Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer
München HStA, Kasten blau 271/4, fol. 303rv (Ausf.).
Wiewol ich hievor und im anfang diß gegenwurtigen reichstags mit der warhait erzelen und furbringen, wie ubermässig und beswerlich ich fur all ander stendt im Reich, kainen ausgenomen, uberlegt und derhalb auf etlichen reichstägen entlich und gewislich, das minderung und vergleichung vor allen dingen furgenomen werden soll, vertröst worden sey, dabey auch röm. ksl. und euer kgl. Mtt., auch dem Hl. Reich zugutem melden lassen hab, da solh vergleichung geschehe, das dardurch kains abgangs, sonder vilmer ainer erschieslichen merung zu verhoffen, und mir alsdann nit beswerlich wäre, mit hilf und in ander weg underthenige willfarung zu laisten, so hab ich doch vermergkht, das ain solh nutzber, vorversprochen, verabschidt und zugesagt wergkh2 ytzo auch nit volendt, sonder neben andern hohen beswerden unerortert ansteen ze lassen und auf konftig zeit davon ze handln aufgezogen werden soll. Derhalb ich mein gesandten abermals bevelh gethan, im reichsrat anzuzaigen, das mir in erorterung gedachter beswerden ainiche hilf zu laisten nit moglich. So aber die gleichait furgenomen, fridliche ainigkait im Reich dermassen gepflantzt, dardurch alle stendt gegen dem tyrannischen veind unsers christenlichen namens mit getruem hertzen und gemut, wie die hoch notdurft erfordert, ungesondert und samentlich helfen und zesamensetzen konden, werde mir, ain gleiche purd zu tragen, gar nit beswerlich sein, mit mererm anzeigen, so meins bedungkens eurer kgl. Mt. und dem Hl. Reich hett zugutem und der hilf wider den Turgken zu furderung kumen mögen.
Wann nun unangesehen des allen ain abschid gemacht, darin ich mich nit allain beswerdt, sonder sovil befind, das mir auch derselb ytzo und hernach ain unmogliche hilf ze thun auflegt, kan ich, wie eure kgl. Mt. allergnedigist und verstendigclich zu erachten hat, denselben abschid weder annemen noch bewilligen, sonder mues (wie ungern ich es thue) hiemit offenlich dawider protestirn und mich gegen eure kgl. Mt., auch den stenden des Reichs diß abschids und aller daraus volgender beswerden halb gegenwurtig und konftigclich entschuldigen, der underthanigen und trostlichen zuversicht, eure kgl. Mt., die ksl. commissarien und ander stende werden mein warhafte entschuldigung und dabey gnedigist ermessen, das mir noch andern ainiche unmöglichait weder aufzelegen noch zuzemuten sey.