Augsburg StadtA, Lit. 1543, unfol. (Konz.).

Nachdem die sach des chamergerichts recusation antreffend etwas [= sehr] wichtig und am thun und lassen viel gelegen, hat ain ersamer rat dieselben statlich erwogen und sich entlich entschlossen, bemelter recusation anzehangen, und daß nit dieselb nit allain in ains clainen und grossen rats, sonder auch in gemainer stat namen geschehen und also rat und gemain fur ainen man ungesondert und unertrennt [!] steen söllen. Dhweil aber in den vorigen gewalten und im gemain ubergeben recusationlibell [1542 Dez. 4] mangel sein soll, auch fur ratsam angesehen wurdt, das die procuratores am chamergericht revocirt und diese ding nit particulariter, sonder in der evangelischen stend und aller stett oder zum wenigsten in der erbern oberlendischen stett namen gemainlich durch ainen oder mehr anwald gehandlet wurden, doch daß ain yeder stand oder stat irn aigen gewaldt fertige und die zeit der handlung am chamergericht nit mehr lang, so haben wir H. Dr. Claudi Beuttinger mit ainer instruction [Nr. 71b] abgefertigt, sampt und neben euch bei den erbern stetten yetzt zu Nurnberg zu vernemen, was sie hierin zu thun bedacht sind, und das ine unser herrn, ains ersam rats, bedencken laut der instruction eroffent und mit vleiß dahin gehandlet soll werden, damit solliche maynung ainhellig beschlossen und zu werckh gezogen wurd. Darin wisst ir euch der gebure ze halten und die sachen ze furdern. So mogt ir, herr Dr. Ulstet, bis uff weittern beschaid zu Nurenberg verziehen [= bleiben].