Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer
Von den zahlreichen Anwesenheitslisten reichsständischer Gesandter1werden hier vier wiedergegeben, die das langsame Eintreffen der Reichsstände am Reichstagsort und die geringe persönliche Präsenz der Kurfürsten und Fürsten verdeutlichen. Der Reichstag war von Kg. Ferdinand vom 14. Nov. auf den 14. Dez. 1542 prorogiert worden (Nr. 2–3). Tatsächlich traf der König jedoch wegen der Verhandlungen über die Türkenhilfe mit den Erblanden erst am 17. Jan. 1543 in Nürnberg ein. Obwohl die Schmalkaldener im Schweinfurter Bundesabschied vom 15. Nov. 15432beschlossen hatten, ihre internen Beratungen in Nürnberg vor der Ankunft der anderen Reichsstände aufzunehmen, waren von ihren Gesandten im Dezember noch sehr wenige in Nürnberg vertreten. Auch die altgläubigen Reichsstände – mit Ausnahme der burgundischen und einiger bischöflicher Gesandter – trafen erst im Laufe des Monats Januar 1543 ein. Nach der Ankunft des Königs am 17. Jan. wurde der Reichstag noch immer nicht eröffnet, um die Ankunft weiterer Reichsstände und des ksl. Generalorators Granvelle abzuwarten. In den rund um die Eröffnung des Reichstags erstellten Anwesenheitslisten fehlen einerseits einzelne Reichsstände, die im Reichsabschied genannt werden und verspätet in Nürnberg ankamen, andererseits sind darin zum Teil die fehlenden Namen jener evangelischen Gesandten enthalten, die gegen den Reichsabschied protestierten und in diesem nicht aufscheinen.