Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

A Stuttgart HStA, A 262, Bd. 24, unfol. (Kop.); AS: Bedencken, wie sich ain jeder stand dieser verain gegen den camergerichtspersonen in beantwortung der mandaten etc. halten solle. 1543 Nürnberg, 16. Februarij.

B Frankfurt ISG, RTA 54, fol. 2rv (Kop.).

Nachdem auch bei dem ausschus erregt worden, wes sich dise stend nach furgewendter recusation der jetzigen richter und beisitzer des ksl. camergerichts mit annemen oder wegern derselben mandaten, citationen und anderer proceß halten sollten, damit berurter recusation nicht preiudicirt wurde, bedenckt der aussschus, das dergleichen proceß, so von disen recusirten richtern und beisitzern wider und an dise stend nach beschehener recusation außgangen weren oder noch außgiengen, von disen stenden hinfuro nit mer angenomen, doch hierinn mit diser bescheidenheit gehandelt werden sollte: Nemblich, so solche proceß einem standt zukomen, das er dem camerpotten ließ anzeigen, nachdem er di richter und beisitzer deß camergerichts aus rechtmessigen ursachen recusirt und sie also in ine vermog der recht dhain gerichtszwang hetten, so wisste er ire vermeinte proceß nit antzunemen, sollte die auch nit annemen, sonder dem potten sagen, das er di widerumb mit sich neme etc.

Wo aber der bott dieselben sonst anzuschlahen begern wurde, sollte ime solchs nit gewilligt und, da er darüber etwas anschliege oder sonst von sich legte, dasselbig alsbald widerumb abgerissen oder sonst aber weggethon, doch dem botten darüber nichts beschwerlichs zugefuegt wurde etc.

Das wirt allain der ursach fur nottwendig bedacht, damit dise stend in solche executiones und verkundungen, so sich denselben nit widersetzten, nit willigten und also tacite aus der recusation schreiten oder derselben zuwider handleten. Ob dann gleich camerrichter und beisitzer solche executiones in contumatiam fur genugsam achten und darauf furfaren wurden, musste man es lassen geschehen und dem wie andern irn handlungen mer mit der zeit begegnen etc.