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Vorwort der Abteilungsleiterin
Abkürzungen und Siglen. Transkriptionsregeln
« Nr. 21 November 2, Mittwoch »
Textvorlage: Kurpfalz, fol. 93'–96.
Vormittag: Sitzung der kfl. Räte mit den ksl. Kommissaren. Vortrag der Gesandten des Prinzen von Condé. Beratungen zur Instruktion und zur Finanzierung der Gesandtschaft nach Moskau. Nachmittag: Sitzung der kfl. Räte. Beratung der Supplikation der Stadt Lübeck. Übergabe eines Revers der Stadt Aachen und der Supplikation des Domkapitels zu Münster. Termin des künftigen RT.
/93'/
(Vormittag) Rathaus. Kfl. Räte und ksl. Kommissare. Wurden erstlich die condischen gesanten1 angehort, ihres muntlichen anpringens, welches sie
auch schrifftlich ubergeben2, deß summarischen inhaltz unnd begerens, dz dem
hertzogen von Alançon und Condé alß confoederirten3 an ihrem vorhaben, welches zur erlangung der
frantzosen freyheit, auch der cron Franckrich heil unnd wolfahrt gemeindt,
kein hinderung geschehe.
Daruff die gesanten abgetretten unnd
moscowitische sach4 proponirt worden. In deß kam Dr. Viheuser von wegen der ksl.
Mt., H. Georg Hansenn pfaltzgraven sach halben. Wurde fur gut angesehen,
selbige biß zum nachmittag /94/ inzustellen unnd izmaln von dem moscowitischen
geschefft zutractiren, daruff auch umbgefragt wurde.
Š1. Umfrage. Trier: Dieweil die keiserischen5 bey der handt, solt man sie umb beßeren berichts willen von sachen horen.
Idem placuit reliquis. Fiel zweyfel für, ob in gegenwertigkeit der keiserischen votirt werden solt, und wurdt geschloßen, dz zuvorderst die keiserischen umb bericht zuhoren; welches geschah.
Unnd zeigt daruff der her Ilsung ahn von wegen der ksl. Mt., dz die Kff. anno 70 zu Speyr sich albereid eins bedenckens unnd instruction verglichen6, stunde zu bedencken, ob man selbige abhoren wolt. Verlas Lic. Erstenberger etliches auß einem concept. Dabey vor gut angesehen, dz ubrige auß der instruction zuhorn unnd wz zu änderen geändert würde, welches den keiserischen vermeldet worden. Die vertrauten die verfaßung der instruction der meintzischen cantzley unnd begerten, dz von dem kosten solcher legation deliberirt würde, mit anzeig, dz ihr Mt. albereit gesanten7 beym moscowiter hetten; die würden schirist wieder kommen, nach deren relation unnd bericht die instruction alßdan wohl gericht werden konte. Zuforderst aber wehre von dem zehrungs kosten zugedenckenn.
/94’/ Hieruff seind der Kff. rhät abermals abgetretten (wie wohl sich die keiserischen inen zuentweichen erpotten, aber von wegen deß hern Ilsungs leibs unvermoglichkeit, so in einem seßell sich ufs hauß tragen laßen, nicht beschehen) unnd verners votirt.
[2. Umfrage.] Trier: Dz der handel uff vorstehenden reichstag zuvorschieben unnd deß kostens halben mit der stätt, denen daran gelegen, alhie seyenden gesanten8 zuhandlen.
Köln: Dz deß moscowitischen gesanten wiederkunfft zuerwarten unnd der kosten den stetten, denen damit gedient, uffzuladen.
Pfalz: Man solte nach ankunfft deß moscowitischen gesanten die instruction verfertigen unnd den Kff. zu ersehen uberschicken, selbige nachmalß samptlich habenndt zubedencken. In mittelst solt bey der meinzischen cantzley der instruction begriff verfaßt werden. Den kosten solte man von denen stetten, den diese legation zum besten gereicht, erforderen.
Sachsen: Dz die schickung jungstem beschlus nach zubefürderen, auch die instruction alßbaldt zu concipiren unnd zuvergleichen.
Brandenburg: Leßt es bey jungstem decret, dz nemlich die legation befurdert, die zehrung unnd unkosten derselben den stetten zu gemutet unnd die capita instructionis bey der meintzischen cantzley begriffen werden.
Š
/95/
Mainz: Leßts bey jüngstem beschlus; wehr aber zuschicken, dz stehe
bey ihrer Mt. Instruction sey auß deß legati, so kommen soll, relation
zuverfaßen; kostens halben solt mit den stetten, wie jungst beschloßen,
gehandelt werden.
Diß ist den keiserischen referirt worden, dz man
nemlich vor gut angesehen, die legation zubefurderen und langer nit
inzustellen. Solte ein gefurste person geschickt werden unnd mit namen H. Parnim zu Pommern9, deßen f.
Gn. ihre Mt. jhemand weyters zuordnen mochte. Die instruction wehre in der ksl. canzley zufertigen, deßen ungeferlichen inhaltz: 1) dz gewonlich
zuentpieten, 2) dz der handel erholet würde, 3) dz man begerte, der
moscowiter ufs wenigste hinfüro sich weytern intrags enthielte, 4) dz die
gesanten von dem moscowiter vernemen, welcher gestaldt er sich mit dem Reich
in correspondentz einlaßen wolt, unnd solches uffm reichstag referirten,
daruff ferner zudeliberiren. Den kosten solten die städt dargeben eintweder
für voll, zum halben oder dritten theil. Im fall aber deren keins
zuerhalten, dz alßdan zum wenigsten die vorleyhung von ihnen beschehe.
(Nachmittag) Rathaus. Kfl. Räte. Wurde von der lubeckischen sachen contra Schweden10 votirt.
/95'/ [Umfrage.] Trier: Dz die furschrifft ahn Schweden biß uf den Reichs tag zuverschieben.
Köln: Idem.
Pfalz: Ihr Mt. kont zum wenigsten so weid intercediren, damit beide theil ahn eim sicheren ort umb ferner handlung willen zusammen kommen oder schicken mochten.
Sachsen: Fürschrifft an Schweden mit zutheilen, mit benenung eines orts hie zwischen dem Reichs tag.
Brandenburg, Mainz: Dergleichen.
Eodem wurde H. Georg Hansen pfaltzgraven sach11, dergleichen wz uff condische werbung12 zuthun proponirt unnd anzeigt, dz die Kff. sich selbiger beider sachen halben in der person underredt unnd verglichen. Die von Ach ubergaben einen revers der alhero gehn Regenspurg gelegter crönung halben, Šmit begeren, solchen13 inen zuverfertigen. Ist inen bewilligt. Thumdechant unnd capitul zu Monster14, auch etliche vom adel ubergeben schreyben wieder dz thumcapitul zu Meintz [!]. Reichs tag den 8. oder 12. Februarii anno 76 zu Augspurg zu halten etc. erklert. /96/ Licentiat Erstemberger begert nomine caesaris, de sumptibus moscowiticae legationis zu deliberiren; würde bey ihrer Mt. die instruction uff heutige capita verfertigen zu laßen kein mangel sein.
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« Nr. 21 November 2, Mittwoch »
Textvorlage: Kurpfalz, fol. 93'–96.
Vormittag: Sitzung der kfl. Räte mit den ksl. Kommissaren. Vortrag der Gesandten des Prinzen von Condé. Beratungen zur Instruktion und zur Finanzierung der Gesandtschaft nach Moskau. Nachmittag: Sitzung der kfl. Räte. Beratung der Supplikation der Stadt Lübeck. Übergabe eines Revers der Stadt Aachen und der Supplikation des Domkapitels zu Münster. Termin des künftigen RT.
/93'/
(Vormittag) Rathaus. Kfl. Räte und ksl. Kommissare. Wurden erstlich die condischen gesanten1 angehort, ihres muntlichen anpringens, welches sie
auch schrifftlich ubergeben2, deß summarischen inhaltz unnd begerens, dz dem
hertzogen von Alançon und Condé alß confoederirten3 an ihrem vorhaben, welches zur erlangung der
frantzosen freyheit, auch der cron Franckrich heil unnd wolfahrt gemeindt,
kein hinderung geschehe.
Daruff die gesanten abgetretten unnd
moscowitische sach4 proponirt worden. In deß kam Dr. Viheuser von wegen der ksl.
Mt., H. Georg Hansenn pfaltzgraven sach halben. Wurde fur gut angesehen,
selbige biß zum nachmittag /94/ inzustellen unnd izmaln von dem moscowitischen
geschefft zutractiren, daruff auch umbgefragt wurde.
Š1. Umfrage. Trier: Dieweil die keiserischen5 bey der handt, solt man sie umb beßeren berichts willen von sachen horen.
Idem placuit reliquis. Fiel zweyfel für, ob in gegenwertigkeit der keiserischen votirt werden solt, und wurdt geschloßen, dz zuvorderst die keiserischen umb bericht zuhoren; welches geschah.
Unnd zeigt daruff der her Ilsung ahn von wegen der ksl. Mt., dz die Kff. anno 70 zu Speyr sich albereid eins bedenckens unnd instruction verglichen6, stunde zu bedencken, ob man selbige abhoren wolt. Verlas Lic. Erstenberger etliches auß einem concept. Dabey vor gut angesehen, dz ubrige auß der instruction zuhorn unnd wz zu änderen geändert würde, welches den keiserischen vermeldet worden. Die vertrauten die verfaßung der instruction der meintzischen cantzley unnd begerten, dz von dem kosten solcher legation deliberirt würde, mit anzeig, dz ihr Mt. albereit gesanten7 beym moscowiter hetten; die würden schirist wieder kommen, nach deren relation unnd bericht die instruction alßdan wohl gericht werden konte. Zuforderst aber wehre von dem zehrungs kosten zugedenckenn.
/94’/ Hieruff seind der Kff. rhät abermals abgetretten (wie wohl sich die keiserischen inen zuentweichen erpotten, aber von wegen deß hern Ilsungs leibs unvermoglichkeit, so in einem seßell sich ufs hauß tragen laßen, nicht beschehen) unnd verners votirt.
[2. Umfrage.] Trier: Dz der handel uff vorstehenden reichstag zuvorschieben unnd deß kostens halben mit der stätt, denen daran gelegen, alhie seyenden gesanten8 zuhandlen.
Köln: Dz deß moscowitischen gesanten wiederkunfft zuerwarten unnd der kosten den stetten, denen damit gedient, uffzuladen.
Pfalz: Man solte nach ankunfft deß moscowitischen gesanten die instruction verfertigen unnd den Kff. zu ersehen uberschicken, selbige nachmalß samptlich habenndt zubedencken. In mittelst solt bey der meinzischen cantzley der instruction begriff verfaßt werden. Den kosten solte man von denen stetten, den diese legation zum besten gereicht, erforderen.
Sachsen: Dz die schickung jungstem beschlus nach zubefürderen, auch die instruction alßbaldt zu concipiren unnd zuvergleichen.
Brandenburg: Leßt es bey jungstem decret, dz nemlich die legation befurdert, die zehrung unnd unkosten derselben den stetten zu gemutet unnd die capita instructionis bey der meintzischen cantzley begriffen werden.
Š
/95/
Mainz: Leßts bey jüngstem beschlus; wehr aber zuschicken, dz stehe
bey ihrer Mt. Instruction sey auß deß legati, so kommen soll, relation
zuverfaßen; kostens halben solt mit den stetten, wie jungst beschloßen,
gehandelt werden.
Diß ist den keiserischen referirt worden, dz man
nemlich vor gut angesehen, die legation zubefurderen und langer nit
inzustellen. Solte ein gefurste person geschickt werden unnd mit namen H. Parnim zu Pommern9, deßen f.
Gn. ihre Mt. jhemand weyters zuordnen mochte. Die instruction wehre in der ksl. canzley zufertigen, deßen ungeferlichen inhaltz: 1) dz gewonlich
zuentpieten, 2) dz der handel erholet würde, 3) dz man begerte, der
moscowiter ufs wenigste hinfüro sich weytern intrags enthielte, 4) dz die
gesanten von dem moscowiter vernemen, welcher gestaldt er sich mit dem Reich
in correspondentz einlaßen wolt, unnd solches uffm reichstag referirten,
daruff ferner zudeliberiren. Den kosten solten die städt dargeben eintweder
für voll, zum halben oder dritten theil. Im fall aber deren keins
zuerhalten, dz alßdan zum wenigsten die vorleyhung von ihnen beschehe.
(Nachmittag) Rathaus. Kfl. Räte. Wurde von der lubeckischen sachen contra Schweden10 votirt.
/95'/ [Umfrage.] Trier: Dz die furschrifft ahn Schweden biß uf den Reichs tag zuverschieben.
Köln: Idem.
Pfalz: Ihr Mt. kont zum wenigsten so weid intercediren, damit beide theil ahn eim sicheren ort umb ferner handlung willen zusammen kommen oder schicken mochten.
Sachsen: Fürschrifft an Schweden mit zutheilen, mit benenung eines orts hie zwischen dem Reichs tag.
Brandenburg, Mainz: Dergleichen.
Eodem wurde H. Georg Hansen pfaltzgraven sach11, dergleichen wz uff condische werbung12 zuthun proponirt unnd anzeigt, dz die Kff. sich selbiger beider sachen halben in der person underredt unnd verglichen. Die von Ach ubergaben einen revers der alhero gehn Regenspurg gelegter crönung halben, Šmit begeren, solchen13 inen zuverfertigen. Ist inen bewilligt. Thumdechant unnd capitul zu Monster14, auch etliche vom adel ubergeben schreyben wieder dz thumcapitul zu Meintz [!]. Reichs tag den 8. oder 12. Februarii anno 76 zu Augspurg zu halten etc. erklert. /96/ Licentiat Erstemberger begert nomine caesaris, de sumptibus moscowiticae legationis zu deliberiren; würde bey ihrer Mt. die instruction uff heutige capita verfertigen zu laßen kein mangel sein.