Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Es sind mehrere Abrechnungen erhalten, die die Kosten dokumentieren, welche einzelnen Reichsständen durch den Besuch des Reichstags entstanden. Auf die Wiedergabe dieser Kostenaufstellungen im Volltext wird auf Grund ihres Umfangs verzichtet, stattdessen werden die wesentlichen Posten der Abrechnungen kurz charakterisiert und zusammengefasst und gegebenenfalls Zwischen- oder Endsummen für Reise- oder Aufenthaltskosten angegeben. Die Bandbreite der Abrechnungen reicht von den Kurfürsten (Kursächsische Räte: Nr. 36) über die Fürsten (Dr. Welsinger, Gesandter des Bf. von Straßburg: Nr. 37) und Grafen (Heinrich Steindecker, Sekretär der Wetterauer Grafen: Nr. 38) bis zur Malstatt Nürnberg, die wegen der Abhaltung des Reichstags besondere Kosten zu tragen hatte (Nr. 39), und zur Reichsstadt Augsburg (Nr. 40).

Nr. 36 Rechnungsbücher über Reise- und Aufenthaltskosten der kursächsischen Räte, zusammengestellt von Hans Linck – 1542 Dez. 19 bis 1543 April 29

Nr. 37 Abrechnung über Reise- und Aufenthaltskosten von Dr. Christoph Welsinger, dem Gesandten des Bf. von Straßburg – 1542 Dez. 26 bis 1543 April 30

Nr. 38 Abrechnung des Sekretärs der Wetterauer Grafen, Heinrich Steindecker, über die Bezahlung von Botendiensten im Vorfeld und während des Nürnberger Reichstags – o.D. (1542 Nov. bis 1543 April)

Nr. 39 Abrechnungen von Bgm. und Rat von Nürnberg über die Kosten des Reichstags

Nr. 39a Weingeschenke Nürnbergs an Kg. Ferdinand bei seinem Einritt in die Reichstagsstadt – 1543 Jan. 17

Nr. 39b Ausgaben Nürnbergs für Lebensmittelgeschenke an Kg. Ferdinand und andere Reichstagsteilnehmer sowie Kosten für Trompeter und Heerpauker

Nr. 39c Kosten für Instandsetzungsarbeiten im Nürnberger St. Egidienkloster, der Herberge des ksl. Kommissars Bf. Christoph von Augsburg

Nr. 39d Nach Tagen gegliederte Zusammenstellung der Kosten für Mahlzeiten der Reichsstände in den verschiedenen Stuben des Rathauses – Nürnberg, 1543 Jan. 13 bis März 5

Nr. 40 Abrechnungen der Augsburger Gesandten

Nr. 40a Ausgabenbuch von Klaus Reich, dem Einkäufer der Augsburger Gesandten – Nürnberg, 1543 Jan. 25 bis April 28

Nr. 40b Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben der Augsburger Gesandten, zusammengestellt von Sekretär Gabriel Engelhart

Nr. 40c Abrechnung des Augsburger Gesandten Jörg von Stetten

Nr. 40d Abrechnung von Dr. Lukas Ulstett über die Ausgaben während seines Aufenthalts in Nürnberg – 1543 Jan. 3 bis Febr. 25

Anmerkungen

1
Kursächsischer Kanzleischreiber, der die Räte nach Nürnberg und wieder zurück nach Torgau begleitete. Seinen Rechnungsbüchern liegen z.T. auch detaillierte Abrechnungen einzelner Räte bei.
2
Die Daten beziehen sich auf die Aufenthaltsdauer der kursächsischen Räte in Nürnberg. Auch die Kosten der Reise von Torgau nach Nürnberg (Aufbruch aus Torgau am 11. Dez. 1542) und jene der Rückreise von Nürnberg nach Torgau (Aufbruch aus Nürnberg am 29. April 1543) sind festgehalten. Wann die Räte wieder in Torgau ankamen, geht aus den Abrechnungen nicht hervor.
3
Tatsächlich kam Eberhard von der Thann vor den anderen kursächsischen Räten bereits am 16. Dez. 1542 in Nürnberg an, wie seinem Schreiben an Kf. Johann Friedrich von Sachsen vom 17. Dez. zu entnehmen ist, in: Weimar HStA, EGA, Reg. E 150, fol. 69r–75v (Ausf.).
4
Irrtümlich; gemeint ist wohl der Sonntag Vocem jocunditatis (1543 April 29).
1
Siehe Nr. 39a.
2
Gemahlin Pfgf. Friedrichs, Prinzessin Dorothea von Dänemark und Norwegen, Tochter Kg. Christians II. von Dänemark.
3
Pfgf. Friedrich II.
4
Name der Schenke.
1
Bf. Christoph von Augsburg verstarb kurz vor Ende des RT am 15. April 1543 im St. Egidienkloster in Nürnberg.
1
Es handelt sich um eine Abrechnung, die erst nach dem Ende des RT erstellt wurde.
2
Diese Summe setzt sich aus den von Klaus Reich bereits abgerechneten 613 fl. 12 kr. und den von Jörg von Stetten aufgeschlüsselten 172 fl. zusammen.
1
Es handelt sich um die Zeit von der Abreise Dr. Ulstetts aus Augsburg bis zu seiner Wiederkehr, nachdem er den Nürnberger RT besucht hatte. Er legte diese Abrechnung dem Rat von Augsburg am 10. März 1543 vor.