein streng guetwillig erpoten. Und mit ime verer red gehalten, nachdem di ksl. Mt. noch nit hie ist, so haben wir im pesten nach, dengenen hinabzeschicken, stilgehalten. Wo ksl. Mt. herkumbt, wollen wir sein Mt. umb ernenen ains tags piten und dan di andern darzu weruefen, dan di zerung hie swer ist. Das aber unser H. haubtman widerraten und nit für fuglich achten wollen, ursach, der tag sei auf den reichstag ernent und also zugeschriben sei [vgl. Nr. 289, 290]. Wo wir aber ye also handeln wolten, mocht wol sein, uns tag ernent wurd, er wesorg, mocht in di leng gezogen werden. Und wo ksl. Mt. irn handl mit den stenden des hl. Reichs ausgericht het, sich widerumb in die welischen land zu erheben, so wol er uns zugesagt haben, das wir hinnachziehen müsen, dan er wol seiner sachen ein endschaft machen.

[6.] cItem die ksl. Mt. hat vil parteyen und handlung her verschaft. Ist wol zu achten, ir Mt. werd des grossern warten.–c Tragen auch nit klain sorg, das uns ir Mt. in aigener person nit horen werd, sunder aus den grossen gescheften auf ain ort geschaft werden, das dan für gemaine stat nit sein würd. Ob eurer weishait guet wedeucht, wo es ye da nit von stat gen wolt, di weswerd an andern orten furzetragen, an welches end es euer weishait gelegen und guet wedunkt, wollt uns in der instruktion wefelch geben.

[7.] Dieweil wir dan di weswerd von unserm H. haubtman horen, so gedeucht uns guet, das ir den kanzler [Hans Kolb] und Wolf fuderlich herauf gefertigt het, dan wo es zu anslegen kumen solt, wer pesser, wir heten unser weswerd und armuet vor an ksl. Mt. furgetragen. So mocht nit gesagt werden, wo sein Mt. des vor wericht gewest, wolt solchs sein Mt. verkumen haben, das sunst, wo der anslag gemacht würd, hart mynderung erlangen mocht. Doch stellen wirs zu eurer weishait guet gevallen.

[8.] dKsl. Mt. sol an morgen [19.2.10] gewißlich hie sein, als dann hie darzu gefertigt, dan man des langen verharens nit klain weswerd hat.–d

[9.] Item Valder1 ist an heut, dato [18.2.10], pei uns gewest, fur gelauben gesagt, wie di Venediger unserm gnst. H. von Mainz geschrieben. Erpieten sich ksl. Mt., di stet und flecken, so seiner Mt. zum Reich und erblanden gehorend, in seiner Mt. handen zu stellen und darzu e100 000 fl. jarlichen zo geben und furan ain Bm. haben,–e und piten dyemutiglich umb session, furon dem hl. Reich gehorsam und gewartig sein wolten. fHaben wir solchs dem haubtman gesagt, wie uns Valder anzaigt und di potschaft an heut, dato, komen sey. Hat unser H. haubtman wol gesagt, di ksl. Mt. hab gewisse kundschaft, darumb es wol sein mug, das di Venediger gern auf dem reichstag gewest weren,–f aber ksl. Mt. nit geschehen wollen lassen. Man tregt di sorg, ir erpieten sei groß und mocht leidlich sein, aber ire ungetreue handlung, und wie sy mochten weg vinden, damit der vertrag g ksl. Mt., auch des Kg. von Frankreichs und ander2 abgetan würd, so würden si di stet und flecken widerumb einnemen. So het ksl. Mt., ine zu widersten, der hilf nymer, als ers yezund hat.–g Damit habt ir di neu zeitung, wie es uns gesagt ist.

[10.] hWollet den kanzler und Wolf mit 3 pferden schicken; wo der mer sein wurden, zu der herberg nit stellen und legen mochten. Man gibt das mal umb 10 kr. und ain metzen haber umb 8 kr. und 2 kr. stalmiet, und wird darzu nit wol erpoten.

[11.] Serenteiner ist an heut, dato [18.2.10], herkomen, aber noch kain weltlicher Kf. Euer weishait verschriben antwort.

[12.] Wir sind auf morgen [19.2.10] wider zu rat ervodert.

[13.] Und seit euer weishait darauf gedacht, wo man gelt aufpringen woll, dan wir besorgen, nit anders daraus werd.

[14.] Wir haben mit unserm H. haubtman red gehebt und ime erzelt, was schad gemainer stat weschehe, das ksl. Mt. di wal und wesetzung der ambter aufgehebt sei. Hat er uns geantwort, ksl. Mt. wer[d] mit uns davon dispotiren.

[15.] Gunstigen, lb. Hh., wollet uns pei Wolfen mer gelt schicken. Wedurft dem poten nichtzs geben. Wollet uns die ansleg [schicken], was di zu yeder zeit gemacht haben, dan wir unser halben kain vleis nit sparen wollen.–h Datum an montag nach invocavit Ao. im 10.

[16.] 1. Zettel: Günstigen, lb. Hh., wollet uns in summa schicken, wes man unserm H. haubtman gelihen hat, ob ers selbst melden würd oder sunst davon geredt, das wir westen wievil. Schickt uns bey dem poten di weswerd und di ansleg, ob es sich wegebe, under anderm mit den steten zu reden, wiewol ander als vast [= sehr] klagen, als wir getan haben.

[17.] 2. Zettel: Gunstigen, lb. Hh., wir heten euch den Hansen [Söllner] gern ee geschickt, hat sein pferd nyndert kumen mugen. Und wo wir zu Aichach nit weliben weren, müsten wir in dahinden gelassen haben, dan sein pferd krank ausgangen, und uns nichtz davon gesagt. Pin darumb an in kommen, er geantwort, habs meinem H. camerer gesagt. Hat er uns gepeten, euer weishait ze schreiben und piten, ir wellet im erspriessen, damit er das pferd wider mocht aufpringen. Darin wissen sich euer weißhait wol ze halten. Dan wo er gemerkt het, das sein pferd krank gewest, man het in wol dahaim gelassen. Er wer gern noch lenger hie weliben, wir nit tun wollen.

[18.] 3. Zettel: Item ainer von Wurms [Balthasar Myhel] ligt auch in unser herwerch, auch auf das ander schreiben3 aufgewest. Ist an sambtztag [16.2.10] komen, desgeleich ander stet, di sunst verhart, wo das ander schreiben nit weschehen wer.

[19.] Beilage: Am freitag vor invocavit [15.2.10] sind wir von Dr. Neithart als haubtman der stet im pund und ander geschickten von steten ervordert. Als wir auf dem rathaus erschinen, da ward uns di session, wie vor alter gewest, gegeben worden. Also hueb an Dr. Neithart als ha[u]btman, ainer von Augspurg [Ulrich Artzt], ainer von Nurmberg [Kaspar Nützel] mit ainer gezirten red, wie di Pündischen kurzverschiner zeit peiainander gewest und im pesten wetracht und den dreien, oben gemelt, wefelch geben, den erbern freien Rstt. furzetragen etlich weswerd, 4 im allerpesten zu vernemen.

[20.] Erstlich so wollen sy vertreulichen und im allerpesten melden: Damit sy auch westen, wie di geschickten von irn ratzsfreunden mit gewalt abgefertigt weren, so wolten sy, weß sy auch wefelch heten von den steten zu Swaben, auch gern anzaigen.

Zum andern zaigten sy an, wie pei den erbern freyen Rstt. des gelaits halber mangels wer, den di Ff. und vom adel gelaiten nit anders, dan wer von iren wegen tun und lassen wollen mit dem, wo ainem was genomen wird oder gefangen worden, als weschehen wer, wolt der, so das gelait geben het, kain hilf noch peistand tun. Darumb di gewerbigen und ander nit versichert und frey handlen mochten.

Zum dritten, der sylbern münz halben wer auch nit klainer mengl, den der münz werden vil geslagen, derhalben sich der kaufman mit seiner hantirung vil nachtails pringt. Das auch dareingesehen werd.

Zum vierten, des kamergerichtzs halben hab es den mangl der anslag, so weschehen, damit das kamergericht unterhalten werden soll. Geben dy stet alle zeit, was ine auferlegt ist, aber etlich Ff. und ander geben nichtzs. Dardurch das kamergericht nit unterhalten mug werden. [Daß] auch dareingesehen würd, damit di geleichhait, wie yder angelegt, geben werd etc.

[21.] Darauf sind die drey vom pund als di gewalthaber von den steten zu Swaben hinfürtreten und di stet mitainander unterredt und inen di antwort geben, wie hernachvolgt:

Der von Kollen, ein Dr. [Dietrich Meynertzhagen], hat di antwort von der andern erbern freien Rstt. wegen gegeben. Sagten den vom pund grossen dank irs wetrachtens und mochten vertreulichen irn wefelch, wan zeit in gelegen, wol eroffen. Und wes dan di von stetten mitsambt ine kunden wetrachten, das nütz und guet sein solt, darzu wolt man ine hilf und peistand tun, als vil ine muglich wer. Also haben si di stund ernenti, wans achte geslagen, auf dem haus ze sein.

[22.] jAuf solchen weschaid sind die stet wider zusamenkomen. Und wir unser unvermügen mit vleis dargetragen, wie wir abgeschiden und unsern Hh. und freunden ob 4000 fl. schulden hinter uns gelassen und gar nit zu wezalen haben und nit anders wesorgen, dan unser Hh. in di laistung gevodert werden und das unser Hh. umb der ansleg willen, so uber yr vermugen angelegt sind, leibting und ebiggelt verkaufen müssen. So hab man ganz kain aufheben dan das ungelt, das doch gegen irm ausgeben ganz nit raichen, und umb der ansleg zu grossem verderben komen sind. Darumb wolle unsern Hh. nit wol ansein, ain anslag muglich sei zu geben, dan wir wollen uns auch, wie ander stet, nach unserm vermugen halten.

[23.] Also haben sich di stet all wewilligt, hilf ze tun zimlich nach gelege[n]hait ainer yeden stat vermugen, auch etwan vil mengl und geprechen anainander geklagt und furtragen. So melden si alle, wo di andern stend des Reichs auch wewilligen wollen, dan sy vertraulich und haimlich mitainander geredt.–j

[24.] Auch ist weslossen, das man ksl. Mt. ersuchen well, das man furon frey und sicher glaiten soll. Vermainen, ksl. Mt. werd wewekt, mit den Ff. darvon zu handlen, desgleichen der silbern münz halben, wiewol man nit vil darauf wigt, das es weschehen mug, das durch das ganz Reich ain silbern münz genomen wird, dan etlich stet sich des weswern und zaigen vil ursachen an, darumb es hart zu erheben sein wird.

[25.] kDes kamergerichtz halben wil man westen lassen, dan der[= wohl: Dr. Simon] von Reischach ist hie, hat wefelch, pei ksl. Mt. und den stenden des Reichs zu handlen [vgl. Nr. 305]. Wellen di stet also stilhalten, pis di handlung an sy kumbt, dan auch mit ksl. Mt. darvon ze handlen.–k

Nr. 564 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Widerstand der Städte gegen die Aufnahme von Adeligen in städtische Räte; [2.] Mutmaßungen über die Haltung des Ks. gegenüber der Regensburger Ratswahl; [3.] Inhalt eines venezianischen Friedensangebots; [4.] Vergebliche Suche der Gesandten nach einem geeigneten Schreiber; [5.] Bevorstehende Ankunft des Ks., Mutmaßungen über einen Frieden mit Venedig; [6.] Unterstützungszusage des Ks. für Großfürst Wassili von Moskau (oder Kg. Sigismund von Polen).

[Augsburg], 20. Februar 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 48-50, Orig. Pap. m. S. (Präs.vermerk: 2a post reminiscere [25.2.10]).

[1.] Gruß. Uns hat an mitwochen [20.2.10] im rat von etlichen steten angelangt, wie etlich vom adl in uebung pey ksl. Mt. sein, als solten vom adl in rat gesetzt werden. Sich diselbigen stet, ob dem also sey, ab uns erkunden wollen. Wir gesagt, haben des kain wissen. Wirdet von demselbigen geredt, wo es solt darzue kumen, das der adel di stet wolt regiren, wer swer. Darumb sind vier statt vom Reich verornet, ob ainer stat solch weswerd furfiel, denenselbigen anzepringen und furon dorinen handlen. Des wir uns noch paß erkunden wollen, als ich wericht sey, Augspurg, Nürmberg. Welich di andern zwo sind, [ist] mir abgefallen, doch aller ding wollen wir uns paß erfragen und nit pesser das und anders ze handeln, diweil der reichstag werd. Darumb, ob euer weishait was zukumen wer, wollet uns werichten.

[2.] Es ist nit yederman wider Regenspurg. Wo ksl. Mt. der wal halben recht wericht, was schadens daraus erwaxen würd, sein Mt. hets nit verhindert, als wir wissens aus der kanzley haben. Wol zu gedenken, das uns hie vil wegegent werd.

[3.] Gunstigen, lb. Hh., ainer aus wefelch der Venediger [Wolfgang Wiener] hat an di stet langen lassen, er hab schriften von den Venedigern an di stet und anders zu pringen. Also haben di stet weslossen, diweil di sachen also sten und vor an di ksl. Mt. nit gelangt, so wollen di stet nichtz annemen. Also ee man ime di antwort geben, hat der von Zorn, der [Bf. Matthäus] von Wurck [= Gurk], Serenteiner, H. Pauls von Liechtenstain nach ime geschickt und ab ime erkunget und verpoten, das er di brief nit antworten wol, pis ksl. Mt. vor der handlung ee wericht hab. Und hat auch gelait, des er di stet horen hat wollen lassen, aber nit angenomen, zu sehen. Lest sich die potschaft horen, das di schrift nit mer in sich halt, dan das di stet pey ksl. Mt. und unserm Hl. Vater Babst daran und verholfen wollen sein und di Venediger zu genaden aufneme, mit grossem erpieten, dan si stene im wasser pis an den mund. Wo aber ye ksl. Mt. [und] unser Hl. Vater Pabst sy ye nit vertragen und zu genaden aufnemen wolt, so musten si wetrachten und furnemen, das dem hl. Reich, teu[ts]cher nazion und gemainer kristenhait zu grossem nachtail, verderben und pluetvergissen kumen mag; das si je nit gern tun wolten. Wird verstanden auf di Turken. Also leit der sandbot hie, hat kain verschreiben an di versamblung, sunder allain an Hg. Fridrich von Saxen und an di stet und nur umb hilf ze piten. Dan der, [der] jezund hie ist, hat sovil pey ksl. Mt. un[d] den Venedigern gehandlt, das sein ksl. Mt. seine rat gein dem Spitalein [= Ospedaletto] zu verhort pracht hat. Also habt euer weishait di neu warlich zeitung zu wissen getan, dannoch pesser von andern in di welt gepracht, dan von uns. Euch im pesten nit verhalten, was uns wegent, euer weishait wider zu berichten und kein vleis nit sparen.

[4.] Wir haben euer weishait vor gesagt, das wir ains schreibers notdurftig gewest. Wesorgen, der sachen vil sein werden. Wellet pey dem kanzler [Hans Kolb] verfuegen, das er auch mit schreiben willig sey. Haben uns erfragt, das wir kainen geschickten zu unsern sachen in allen orten nit vinden mochten. Wo wir ainen versprochen diener heten, als ich verhoff, kanzler auch sich darinne nit verdriessen laßen wird, das wirt gemeiner stat not sein werden, dan zu wesorgen, an ainem ort nit gehandelt wird. Haben wir euer weishait im pesten nit wollen verhalten. Datum an mitwoch nach invocavit Ao. decimo.

[5.] Zettel (von anderer Hand): Item als wir gewißlich zugeschrieben, ksl. Mt. werd an heut, dato [20.2.10], nemlich als wir auch wericht sind, herkomen, also ist an heut, dato, unser gn. H. von Mainz zu ksl. Mt. geriten. Aber die ret sind vast alle hie, als ir vor hert, gegen der potschaft Venedig gehandelt. Man redt wol davon, als mocht es zu vertrag komen, aber noch lenger zeit wedurfen.

[6.] Item der Kg. Orgeima1hat den Tatern ain niderleg getan, schreibt ksl. Mt. umb hilf. Hat sich ksl. Mt. merken lassen, demselbigen Kg. hilf und peystant ze tun, als Gf. Sigmund von Hag und Gf. Lienhart [zum Haag] hat horen lassen, auf der wegeknus zu Mindelhaim offenlich gehort und verkundt ist. Alda sein Mt. di edlen, so in dem krieg umbkumen, wegen [= begehen] hat lassen. Mit eil geschrieben.

Nr. 565 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Ankunft Hans Kolbs und Georg Wolfs, Rat zur Beschaffung von Geld für eine Reichshilfe; [2.] Baldiger Beginn der Reichstagsverhandlungen; [3.] Zehrung für den Fuhrknecht; [4.] Teuerer Aufenthalt in Augsburg.

[Augsburg], 1. März 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 48, o. Fol., Orig. Pap. m. S.

[1.] Gruß. Kanzler [Hans Kolb] und Wolf sind an pfintztag [28.2.10] zu der nacht herkumen. Und haben uns euer weishait wevelch nach darin ersehen und wollen darinen vleis tun. Aber gelt aufzupringen, wesorgen wir, sei umbsunst. Darumb handelt und tuet fleis, damit ir zu gelt kumen mugt, zu besorgen, wo man der ksl. Mt. hilf tun wird, den anslag mit eil antworten müsten. Schickt uns den artikel im vertrag der steur halben, ob es not sein werd, unserm gn. H. Hg. Wilhalm des zu werichten.

[2.] Ksl. Mt. hat noch mit den stenden nichtzs gehandelt, aber auf montag [4.3.10] sein Mt. anzefahen willens ist.

[3.] Wir haben dem furknecht 1 ½ fl. zu zerung geben.

[4.] Gunstigen, lb. Hh., ir mugt abnemen, das di 40 fl. nit lang wern mugen. Haben auch vor angezaigt, wie swer di zerung ist, dan wir uns kains fleis nit sparen zu verhor und abfertigung, fuderlich zu erlangen. Datum an freitag nach reminiscere Ao. decimo.

Nr. 566 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Bildung eines ständischen Ausschusses zur Beratung über die ksl. Proposition; [2.] Ihre bevorstehende Unterredung mit dem ksl. Kanzler, Warten auf eine Audienz beim Ks.; [3.] Wunsch nach Übersendung der Bestimmungen für die Regensburger Ratswahl; [4.] Großes Angebot an preisgünstigen Pferden in Augsburg, Rücksendung von Schmallers Pferd aus Kostengründen.

Augsburg, 9. März 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 48, o. Fol., Orig. Pap. m. S.

[1.] Fursichtigen, weisen, gunstigen, lb. Hh., wir schicken eur weishait der ksl. Mt. wegern, so sein Mt. an di stand getan hat [Nr. 95]. Nachvolgend hat man ain ausschus gemacht von den standen, die ob der handlung sitzen, was man zu antwort ksl. Mt. geben sol, und an heut, dato [9.3.10], wider zu rat ervodert und horn, was sich der ausschus underredt haben.

[2.] Wir haben noch kain verhör vor ksl. Mt. aigen person erlangen mugen. So ist ksl. Mt. etlich tag an der paiß [= Beizjagd] gewest, deshalben wir stilhalten müssen. Serenteiner hat uns auf heut, dato, wescheiden, [was] auf unser wegern er pei ksl. Mt. gehandelt hat, uns zu endtecken. Dan wir umb verhor ksl. Mt. aigen person hart anhalten. Wo wirs aber nit erlangen mugen, musen wir gedulden, wo wir hingeschaft werden. Es sol unser fleis und müe nit gespart werden.

[3.] [...] Item schickt uns ain copei der ratswal aus der ordnung1 und, ob mer underricht vorhanden, der zoll der von Augspurg halben, was Hornecker ausgericht, dan wir uns aus dem nit wol verrichten und wir der handlung sunst kain wissen haben.

[4.] Swobl hat sein pferd verkauft. So het ich meins auch gern hingeben. Sind der vil fail, wardt yeder, wos hinaus will. Het ich mich verhoft, meins hoch verkauft haben, wo der zug fur sich gen solt. Aber auf eur weishait wefelch und ich gemaine stat nit in uberige kostung pringe, so schick ich das pei Franzen auch haim. Datum an sambtztag vor letare Ao. decimo.

Nr. 567 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Übersendung der ständischen Antwort auf die ksl. Proposition; [2.] Bevorstehende Audienz der Gesandten beim Ks., Verlesung etlicher Supplikationen vor der Reichsversammlung; [3.] Wahl von vier Städtevertretern zur Behandlung städtischer Beschwerden; [4.] Ankündigung eines Berichts über die Audienz der Gesandten beim Ks.; [5.] Auftrag des Ks. an Kff. und Ff. zur Beilegung von Sessionsstreitigkeiten; [6.] Skepsis der Gesandten bzgl. eines Erfolgs ihrer Bemühungen beim Ks..

[Augsburg], 10. März 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 48, o. Fol., Orig. Pap. m. S.

[1.] Fursichtigen, ersamen, weysen, gunstigen, lb. Hh., wir schicken eur weyshait hiemit die antwort, so die versamblung ksl. Mt. an sambstag [9.3.10] zu antwort geben haben [Nr. 96]. Darin ir vindet, das umb gelt zu tun ist.

[2.] Wir sind an heut, dato [10.3.10], fur die ksl. Mt. zu verhor beschiden. Got geb uns gelück. Habens dannoch in ain schrift gestellt [Nr. 293], als wir durch den von Serentein bericht, das der geprauch sey, wo man gleichwol ain handl müntlich furtregt, nichtsdestmynder schriftlich einlegen muesen. Es haben auch etlich Ff., Bff., prelaten und von steten suplicationen irer beschwerd, auch unvermogen vor allen stenden ganzer versamblung des hl. Reichs furgetragen und gebeten, die ksl. Mt. solicher beschwerd zu berichten und zu biten, solicher gn. wendung zu tun. Des sich die stend angenomen und verrer mit ksl. Mt. handeln wollen.

[3.] Item so sind vorher von steten erwelt und furgenomen Straßpurg, Augspurg, Frankfurt, Nürmberg. Wo ain stat im Reich gedrengt oder merklich beschwerd würd, so mag dieselb stat derselbigen vier stet ainer ansagen und ir beschwerd zu erkennen geben. Alsdann mag dieselb stat die andern drey zu ir beruefen und die beschwerd furtragen, und sover die handlung fur geferlich und so gros beschwerlich von inen geacht wurd, so mogen dieselbigen vier stet die andern Frey- [und] Rstt. auf ain ernennten tag all erfordern, den beschwerten darzu verkunden und ratschlagen, wie man den nachtail furkomen, in guet weg gestellt würd. Des sy schuldig sind, hilf und beystand ze tun, dann die vier angezaigten stet allweg verordent sind.

[4.] Was uns auf die verhör verner begegent, wollen wir eur erberkait furderlich berichten.

[5.] Es sind etlich Ff. umb die session strittig. Hat ksl. Mt. Kff. [und] Ff. bevolhen, darin guetlich zu handeln, zu vertragen, wo nit, sy darumb entschaiden, wies yetzo und furen gehalten soll werden.

[6.] Wir besorgen, ee wir von der ksl. Mt. unser obligend und beschwerung abgefertigt werden, der reichstag mocht sich enden und der anschlag schwerlich auf gemaine stat gelegt mocht werden. Ob wir verner handeln sollen, uns zu berichten. Das haben wir uch gueter maynung nit wellen verhalten. Datum sonntags letare Ao. etc. decimo.

Nr. 568 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Verlauf der Audienz der Gesandten beim Ks., dessen abweisendes Verhalten, Übergabe der Supplikation; [2.] Bitte um Übersendung von mehr Zehrgeld; [3.] Auftrag Augsburgs an Dr. Peutinger zu Gesprächen mit den Regensburger Gesandten.

[Augsburg], 12. März 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 48, o. Fol., Orig. Pap. m. S. (Präs.vermerk: Praesentatum 5a post judica 1510 [21.3.10]).

[1.] Fursichtigen, ersamen und weisen, gunstigen, lb. Hh., wir sind an sontag vergangen [10.3.10] gein hof kumen, di ksl. Mt. noch nit gar ge[g]essen. Hat uns unser H. haubtman [Sigmund von Rorbach] hineingelassen, haben wir verhart, pis ksl. Mt. ge[g]essen und unser H. haubtman pei ir Mt. angesagt. Dieweil sein Mt. noch am tisch ge[se]ssen ist, hat sein Mt. H. haubtman wevolhen, er solle uns fur seiner Mt. zymer pringen, da warten. Nachvolgend ist sein Mt. kumen und etwan vil Hh. Hat uns sein Mt. gehort, dapei vil der Hh. Do kanzler [Hans Kolb] der haubtmanschaft gar weslossen und von dem unvermugen meldung tet und auch, wie unser wefelch ist, anzuzeigen, wendt sich die ksl. Mt. zu unserm H. haubtmann und wolt uns sein Mt. verer nit horen. Sagt sein Mt., es weren zuvil leut da. Also wolten wir dannoch nit ablassen, wider angefangen, das sein Mt. ye nit horen wolt. Sagten wir, diweil ain anslag vor augen, so mocht, in miten der anslag swerlich auf gemaine stat gelegt werd, sein Mt. genadiglich dareinsehen. Gab sein Mt. die antwort, er weste ime wol ze tun. Darauf di schriften [Nr. 293] uberantwort, di sein Mt. selbsthant enpfangen. Wir haben di schrift [so abgefaßt], wie uns wevolhen, in allen artikeln, ausgeslossen di jar und leben lang der haubtmanschaft und das Dr. Haiden gesagt des haubtmans solds halben. Wo wir auf gelt angesunen wurden, erst furzepringen not sein will [vgl. Nr. 294]. So haben ksl. Mt. di weswerd unvermugen, auch wer mit der stat zu helfen ist, alles peiainander in suma und wies umb gemaine stat geschaffen ist. So haben wir Gf. Sigmund von Hag gepeten, uns di ksl. Mt. ze manen und umb abfertigung ze piten. Hat sich groß erpoten, er sei ain Regenspurger, wols vast gern tun und ain gueter fuderer sein, dan er wiß, wies umb gemaine stat geschaffen sei. Di ksl. Mt. hat des anslags halben, als wir nach dem schreiben auf unser anhaltung wericht enpfangen, das ksl. Mt. Gf. von Zollern und Gf. Sigmund vom Hag, pei den standen oder ausschues zu handlen, ir Mt. wevolhen, damit gemaine stat nit weswerd wurd [sic!]. Wir schicken eur weishait, was seind gehandlt ist und di schreiben wehalten und alle einschreiben lassen. Der andern handlung sind wir in stater uebung, das wir ferer weschaid erlangten.

[2.] Gunstigen, lb. Hh., wollet uns mer gelt herauf verorden und nit lang verziehen, dan di zerung swer ist.

[3.] Dr. Peutinger ist von den von Augspurg verordent, mit uns ze handlen. Datum an eritag nach letare Ao. decimo.

Nr. 569 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Auftrag des Ks. an seine Räte zur Weiterbehandlung der Regensburger Anliegen; [2.] Bitte der Gesandten um beschleunigte Beratung über den Punkt Regensburger Ratswahl; [3.] Übergabe eines Bescheids durch ksl. Räte; [4.] Ankündigung eines Berichts der Gesandten über das Verhalten des ksl. Hauptmanns ihnen gegenüber; [5.] Weigerung zur Annahme einer erweiterten Verhandlungsvollmacht; [6.] Baldige Abreise des Kanzlers Kolb, voraussichtliche Dauer des Reichstags bis Ostern; [7.] Übersendung einer Antwort der Reichsstände auf eine ksl. Resolution; [8.] Ankündigung weiterer Informationen durch Georg Wolf.

[Augsburg], 20. März 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 48, o. Fol., Orig. Pap. m. S.

[1.] Gruß. Wir sind an sontag letare [10.3.10] vor der ksl. Mt. gehört, allain die haubtmanschaft und di ander weswerd des unvermugens sein Mt. nit heren wollen. Darauf seiner Mt. unser weswerd und unserm wefelch nach in schrift gestelt und wie der stat wider geholfen werd, in seiner Mt. hand geantwort. Des anslags halben wissen sein Mt. wol ze tun. Darauf wevolhen den wolgeworn Hh. Gf. von Zollern und Gf. Sigmund vom Hag, pei den standen oder den, [die] zum anslag verordnet werden, mit in ze handlen. Nachmals haben wir Gf. von Zorn angehalten, umb abfertigung gepeten. Uns zu antwort geben, er wolle fuderlich pei ksl. Mt. handlen, das wir abgefertigt werden. Nachvolgend ist uns verkundt durch unsern H. haubtman [Sigmund von Rorbach], ksl. Mt. hab unser schrift verlegt, sollen ain ander stellen, als wir getan. Hat die ksl. Mt. zu unserm handl verschaft Gf. Sigmund von Lupfen, landkomenteur von Yspruck oder Etzsland [Heinrich von Knöringen], Dr. Dopler, probst zu Nurmberg, N. [= Jobst] Dr. Welling, den oben angezaigten verordent[en] di schriften zugestelt.

[2.] An sambstag nechstvergangen [16.3.10] wir gein hof weschiden und ain antwort gevallen, darinen wir weswerd gefunden. Und diweil wir merkten, das man nit fuderlich zum handl tun, haben wir di ratzswal angezogen, di nach laut der ordnung ergen ze lassen, und gemeldt den nochtail, der daraus erwaxen, auch anzaigt di klain zal der person des ratzs, dorumb wenig tapfers mug ausgericht werden. Was uns zu antwort gevallen, wird eurer weishait vom Wolfen wericht werden. Demnach haben di verordent unser wegern an di ksl. Mt. langen lassen.

[3.] An montag nach judica [18.3.10] haben wir den Gf. von Lupfen umb abfertigung gepeten, uns des tags gein hof weschaiden. Ist uns durch den Gf. und Dr. Dopler der abschid schriftlich geben [Nr. 295], den wir euer weishait hiemit zuschicken.

[4.] Wie sich unser H. haubtman gegen uns gehalten hat, werden eur weishait an Wolfen vernemen, zu seiner zeit eur weishait auch werichten.

[5.] Gunstigen, lb. Hh., dieweil dan unser wefelch anzaigt, was handlung furfelt, unser guetweduncken anzaigen, eur weishait zu berichten, vinden wir pei uns und andern in rat nit, das euer weishait solchen gewalt, wie der abschid ist, nit geben noch wevelhen sollen. [Das hat] auch die ursach, das wir zu solcher ordnung nit unterricht zu geben [haben], was nutz oder schedlich, auch wir der sachen ganz unbericht und unverstendig sind. Darumb uns, wo ir geleich in rat, dafur wirs achten, nit vinden werdt, solchen gewalt in kainen weg annemen wollen. Schickt uns den von stund an herwider, wan wir sein nit geraten mugen.

[6.] Kanzler [Hans Kolb] hat uns angesagt, das sein unser gn. H. [Bf. Johann von Regensburg] nit lenger geraten mug, wan er in den osterveiertagen zu München sein mueß. Vermainen wir, das der reichstag fur ostern [31.3.10] nit weren soll.

[7.] [...] Wir schicken, was gehandlt ist. Darauf man an heut [20.3.10] ein antwort weschlossen [Nr. 104], di der ksl. Mt. zuzeschicken, des wir noch nit abschrift haben. Ob euer weishait wollen, das wir aller handlung und wer von standen hie sei, schrift nemen, last uns wissen. Datum an mitwoch nach judica Ao. etc. 10.

[8.] Nachschrift: Jorg Wolf wird euer weishait, was sunst gehandlt ist, wol werichten.

Nr. 570 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Fortgang der Reichstagsberatungen; [2.] Voraussichtlich schwieriger Stand der Rstt. bei den Reichshilfeverhandlungen; [3.] Bitte um Geheimhaltung aller Mitteilungen über die Reichshilfe.

[Augsburg], 24. März 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 64a, Orig. Pap.

[1.] Gunstigen Hh., haben euer weishait der ksl. Mt. ferer weger und antwort auf das, ich euer weishait hiemit zuschick [Nr. 105]. Hat man solch wegern zu wedacht genomen und auf montag 8 auf der klain ur wider weschiden.

[2.] Item diweil euer weishait schreiben, was sich des anslags wegeben, euch von stund ze wissen machen [Schreiben liegt nicht vor], mugen euer weishait wedenken, das das merer furgang hat, als ir wol gedenken mugt, dan ander stet sich auch vast [= sehr] weklagen. Das wir unsern halben auch nit sparen, wo es anders helfen wolt. Werden aber wericht, zu Koln1 eben vil stet ir weswerd eingelegt und in di anleg nit willigen wolten, nichtsmynder di zetl alle zesamengenomen, darauf nichts gehandlt und dannoch den anslag geben mussen. Wir verhoffen, auf den befelch, so ksl. Mt. den zwaien Gff. [Eitelfriedrich von Zollern und Sigmund zum Haag] getan, werd uns wol erspriessen.

[3.] Gunstigen, lb. Hh., wollet dannoch solh handlung, wir euer weishait verkünden, was gehandelt, [geheimhalten], dan hie noch in grosser gehaim ist und wirs noch vertreulich in geschrift erlangt haben, damit uns nit nachtail daraus erwachsen. Datum an palmsontag Ao. decimo.

Nr. 571 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Warten auf die Rückkehr des Ks. von der Beizjagd; [2.] Erstellung einer Supplikation der Gesandten an die Reichsstände; [3.] Bitte um Rückbeorderung des Dieners Asam; [4.] Keine weiteren Kontakte ihrerseits zu den übrigen Städtevertretern und zur Reichsversammlung.

[Augsburg], 25. März 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 61b, Orig. Pap. m. S. (Präs.vermerk: Presentatum am lesten mitwochen 1510 [27.3.10]).

[1.] Die1 ksl. Mt. ist etlich tag an di paiß gezogen und Hg. Wilhalm das gelait geben. Man wart seiner Mt. alle tag herwider. Mit dem vermerken euer weishait, wie pald sich der tag enden werd. Di ksl. Mt. hat auf die antwort, von standen getan, mit der versamblung auf heut, dato [25.3.10], nichtz gehandlt.

[2.] Wir haben die armuet, unvermugen und wes gemaine stat noch in schulden ist, in schrift gestelt [Nr. 296]. Wollen di Gf. von Zorn antworten, das er auf wefelch ksl. Mt. mitsambt Gf. von Hag desderpaß wissen mit den stenden ze handlen.

[3.] Euer weishait schick den Assem fuderlich herwider.

[4.] Diweil uns der abschid also gegeben, [haben wir], mit den steten ze handlen, stilgehalten und, diweil ksl. Mt. des anslags halben den wefelch getan, auch nichtz pey der versamblung gehandelt. Und [wollen] in dem allen euer weishait willen und mainung noch vernemen. So seit euer weishait von Wolfen der handlung auch wol wericht worden. Datum an unser lb. Frauentag verkündung Ao. decimo.

Nr. 572 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Nochmalige Weigerung zur Annahme einer erweiterten Verhandlungsvollmacht; [2.] Abreise des bfl. Kanzlers Kolb; [3.] Dringender Bedarf nach einem Schreiber; [4.] Verhandlungspause des Reichstags während der Ostertage; [5.] Eventuelle Weiterbetreibung der Regensburger Angelegenheiten auf schriftlichem Weg.

[Augsburg], 28. März 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 132, Orig. Pap. m. S.

[1.] Gruß. Euer weishait schreiben, jezund pey Asem getan [liegt nicht vor], haben wir verlesen. Nu vinden euer weishait in unserm vorigen schreiben [Nr. 569 [5.]], das wir in rat nit vinden, solchen gewalt an uns ze nemen, auch zu tun nit schuldig sind. Darpey lassen wirs nocht, euer weishait pittend, wollen uns mit vererm gewalt, dan wir vor haben, nit wesweren.

[2.] Unser gn. H. von Regenspurg hat des kanzlers [Hans Kolb] nit lenger enperen mugen. Wird sich auf freitag [29.3.10] hie erheben und den weg auf Regenspurg nemen. Wollet diweil mit der schickung stillhalten. Der wird euer weishait guet unterricht tun, desgeleich der zol von der von Augspurg wegen, diweil wir den kanzler nit haben mugen.

[3.] Haben euer weishait zu achten, solten wir verer handln, des wir uns nit versehen, mochten wir ains, der schrib und di handlung furtrueg, nit geraten. Haben wir uns umb ein, uns tuglich, erkundiget, aber kainen zuwegen pringen mugen. Darnach sich euer weishait zu richten hab. Kain zweifel, Wolf hat euer weishait, wes wir besorgen, wericht.

[4.] Des reichstags halben haben wir jüngst di handlung anzaigt, dapey westet es noch. Etlich Ff. sind hieweg geriten, aber auf eritag [2.4.10] nemlich wider hie sein. Man handlt in der zeit nichtz.

[5.] Ob euer weishait ye ferer handlen wolt, so liest den kanzler daruber sitzen und zun standen schreiben lassen. Hat sich erpoten guetwillig. Datum an dem hl. antlastag Ao. decimo.

Nr. 573 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Vermutliche Fortführung der Regensburger Reichshauptmannschaft; [2.] Übersendung eines Briefes; [3.] Bitte um mehr Geld.

[Augsburg], 30. März 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 76, Orig. Pap. m. S.

[1.] Gunstigen, lb. Hh., [...] als vil wir uns erkunden, so wird Regenspurg an ainen haubtman nit sein.

[2.] Wir haben euer weishait pey Poppen, kursner, geschrieben [wohl Nr. 572]. Verhoff, der brief sey euch an sambtztag [30.3.10] zukumen. Datum am osterabend Ao. decimo.

[3.] Nachschrift: Wollet uns mer gelt schicken pey dem, so euer weishait heraufsenten. Was uns wege[g]ent, [werden wir] euer weishait werichten. Mit eil geschrieben.

Nr. 574 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Warten auf Regensburgs Stellungnahme zum Bescheid der ksl. Räte; [2.] Unterredung der beiden Gesandten mit den ksl. Räten, Drängen des Ks. auf Umsetzung des erteilten Bescheids, Pochen des Reichshauptmanns auf eine vertragliche Fixierung seiner Tätigkeit; [3.] Wiederholung der Bitte in Sachen Vollmacht; [4.] Übersendung weiterer Verhandlungsakten; [5.] Bitte um mehr Geld; [6.] Seltsames Verhalten des Ks.; [7.] Übergabe eines Berichts zur Armut Regensburgs an den EB von Mainz.

[Augsburg], 8. April 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 90, Orig. Pap. (Präs.vermerk: Geantwort freitag nach dem sontag quasimodogeniti 1510 [12.4.10]).

[1.] Gruß. Lb. Hh., wir haben euer weishait pey Wolfen den abschid und wefelch, uns von ksl. Mt. reten gegeben, zugeschickt [vgl. Nr. 569 [3.]]. Ist uns pisher von euer weishait kain antwort darauf gefallen. Wiewol unser H. haubtman [Sigmund von Rorbach] langst sein sachen hat handlen wollen, ine dannoch vermugt, das er etlich tag stilgehalten, ursach, das wir alle tag von euer weishait antwort warten.

[2.] Sind wir an heut, dato [8.4.10], fur der ksl. Mt. rat ervodert. Ist Gf. von Lupfen, unser H. haubtman und noch ainer mit ine. Hat unser H. haubtman angefangen, wie di ksl. Mt. unser obligend und weswerd gehort, dergeleichen der haubtmanschaft und seins soldes. Das dann sein Mt. an ainen volkumen gewalt nit hab handlen mugen. Darauf sey noch ksl. Mt. weger, das wir auf das allerfuderlichist hinabschreiben, damit dem abschid, uns gegeben [Nr. 295], gelebt werde. Dan wo solchs nit weschehe und in di leng wolt gezogen werden, so würde doch di ksl. Mt. nit stilhalten und selbst dareinsehen, damit der stat geholfen werd, dan seiner Mt. an Regenspurg, nachdem es ein ortstat [= Zentralstadt für das Umland] sey, merklich und vil gelegen will sein. So lest sich unser H. haubtman gegen uns horn, das er nit abschaiden wol, er hab seiner sachen, der haubtmanschaft und seins soldes, ain vertrag, es geb unser H. Ks. oder gemaine stat. Mugen euer weishait wol achten, was di handlung sey.

[3.] Gunstigen, lb. Hh., euer weishait haben in unserm vorigem schreiben [Nr. 572 [1.]] wol vernomen, was des wegerten gewalten halben unser mainung sey. Darauf wir euer weishait noch piten, wie wir vor gepeten haben.

[4.] Wir schicken euer weishait, was jezund von ksl. Mt. und den standen gehandelt ist [Nr. 109]. Datum an montag nach sontag quasimodogeniti Ao. decimo etc.

[5.] Nachschrift: Wollet uns pey nachster potschaft mer gelt schicken, was ferner gehandelt wird, fuderlich euer weishait zu wissen machen. Euer weishait vermerken wol, wos hinaus wil.

[6.] Ksl. Mt. ist nit wol zumuet, verspert sich zu zeiten, nimand zu ime lassen will. Als man sagt, sein Mt. vast wunderlich sey, und sind die gescheft umb sein Mt. groß.

[7.] Item wir haben unserm gnst. H. von Mainz unser weswerd und armuet in schrift [gegeben], wie wir das jungst ksl. Mt. auch geantwort haben. Der das genadiglich enpfangen und sich wol erpoten hat, den standen das furzetragen.

Nr. 575 Hans Schmaller an Regensburg

Bitte um Erlaubnis zur Heimreise.

[Augsburg], 8. April 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 89, Orig. Pap. m. S.

Gruß. Gunstigen, lb. Hh., mir wird von meiner hausfrau verkündt, wie sy vast swarlich sey. Pit ich euer weishait mit hohem vleis, wollen mir haym vergunnen, angesehen die notdurft, auch das ich mich guetwillig zu dem ziehen vermugen hab lassen. So ist warlich an ainem vast genuegig zu des Reichs handlung, dan sein Swabl numalen genugsamb wericht ist und di zerung wol erspart wird. Wo aber mit ksl. Mt. wolt yetz ferer gehandelt werden, so wissen euer weishait ainen andern an mein stat wol zu senden. Wo mir aber euer weishait nit erlauben wolten, so hab ich mein hausfrau geschriben, mir mein pferd von stund an pey aig[n]er potschaft schicken. Dan will ich nit lenger hie verharen. Habs ganz darfür, wo es euer weishait, meinen Hh., annem wer, auch also tun wurd. Pit euer weishait als mein gunstig gepitend Hh., mein schreiben aus der notdurft im pesten vermerken und gunstlich haymkumen lassen. Das will ich umb euer weishait als mein gunstig Hh. mit aller gehorsam mit allem vleis verdienen. Item es ist kain stat, di zwen da hat, dan Regenspurg und Hagenach [= Hagenau]. So wissen euer weishait, das es den swangern frau[en] heuer swerlich zuget. Datum an montag nach sontag quasimodogenyti Ao. decimo.

Nr. 576 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Fürsprache zugunsten Wolfgang Jörgers; [2.] Angekündigte Mitnahme der ständischen Antwort an den Ks.

[Augsburg], 11. April 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 93, Orig. Pap. m. S.

[1.] Gruß. H. Wolfgang Jorger hat ewiggelt pey euer weishait, wie ir an der inligend schrift [liegt nicht vor] vernemen werdt. So hat er noch ain tail von ainem seiner gesweien erkauft, dorumb er ainer verschreibung von euer weishait notdurftig ist. Uns mit dem hochsten gepeten, pey euer weishait hilflich ze sein, damit im jezund Jory [23.4.10] sein gelt, auch der brief verfertigt mocht werden. Uns zu gast geladen und vast wol erpoten. Wer unser guetwedunken, euer weishait hett zu ime geschickt und lassen ansagen, wie euer weishait zu der zeit Jory mit gelt nit geschickt seit und auf welche zeit ir getraut, in zu wezalen, als wirs darfur achten, wol erlangen werdt, damit er jezund nit umbsunst schicket, dan er alle jar wol warten mag. Er hat sich groß erpoten, was wir [recte: er] pey ksl. Mt., nachdem er auch der trucksessen ainer ist und vil an hof, auch zu Osterreich der stat und den irigen freuntlichen, gueten willen weweisen mocht, wolt er mit hohem vleis tun. Darauf wer unser rat, das euer weishait in mit dem suessen wein vor ort het. Wurd euch, wo man sein notdurftig wurd, auch mit der pit wol erspriessen. Haben wir euer weishait gueter mainung nit wollen verhalten.

[2.] [...] Was di stand ksl. Mt. wider zu antwort geben, will ich mit mir pringen. Datum an pfintztag nach suntag quasimodogeneti Ao. decimo.

Nr. 577 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

Bitte um Rückzahlung eines von ihnen geliehenen Geldbetrags.

Augsburg, 15. April 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 48, o. Fol., Orig. Pap. m. S.

Gruß. Wir haben hie aus der notturft von Gilig Säherlein, pogner, in wexelweis par an guetem, gewegen gold enpfangen. Deshalb uns uberantwurt 50 fl. rh. Begeren wir deshalb an uch, ir wellet im solich 50 fl. an guetem gold unverzogenlich widerumb ausrichten, wan er uns hie hat anzaigt, das er solichs geltz von stund seiner schuld halben, er zu tun ist, notturftig ist auszurichten. Haben wir eurer weishait nit wollen verhalten. Datum Augspourg montags nach suntags misericordia domini Ao. etc. 10.

Nr. 578 Hans Schwäbl an Regensburg

Bitte um Erlaubnis zur Heimreise.

Augsburg, 18. April 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 99, Orig. Pap. m. S.

Gruß. Fueg euer weyshait zu wissen, das mir in meinem so lang aussensein vil beswerung und irrungen in mein handeln und aus[s]tendigen, verfallen schulden furfallen und begegnen, das auch dyjehen, so mit mir in handlung sten, rechnung und furter verträg mit in weiter zu machen, meins so langen aussenseins groß beschwär tragen, meins besorgens, sich dieselbigen von mir und mit andern zu handlen einlassen möchten, und sust ander obligen hab, daran mir nit wenig gelegen will sein. [Ich habe] zu der zeyt deshalb schaden gelitten und lenger auszupeleiben meiner obligen und handels halb, auch darmit mererm mein schaden zu furkumen, nit erleiden mag. So ist deshalb mein untertanig bit, dyweil ich euer weyshait zu wilfarung nun in der zwelften wochen aussen pin, der zeyt nach euer weyshait bevelch mit meinem H. Schmaller meins vermugens und verstands gemainer stat zu ere und nutz geren das pest gehandelt het, wo es euer weyshait von nöten will ansehen, ain andern an meiner stat tun hetten, auf Georgi [23.4.10] herauf zu verornen, wan ich aus oberzelten obligen und beschwerungen von meinem handel und narungen an merklich schäden, des mir euer weishait verhofft nit gunten, lenger auszusein nit tun möcht. Solichs hab ich euer weishait, von mir in guetem aufzunemen, darnach haben zu richten, nit wellen verhalten, mit wünschung uch allen vil säliger zeyt. Des bit ich widerumb antwurt. Datum Augspurg pfintztags nach suntags misericordia domini Ao. etc. xmo.

Nr. 579 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Ankunft Georg Wolfs, ihre vergeblichen Bemühungen um eine ksl. Audienz; [2.] Übermittlung eines Schreibens des Ks.; [3.] Zusendung weiterer Unterlagen zu den Reichstagsverhandlungen.

[Augsburg], 20. April 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 103, Orig. Pap. m. S. (Präs.vermerk: Presentatum eritag nach jubilate 1510 [23.4.10]).

[1.] Gruß. Jorg Wolf ist an mitwochen [17.4.10] spat her gein Augspurg komen, uns ain schreiben an ksl. Mt., desselbigen copey und ain sendbrief, an uns lautend [liegen nicht vor], uberantwort, das mit seiner inhalt vernomen. An pfinztag frue [18.4.10] haben wir uns zu unserm H. haubtman [Sigmund von Rorbach] gefuegt, seiner streng angezaigt, den brief ksl. Mt. ze antworten gepeten, uns wehilflich sein, damit wir zu ksl. Mt. kumen mochten. Aber sein streng mit gescheften weladen und wir vernomen, das ksl. Mt. des tags an di paiß [= Beizjagd] willens wer. Haben wir uns gein hof verfuegt, muglichen vleis getan, damit wir den brief euer weishait wefelch nach ze antworten, aber zu seiner Mt. nit kumen mogen. Uns dannoch durch ainen gehaimbten, so stätigs pey ksl. Mt. wonet, zugesagt, ksl. Mt. werd auf di paiß und uber nacht aus sein und zu morgens [19.4.10] herwider kumen. Alspald sollen wir uns zu im fuegen, wolle er uns zu ksl. Mt. selbst person pringen. Und diweil dan ksl. Mt. ob tisch und alspald auf sein würd, haben wir also verharen muessen. Aber ksl. Mt. ist noch nit komen, als di sag ist, auf eritag [23.4.10] gewißlich sein. Darauf wir mit uberantwortung des briefs seiner Mt. warten wollen.

[2.] An freitag [19.4.10] uber tisch ist uns pey ksl. Mt. rat knecht ain schreiben, von seiner Mt. ausgangen [liegt nicht vor], uberantwort, von unserm H. haubtman zugeschickt. Wir geantwort, diweil der an unser Hh. lautend, wolle uns nit zimen, den aufzeprechen, wollen aber den als di gehorsamen unsern Hh. zusenden, irs weschaids verer erwarten. Den wir euer weishait hiemit zusenden. Was der in sich helt, ist uns verporgen, verhofen, euer weishait wissen sich auf das ksl. Mt. schreiben und euerm wefelch nach, uns yezund getan, wol ze halten und uns solchs schreibens werichten.

[3.] Wir schicken euer weishait, was seint gehandelt ist [Nr. 113]. Und wie es sich in di leng zeucht, und was uns ferner wegegent, wollen wir euer weishait werichten. Datum an sambstag vor sontag jubilate Ao. 10.

Nr. 580 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Ihre Audienz beim Ks., dessen Antwort, Gespräch mit dem ksl. Kanzler über den Reichsanschlag und die Reichshauptmannschaft; [2.] Bitte um Bekanntmachung zweier gedruckter Schreiben.

[Augsburg], 25. April 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 108, Orig. Pap. m. S. (Präs.vermerk: 2a post cantate 1510 [29.4.10]).

[1.] Gruß. Wir sind an St. Jorgenabend [22.4.10] vor ksl. Mt. aigner person erschinen, euer weishait zugesandten brief, di haubtmanschaft wetreffend [liegt nicht vor], uberantwort und ain rede darzu getan, herneben gemainer stat armuet und unvermugen in schrift und sunst angezaigt, sein Mt. untertaniglich gepeten, pey den standen des hl. Reichs ze handlen und genadiglich wevelhen, damit gemaine stat aus irm unvermügen mit dem anslag nit weswerd werd, wies dan ir ksl. Mt. in der sublication [Nr. 293] vernemen werd, und untertaniglich gepeten, der haubtmanschaft gn. wendung ze tun, in dem andern genadiglich fürsehen. Das werd ain rat [und] ganze gemain umb ir ksl. Mt. als iren ainigen, rechten, allergnst H. mit aller untertanigkait unverspart irs leibs und guets in aller gehorsam zu verdienen geflissen sein. Pey seiner Mt. ist gewesen unser gn. H. Bf. von Gurk, Gf. Sigmund von Lupfen, H. Serntein und sunst noch drei Hh. Und durch den von Gurk aus wefelch ksl. Mt. habe sein ksl. Mt. den brief und di weswerd der haubtmanschaft vernomen. Welle sein Mt. genediglich horen, und des wegerns, mit den standen des anslags halben ze handlen, aus der von Regenspurg unvermugen hilflich ze sein, wollen sich ir Mt. auf paid angezaigt handlung wedenken. Also sind wir auf H. Serntein weschiden und statigs umb ferer handlung und sunderlich des anslags halben angehalten. Dieweil sich nu der reichstag enden will, so wesorgen wir, diweil ksl. Mt. mit dem anslag und dem gelt nit zu handlen hat, werd uns nachtail pringen. Was man geltzs des vergangen jars gelihen hat, zeucht man nicht ab.

[2.] Wir senden euer weishait zwen truckt brief, di last anslahen. Datum an pfinztag St. Marchsentag Ao. 10.

Nr. 581 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Bemühen um ihre Abfertigung; [2.] Übersendung weiterer Unterlagen zu den Reichstagsverhandlungen, geringe Reduzierung der von Regensburg verlangten Reichshilfe; [3.] Bitte um rasche Zusendung der Regensburger Regimentsordnung; [4.] Wunsch nach mehr Geld; [5.] Entschuldigung für schlechte Handschrift.

[Augsburg], 11. Mai 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 126, Orig. Pap. m. S.

[1.] Gruß. Wir haben seint der nechsten schrift, euer weishait getan [wohl Nr. 580], vil fleis gehabt, damit wir abgefertigt weren worden, oft weschaiden, aber nichtz gehandlt. Desgeleichen unser H. haubtman [Sigmund von Rorbach] auch getan, hat nichtz helfen wollen. An freitag vergangen [10.5.10] hat uns Gf. von Zorn zugesagt, er wol uns fuderlich zu abfertigung verholfen sein. Ksl. Mt. handl in ir selbst sachen, sunst nemantz abfertigung geb. Es sey aber nu am ort, und hab unser handlung vil wissens, er wol gueten vleis tun. Wir haben ainen, wil uns auf montag [13.5.10] zu ksl. Mt. pringen. Alda wollen wir umb abfertigung anhalten und piten. Wir heten verhoff[t] auf das gleublich zusagen, mermalen weschehen, weren langst abgefertigt worden.

[2.] Wir schicken euer weishait, was von ksl. Mt. und den standen gehandlt ist, wie sich ains auf das ander verzogen hat [Nr. 117, 119-121]. Darin werdet ir vinden di zeit des, wie man das gelt erlegen sol. Nu haben wir pey ksl. Mt. gehandlt, auch pey den standen. Ist uns ain nachlassen geschehen, wesorgen wir, es sey nit erschieslich. Wollet nachgedenken, wo man auf di zeit gelt aufpringen woll, dan nichtzs helfen wird.

[3.] Gunstigen, lb. Hh., wir heten vermaint, ir solt uns di ordenung1 langst zugeschick[t] haben, wo man wegeren würd, was wir in der ordnung wefelch heten, das anzezaigen. Wo wir di nit pei hand heten, mocht euer weishait nachlassigkait zugemessen werden und nachtail pringen. Darauf wollt uns di, wie irs haben wolt, fuderlich zuschicken, als wir verhoffen, kain har mer haben wird.

[4.] [...] Euer weishait wollen mer gelt heraufschicken und, was sunst zu handlen sey, fuderlich werichten. Datum sambtztag nach der auffart Cristi Ao. decimo.

[5.] Nachschrift: Lb. steuerschreiber, uberlest di schrift vor pey euch selbst und ain tail nach dem sin, dan ichs eilend geschriben hab.

Nr. 582 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Ihre Audienz beim Ks. mit Bitte um dessen Hilfe für das verarmte Regensburg, Antwort des Bf. von Gurk; [2.] Nochmaliges Ersuchen um Übersendung der Regimentsordnung; [3.] Möglicher Kandidat für den Posten des Regensburger Stadtschreibers; [4.] Keine Veränderung des ständischen Entwurfs für den Reichsabschied; [5.] Wunsch nach Heimkehr.

[Augsburg], 15. Mai 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 127-128, Orig. Pap. m. S.

[1.] Gruß. An nechsten vergangen montag [13.5.10] sind wir pey ksl. Mt. aigener person gewest und di weswerd gemainer stat mit dem kurzesten angezaigt also: Allergnst. H., euer ksl. Mt. haben vergangener tag gehort euer ksl. Mt. und des hl. Reichs stat Rengspurg ir weswerd, armuet und unvermogen. Und erstlich wetreffend die haubtmanschaft, wie weswerlich di gemainer stat ist, als eur ksl. Mt. [aus] jüngster schrift [Nr. 294] genediglich vernomen haben. Zum andern, so sey euer ksl. Mt. vor auch angezaigt gemainer stat armuet und unvermogen also, das di stat ob 4000 fl. schuldig, wissen nit, wie si di wezalen sollen. So ligen auch di gelter [= Gläubiger] teglichs vor der tür. Ist anders kain sorg, dan das di geleibiger nach vermog irer verschreibung, so si von gemainer stat haben, in die laistung ervodert, auch der burger leib, hab und gueter in den Hftt. aufgehalten werden. Zum driten, so ist auch euer ksl. Mt. untertaniglich in schriften angezaigt, warmit euer ksl. Mt. der statt widerumb helfen und [sie] in guet ordnung und wesen gestelt mocht werden. Allergnst. H., sinen wir nu 14 wochen mit swerer costung hie gelegen, das doch gemainer stat vermogen, wie angezaigt, nit ist. So ist an euer ksl. Mt. unser untertanig pit, euer Mt. wolle dieselb euer ksl. Mt. und des hl. Reichs arme, alte stat in gnst. wefelch haben und uns genediglich und fuderlich abfertigen. Das werd camerer und rat [und] ganze gemain umb euer ksl. Mt. als iren aynigen, rechten, allergnst. H. in aller untertaniger gehorsam verdienen. Dapey ist gewest der [Bf. Matthäus] von Gurk und Serntein und ander etc. Hat uns der von Gurk von wegen ksl. Mt. dise antwort geben also: Di ksl. Mt. habe unser untertanig anpringen genediglichen gehort und wol sein Mt. noch zwaien oder dreien tagen uber den handl sitzen und uns genediglich und fuderlich abfertigen etc.

[2.] Gunstigen, lb. Hh., wollet uns euer weishait auszug der ordenung fuderlich schicken, diweil sich der reichstag endet und di stand nit anders handlen werden, zu wesorgen, ksl. Mt. mochte sich hie kurzlich erheben. Damit, wo wir di ordenung nit pey handen heten, der saumsal unser und etwo weiter weschiden mochten werden, das wir dan nicht annemen, euer weishait nachtail daraus erwaxen mocht. Das zu wedenken.

[3.] Item wir haben uns umb ainen statschreiber gemuet und darfür Peutinger gepeten, gemainer stat ainen anzezaigen, der sich guetwillig erpoten. Also hat er uns ain genent, ist pey H. Adam von Freundsperg der vom adl und der prelaten pundschreiber, itzund pey im als pey derselbigen haubtman. Lobt in Dr. Peutinger wol. So kennt in kanzler, der Kolb, auch. Wo euer weishait gemaint sein will, last uns wissen. Wollen wir uns in der zeit auch erfragen, wie er geschickt sey. Wo dem also, als in der Dr. wernemt, wurd er für euer weishait sein.

[4.] Item als wir von den standen vernomen, wiewol heut [15.5.10] wider aufs haus weschiden, so wirt es doch nit anders, dan wie di stend ksl. Mt. den abschid zugeschickt haben [Nr. 117/II], also weleiben lassen.

[5.] Item wir wollen vast [= sehr] anhalten umb abfertigung, dan etlich des anlefens verdrieß haben. Müssen wir tun, als verstene wirs nit, dan wir auch nu gern dahaim weren. Haben wol darfür, es wer in der kamer langst zeit gewest, als wirs ksl. Mt. angezaigt haben. Datum an mitwochen nach sonntag exaudi Ao. domini im 10.

Nr. 583 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Ende des Reichstags; [2.] Bemühen um ihre Abfertigung; [3.] Bereitschaft zum Handeln gemäß den Weisungen des Regensburger Rates; [4.] Ihre Bemühungen in Sachen Reichsanschlag; [5.] Sondierungen zu möglichen Kandidaten für das Regensburger Stadtschreiberamt; [6.] Wiederholung der Bitte um mehr Geld; [7.] Gerücht über baldige Abreise des Ks.; [8.] Nochmalige Mahnung zur Übersendung der Regimentsordnung; [9.] Bitte um rasche Zusendung von 40 fl.; [10.] Zehrgeld für den Boten.

[Augsburg], 22. Mai 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 130-131, Orig. Pap. m. S.

[1.] Gruß. Der reichstag hat sein endschaft genomen, ksl. Mt. und di stend genediglich und gunstlichen abgeschiden.

[2.] Haben wir an heut, dato [22.5.10], unser gn. Hh. Gf. von Zorn [und] den von Serntein abermals unser swere zerung und di leng, hie gelegen, angezaigt, umb abfertigung pey ksl. Mt. uns anzezaigen, gepeten, gn. abfertigung ze geben. Ist uns zu abschid geben, es hab ye diser zeit nit sein mugen, angesehen die groß ksl. Mt. gescheften. Es hab nu sein endschaft, sy wollen fuderlich mit uns zu abfertigung handlen.

[3.] Diweil dan euer weishait mainung [ist, daß wir] auf den weg, wie uns euer weishait jeziger schrift [liegt nicht vor] angezaigt, handlen sollen, wiewol es dem abschid, uns von ksl. Mt. gegeben [Nr. 295], nit geleich, [den] wir euer weishait zugeschick[t] haben, nit ist [sic!], wollen wir euer weishait wefelch nach mit allem vleis handlen.

[4.] Wir haben grosse mue gehebt des anslags halben, den auf 25 fueßknecht pracht [vgl. Nr. 123 [5.]], den kolnischen anslag vor 40 wezalen müsen.1 Haben wir euer weishait vor geschriben, auf was zeit wezalt solt werden.

[5.] [...] Des schreibers halben wollen wir ferer mit ime handlen und paß erfaren, wie er geschickt sey.

[6.] Wir haben euer weishait pey Franzen [Solner] umb gelt geschriben. Davon nichtz gemelt ist. Unserwegen wollet uns fuderlich gelt herauf verorden, damit wir aus der herberg entledigt werden. Darumen wir den Franzen zu euer weishait schicken, dan wo kain andere antwort auf unser schreiben, het werden mugen pey Franzen auch wol zugeschriben. Doch geben euer weishait den grossen gescheften di schuld. Des nachziehens halben wissen euer weishait, wie wir darzu geschickt sind und vil grosser kostung daruber gen, westen auch nit, wo es ein end haben würd. Wir verhoffen, nit not sein werd.

[7.] Wir wollen an heut [22.5.10] wider zu ksl. Mt., auf seiner Mt. jüngste antwort umb abfertigung piten. Di sag ist, sein Mt. sich hie kurzlich erheben wird.

[8.] [...] Euer weishait wissen, das wir euch pey Wolfen zugeschriben und der ordnung, wie euer weishait di nutzlich sein sol, ausziehen, di fuderlich zuezeschicken [vgl. Nr. 581 [3.]], auch pey Wolfen uns geschrieben, euer weishait wollen nit feiern, diselbigen verfertigen. Darauf wir di zuezeschicken alle tag gewart haben und wesorgen, wir mochten darumb angelangt werden. Ob nachtail daraus erwaxen würd, wollen wir uns gegen euer weishait entschuldiget haben, wan ir von ostern [31.3.10] her zeit darzu gehebt habt, wol fertigen mugen, dan gemainer stat daran vil gelegen ist.

[9.] Wollet uns das gelt, nemlich 40 fl., pey Franzen oder Asem fuderlich zuzeschicken [sic!], dan wir vermainen, so wir der ordenung nicht handlen, di sunder nit anzaigen, dan wie wir vor wefelch haben, [daß wir] pald abgefertigt werden. Dan wir kainen vleis, als vil uns muglich, nit sparen wollen. Datum an mitwoch pfingstveiern Ao. im 10.

[10.] Nachschrift: Item wir haben Franzen ½ fl. zerung geben.

Nr. 584 Hans Schwäbl an Regensburg

Nochmalige dringende Wiederholung der Bitte um Ablösung.

Augsburg, 2. Juni 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 143, Orig. Pap. m. S.

Gruß. Ich hab negst euer weyshait im indern rat in der wochen misericordia domini [14.4.10] geschriben [Nr. 578] und entdeckt, wes mir mein so lang aussensein in meinen handeln, schulden und andern, mit ich zu tun hab, in grossen, merklichen schaden und nachtail kume, mich deshalb mein notturft eraischet, auf Georgi [23.4.10] haimzukumen. Wo es deshalb euer notturft will ansehen, ain andern an meiner statt herauf zu verornen, des also widerumb von euer weyshait antwurt begert. Des mir aber pisher kaine ist worden, wiewol mir Franz Solner auf mein beger, mit meinem H. camerer zu reden, wes ich doch pey ainem erbern rat auf mein gutwillig handlung ansehens oder gezigen würde, das mir auf mein begeren und schreiben kain antwurt von ainem erbern rat gegeben werd. Hab im mein H. camerer in antwurt geben, er wisse von kainem schreiben, so ich im oder ainem erbern rat getan hab. Darzu hab ain ynder rat mir nichtz haimzuerlauben, dyweil ich von mein Hh. des eussern ratz auch furgenomen sey etc. Mich dennoch nochmalen der zeyt her geliden, wiewol mit merklichen, als ir all zum tail mogt wissen, meinem schaden und nachtail, ymer der hoffnung, auf unser emsich und hart anhaltung der zeyt von ksl. Mt. abfertigung erlangt. Das aber nichtz furtragen hat wellen und zu besorgen, noch vor Jacobi [25.7.10] oder lenger nit beschehen mocht, so lang, dyweil ksl. Mt. alhie, als man sagen ist, hie zu verharren, den ytzigen anschlag des ersten zils einzunemen, erwarten soll. So ich mich dan der zeyt her von Georgi [23.4.10] in 6 wochen, zusambt voriger zeyt in den 17 wochen mit grosser meiner beschwerd, schaden und gesundz erlitten hab, ist abermals mein sunder bitt an all euer weyshait, aus angezaigten ursachen mich numalen mit guetem willen zu meinen handeln und andern notturften herhaim zu bewilligen, wo es uch dan von noten will ansehen, ain andern an meiner stat herauf zu verornen, mich vor weiter scheden und abpruch meiner handel günstlich zu erlassen. Des will ich mich zu aller euer weyshait zu geschehen versehen, mit willen geren verdienen. Datum Augspurg suntags nach corporis Christi Ao. etc. decimo.

Nr. 585 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

Bitte um Bezahlung von 75 fl. Zehrungskosten.

Augsburg, 2. Juni 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 144, Orig. Pap.

Gruß. Dyweil [wir] auf mermalen schreiben [an] euer weyshait umb gelt zueschicken, uns zu unterhaltung, getan und deshalb auf euer schreiben, yetz jüngst getan [liegt nicht vor], haben wir hie von ainem burger, genant Sebold Paumgartner, par an gueter munß enpfangen 75 fl. rh., auf wexel daniden widerumb von eur weyshait Mertan Lerchen, dem münzmaister, auszurichten, der es furter ainem andern nach bevelch und schreiben des Paumgartners von stund soll ausrichten. Ist deshalb an euer weishait [unsere Bitte], ir wellet benanten munzmaister solich 75 fl. rh. unverzogenlich ausrichten, wie wir es also hie dem Paumgartner als gar glaublich zu geschehen zuegesagt haben und solichs in pestem uch nit wellen, darnach haben zu richten, nit wellen verhalten [sic!]. Datum Augspurg suntags noch corporis Christi Ao. etc. decimo.

Nr. 586 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Ihre Begegnung mit dem Ks., Bitte um ihre Abfertigung; [2.] Warten auf Antwort; [3.] Klage über den langen Aufenthalt in Augsburg; [4.] Übermittlung von Unterlagen über die Reichstagsverhandlungen und eines Briefes; [5.] Bitte um Zusendung eines Verzeichnisses der Schulden des Regensburger Reichshauptmanns; [6.] Vorzüge des Kandidaten für das Regensburger Stadtschreiberamt.

Augsburg, 3. Juni 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 145, Orig. Pap. m. S.

[1.] Gruß. Wir sind jüngst unsers schreiben, wir euer weishait getan, zu vier malen pey ksl. Mt. gewest, albegen gemainer stat weswerd und armuet angezaigt, untertaniglich umb gn. abfertigung gepeten, angesehen, das wir nun 16 wochen mit swerer kostung hie gelegen sind, auch angezaigt, den sweren anslag, yezund auf gemayne stat gelegt, aus irm unvermugen, wie oftmal seiner Mt. angezaigt, zu bezalen nit muglich ist, diemutiglich gepeten, solchen anslag ditzmals genediglich zu erlassen. Und yezund an freitag vergangen [31.5.10] haben wir sein Mt. frue im garten wetreten, abermalen wie vor gehandlt, wo sein ksl. Mt. uns ye nit abfertigen mocht, musten wir zerung halben haimziehen und aus der ursachen nit lenger hie verharen mochten. Dapey gewest der [Bf. Matthäus] von Gurk, Gf. von Zorn, H. Serntein. Hat sein Mt. mit den von gemainer stat sachen im garten gehandlt. Unter dem wurden wir gefragt, ob man ksl. Mt. jarlich ain tribut geb. Wir geantwurt: Nain. Ksl. Mt. ferer mit den gehandelt pis in seiner Mt. zimer. Ist unser H. haubtman [Sigmund von Rorbach] darzukomen, nit in unserm peysein. Was durch sein streng gehandlt, ist uns verporgen, aber wol zu gedenken.

[2.] An sambtstag darnach [1.6.10] hat Gf. von Zorn im hofrat darvon gehandlt, uns des tags di antwort geben, ksl. Mt. sey an di paiß [= Beizjagd]. Sy haben darvon gehandelt, wollen solchs ksl. Mt. auf montag [3.6.10] oder eritag [4.6.10] werichten. Darauf wir umb abfertigung hart anhalten, auch des anslags halben, wie oben gemelt ist.

[3.] Euer weishait wedenken, das wir numalen gern dahaim weren, wo es sich zu fuderlicher endschaft nit schicken will, kainswegs nit lenger hie unser notdurft nach nit lenger hie weleiben mugen [sic!]. Heten uns an das so langs aussenbeleibens nit versehen.

[4.] Wir schicken euer weishait, was auf dem reichstag gehandlt ist, auch sunst ain brief von dem [EB Jakob] von Trier [liegt nicht vor]. Wollet anzeslahen wefelhen.

[5.] Wir werden angelangt, was unser H. haubtman gemainer stat schuldig sey. Wollet uns des werichten allenthalben der schuld an traid, wein und gelihen gelt, wo es darankom, anzaigen westen. Ist uns vor geschriben 1625 fl., wird uns hie mer angesagt.

[6.] Wir schicken euer weishait des pundschreibers hantgeschrift und sein wegern [liegt nicht vor], wo man mit im handlen wol, vor wissens mach. Er ist kain lateiner. Unser H. haubtman hat sich pey seinem H. erkundigt, weruembt in wol. Ist vor zu Swebischen Hal verweser statschreiberambtzs gewest, wer nit davon komen, sich sein leben lang nit verschreiben wollen und pey euer weishait auch nit tun woll. Lobt in Dr. Peutinger vast [= sehr] wol. Er hat kain weib, ist ain anseliche person, ist münzmaister gefreundt. Er ist nit willens, hinabzereiten, selbst mit euer weishait ze handlen, wesorgt, mocht im nachtail pringen, und gepeten, solchs in der gehaim ze halten. Euer weishait antwort und was wir noch des zols halben handlen sollen. Datum Augspurg an montag nach corporis Cristi Ao. decimo.

Nr. 587 Instruktion Regensburgs für Hans Schmaller und Hans Schwäbl zu einer Werbung bei Ks. Maximilian

[1.] Dienstbereitschaft gegenüber dem Ks., [2.] Ksl. Ersuchen an den Regensburger Rat um Stellungnahme zu den von Sigmund von Rorbach benannten Möglichkeiten zur Hilfe für Regensburg; [3.] Verneinen der von Rorbach behaupteten Zerstrittenheit des Regensburger Rates; [4.] Probleme der Ratsmitglieder bei der Erfüllung ihrer Aufgaben; [5.] Schwierigkeiten mit der Erlangung einer umfassenderen Vollmacht für die Gesandten zum Ks. bei der Regensburger Gemeinde; [6.] Wunsch nach Überprüfung der Regensburger Zustände durch die Stadt selbst statt durch eine ksl. Kommission; [7.] Bitte um Verzicht auf den Augsburger Reichsanschlag; [8.] Zu erwartender Widerstand Hg. Wilhelms von Bayern gegen eine Ungelderhebung in Stadtamhof; [9.] Empfehlung zur Ungelderhebung bei allen Regensburger Geistlichen, Nachteile einer Erhöhung des Ungelds der Bürger; [10.] Negative Außenwirkung einer dauerhaften Reichshauptmannschaft; [11.] Zurückstellung der Antwort zum Thema Besoldung des Reichshauptmanns; [12.] Bitte um Zurückweisung der Soldforderungen Rorbachs an Regensburg, nochmaliges Gesuch um Aufhebung der Reichshauptmannschaft; [13.] Bitte um teilweise Unterstellung der Juden unter die städtische Obrigkeit und um Erlaubnis zu ihrer weitgehenden Austreibung aus der Stadt; [14.] Ersuchen um eine Appellationsfreiheit für Streitfälle unter 100 fl. Wert; [15.] Bitte um wohlwollende Aufnahme dieser Artikel und baldige Abfertigung der Gesandten.

Regensburg, [Ende Juni 1510]

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 48, o. Fol., Orig. Pap. m. S. (auf dem Deckblatt: Als wir zu ksl. Mt. nach dem reichstag in 14 tagen wider gen Augsburg weschiden, der nachfolgend wefelch geben worden.).

Was wir, ein rate der stat Regenspurg, den erbern, weisen unsern bürgern und ratzfrunden Hansen Schmalher und Hansen Schwebl, bede des ynndern rates, auf den receß, ine auf ir begeren bedachts und hindersichbringung halb weiter an die röm. ksl. Mt., unsern allergnst. H., zu bringen, bevolhen, volgt hernach.

[1.] Erstlich sollen die röm. ksl. Mt., unserm allergnst. H., von uns, einem erbern rate, wie vor unser gehorsam, willig und undertenig dinst, wie dan derselb artikl in erster irer instruction, ine von uns gegeben [Nr. 561 [1.]], clerlich begreift, sagen.

[2.] Zum andern irer Mt. anzetragen, wie sie inen als iren ratzfrunden und gesandten, auf seiner ksl. Mt. mandat und vorderbrief [Nr. 289] auf den itztgehabten reichstag verordent, bevolhen hetten, seiner ksl. Mt. die grossen, merklichen obligen und beswerd anzuzaigen. Die sie seiner Mt. in laut irer instruction und bevelhe [Nr. 561 [9.]] getan und irer ksl. Mt. darauf gar undertenigs vleis angeruefen und gebeten, genediclich bedenken, dareinzusehen, damit solh obligen und beswerd von inen und gemeiner stat abgewendt werde. Were inen durch seiner Mt. rete ein schrifte, so durch den gestrengen H. Sigmunden von Rorbach, seiner Mt. und des Reichs haubtman zu Regenspurg, iren gunstigen H., an sein Mt. gebracht, furgehalten worden, mit weme der stat Regenspurg wider zu helfen were [Nr. 298]. Darauf sie vierzehn tag bedachts, die an einen erbern rate zu bringen, begert, antwort darauf wissen zu beschliessen, der inen gn. zubegen [= zugegeben] were. Deshalb ein erber ynner und ausser rate, als vil die kürze der zeit geben het, beschlossen und inen, seiner Mt. furzutragen, bevolhen:

[3.] Dieweil in H. Sigmunden von Rorbach, irs H. haubtmans, furtrage vermerkt würde, als solte unainigkait zwischen ir, der vom rate, sein, des gemainer stat zu nachtaile raichet, mit weiter erstregkung desselben artikels etc. [Nr. 298 [2.]], seye nit an, es möchte zu zeitn zwischn ir einem unainigkait entstanden, aber desselben gemaine stat ganz an nachteile gewest. Wo sie auch desselben under irn ratzfrunden gemerkt, mit dem pöldisten dareingesehen und gehandlt, damit solicher widerwillen abgestellt und hingelegt worden wern, und gemainer stat deshalben weder an ratgeen, reten und beschliessung derselben nye kein nachteile gewest noch daraus entstanden. Es begäben sich auch bei myndern und meren reten dan bei den von Regenspurg, iren Hh., das ye zu zeiten under einem oder zwaien unwille entstünde und dannoch dieselben niemant zu nachtaile kämen, wie da auch beschehen möcht. Und westen nit anders, dann das bey und under inen fruntliche und gute ainung weren, als dann ir H. und haubtman des selbst wissens het, daz die zeit here, er bei inen gewont, zu hinlegung widerwillens, so sich zwischen inen begeben, ainich handlung nye not beschehen were. Es würde auch in demselben artikel durch iren H. und haubtman angezogen, wo unainigkait und der poß aigennutz vermiten und abgetan würde, mochte gemainer stat wol und liederlich geholfen werden etc.

[4.] Nu were ein rate zu Regenspurg in klainer anzale mit zwolf personen besetzt, die dann zu zeiten, [wenn] ye einer mit swachhait, der ander nit anheim, der drit oder mer sunst mit andern ehaften beladen, auch ye etlich in den ambten steur, ungelt und hans1, so sie zu rat gefordert werden, von not sein muessen, also das oft die sachn und handlungen vor einem erbern rate aus mangl oder abwesen der ratsperson, der sich die andern in kleiner anzale dieweil nit understeen haben wollen, verhindert und verzogen worden, auch aus dem, daz ksl. Mt. geboten, die ambter nit zu besetzen noch zu verändern bis auf zukunft irs H. haubtmans, daz diejenen vom rate, so in den ämbtern sein, den rate nit allzeit derselben ämbter notturft halb gesuechen mögen und zum digkermale deshalb auch verhindert werden, das, wo die ämbter verkert und die, so des rats sein, derselben pürde geledigt worden weren, den rate dest statlicher gesuechen und darin sitzen hetten mogen. Dardurch also denen, so vor rate zu handln gehebt, lengerung irer sachen, auch gemainer stat nit vil fuege dermassen erwachsen, als ir H. und haubtman des wol wissen het, und sunst mitnichte aigner nutz gebraucht oder gehalten würde. Das gemainer stat oder iren bürgern zu nachteile komen und raichen möchte. Solte aber ye einer so gar des rates zu suechen gepunden, das er seiner narung und notturft nit gesuechen mocht, dann sich etlich mit eysen, etlich mit gewant, etlich mit pfenwertn [= Kleinhandel] und andern hendlen nerten, die dann nit albegen so gar von dem iren sein oder zurügkeschlagen kunten, haben eur ksl. Mt. abzunemen, was gross schadens und verderbens gmainer stat daraus entsteen möchte, mer von derselben ze trachten, dann hineinzeziehen, dann sich yemants seiner aigen narung und geschefte, wie vor angeregkt, so genzlich nit entun kan noch mag, wiewol ein erber rate in dem gemainer stat und iren bürgern zu guet mer getan, dann ir vermögen gewest und noch williclich zu tun urbütig sind.

[5.] Als auch verer durch irn H. haubtman, H. Sigmunden von Rorbach, angezaigt werde, wie durch eur ksl. Mt. den von Regenspurg vormals ein schriftlicher abschide gegeben irer beswerde der ordnung und wes zu demselben handl dienstlich, auch irs H. haubtmans halb mit volmacht bei eur ksl. Mt. zu erscheinen [Nr. 295], aber sie, wie vormals beschehen, itz auch also erschinen etc., haben wir eur ksl. Mt. von wegen eins erbern rates zu Regenspurg, unsern Hh., in unser jüngsten instruction und werbung angetragen, das dieselben, alspald ine solicher eur ksl. Mt. rete receß zukomen, gewaltz halben zu handlen furgenomen, aber andern oder merern gewalt, dann uns vorhin von inen gegeben und zugestellt ist, ausser ganzer gemeinde und an derselben sonder wissen und bewilligen bishere eur ksl. Mt. begere nach keinswegs erheben mögen, besorgende, wo sie solichs gleich an ein gemain langen liessen und mit denen berürts gewaltz halben handleten und beschlüssen, das in ansehen der sachen und sonderlich der haubtmanschaft und desselben besoldung halb nichts erlangt möchte werden. Es würde sich auch niemants, so sie zu senden furnemen, vermögen lassen, solichen gewalt anzunemen noch ichts darauf zu handln understeen, als dann eur ksl. Mt., yemants solichen gewalt anzunemen, swer sein, selbs erkennen möchten, und deshalben, merern gewalt bey einer gemainde zu erlangen, mitnichte erwindlich sei und aus dem und sunst keinem andern [Grund] underlassen worden.

[6.] Als auch verrer in irs H. haubtmans furtrage gemelt werde, daz nichts pessers sein, dann eur ksl. Mt. verordenten ir erber und treflich potschaft der enden gein Regenspurg, daselbsten alle beswerung in der angenomen ordnung und in allen iren sachen, auch der haubtmanschaft und andrer weg halb zu verhoren und hinzulegen, was aber nit vertragen mocht werden, an eur ksl. Mt. verrer zu bringen, darin die billichkait wissen zu handlen etc. [Nr. 298 [5.]]. Nu were vormals von seiner ksl. Mt. zu dreien malen etlich gein Regenspurg verordent worden, ordnung zu machen, und deshalb gmainer stat vil und groß darüber gangen und dannoch dieselben wenig frucht oder nutz gepert. Solte dan eur ksl. Mt. itz aber yemants dahin verordnen, möchte abermals gmainer stat vil und groß darüber geen, des die arm stat nit notturft were, und dannoch, was derselben furnemen und ordnung gmainer stat nutz oder frumen bringen, alererst in irer übung fündig würde und gleich alspald wie die andern unnütz als frumen geperen mochten, dan ye yemants gmainer stat gelegenhait paser dan sie, wes die erleiden möchte, westen. Und demnach wollten die von Regenspurg, ir Hh., mit dem fuderlichisten über die ordnung sitzen, die aigentlich besehen, auch von den ämbtern, so etlich jare angestanden sein, rechnung aufnemen und alsdann seiner ksl. Mt., wes gmainer stat nütz und erleidenlich were, dardurch dieselb wider in aufnemen kommen möchte, auf nechstkommenten reichstag anzaigung tun und solichen laste swerer costung halb, so darauf geen wurde, eur ksl. Mt. der armen stat zu verhueten, genediclich vorzesein. Wo aber eur ksl. Mt. will und gemuet sein, ye yemants gein Regenspurg zu verordnen, so wolln eur ksl. Mt. die von den stetten, so burgerlich policei und notturft zu aufnemung der stet mer dann ander wissn möchten haben, verordnen, in alle beswerde zu sehn, damit die von gmainer stat aufgehebt und in pesseren stande gesetzt mochte werden.

[7.] Es würde auch durch iren H. und haubtman in seiner schrift angezaigt, wie er die zeit, [als er] bei den zu Regenspurg gewont, nit anders in iren werken und getaten gespürt, dann eur ksl. Mt. mit allem gehorsam ze sein etc. [Nr. 298 [6.]]. Were war, das sie, die von Regenspurg, ir Hh., seiner Mt. in allem gehorsamclich erzaigt und albegen underteniclich erschinen, sich in dem Sweizerkrieg, auch in den aufschlegen der reichstege, zu Köllen und Costenz furgenomen, mer, dann gmainer stat vermögen gewest, angriffen und getan. So were auch ine in dem bairischen kriege vil und groß über gemaine stat gangen, wie sie dann seiner ksl. Mt. in erster irer instruction mit klerlicher anzaigung gemelt [Nr. 561 [9.]] und sich noch in allem gegen seiner Mt. als irem rechten, einign, natürlichen und allergnst. H. irs vermögens begirlich in rechter gehorsam erzeigen und beweisen wollen. Und bitten demnach, eur ksl. Mt. wollen gemainer stat armuet und sweres obligen genediclich bedenken, zu herzen und gemuet nemen und in disem yetzigem anschlage und hilfe gemainer stat genediclich nachsehung tun, dann die ob den 4000 fl. in schulden ist, darumb man inen teglich der bezalung halb vor der tür ligt und auf die zu laisten droet, wie wir dann eur ksl. Mt. in unser werbung vor auch angezaigt haben. Und ob die von Regenspurg, ir Hh., von gmainer stat wegen gern ewiggelt oder leibding verkaufen, so were gemaine stat also in gerueche und geschray irer armuet und schuld halben komen, daz sich ein yeder bey inen zu kaufen schyhe und hinder sich zuge.

[8.] Es würde auch durch iren H., den haubtman, angezogen, wo eur ksl. Mt. der stat zu gnaden und guetem die wege bei irem gn. H., Hg. Wolfgang von Bairn etc., und ander seiner Gn. mitvormünder gesuechen möchte, daz die am hof, so an der steinen bruegken Regenspurg ligen [= Stadtamhof], auch an demselben ort daz ungelt, wie in der stat genomen wirdet, näme, wie dann derselb artikel weiter begreift etc. [Nr. 298 [7.]]. Were wol guet und gmainer stat nützlich, aber zu besorgen, dieweil sie ir gn. H., Hg. Wilhelm von Bairn etc., ungeltz halben gegen gmainer lantschaft, als sie bericht würden, verschriben, kein beswerde auf kein stat, markt oder flegken anders dann von alter herkomen ze legen, das solichs bei seinen Gn. nit zu erlangen were.

[9.] Als auch ir günstiger H. und haubtman in einem artikl anzüge der bairischen wein halben, so durch die geistlichen jerlich in die stat gefürt würden, davon sie gmainer stat ganz nichtz teten [Nr. 298 [8.]], und wo ksl. Mt. der stat zuguet aus irer Mt. volmacht verfuegen wollten, das die geistlichen von mannen und frauen, so ir Mt. mit des Reichs hilf nit mitleidlich oder underworfen weren, daz dieselben von irem wein auch ungelt gäben mit einer zimlichn maß wie der bürger [Nr. 298 [9.]], desgleichn, daz auf die bürger vom baierischen wein ain merers ungelt, dann wie bishere beschehen, geschlagen werden sollt [Nr. 298 [8.]], dann wir, die gesandten, wissen hetten, daz die stat Regenspurg, wie ander Rstt., ir höchste und maiste aufhebung vom wein hetten etc. Dieweil dan der hochwirdig, hochgeborn F., ir gn. H. [Bf.] von Regenspurg, die vom capitel, der von St. Heymeran [= Emmeram], die von Ober- und Niderminster und ander stifte, so eur ksl. Mt. und des Reichs hilf mitleidlich oder underworfen sein möchten, als die den allermaisten wein in die stat füren, exempt und gefreit sollten sein, würde solichs under ander geistlichkait, so gegen den angezaigten kaum den achteten teile hereinfüren, groß irrung geperen und dannoch der ungelt von denselben gmainer stat so gar nützlich und hoch nit furtragen oder erspriessen. So aber gemaine geistlichkait ungesondert mit ungelt im bairischen, oberlendischen wein, auch pier, so sie einlegen, zimlich belegt und gmainer stat damit erspriessn sollten, des mochte gmaine stat nutz und pesserung empfahen.

Aber mit dem bairischn wein, gmainer stat bürger zugehorig, were es also gehalten worden, daz alle jare nach guete und merung der wachsung derselben dareingesehen und alsdann nach derselben merung und guete darauf ungelt geschlagen worden. Es het sie [= sich] auch wol begeben, so dieselben in kleiner wachsung gestanden und darzu nit guet gewest, daz man einen kopf umb drei haller schenken muessen, davon dann der drit teile ungelts gmainer stat gefallen ist. Und darumb mag nit wol oder leidenlich ein merung, dann wie bishere, beschehen und nach seiner guete und mererung darauf jerlich geschlagen werden, dann es gienge gemainem bürger mit erpauung vil auf die weingerten, gegen dem weinzirl [= Winzer] mit ablesen, einfexnen, einfüren, abziehung und ander costung, sovil darauf und dannoch die wein zu den minsten jaren in gueter wachsung und guete weren, und wo nit also nach gelegenhait yedes jars dareingesehen würde, mochten die gemainen bürger keinen steten anschlage und sonderlich, so der sollt gehoret werden, nit erswingen und dardurch in ganz verderben kämen. Sie muesten auch darzu die weingerten an den ortern und in den gerichten, do die gelegen, versteurn, darnach, so sie die wein in ir keller brechten, gemainer stat dieselben auch versteurn und darzu die verungelten, wie dann der ungelt gesetzt wirdet. Und so man dann den ungelt hochern solte, käme dasselb niemant zu guet oder nütz dann den geistlichen, auch den am hofe [= Stadtamhof], so nit ungelt geben und ir wein dester hoher und ee dann die bürger ausschenken möchten, als dann eur ksl. Mt. solichs aus angezaigten ursachen selbs zu erkennen haben.

[10.] Als auch verrer von irm H. und haubtman seiner Mt. angezaigt werde, wo dise wege mit mererung vom bürger des ungelts aufgericht, darbei mit gueter ordnung gelebt und eur ksl. Mt. einen haubtman ye der enden haben wollen, so mochte demselben wol ein erber und gueter solde geben werden etc. [Nr. 298 [10.]]. Es were seiner ksl. Mt. vor in irer erstn instruction und werbung, so sie von eins erbern rates zu Regenspurg, irer Hh., wegen seiner Mt. nach lengs erzelt und ausgedrugkt die grossen armuet und unvermögen, auch schulden, darin gmaine stat stünde und teglich wuechse. Derhalb in irm vermögen nit were noch sein möchte, einen haubtman zu besolden noch einich mererung auf gmaine stat zu bringen. Auch dabei angezaigt, wo dieselb eur Mt. meinung einen haubtman der enden auf ewig bei gmainer stat haben wolten, so kunte ir Mt. selbs ermessen, daz solichs wider gmainer stat freiheit, alt herkomen, auch die absolution, restitution und confirmation, so ine ir Mt. von neuem genediclich gegeben, darzu dem gebrauch, so allenthalben im Reich gehalten wirdet, auch ungezweifelt wol betrachten, wo also die haubtmanschaft bleiben solt, wiewol sie diser ir H. und haubtman [Sigmund von Rorbach] burgerlich und fruntlich gehalten, zu aufnemen und nutz der stat und zuvor vil gewerbiger und hantieriger leut, der man warlich groß notturftig were, alhere zu bringen, gar nit dienet, dann ein yeder, so villeicht sunst willn het, sich herzutun, und so er wissens empfienge, das die haubtmanschaft also füro bleiben sollt, des scheuhe nymbt und seins gefallens und gemuetz ganz hinder sich zeucht. So mochte inen und gmainer stat zugemessen werden, als setzte eur ksl. Mt. etwas untrauens auf sie, darumb ir Mt. solh haubtmanschaft fur und fur haben wolten. Daz inen dann, als ir Mt. selbs ermessen und derselben durch sy zum digkermale angezaigt ist, nit zu kleiner verletzung irer eren, sonder ganzer verachtung raichet, dann sie seiner ksl. Mt. und dem hl. Reich hoch verpflicht und kein argwone bei inen nuhere erschinen noch gespürt worden, sonder mer, daz sie und die alt stat bei eur ksl. Mt. und dem hl. Reich ewiclich behalten, ir leib und gut und alles, so inen Got verlihen, als die gehorsamen darstregken wolln. Es brechte auch die sunst in ander wege ine und gmainer stat vil beswerde und nachrede, die eur ksl. Mt. nach lengs oder besonder anzuzaigen ganz an not, dann die eur ksl. Mt. inen und gmainer stat zu gut und genaden baß, dann sie derselbigen anzaigen möchten, zu ermessn wissen. Es würde auch oft von denen, so zu handln hetten oder zu antwort steen muesten, auf einen haubtman, so der nit anheimb, mit swachhait oder in ander wege beladen, als es dann an daz nie gar sein mochte, geweigert. Deshalb etlich handl aufgeschoben muesten werden, dardurch gmainer stat nachteile, geschray und rede, als sollten sie lässig oder unfleissig sein, bei eur ksl. Mt., ander Ff., Hh. oder stete entsteen. Dardurch dieselben in ungnad und ungunst fallen möchten und doch ganz an ir unschuldn were, als eur ksl. Mt. solhs auch paß, dann erleutert ist, bedenken mögen, wiewol ir H. und haubtman, so der mit swachhait nit beladen und anheim gewest, albegen bei inen erschinen und keins unfleiss seint halben gespürt worden. So er aber ye zeiten bei irm gn. H., Hg. Albrechten lobwirdiger, seliger gedechtnus, in gescheften gewest oder seinen Hh. und frunden beistant tan, heten ye zeiten etlich handlung aufgeschoben und damit stillgehalten muessen werden bis auf seiner streng haimkunft. Sunst sie bishere in alln hendln und sachen fuderlicher, aufrichtiger entschaft derselben gehalten und inen nit anders von yemants zugelegt möchte werden, auch sie des hinfuro noch gern und willig gegen einem yeden halten und erzeigen wollen.

[11.] Als auch verrer von irm H. und haubtman in einem artikl seins furtrags angezaigt wirt, wo eur ksl. Mt. inen bei der geistlichkait des ungelts nit zu verhelfen und daz auf ander wege underlassen, so hab er eins andern bedenkens, des er diser zeit nit klar befast, aber aufs pöldest er möge eur ksl. Mt. eröffnen etc. [Nr. 298 [11.]]. Darzu ein erber rate zu Regenspurg, ir Hh., diser zeit nit antwort geben kunten. So aber eur ksl. Mt. solh anzaigen getan und inen eroffent würde, woltn sie derselben irer Mt. alsdann ir zimlich antwort geben und seiner Mt., was in demselben gmainer stat nützlich oder erleidenlich sein möchte, anzuzaigen nit underlassen, sonder sich in allm ganz underteniclich, wie von inen bishere beschehen, beweisen.

[12.] Es werde auch durch iren H. und haubtman, H. Sigmunden von Rorbach, seins verdienten solts und scheden, so er vor einkomen der haubtmanschaft bis in das fünft jare durch der von Regenspurg ungehorsam erliten, bekerung begert, wie er dann solichs in zwaien artikln nacheinander in seiner geschrift gestellt hat [Nr. 298 [12.], [13.]]. Darzu ein erber rate zu Regenspurg, ir Hh., die antwort geben: Sie wern von eur ksl. Mt. keiner ungehorsam, den sie derselbn irer Mt. ye erzaigt solten haben, bishere beschuldigt noch inen deshalben von seiner Mt. ye anders zugeschriben oder angezaigt worden dann derselbn gehorsam und willig undertan. Darinen sie auch ir leben lang bleiben und also verfürn wollen und gesteenden seiner streng keins schadens, er irer ungehorsam halben erlitten, ganz nit noch daz sie sich gein irer Mt. anders dann die gehorsamen und willigen undertanen gehalten hetten. Bäten darauf ir ksl. Mt. als iren rechten, ainigen, natürlichen und allergnst. H. in aller diemutiger, gehorsamer undertenigkait, bei irer Mt. und des Reichs haubtman zu Regenspurg, H. Sigmunden von Rorbach, irem H. und haubtman, verfuegen, daran ze sein, damit er sie und gemaine stat mit solicher zulegung seins begern weiter unangestrengt lasse.

Des soldes halbn, so sein streng die zeit bei zwölf jarn, als er anzeigt, ze haben begert [Nr. 298 [13.]], ist vormals eur ksl. Mt. in erster unser instruction und werbung klar angezaigt, wie Dr. Heinrich Haiden, als er sambt H. Wilhelmen von Pappenheim in annemen unsers H. haubtmans alhie gewest, offenlich vor ganzer gmainde sie hat horen lassn, das eur ksl. Mt. die haubtmanschaft auf drew jar lang versuechen wollen, und ob yemants nach des haubtmans solde frage, het er bevelhe, zu sagen, das eur ksl. Mt. dem und anderm irem und des Reichs dienern, so eur Mt. dienten, wol zu belonen westen. Und so die von Regenspurg, ir Hh., irer Mt. zu mermaln und itzt durch sie als ir gesanten mit hohem und grossm erwegen, das es ye in irer und gmainer stat vermögen nit sei, einen haubtman zu besolden, demnach sie abermals gar diemütiklich eur ksl. Mt. anruefen und bitten, eur Mt. wollen ir angezaigt gehorsam, so sie mit annemung des haubtmans getan, auch die absolution, restitution und confirmation, darzu ander ir und gemelter stat freiheit, alt herkommen und gebrauch, so vormals alhie gewest, und zuvor ir und gmainer stat armut und unvermögen ansehen und zu herzn nemen und die furgenomen haubtmanschaft widerumb von inen und gemainer stat abtun und den begerten solde genediclichen aufheben und furter damit unbeswert ze lassen geruechen, dann es ye in irm und gemainer stat vermogen, wie oft angeregt, mitnichte were, und genediclichen bedenken, das sie ir ksl. Mt., als die jüngst alhie gewest, gar genediclich erboten, das die mit ganzem genaden genaigt, die stat Regenspurg widerumb in ir alte fuesstapfen zu setzen noch der massen, wie von alter herkommen, auch allenthalben im Reich der gebrauch ist, beleiben zu lassen. Das erbieten sich ein erber rate und gemaine stat, umb ir ksl. Mt. als iren einigen, rechten, natürlichen und allergnst. H. mit irn armen, geflissen, undertenigen dinsten gar diemüticlich zu verdienen. Es het auch gemaine stat vormals keinen haubtman nye gehebt noch damit beswert worden. Wol, dieweil gmaine stat in vermögen gewest, hetten sie über ir soldner und diener einen haubtman auf- und furgenomen und denselben albegen zu entsetzen gehebt, were auch bey ine im rate nit gesessn noch nichts gehandlt, dann was von einem erbern rate mit ime verschafft worden were. Des aber diser zeit armut und unvermögen halben der stat, auch nachdem sie der diener und soldner nit vil hetten, an not were, und sunst in keinen wege keinen haubtman nye gehebt noch versoldet.

[13.] Und als im letzten artikl durch irn H. und haubtman der judischhait halb, [daß es] mencherlai irrung begeben hetten und deshalb eur ksl. Mt. swerlich beclagt, darauf ir Mt. irem gn. H. von Passau, auch ime schreiben hetten lassen und bevelhe tan, die juden vor inen bei altem herkomen bleiben zu lassen, hantzehaben, angezogen wirt etc. [Nr. 298 [14.]], haben ein erber rate zu Regenspurg irer ksl. Mt. durch sie als die gesanten in irer jüngsten instruction und werbung anzaigen lassen, dieweil die judischhait eurer ksl. Mt. und dem hl. röm. Reich mit dem aigentumb zustet und darauf gemaine stat in namen des hl. Reichs die hohen gericht und ander mer herrlichkait und gerechtigkait hat, so bitten eur ksl. Mt. die von Regenspurg, ir Hh., mit aller diemütiger gehorsame und undertenigem willen, die judischheit mit manschaft und den mynderen gerichten gmainer stat genediclich zu[zu]stellen. Sollte nichtzdestmynder irer ksl. Mt. ir jerlich zins und tribut wie vor von der judischheit einbracht und geraicht werden. Und nachdem der juden ein gute anzale und darunder vil arm sind, muessen all getraide, holtz, smaltz und ander teglich notturft zu irer aufenthalt und wesen haben, das dann gmainer stat bürgern und inwonern in vil wege nachteilig ist. Darauf ir undertenig bitt an ir ksl. Mt. ist, genediclich zu erlauben, der juden zum taile aus der stat zu schaffen, bey 20 oder 24 haussessiger juden hierinne zu lassen, auch furo uber solich anzale nit mer hie heusenlich ze wonen gestatten, von denen eur ksl. Mt., gleich wie vor von einer mern menig, ir tribut, zins und anders haben möchten. Es würden auch die judischeit mit nichte oder sondern sachen, wie dann von alter herkommen, beswert, und gebrauchten sich itzt merers vorteils und freiheit, dan sie ye bei inen in gewalt ires gn. H., Hg. Georgen [von Bayern] lobwirdiger, seliger gedechtnus, getan hetten.

[14.] Und als auch eur ksl. Mt. rete haben furgenomen, das niemants hinder 32 fl. rh. möge oder solde an das ksl. camergericht appellirn, darumb sie irer Mt. bestetigung underteniclich, was hinder 100 fl., das niemant von einer sache in das camergericht appellirn möge, bitten.a

[15.] Und darauf eur ksl. Mt. abermals als die gesanten von der von Regenspurg und gmainer stat wegen als iren und unsern ainigen, rechten, natürlichen und allergnst. H. in aller diemutiger gehorsam underteniclich bittend, eur ksl. Mt. wollen die angezaigten artikl, so wir eur ksl. Mt. erstlich der haubtmanschaft halb, zum andern irer und gemainer stat beswerde, obligen und unvermögen und zum dritten, welhermaß du[r]ch eur ksl. Mt. gn. hilf und furdrung derselben zu guet und aufnemen gar nützlich geholfen werden mag, auch dero artikl, wir yetzo eur ksl. Mt. von der von Regenspurg und gmainer stat wegen als ir gesandten müntlich und schriftlich angebracht, erleutert und ubergeantwort haben, im allergnst. fur augen und zu herzen nemen und der dismals laut unsers diemütigen bittens gnediclich helfen und deshalb mit gn. antwort zum ersten abfertigen, angesehen, daz wir mit swerer cost und zerung alhie ligen. Des wirdet an zweifl ein rate und ganze gemain umb eur ksl. Mt. als iren ainigen, rechten, natürlichen und allergnst. H. mit irn undertenigen, wol schuldigen dinsten gehorsamclich verdienen.

Nr. 588 Hans Schmaller und Hans Schwäbl an Regensburg

[1.] Empfang von 50 fl.; [2.] Ihre Anhörung durch den ksl. Hofrat; [3.] Verhandlungen mit Gf. Eitelfriedrich von Zollern über die Zahlung des Augsburger Reichsanschlags.

Augsburg, 2. Juli 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 163, Orig. Pap. m. S.

[1.] Gruß. Fuegen uch zu wissen, das wir hie von Sebold Paumgartner enpfangen haben auf wexel an gold 50 fl. rh., daniden zu Regenspurg Mertan Lerchen, dem münzmaister, widerumb auszurichten. Demnach ist unser beger, ir wellet deshalb mit solichem gelt den münzmaister zufridenstellen und in unklaghaft halten.

[2.] Wir synen an gestern [1.7.10] zu verhor vor dem hofrat in peywesen des von Zorn kumen und warten verrer handlung. Haben wir uch nit wollen verhalten. Datum Augspurg erichtags visitationis Marie Ao. etc. decimo.

[3.] Nachschrift: Item mit dem Gf. von Zorn handlen wir sunderwar des anschlags halb. Sagt uns gueten willen zue, wo nit, so wollen wir pey ksl. Mt. aigner person handlen.

Anmerkungen

1
 Zur Instruktion für die Regensburger Gesandten und zu deren Bemühungen bei Ks. Maximilian auf dem Augsburger Reichstag vgl. auch Angermeier, Regensburgische Chronik, S. 159-165; H. Schmid, Regensburg, S. 44f.; T. Beck, Kaiser und Reichsstadt, S. 89f.
2
 Ausgestellt in Mainz am 25. November 1498. Regest: Wiesflecker, Regesten II,2, Nr. 8950.
3
 Die Gesamtausgaben Regensburgs für Kaiser und Reich in den Jahren vor 1510 sind in einer gesonderten, undatierten, jedoch wohl ebenfalls Ende Januar/Anfang Februar 1510 verfaßten Aufstellung folgendermaßen beziffert: Der anslag zu Koln [1505], auf gemeiner stat bescheen, tut 1920 fl. rh. Die hilfe ksl. Mt. zu derselben romzuge negst [1508] ist gewest 2442 fl., darinne di ksl. Mt. aus gnaden nachgelassen 814 fl. Der Sweizerkrieg [1499] hat gestanden ob 1800 fl. Das gelt, man H. haubtman di jar, sein streng hie gewest, gelihen, bringt zusambt 30 fl., so H. Ulrich, sein caplan, auf ksl. Mt. capellen entlehnet, das H. haubtman auch wider zalt sollt haben etc., 1725 fl. rh. Daran ist man ime ein klainet [sic!], ksl. Mt. vereret, trifft aufs minst 100 fl. München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 129, Orig. Pap. (Vermerk fol. 120b: Die ansleg auf Regenspurg).
4
 Anschlag des Reichstags 1505. Heil, Reichstagsakten 8, Nr. 363 S. 512.
5
 Anschlag des Reichstags 1507. Heil, Reichstagsakten 9, Nr. 271.
6
 Der Rat der Hanse mit dem Hansgrafen als Vorstand hatte behördlichen Charakter und war zuständig für die Wahrung der Handelsinteressen Regensburgs sowie die Gerichtsbarkeit über die Regensburger Kaufleute.
a
 Am Rand neben diesem Absatz: Diß artikels halb soll nichtz anbracht werden.
b
 Am Rand neben diesem Absatz: Ist nit zu handeln.
1
 Zur Unterbringung der Regensburger Gesandten in Augsburg vgl. Nr. 596 [7.].
2
 Zu dieser Nachricht vgl. Angermeier, Gemeiner, S. 157 Anm. 317.
3
 Zu dieser Heirat vgl. Sallaberger, Matthäus Lang, S. 19f.
a
–a B Nachvolgend ist gehandelt, diweil ksl. Mt. hilf wegern werd, wie man sich dargegen halten woll. Also haben wir von kainer stat, auch von der etlich gewelt haben, und nemlich di stet im pund Dr. Neithart, Bm. zu Augspurg und Bm. von Nürmberg, iren gewelt haben, kaine anders gehort, dan das sy ksl. Mt. hilf tun wollen.
b
–b B Darumb es pei den steten kain mangl, wo es anders, wie oben gemeldt, gehandlt wird. Also ist in gehaim davon geredt worden. Vermainen di stet, sich in kainen grossen anslag pringen lassen. So wird kain klaine hilf nichts tun. Darumb wird es noch vil strids des anslachs nemen.
c
–c B Item er wericht uns, di ksl. Mt. hab vil sachen und handlung her zu verhoren weschaiden. Ir Mt. werd des grossern warten, zu wesorgen, das ir Mt. anders wenig abfertigen werden.
d
–d B Dan ksl. Mt. auf morgen, eritag [19.2.10], gewißlich komen sollen, dan man des langen verharrens verdrießlich ist. So ist di zerung deuer, das mal umb 10 kr. und nit wol erpoten, und das uber 3 pferd nit geschickt werden, dan mans weder legen noch stellen mog.
1
 Nicht zu identifizierende Person.
e
–e B N tribut ze geben.
f
–f B Haben wir das dem haubtman gesagt. Uns zu erkennen geben, ksl. Mt. hab wissen, das si also schriben werden und weren gern mit irer potschaft pei dem richstag gewest.
g
–g B mit Kg. von Frankreich und zuvor ksl. Mt. ab werd. So würd dan der vertrag mit ksl. Mt. nichts und sich dawider mit einnemung der stet und flecken wider untersten. Dan het ksl. Mt. der hilf nit, si also wider zu wekriegen, als itzund weschehen mag.
2
 Die Liga von Cambrai vom 10. Dezember 1508.
h
–h B fehlt, ebenso die Zettel.
3
 Gemeint ist wohl das zweite ksl. Ladeschreiben zum Augsburger Reichstag vom 21. Januar 1510, Nr. 77.
4
 Vgl. den Abschied der Versammlung der Bundesstädte vom 6. Januar, Nr. 70.
i
 B folgt: auf sambtztag vor invocavit [16.2.10].
j
–j B Item am sambtztag [16.2.10] sind di stet wider zusamenkomen und das yetweder seine weswerd und unvermugen angesagt und durch di stet sambtlich und sunderlich si vernemen lassen, ksl. Mt. hilf ze tun nach yedweder irs vermugens, doch wo di andern ständ des hl. Reichs auch wewilligen wollen. Und di pundische stet zu Swaben haben ir gewalt geben Augspurg, Nürnberg und Ulm, di alspald di hilf zusagten zu tun.
k
–k B Des kamergerichts halben wil man verharn, dan der von Reichsach ist hie, sich vor ksl. Mt. und den stenden weklagen, das sy nymant unterhalten mügen. Etlich wollen die anleg nit geben. Und wa es dan an di stet langen wird, alsdan wollen si ire weswerd auch erzelen.
1
 Es handelt sich wohl entweder um den Großfürsten Wassili von Moskau, mit dem Ks. Maximilian seit längerem in Beziehungen stand, oder um Kg. Sigismund von Polen, der sich um 1510 in Auseinandersetzungen mit den Tataren befand. Vgl. Wiesflecker, Kaiser Maximilian 4, S. 174f.; Goldberg, Zwanzig Jahre, S. 20-29.
1
 Die Regensburger Regimentsordnung vom 4. März 1500. Vgl. dazu T. Beck, Kaiser und Reichsstadt, S. 42-44.
1
 Der Reichstag 1505.
1
 Die Anrede fehlt wohl deshalb, weil das Schreiben unmittelbar an die Abschrift von Nr. 104 anschließt.
1
 Die Regimentsordnung vom 4. März 1500.
1
 Anschlag des Kölner Reichstags 1505. Heil, Reichstagsakten 8, Nr. 363, hier S. 512.
1
 Vgl. Nr. 561 Anm. 6.
a
 Folgt die durch entsprechende Markierungen als gestrichen gekennzeichnete Passage: Und darauf eur ksl. Mt. abermals als irn ainigen, rechten, natürlichen und allergnst. H. in aller diemuetiger gehorsame und undertenigem willen bittende, ir ksl. Mt. wollen ir vorig, auch dises ir yetzigs anbringen und antwort im allergnst. aufnemen und vermerken und dieselben zu herzen und gemuet fassen und genediclich dareinsehen tun, damit angezaigt obligen und beswerde an gemainer stat gewendet und abgelegt werde und widerumb in ir alt fuesstapfen der haubtmanschaft halb zu ledigen und setzen noch der massen, wie von alter herkommen, auch allenthalben im Reich der gebrauch ist, bleiben zu lassen. Des erbieten sie ein erber rate und gemaine stat umb eur ksl. Mt. als.