Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nr. 659 Instruktion Ks. Maximilians für seine Gesandten Friedrich Schenk von Limpurg, Sixt Ölhafen und Willibald Pirckheimer zum Obersächsischen Kreistag in Leipzig – Trier, 6. Januar 1517

Nr. 660 Vollmacht Bf. Johanns von Meißen für seinen Gesandten zum Obersächsischen Kreistag in Leipzig, Kanzler Dietrich von Techwitz – Wurzen, 1. Februar 1517 (am abende purificationis Marie)

Nr. 661 Verzeichnis der zum Obersächsischen Kreistag in Leipzig geladenen Ff., Gff., Hh., Äbte und Äbtissinnen – ohne Ort, [vor 3. Februar 1517]

Nr. 662 Ks. Maximilian an Kf. Joachim I. von Brandenburg – Antwerpen, 6. Februar 1517

Nr. 663 Ks. Maximilian an Kf. Joachim I. von Brandenburg – Antwerpen, 6. Februar 1517

Nr. 664 Kf. Friedrich III. von Sachsen an Johann Renner (ksl. Kammersekretär) – Torgau, 15. Februar 1517

Nr. 665 Kf. Friedrich III. von Sachsen an Kf. Joachim I. von Brandenburg – Torgau, 22. Februar 1517 (sontags esto michi)

Nr. 666 Instruktion Hg. Georgs von Sachsen für IUD Nikolaus von Heinitz, Dompropst zu Bautzen, zu einer Werbung bei Kf. Friedrich III. von Sachsen – ohne Ort, [vor 25. Februar 1517]

Nr. 667 Instruktion Ks. Maximilians für Philipp Schenk von Limpurg zur Übernahme der Obersächsischen Kreishauptmannschaft – [Mecheln, 3. März 1517]

Nr. 668 Bf. Günther von Samland an Bf. Johann von Naumburg – Merseburg, 12. März 1517 (dornstags nach reminiscere)

Nr. 669 Philipp Schenk von Limpurg (Obersächsischer Kreishauptmann) an die Räte und Statthalter Kf. Joachims I. von Brandenburg in Cölln an der Spree – Leipzig, 7. April 1517 (dinstags nach palmarum)

Nr. 670 Bf. Hieronymus von Brandenburg an die Räte Kf. Joachims I. von Brandenburg in Cölln an der Spree – (Burg) Ziesar, 12. April 1517 (hl. ostertage)

Anmerkungen

a
 B oder.
1
 Reichsordnung, Köln, 26. August 1512. Seyboth, Reichstagsakten 11, Nr.1011 [9.].
2
 Siehe Nr.312, Anm. 2.
b
 A am Rand daneben: Schenk Friderich sal 4 wochen aus sein, Birck[hei]mer 3 wochen und Sixt Olhafen bis zu end der sach dableiben.
1
 Mit Schreiben aus Cölln an der Spree vom 28. Februar 1517 (sonnabent nach esto michi) teilte Kf. Joachim Hg. Johann III. von Jülich-Kleve mit, er beabsichtige, auf dem Weg zum Ks. durch die Lande des Hg. zu reisen. Dieser möge ihn am 29. März (sontag judica) nahe Soest in Empfang nehmen und weiter über Düsseldorf und Jülich geleiten lassen. Duisburg, LandesA, Jülich-Berg I, Nr. 237, fol. 17, Orig. Pap. m. S. – Am 3. April 1517 erteilten Bm. und Rat von Köln Kf. Joachim und seinen ihn zu Ross und zu Fuß begleitenden Dienern freies und sicheres Geleit. Köln, Historisches A., Best. 20A A 49, fol. 34a, Kop.
1
 Laut Instruktion (Nr.659) waren als ksl. Gesandte zum Leipziger Kreistag Friedrich Schenk von Limpurg, Sixt Ölhafen und Willibald Pirckheimer vorgesehen. Wer von ihnen letztlich nicht an der Delegation beteiligt war, ist nicht zu entscheiden.
2
 Mit Schreiben aus Cölln an der Spree vom 26. Februar 1517 (dornstags nach der aschermitwoch) antwortete Kf. Joachim, dass er am 18. März (mitwochs nach dem suntag oculi schirst) zum Ks. in die Niederlande aufbrechen und diesem dann seine eigene Haltung zur Hilfe gegen Franz von Sickingen und auch diejenige anderer Stände, soweit sie ihm bekannt sei, mitteilen werde. Zettel: In seinem Schreiben (vom 6. Februar) hat der Ks. nicht angegeben, an welchem Ort in den Niederlanden er anzutreffen ist. Bittet um entsprechende Mitteilung und ob euer ksl. Mt. gescheft oder die raiß in anderung gewandt wurden. Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 50, Nr. 62 Fasz. 1, o. Fol., Konz.
1
 Es muss offen bleiben, ob hier der Augsburger Reichstag 1510, in dessen Abschied (Seyboth, Reichstagsakten 11, Nr.125) allerdings von Unterhaltszahlungen für das Reichskammergericht nicht die Rede ist, oder die zum 25. Februar 1516 nach Augsburg einberufene, aber nicht zustande gekommene Reichsversammlung gemeint ist. Für letztere gibt es zudem auch gar keinen Abschied.
2
 In seinem Antwortschreiben aus Breda vom 8. April 1517 teilte Renner mit, er habe beim Ks. erreicht, dass dieser einen weiteren Befehl an das Reichskammergericht habe ergehen lassen, wie aus der durch (Hans von) Berlepsch übersandten (nicht vorliegenden) Kopie zu ersehen ist. Ich find warlich ksl. Mt. ganz gutwillig und gnaigt gegen euer ftl. Gn., und ir Mt. hat aus getreuer maynung von euer ftl. Gn. wegen verwilligt, das euer ftl. Gn. die kunftigen ansleg zu underhaltung des camergerichtz bezalen solle, damit sy [= Reichskammerrichter und Beisitzer] sich nit beclagen, das sy euer Gn. halb an irer underhaltung mangl haben. Darumb rat ich alweg, das es euer ftl. Gn. an demselben auch nit erwinden laß. Was den (Kreis-)Tag in Leipzig betrifft, liegt die Schuld bei den ksl. Kommissaren, die erst nach dem Eröffnungstermin (3. Februar) mitgeteilt haben, dass sie nicht kommen können. Geht aber davon aus, dass der Ks. nochmals Vertreter schicken wird. Franziscus [von Sickingen] handlt warlich verachtlich wider ksl. Mt. Ich wolt, das er sich bas bedacht hett, dan im were wol geholfen worden. […] Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 491, fol. 15, Orig. Pap. m. S. Mit Schreiben aus Altenburg vom 24. April 1517 dankte Kf. Friedrich Gf. Hoyer von Mansfeld und Renner für ihre Bemühungen in Sachen Reichskammergericht. Wir haben auch uf die naste citation gen Wormbs zu camerrichter und beysitzern geschickt gehabt und unser gelegenheit und erbieten in dem wellen anzeigen lassen, domit uns kein ungehorsam mocht zuerkant werden. Allerdings sei seinem Beauftragten beschieden worden, daz camergericht were aufgeschoben, weshalb nicht alle Beisitzer anwesend seien. Wenn dies wieder der Fall sei, werde das Gericht Antwort geben. Er bitte Gf. Hoyer und Renner, dafür zu sorgen, dass ihm bis dahin keine weitere Belastung auferlegt werde. Was den (Kreis-)Tag in Leipzig angehe, könne er mitteilen, dass Philipp Schenk von Limpurg hier sei und verschiedene Mandate übergeben habe, wonach er anstelle seines Vaters Schenk Friedrich verordnet und angewiesen sei, zu erkunden, waz ein yeder in dieser sachen tun will [vgl. Nr.667, 669]. Und wiewol wir ksl. Mt. uf yr Mt. begeren zuvor in schriften und durch euch, Gf. Hoyer, unsers lb. bruder [Hg. Johann] und unser gemut zu erkennen geben, so ist doch darauf kein antwort wurden. Darumb wir nit wissen, ob ksl. Mt. an demselben unserm erbieten gefallen hat oder ob yr Mt. gemut und meynung sey, daz wir etwas weyters tun sollten. Ebd., fol. 36a–37a, Konz.
1
 Am 26. Februar 1517 antwortete Kf. Joachim, am Vortag (gestern an der ascher mitwoch) spätabends habe der ksl. Bote besagte Schriften überbracht. Er werde seine Räte anweisen, in Zinna mit den kurbrandenburgischen Räten darüber zu sprechen. Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 50, Nr. 62 Fasz. 1, o. Fol., Konz.
1
 In seiner Relation über die Werbung bei Kf. Friedrich berichtete Nikolaus von Heinitz, er sei am 25. Februar (aschermitwoch) beim Kf. vorstellig geworden und habe von diesem zur Antwort erhalten, es sey war, das es eyn geringer anschlag sey noch yrer gelegenheit, eyn Kf. ader F. des Reichs eynem Ks. in solcher gestalt zu dienen, als das eyn edelman dem andern tete. Seyn kftl. Gn. hette auch daran und solchs zu tun keyne beswerung. Aber es were zu besorgen und zu schmecken, das balde eyn anders darnach volgen würde, als nemlich der gemeyne pfennig, den man auch von stund bey der acht fordern würde, und so der geweigert, denne so würde der fiscal aber mit der acht procediren. Wie leydelich solchs euer ftl. Gn. land und leuten seyn wurde, werden euer ftl. Gn. wol bedenken. Darumb so were es eyne sache, dye seynen kftl. Gn. zu meisterlich und auch in yrem regiment nye mehir zukommen, seyn kftl. Gn. wüsten auch nicht guten rat darzu. Wiewol ich erinnerung getan und vorgeslagen, ob es gut were, yrer aller kftl. und ftl. Gn. zusammenzukommen ader yre treffenliche rete zu schicken, darvon zu ratslagen, haben myr dennoch seyn kftl. Gn. keyne entliche antwurt darauf geben wollen, sunder disen handel vor groß, wichtig und tapfer angesehen. Darumb so werden euer ftl. Gn. der sachen ferner wol wissen nachzugedenken. […] Belangende meynen gn. H. Hg. Heinrichen, das seyn ftl. Gn. disen anschlag zu geburlichem anteyl mittragen sollte, haben myr seyn kftl. Gn. dise antwurt geben lassen, es were seynen kftl. Gn. diser und ander anschlag zugeschikt und seiner ftl. Gn. bruder [Hg. Johann] darinne nicht benant. Aber seyn kftl. Gn. hetten sich dennoch mit seyner Gn. bruder also vil underredt, das sie sich des under ynen selbst voreynigt und vortragen hetten. Das wolte sich seyn kftl. Gn. zu euer ftl. Gn., mit yrem bruder zu tun, auch vorsehen. Ich habe auch sust der Bff. und Gff. halben anregung getan,[…] man hat myr aber darauf keyne antwurt gegeben. Darumb ichs davor halte, es wirdet seynen kftl. Gn. durch stillesweigen gefallen haben. […] Dresden, HStA, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Loc. 8237/14, o. Fol., Kop.
2
Zu seiner Person vgl. Schirmer, Untersuchungen, S. 357.
1
 Mit Schreiben aus Mecheln von diesem Tag teilte Ks. Maximilian den obersächsischen Kreisständen mit, er habe Philipp Schenk von Limpurg beauftragt, anstelle seines Vaters Friedrich mit den Kreisständen darüber zu sprechen, dass die auf dem Leipziger Kreistag am 3. Februar (St. Blasientag) bewilligte Hilfe gegen den, der sich Franz von Sickingen nennt, bereitgestellt und bis auf Limpurgs weitere Weisung zuhause behalten werden soll, dass außerdem diejenigen, die noch keine Hilfe zugesagt haben, diese nunmehr doch vorbereiten. Sollen sich diesbezüglich gehorsam zeigen. Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 50, Nr. 62 Fasz. 1, o. Fol., Orig. Pap. m. S. (p.r.p.; a.m.c.m.p.; Gegenzeichnung: [Johann] Ferenberger).
1
 Der Mainzer Reichstag kann damit nicht gemeint sein, da dieser erst am 23. April einberufen wurde (Nr.721).
2
 Ein den Empfehlungen von Bf. Hieronymus entsprechendes Schreiben sandten die kurbrandenburgischen Räte am 18. April 1517 (sunabents in der hl. osterwochen) von Cölln an der Spree aus an Philipp Schenk von Limpurg. Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 50, Nr. 62 Fasz. 1, o. Fol., Konz.