Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Brüssel AG, Secrétairerie d’Etat allemande 776, fol. 323r–324v (Kop.); DV fol. 324v: Memorial der Kgn. Marie gesandten belangend die mastrichische sachen, a an die reichsstend zu Nurenberg anno 1543 nach gegebne[m] abscheidt, sed redditur2.

Es haben der kgl. Wd. zu Hungern und Beheim, regentin in Niderland gesandten den abschid, in der mastrichischen sach gegeben [Nr. 302f], vernomen und hetten mogen leiden, das die gantze irrung derselben auf disem reichßtag erortert und hingelegt were worden. So aber die zeit sollichs yetzund nit hat ergeben und dieselb sach an die visitatores gewißen worden, wollen die gesandten bei hochgedachter kgl. Wd. gern helfen furdern, damit auf ir kgl. Wd. seitten an der guetlichen handlung keyn mangel erscheine. Wann aber die Vrentzen alle oder zum thail sich daselbst durch die visitatores nit wolten lassen weisen noch mit billichen dingen nach gestalt der sachen vertrag gedulden und nur auf die angehengte clausel der execution sich verlassen, so ist der gesandten hochfleissigst bitten, es wollen die kgl. Mt. und gemeyne stend gemelten visitatorn darneben bevelhen, im fall, so die guete der Vrentzen halben nit stathaben konte, den hauptstritt daselbst zu erortern und hierin ferner, was recht sein wurt, summarie erkhennen, damit diese sach on ferner unrathe und beschwerd, so sonst daraus entsteen und ervolgen mochte, eynmal zu endschaft gepracht werde.

Anmerkungen

1
Die Denkschrift entstand als Reaktion auf die Resolution der Reichsstände, die mit 21. April 1543 datiert ist (Nr. 302f).
a
Ab hier v.a.Hd.
2
Offensichtlich wurde das Memorial in der Mainzer Kanzlei nicht angenommen, was den Vermerk „redditur“ erklärt.