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Vorwort der Abteilungsleiterin
Abkürzungen und Siglen. Transkriptionsregeln
«Nr. Š27 Kaiser Maximilian II. an Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz, Regensburg 1575 Oktober 17 »
Empfangsbestätigung. Bedauern über die krankheitsbedingte Abwesenheit Kf. Friedrichs; Genesungswünsche. Kein Nachlassen in den Bemühungen, die innere Ruhe im Reich zu erhalten und die kriegerischen Konflikte in den Nachbarländern zu befrieden. Versicherung, den Religionsfrieden zu beachten und die angeregten Gesandtschaften in Erwägung zu ziehen.
HStA München, K. blau 100/1, fol. 167–168 (Or. mit eigenhd. Unterschrift Ks. Maximilians II., Vidit-Vermerk des Reichsvizekanzlers Weber und Ad mandatum-Vermerk des Reichssekretärs Erstenberger; Außenadresse mit Vermerk: präs. Regensburg, 2.11.1575.) = Textvorlage. HHStA Wien, RK, WuKA 4, fol. 226'–227' (Kop. Überschr.: Recepisse an pfaltzgraff churfursten.) = B. Druck: Schneidt , Geschichte, 444–446.
/167/ Hochgeborner lieber ohaim unnd churfürst, unns haben d. L. abgeferttigte gewalthaber unnd rathe derselben schreiben1 von aigen handen wol uberanndtwort, danebens auch das jhenig, was sie insonderhait zu werben befelch gehabt, mit allem vleiß furbracht2.
Nuhn hetten wir anfangs ye gerne gesehen, wo es immer moglich gewesen, das d. L. vorgehabtermassen in der person zur stett erscheinen unnd disem loblichen convent selbst beywohnen mogen, als es auch der sachen notturfft unnd hochwichtigkhait wol erfordert hette. Dieweil es aber wegen d. L. zugefallenena leibsungelegenhait nit sein khunden, so muessen wir mit d. L. entschuldigung nit weniger als sie selbst mit solchem irem widerwerttigen zuestandt zufriden sein, der hoffnung, der allmechtig werde denselben in khurtzem genedigclich miltern unnd zu besserung richten.
So vil dann furthers d. L. erinnderung von aufhebung des schedlichen mißvertrawens unnd etlicher in der nachbaurschafft schwebender unruhen belanget3, verstehen wir dieselbig von d. L. annders nit dann trewhertzig unnd wolgemaint. Unnd dieweil d. L. unverporgen, was wir bißdahero die zeit /167'/ unnser kaiserlichen regierung fur muhe unnd vleiß angewendet, damit unter des Hailligen Reichs stenden allenthalben guette vertrewlichait gepflantzet unnd dann die entpörungen, so sich zwischen den unnderthanen unnd obrigkaiten vor angedeuter ortten in der nachparschafft erhaben, one wenigiste weitleufftigkait unnd bluetvergiessen gestillet unnd hingelegt wurden, Šso soll d. L. nochmals dafur halten, sintemal wir zimblichermassen wissen, was an zeitlicher richtigmachung desselben alles gelegen, es werde auch hinfurthers an allem deme, was zu verainigung der gemueter unnd widerbringung rechter aufrichtigen teutschen vertrewligkait allenthalben dienlich unnd nottig, bey unns ainiger mangl nit erscheinen. Wie wir dann gantz ungezweifelt seindt, da anndere dise sachen inen so vil als wir angelegen sein lassen unnd dabey das jhenig, was wir gethan, ertzaigt hetten, es wurde nit allain im Hailligen Reich zwischen den stenden ain bessere vertrewligkhait gespurt werden, sonnder auch die sachen bey den genachpaurten zu dergleichen weitleufftigkait wie yetzo vor augen nit khomen sein. Verner den religionfriden unnd desselben steiffe haltung betreffendt, ist unns unverporgen, was an demselben dem Hailligen Reich gelegen, unnd darumb an demselben gleicher gestallt an unns wie bißdahero nichts erwinden soll. Was dan letzlich d. L. wegen ersuchung der frembden potentaten4 wolmainlich erindert, dem wollen wir mit allem vleiß der gepur nachdenckhen unnd was darunder /168/ gemainlich fur guet angesehen wurdt, furzunemen nit unnderlassen. Wolches alles wir d. L. auf obberurt ir schreiben in anndtwort nit pergen wolten, unnd seindt derselben mit freundtschafft unnd gnaden gantz wol gewogen.
Regensburg, 17.10.1575. Eigenhd. Unterschrift: Maximilian. Vidit-Vermerk: Weber. Ad mandatum-Vermerk: Erstenberger.
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«Nr. Š27 Kaiser Maximilian II. an Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz, Regensburg 1575 Oktober 17 »
Empfangsbestätigung. Bedauern über die krankheitsbedingte Abwesenheit Kf. Friedrichs; Genesungswünsche. Kein Nachlassen in den Bemühungen, die innere Ruhe im Reich zu erhalten und die kriegerischen Konflikte in den Nachbarländern zu befrieden. Versicherung, den Religionsfrieden zu beachten und die angeregten Gesandtschaften in Erwägung zu ziehen.
HStA München, K. blau 100/1, fol. 167–168 (Or. mit eigenhd. Unterschrift Ks. Maximilians II., Vidit-Vermerk des Reichsvizekanzlers Weber und Ad mandatum-Vermerk des Reichssekretärs Erstenberger; Außenadresse mit Vermerk: präs. Regensburg, 2.11.1575.) = Textvorlage. HHStA Wien, RK, WuKA 4, fol. 226'–227' (Kop. Überschr.: Recepisse an pfaltzgraff churfursten.) = B. Druck: Schneidt , Geschichte, 444–446.
/167/ Hochgeborner lieber ohaim unnd churfürst, unns haben d. L. abgeferttigte gewalthaber unnd rathe derselben schreiben1 von aigen handen wol uberanndtwort, danebens auch das jhenig, was sie insonderhait zu werben befelch gehabt, mit allem vleiß furbracht2.
Nuhn hetten wir anfangs ye gerne gesehen, wo es immer moglich gewesen, das d. L. vorgehabtermassen in der person zur stett erscheinen unnd disem loblichen convent selbst beywohnen mogen, als es auch der sachen notturfft unnd hochwichtigkhait wol erfordert hette. Dieweil es aber wegen d. L. zugefallenena leibsungelegenhait nit sein khunden, so muessen wir mit d. L. entschuldigung nit weniger als sie selbst mit solchem irem widerwerttigen zuestandt zufriden sein, der hoffnung, der allmechtig werde denselben in khurtzem genedigclich miltern unnd zu besserung richten.
So vil dann furthers d. L. erinnderung von aufhebung des schedlichen mißvertrawens unnd etlicher in der nachbaurschafft schwebender unruhen belanget3, verstehen wir dieselbig von d. L. annders nit dann trewhertzig unnd wolgemaint. Unnd dieweil d. L. unverporgen, was wir bißdahero die zeit /167'/ unnser kaiserlichen regierung fur muhe unnd vleiß angewendet, damit unter des Hailligen Reichs stenden allenthalben guette vertrewlichait gepflantzet unnd dann die entpörungen, so sich zwischen den unnderthanen unnd obrigkaiten vor angedeuter ortten in der nachparschafft erhaben, one wenigiste weitleufftigkait unnd bluetvergiessen gestillet unnd hingelegt wurden, Šso soll d. L. nochmals dafur halten, sintemal wir zimblichermassen wissen, was an zeitlicher richtigmachung desselben alles gelegen, es werde auch hinfurthers an allem deme, was zu verainigung der gemueter unnd widerbringung rechter aufrichtigen teutschen vertrewligkait allenthalben dienlich unnd nottig, bey unns ainiger mangl nit erscheinen. Wie wir dann gantz ungezweifelt seindt, da anndere dise sachen inen so vil als wir angelegen sein lassen unnd dabey das jhenig, was wir gethan, ertzaigt hetten, es wurde nit allain im Hailligen Reich zwischen den stenden ain bessere vertrewligkhait gespurt werden, sonnder auch die sachen bey den genachpaurten zu dergleichen weitleufftigkait wie yetzo vor augen nit khomen sein. Verner den religionfriden unnd desselben steiffe haltung betreffendt, ist unns unverporgen, was an demselben dem Hailligen Reich gelegen, unnd darumb an demselben gleicher gestallt an unns wie bißdahero nichts erwinden soll. Was dan letzlich d. L. wegen ersuchung der frembden potentaten4 wolmainlich erindert, dem wollen wir mit allem vleiß der gepur nachdenckhen unnd was darunder /168/ gemainlich fur guet angesehen wurdt, furzunemen nit unnderlassen. Wolches alles wir d. L. auf obberurt ir schreiben in anndtwort nit pergen wolten, unnd seindt derselben mit freundtschafft unnd gnaden gantz wol gewogen.
Regensburg, 17.10.1575. Eigenhd. Unterschrift: Maximilian. Vidit-Vermerk: Weber. Ad mandatum-Vermerk: Erstenberger.