Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Wien HHStA, MEA RTA 8/Konv. 1, fol. 48r–49v (Konz. v.d.Hd. Jonas’); DV fol. 49v: Mundtlich quintuplickschrift uff kgl. Mt. replickschrift.

Auf der röm. kgl. Mt. etc. und des ksl. orators1übergebnen replikschrift willigen die gehorsamen stend:

[Art. 1: ad Nr. 96, Art. 3] 1. Den commissarium zue der künftigen türckenhilf noch alhie ze nennen, und fürgeschlagen Fleckenstain, Gf. Wilhelm von Eberstain, Georg Zorn von Bulach [und der] landtcomenthur zue Marpurg2. 2. Aber den termein [!] der erlegung des gelts konden sy nit abkürtzen, sonder yr Mt. mögen die nächst gesässnen und vermöglicheren durch schrift gnädiklich ersuechen.

[Art. 2: ad Nr. 96, Art. 4] 3. Und der tag des zuezugs halb soll uff den 15. Junii schierist zue Passauw angehen, also was da beschlossen, das es den andern kraißen zuegeschriben und sy sich auch darinn ze ersechen und yerer notturft nach zue entschliessen und vergleichen haben.

[Art. 3: ad Nr. 96, Art. 6] 4. Der bapstlichen Hlt. soll von hie auß geschriben werden um hilf wider den Turcken [Nr. 100].

[Art. 4: ad Nr. 96, Art. 7] 5. Der röm. kgl. Mt. gnädig erpieten von wegen deren, so in den österreichischen landen begüet sein [Nr. 147], nemen die stend zue undertönigem gefallen an und pitten undertönigist, yr Mt. wöll ain söllich verordnung gwißlich dhuen, das dieselben stend yerer gnädigen bewilligung würcklich genießen mögen [Nr. 149–150].

[Art. 5: ad Nr. 96, Art. 8] 6. Aber deß reichstags halb haben sy auß allerhand bewegenden ursachen bedacht, denselbigen außzeschreiben zue ksl. Mt. wolgefallen und gelegenhait undertöniklich ze stellen.

Nota: Apud regem des Kf. zue Brandenburgs halb ze werben, das seiner verschont werd mit dem commissariat zue der visitation3.

Anmerkungen

1
In diesem Fall ist der ksl. Vizekanzler Dr. Naves gemeint und nicht der ksl. Generalorator Granvelle.
2
Wolfgang Schutzbar, gen. Milchling.
3
Nicht nur Kf. Joachim von Brandenburg, sondern auch Bf. Konrad von Würzburg ersuchte, ihn mit der Funktion eines Visitators des RKG zu verschonen: siehe seine Supplikation Nr. 305.