Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Straßburg AM, AA 501, fol. 131r–139v (Konz. v.d.Hd. Sturms mit zahlreichen Streichungen und Korr.); AS fol. 131r und ÜS fol. 133r: Instruction auf den reichstag gein Nuermberg, den 14. Decembris anno etc. 42 gehalten.

Teilw. Druck: O. Winckelmann, Politische Correspondenz, Bd. 3, Nr. 327, S. 339f.3.

Erstlich sollen unser gesanten bey den bottschaften der erbarn frey- und richstett anzeigen, das uns uff den gemachten stettabschid jungstgehaltenen richstags zu Nurnberg [RTA JR Bd. XIII, Nr. 209], sovil der stett stim und session belangt, von andern stetten khein schriften oder verzeichnus, wie es uff den alten richstagen gehalten sey worden, vermog des jungsten stettabschids zukhommen. Nichtsdestoweniger haben wir in unser cantzley hinder sich suchen und ein extract begriffen lassen, das wir unserm advocaten Dr. Ludwig Grempen zugestelt, sein bedenken und ratschlag daruff zu stöllen und daneben allen stetten zu gutem in auch uff disen richstag verordent4, sich in dem mit andern der stett gelerten, den die sach auch zu beratschlagen bevolhen, zu underreden und, was also darnach bey gemeinen stetten fur gut angesehen, helfen zu schliessen. Und dweyl der hochst haft [= Hauptsache] daran gelegen sein will, so die sach zu gutlicher oder rechtlicher erorterung khommen solte, es were durch underhandlung der röm. kgl. Mt. oder in ander weg, woruff die stett ir forderung und petition stellen wolten, so sollen unser gesanten anzeigen, das uns fur gut ansehe, dweyl man us allen alten handlungen findt, das in den richsversamlungen dry underschidlich rhätt gewesen, do die churfursten einen, die fursten den andern und die stett den dritten hetten gehabt, welche alle drey einander under sich selbs in iren meynungen gehört und sovil müglich zu vergleichen understanden hetten, das man daruff handelt, domit es khunftigklich uff den richstagen auch also gehalten wurd, namlich das dieselben drey rhätt ire meynungen zusammen getragen, einander gehört, mit uffnemung der ursachen eins jeden bedenckens. Und so sy sich gutlich miteinander vergleichen möchten, hett es sein weg, wo nit, hetten sy ire meynongen sampt den ursachen der röm. ksl. oder kgl. Mt. yederzeyt anzuzeigen, welche als das haupt darin billiche verglichong machen solt. Wurden aber die chur- und fursten dogegen furwerfen, das durch disen weg nimmer khein mherers mochte im Reich gemacht werden, so yedes teyl also uff seiner meynong verharret, so mocht man zugeben, das durch das mher der dryer stimmen im rhat geschlossen und sollicher beschluss jederzeyt der ksl. oder kgl. Mt. oder derselben commissarien furgetragen werde, doch dergestaltn wo durch sollichen des merteyls beschluss einicher tail under den dryen obgemelten stenden beschwert oder vernachteylt, das derselb sollich sein beschwerd by der ksl. oder kgl. Mt. oder derselben commissarien furbringen möchte, domit durch dieselben billichs einsehen beschehe, uff das nit ein stand durch die andern zween wider billich und gleichs beschwert wurde.

Wurde aber uber sollich anzeig durch ksl. oder kgl. Mt. mit den andern stenden dem dritten zu verderben oder unwiderpringlichem nachteyl, onangesehen seiner furbrachten ursachen, furtgefaren und geschlossen, hett derselb stand sich mit protestationen dawider zu setzen oder nach andern fuglichen wegen ye nach gelegenheyt der sachen zu gedenken, wie er sich der unglicheyt und unmoglicheyt entschütten und im selber vor verderben sein möchte.

Wurde aber bey gemeiner stett bottschaften uff jetzigem tag ein ander und besser weg, daruff die petition zu stellen, beratschlagt, sollen die gesanten gewalt haben, sich in demselben mit inen auch zu vergleichen.

Im fall aber, das uff disem richstag nichts dieser irrung halb durch die kgl. Mt. oder ksl. commissarien gehandelt oder aber, so schon gehandelt, nichts fruchtbarlichs oder der sachen dinstlich usgericht werden wolt, so sollen die gesanten sich mit andern stetten, was hierin – es sey mit protestationen oder andern fuglichen wegen – furzunemen sey, zu verglichen gewalt haben.

Zum andern, dweyl dieser jetziger reichstag furnemlich der expedition halb gegen dem Turcken und das die versprochen nottwendig vergleichung der kreyskisten nit lenger verzogen, sonder furgenomen werd, angesetzt worden, so sollen unsere gesanten, sovill die turckenhilf belangt, in alle weg doruff arbeyten, das dem spyrischen abschid [RTA JR Bd. XII, Nr. 285] gelebt und was also vermog desselben abschids geschlossen (doch usserthalb der puncten, dowider gemeine stett zu Spyr protestiert), sollen die gesanten zu bewilligen macht haben.

Dweyl nun die dreyjärig beharlich hilf, so zu Regenspurg bewilligt, zu Speyr also geteylt, das die ersten zwey jar in eins geschlagen und die hilf doppel geschickt und des dritten jares einfache hilf im andern jar geleist solte werden, und das zu underhaltung des geschickten kriegsvolcks ein gemeine anlag im Reich durchus gemacht und inbracht wurde, die das erst jar volkhomenlich und das nechstfolgend jar im fall der notturft gantz oder halb nach gestalt und gelegenheyt der sachen zu underhaltung des christlichen wercks bezalt und entricht werden solt, so sollen unsere gesanten gewalt haben, soferre die hievor inbracht anlag mit den kreyßtruhen vermog des spyrischen abschids und der vertrostung, in jungstem nurnbergischen abschid [RTA JR Bd. XIII, Nr. 198] beschehen, verglichen und die mengel, so in sollicher anlag befunden, sovill moglich gebessert werden, ein neue anlag uff das khunftig jar zu bewilligen.

Wurd sich aber zutragen, das man dis khunftig jar wider ein gedoppelte hilf zu schicken bewilligen und zu underhaltung derselben ein gedoppelt schatzung anlegen wolt, in ansehung, das zu besorgen, der Turck werde dis jar mit macht in Hungern und Osterreich ziehen, und also einer statt Straßburg wider ufflegen 100 pferd und 563 knecht zu schicken, so sollen unsere gesanten anzeigen, das sy daruff nit abgefertigt, auch khein bevelch empfangen oder empfahen mögen, dweyl diser richstag und der nechstgehalten beyde us dem spyrischen richsabschid herkhomen und allein von der expedition melden, die hievor zu Spyr bewilligt, und dan zu Spyr das ander jar allein ein einfache hilf bewilligt, nemlich 20 000 zu fus und 4000 zu ros, so haben sy khein vernern bevelch dan uff sollich hievor bewilligt hilf empfahen mögen. Zudem so sey ein stat Straßburg mit der anzall volck so hoch uberlegt, das es inen, sonderlich die reuter in iren landen uffzubringen, nit moglich. So woll es inen in andern und ferren landarten uffzubringen us allerley ursachen beschwerlich und dem furgenomenen werck nit nutzlich sein. Derhalben sy in die anzall volcks zu schicken nit willigen mögen, sind aber nach irer angebür andern stenden glichmessig zu schicken urbuttig oder sovil krigsvolckh zu schicken, als durch ir anlag ein jar lang underhalten mog werden.

Wurde aber uber allen angekherten möglichen vleiß, so unser gesanten by den stetten und sonst wie obgemelt furwenden sollen, uff ein hohere anlag dan die vorig gewesen und uff schickung der vorigen anzall volcks je geschlossen wollen werden, so sollten unsere gesanten sollichs us gehorten ursachen nit willigen, sonder es an uns verner bringen, mit anzeig, das wir uns hierin aller träglichen und glichmessigen hilf nyt waygern, sonder christlich erzeigen werden.

So man auch also ein hohere oder gliche schatzung, dan die vorig anlag gewesen, uff des Richs underthanen legen wolt, sollen unsere gesanten anzeigen, das es beschwerlich by den underthanen, sonderlich in richsstetten, zu erhalten sein werde, und vorab wo es nit gleich durchus in teutschen landen solt also gehalten werden, wie dan in mehrer schatzung geschehen, do die land, so dem haus Osterreich angehorig und in den kreyssen gelegen, dergleichen die prelaten, graven und vom adel sampt iren underthanen, so das haus Osterreich uszeucht, vill ringer angelegt sind worden dan der richsstett underthanen. Ein gliche gestalt hat es mit den see- und hanstetten und mit dem adel5, wo derselb in dise andere schatzung nit willigen und ir underthan frey sein sollten in einem solchen werck, das nit allein die richsstend, sonder alle inwoner der teutschen nation betrifft. Das wurd vil verhinderung an inbringung der anlag und sonst allerlei unrhats geberen. Derhalben unsere gesanten in alle weg daruff handlen sollen, wo verner anlagen bewilligt wolten werden, das dieselbig glichmessig durch die gantz teutsch nation inbracht und vermog des spyrischen richsabschids nyemants hierin verschont werde.

Glicher gestalt, so man uber die hilf ein vernern zuzug uff gemeiner stend kosten beschliessen wolt, wie uff nechstgehaltenen zweyen richstagen beschehen, sollen unser gesandten denselben anderer gestalt nit bewilligen, dan so weyt sich die anlagen erstrecken; woll man gern den kosten mithelfen tragen. Sollten aber dieselben den kosten nit ertragen mögen, wolt man sich zu vernerm unkosten nit verbunden haben.

Und dweyl uff nechstem [= vergangenem] kreystag zu Wormbs [1542 Okt.] beschlossen, das die stend des rinischen kreyß, so sy wider wie hievor beschwert wolten werden, byeinander ston sollen, so sollen unser gesanten in denselben beschwerden des gemeinen kreyß mit rhat derselben stend handlen und in allweg dohin raten, domit sich die stend merers ains harms [= Zwists] halb nit voneinander sondern.

Wurde aber uff disem richstag nit uff vernere anlagen des gemeinen pfennigs, sonder daruff gehandelt wollen werden, das ein jeder richsstand uff die hievor gemachten richsanschleg sein volck schicken und selbs underhalten solt, so sollen unsere gesanten darein nit willigen, sonder anzeigen, das ein statt Straßburg durch die erhöhung diser anschleg also vor andern stenden des Richs beschwert und uberlegt, das ir dieselben zu leisten unmoglich. Dweyl nun uff allen vergangnen richstagen verabschidet und zugesagt, das man die ringerung furnämen wölle und das man, so dieselbig nit beschehe, in verner anlagen zu bewilligen nit schuldig sein solle, so sollen die gesanten uff die ringerung tringen vermog der instruction, so wir uff nechstgehaltenem nurenbergischen richstag unsern gesanten geben haben [RTA JR Bd. XIII, Nr. 53], und nach inhalt der supplication, so sollicher ringerung halb angestelt [RTA JR Bd. XIII, Nr. 195], welche die gesanten nach gelegenheyt mindern und mheren mögen, doch die petition daruff stellen, das wir uber ein vierden teyl eins churfursten anschlags nit beschwert werden.

Verner sollen unser gesanten in disem fall anzeigen, ab man schon die ringerung, welche doch schwerlich iren furgang haben wurdt, fur die handt näme und den weg finde, so wolt doch dis ein grosse unglicheyt in der teutschen nation machen, wo die hilf wider den Turcken allein den richsstenden und denen, so in den anschlegen sind, wolt uffgelegt werden, und die andern stend, so nit in anschlegen, der zimlich vill sind, solten unbeschwert sitzen und also von den andern geschirmpt werden, welche gleiche gefar von dem feind zu warten hetten. Zudem das der richsstend hilf alsdan auch zu schwach sein und dem werck domit nit geholfen wurd und dieses furnämen auch gantz wider den spyrischen abschid und dem begriff der hievor zu Regenspurg bewilligten beharlichen hulfa gantz entgegen were. Derhalben sy dorin zu bewilligen und also us hievor gemachten versigelten abschiden zu gon kain bevelh hetten.

So auch die kgl. Mt. unser gesanten ansprechen und sich beschweren wurd, das wir unser geschickt kriegsvolck vermög des nechstgemachten richsabschids und ir Mt. schreiben nit underhalten, mit anzeig, das ir Mt. gelt dargelauhen [= dargeliehen] und daruff begeren wurd, sollich dargeleyhen gelt zu unser gebur zu bezalen, so sollen unser gesanten uns zum fuglichsten entschuldigen und die ursachen, so hievor ir Mt. zu Spyr, Nurnberg und auch in jungstem schriben gemeyner kreyßstend us Wormbsb genugsamlich anzeigt sind worden, und das, so einicher mangel us nitbezalung erschinen, das der nit uns, die dem spyrischen abschid gelebt, sonder andern stenden, die dem nit gelebt, billich zugemessen werden sollen. Das auch ein statt Straßburg dermassen mit dem volck uberlegt, das es ir zu underhalten nit träglich noch möglich, es auch zu schicken zu Spyr nit bewilligt wurd haben, wo ir Mt. die versigelt vertröstung nit gesteen hett, das man es verner und lenger zu underhalten nit schuldig sein solt dan bis uff nechstvergangnen richstag etc.

Zudem so hett einer stat Straßburg fusvolck fur 5 monat besoldung empfangen und wer in nit mher dan noch ein monat usgestanden, do wer das gelt hinab durch die kreyßstend verordnet gewesen, im selben wer aber das kriegsvolck abgezogen und wer die schuld der langsamen schickung sollichs gelts nit der kreyßstend, sonder des verzugs mit dem revers gewesen, dodurch das lutringisch gelt so spat den stenden entschlagen wer worden6.

cNachdem auch das gelt, so noch in der rinischen kreyßtruchen vorhanden, nit hinab in das leger vor dem abzug gebracht, sonder wider gen Franckfurt gefurt worden, sollen unser gesanten gewalt haben, sich mit andern stenden des rheinischen kraises zu vergleichen, wie es mit demselben gelt gehalten soll werden. Und so man das kriegsvolck, so wider anheimisch khommen oder die schulden, so man dem kriegsrhate schuldig, davon bezalen wolt, sollen unser gesanten in alweg daruff handlen, domit hierin glicheyt under den stenden gehalten werde. Und dweyl vil kriegsvolck mit tode abgangen, das dan die bezalung, so weyt sy reichen möchte, beschehe allein uff die, so noch in leben, und das ein yeder stand dieselben den innemern von namen zu namen uffgeschriben gebe, domit jedem stand also, was im geburt, gefolgt werde.

Es wer auch zu bedencken, wie man von den stenden, so nit vermög des spirischen abschids ire anlagen inbracht, zu handlen were, domit sy ir gelt nochmaln auch geben und dem kriegsvolck bezalung widerfharen oder es zu khunftiger expedition gebraucht werden möcht. Dan wie man sagt, hab der Kard. von Metz die schatzung in seinen drey bistumben Metz, Tul und Verdun allein von den geistlichen und nit von den weltlichen inbracht. So haben weder geistlich noch weltlich in der statt Metz ir anlag geben etc.–c.

Zum dritten, dweyl den protestierenden und vereinigten stenden nit woll thunlich sein will, in verner anlagen und turckenhilf zu bewilligen, es sey dan das ksl. cammergericht vermög des regenspurgischen richsabschid und daruff gegebner ksl. declaration [RTA JR Bd. XI, Nr. 941, Nr. 949] reformiert, wie inen das durch kgl. Mt. und die ksl. commissarien jungst zu Spyr zugesagt und jetz sonderlich vonnöten sein will, do sy von den jetzigen beysitzern uff die pen der acht citiert sind, domit sy ein glichmessig recht und fridden im Reich haben mögen, so sollen unser gesanten, was also die reformation des camergerichts, glichmessig recht und fridden belangt, sich mit andern protestierenden und vereinigten stenden, als die es mit anget, zu vergleichen macht und gewalt haben und in alle weg doruff handlen, das man des orts beyeinander stee und in verner anlagen oder hilf nit willige, es sey den in obbestimpten artickeln billiche versehung geschehen, die disen stenden lidlich und treglich sey.

Gleichsfals sollen sy auch mit rhatt ander religionsverwanten stend handlen, so etwas dis bebstlichen angesetzten concilii zu Trient halben furgenommen werden wolt.

Und dweyl sich zu versehen, das Hg. Heinrich von Braunschweig uff disem tag von den vereinigten stenden uff den landtfridden clagen und restitution begern werd, so sollen unser gesanten des orts sich mit andern stenden verglichen, wes dogegen furzuwenden seyd.

Zum vierdten, als in dem abschid und usgangnen mandaten schwere penen begriffen, die alle oberkheyten gegen den kriegsvolckh, so frembden potentaten zuziehen, furnämen sollen etc.: Wo dan unser gesanten deshalben von kgl. Mt. oder sonst angesprochen, sollen sy anzeigen, das es uns leyd und wir sollich ungehorsame nit gern sehen, derhalben auch den eintzigen pas, so wir haben, nämblich unser rinbruck [= Rheinbrücke], versehen und nyemants doselbst uberzuziehen gestatten, derglichen unsern knechten verboten, nyemants zuzuziehen. Die uffwigler, so wir die in unser statt oder oberkheyt erfaren, zu thurm gelegt und schweren lassen, nyemants zu furdern, auch selb nit zu ziehen, unser burger und underthanen, so hinweg gezogen und wider khommen, gefenglich annemen lassen und zu lybeygen gemacht, den frömbden in unser statt iren pfennig zu zeren nit gestatten wollen, sonder sy hinweg gewisen und es noch also halten. Dadurch wir ye genugsam angezeigt, das es uns nit lieb, sonder zuwidder. Das wir aber die scherpfen der mandaten mit straff am leben und nachschickung der weyb und kinder nit furgenommen, ist der ursach geschehen, das das land Elsass, darin wir und unser burger ir beste narung haben, Franckrich so nah gelegen, das wir besorgen müssen, wir auch deshalben allerley warnungen[be]khomen, das der konig mit seinem kriegsvolck heraus fallen und das land verderben mocht, wie vor etlichen jaren auch beschehen, welchem vor zu sin [= zu verhindern] man zu schwach gewesen.

Derhalben von unsern wegen bitten, ein statt Straßburg, als die am ort [= Grenze, Rand]  der teutschen nation gelegen, hierin entschuldigt zu haben und vor andern weyt gelegenen stenden zu bedencken, wie dan in gleichem fall mit Luthringen, Metz, Hochburgundi und andern anstossenden landen auch gedult getragen und irer mit der execution der mandaten verschont wurt.

Zum funften die muntz und ander gute policey betreffen, sollen unser gesanten gewalt haben, mit und neben andern der erbern stett gesanten alles helfen furzunämen, was zu nutz und wolfart des Hl. Reichs und teutscher nation dinstlich sein mag.

Zum sechsten, als in nechstem stettabschid [RTA JR Bd. XIII, Nr. 204] vergriffen, das gut sein solt, etlich gemein doctores und secretarien von der stett wegen zu bestellen, die alle stett- und richstäg besuchen helfen etc.: Sollen unsere gesanten gewalt haben, sich in dem mit andern stettgesanten zu verglichen.

Gleicher gestalt geben wir inen auch gewalt in spennen die von Uberlingen und die witwe von Ulme des gesperrten lipgedings halben betreffen: Was der merteyl under den stetten fur gut ansehen, demselben auch anzuhangen.

Notum: Gedenck, ob die von Nurnberg der 2790 fl. bezalt seyen oder nit.

Anmerkungen

1
Jakob Sturm und Michel Han.
2
Datum übernommen aus der Instruktion Straßburgs für die Verhandlungen mit den Schmalkaldenern (Nr. 79b).
3
Bei O. Winckelmann ist die obige Instruktion (Nr. 79a) in ein Aktenstück zusammengezogen mit der Instruktion für die Verhandlungen mit den Schmalkaldenern (Nr. 79b). Wegen der führenden Rolle Straßburgs im Städterat und der Wichtigkeit des Themas der Türkenhilfe für den Reichstag werden die beiden Instruktionen von Bgm. und Rat von Straßburg – trotz mancher Überschneidungen mit dem bei Winckelmann abgedruckten Text – zur Gänze wiedergegeben.
4
Dr. Ludwig Gremp konnte wegen Erkrankung zu Beginn des RT noch nicht nach Nürnberg reisen; stattdessen wurde Michel Han entsamdt, um Jakob Sturm zu unterstützen. Siehe das Straßburger Ratsprotokoll zum 24. Jan. 1543: Straßburg AM, 1 R 5, 1543, fol. 22v–24r.
5
Gemeint ist die Reichsritterschaft.
a
Marg.: Notum: Den vergriff, zu Regenspurg angestölt [RTA JR Bd. XI, Nr. 204] , zu suchen und mitzunämen.
b
Marg.: Notum: Die schriften lassen abschreyben und mitzunämen.
6
Der Lothringer Vertrag, den Kg. Ferdinand am 26. Aug. 1542 in Nürnberg mit den Gesandten Hg. Antons II. von Lothringen abschloss (RTA JR Bd. XIII, Nr. 182b, S. 837–841) legte fest, dass der Herzog gegen die Zusicherung des Schutzes von Kaiser und Reich zu zwei Dritteln der Anlage eines Kurfürsten verpflichtet wurde, was auch für die Türkenhilfe und die Anlagen zum RKG galt. Die Ratifizierung und Siegelung des Vertrages durch Hg. Anton fand erst am 14. Sept. 1542 in Nancy statt, weshalb die Instruktion den „verzug mit dem revers“ erwähnt.
c
–cDiese Textpassagen wurden nachträglich eingefügt (fol. 132r), wobei mit folgendem Vermerk auf sie verwiesen wird: Sequitur im ersten blatt [der instruction].
d
Marg.: Notum: Hierin die instruction gen Coburg oder Schweinfurt [1542 Nov.] zu besehen.