Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer
Wien HHStA, MEA RTA 8/Konv. 1, fol. 644r–646v (Kop.); DV fol. 646v: Furschrift [= Fürbitte, Empfehlungsschreiben] statuum an ksl. Mt. fur den erwelten zue Bf. zue Numburg.
Der gewählte Bf. von Naumburg, Julius Pflug, brachte auf drei Reichstagen (Speyer 1542, Nürnberg 1542 und 1543) dem König und den Reichsständen seine Beschwerden vor. Trotz rechtmäßiger Wahl des Domkapitels verweigert der Kf. von Sachsen Julius Pflug die Anerkennung als Bischof, hindert ihn an der Inbesitznahme seines Bistums und setzte Nikolaus von Amsdorf an seiner Stelle als Bischof ein.
Obwohl Kg. Ferdinand in Nürnberg 1542 auf Rat der Reichsstände die kgl. Kommissare Pfgf. Friedrich und Mgf. Georg von Brandenburg mit der gütlichen Regelung des Konflikts beauftragte hatte (RTA JR Bd. XIII, Nr. 185c), verstrich die für Vergleichsverhandlungen anberaumte Frist, weshalb sich Pflug auf dem jetzigen Reichstag erneut an die Reichsstände um Hilfe wandte. Die Reichsstände ersuchen den Kaiser, die beigelegten Aktenabschriften, welche die Beschwerden Pflugs und die kursächsischen Rechtfertigungsschriften umfassen, zu prüfen und dem gewählten Bischof zum Besitz seines Bistums zu verhelfen.
Schlussformel und Datum.
[US:] Euer röm. ksl. Mt. underthenigen, gehorsamen, der churfursten verordente reth, fursten und stende und der abwesenden gesanten und botschaften, itz uff dem reichstag zu Nurnbergk versamlet.