Die in Kap. X edierten Supplikationen umfassen drei Themengruppen1: X.A Reichsstandschaft und eximierte Stände: Dazu zählen das vom Bf. von Würzburg eximierte Stift Comburg (Nr. 297a–b) und das von den Hgg. von Pommern eximierte Bistum Cammin, dessen Reichsstandschaft von den pommerschen Herzögen nicht anerkannt wurde (Nr. 298). X.B Zwischenständische Konflikte: Darunter fallen der Streit zwischen Bgm. und Rat zu Frankfurt mit dem altgläubigen Klerus der Stadt wegen Ablöse der Ewigzinsen (Nr. 299), die Bemühungen von Bf. Julius Pflug zur Inbesitznahme seines Bistums Naumburg gegen den Willen Kf Johann Friedrichs von Sachsen (Nr. 300a–d) und der Konflikt zwischen Deutschmeister Walther von Cronberg und Hg. Albrecht von Preußen um den Ordensstaat Preußen (Nr. 301a–i). X.C Jurisdiktion des Reichskammergerichts: Zu diesem Themenkreis gehören 1. Der seit mehreren Reichstagen anhängige Streit zwischen Kgn. Maria von Burgund und den Erben der Familie Vrentz um das Appellationsrecht der Stadt Maastricht an das Reichskammergericht (Nr. 302a–h). 2. Die Rechtfertigung von Kammerrichter und Beisitzern des Reichskammergerichts vor den Reichsständen gegen Vorwürfe der evangelischen Stände und ihre Forderung nach Unterhalt (Nr. 303). 3. Der Reichskammergerichtsprozess zwischen Mgf. Ernst von Baden-Durlach und der Vormundschaftsregierung der jungen Mgff. von Baden-Baden (Nr. 304a–b). 4. Die Bitte des Bf. von Würzburg, ihn mit der Funktion des Kommissars bei der künftigen Visitation des Reichskammergerichts zu verschonen (Nr. 305).

Zusätzlich zu den in Kap. X zusammengefassten Aktenstücken scheinen Supplikationen auch in vier weiteren Kapiteln des Bandes auf. Dabei bestimmt das Thema der jeweiligen Supplikation ihre Einordnung in ein bestimmtes Kapitel. Es handelt sich dabei um: Kap. IV.D Verweigerung der Türkenhilfe durch einzelne Reichsstände (Nr. 107–109), Kap. IV.E Ringerung der Anlagen (Nr. 110–114); Kap. VI.B Konflikt des Hauses Habsburg mit Hg. Wilhelm von Jülich (Nr. 205a–c); Kap. VII. Braunschweig (Kanzler Stopler Nr. 247, Bf. Valentin von Hildesheim Nr. 248, Hg. Georg von Braunschweig Nr. 257).