Schnittstellen | Quellen | Formalia |
---|---|---|
BEACON METS XSLT eXist-DB |
jQuery-Layout Nominatim OpenLayers GND |
Impressum Datenschutzerklärung Kontakt |
Vorwort der Abteilungsleiterin
Abkürzungen und Siglen. Transkriptionsregeln
« ŠNr. 43 Interzession der weltlichen Kurfürsten bei Kaiser Maximilian II. zugunsten supplizierender protestantischer Stände und Untertanen, präs. Regensburg 1575 November 2 »
Weiterleitung der an die weltlichen Kff. gelangten Religionsbeschwerden protestantischer Bürger an den Ks.: Supplikationen der Gff. und Hh., der Ritterschaft des Stifts Fulda, der Bürger von Köln und Schwäbisch Gmünd, der Brüder Konrad und Paul Vöhlin von Ungerhausen sowie der Bürger von Biberach. Verweis auf 13 Beilagen. Bitte an Ks. Maximilian II., zur Vermeidung schlimmerer Konflikte dafür zu sorgen, dass die Protestanten wenigstens bis zur Klärung der Streitfragen auf dem bevorstehenden RT nicht länger verfolgt und in ihrer Religionsausübung behindert werden.
Am Mittag des 31.10.1575 in der Sitzung der protestantischen kfl. Räte beschlossen1. Ks. Maximilian II. am 2.11.1575 präsentiert2.
HStA München, K. blau 110/5, fol. 213 f. (Kop. ohne Beilagen. Schlussvermerk: Der ksl. Mt. zu Regenspurg ubergeben 2. Novembris anno 75.) = Textvorlage. HStA München, K. blau 110/5, fol. 8–9' (Konz. ohne Beilagen. Schlussvermerk: Der ksl. Mt. zu Regenspurg ubergeben 2. Novembris anno 75.) = B.3
Š /213/ Allergenedigster herr, nachdem uns bei itziger alhie werender collegial versamblung von etlichena unserer waren christlichenb religion der augspurgischen confession verwandten christen nachfolgende klagen und beschwerungen einkommen, haben wir nit umbgehen konnen noch sollen, solche e. ksl. Mt. in unterthenigkeit fur- und anzubringen.
Und erstlich haben uns die reinische, frenckische, turingische, hartzgrevische, wetterawische und alle ander berurterc augspurgischen confession verwante graffen und herrn von wegen hiebevor zu mehrmaln gesuchter freystellung der religion uff den hohen stifften etc., auch abschaffung der beschwerlichen juramenten, welche ein ider bischoff oder prelat dem papst leisten muß etc., supplicando ersucht, laut beiligender schrifften sub d -numeris 1 und 2–d,4. Zum andern der usschuß gemeiner ritterschafft des stiffts Fulda betreffendte abstrickhung des nun lang herbrachten exercitii religionis derselbenf augspurgischen confession etc., inhalt der schrifften g -mit 3, 4, 5, 6 und 7 bezeichnet–g,5. Zum dritten die jenigen burger und christen zu Coln, so sich zu solcher religion bekhennen, umb verstattung ebenmessiger übung derselben religion, krafft der supplication h -sub numeris 8, 9 und 10–h,6. Zum vierdten der frey- und Reichs stett jungst zu Eßlingen bei einander geweste gesandten von wegeni etlicherj umb angeregter religion willen zu Schwebischen Gemundtk ausgeschaffter burger l -wider den rath daselbst–l etc., laut der schrifft mit 11m,7 bezeichnet. Zum funfften gleichmessiger betrangnus halben bede, Conrad und Paulus, die Vehlin von Ungerhausen, gebrüder, laut der schrifften mit 12n,8 [bezeichnet]. ŠUnd dan die burger zu Bibrach uber und wider den rath daselbst, als ob von denselben in prophan- sowol als /213'/ in religions sachen nit zum besten gehauset werden solte etc., krafft der schrifften mit 13 signirto,9. Dieweil dan dises solche sachen sein, so dem uffgerichten hailsamen religion friden p -und der in anno 55 doruff erfolgten declaration–p anhengig, und do denselben nit durch geburliche mitl und weg abgeholffen, leichtlich zu anderer beschwerlichen weitterung und zerrutligkeit ursach geben möcht, welches wir doch, wo muglich, gern verhuettet sehen, also gelangt an e. ksl. Mt. unser unterthenigs bitten, sie wollen alle oberzelte schrifften zu keyserlichem gemuet furen und erwegen, auch verfügen, daß angeregte betrangnussen, q -verfolgungen und anders–q ab- und eingestelt und niemands wider sein gewissen zu einer widerwertigen religion getrungen, r -auch sonsten, sovil insonderheit die stat Bibrach belangt–r, das jenige, so fur die armen bresthafften leut verordent, nit durch andere und reicheres, so es nit bedorffen, verschwendt und prophanirt oder aber uffs wenigst bei den geklagten teilen der instandt biß uff konfftige Reichs versamblung und entliche erorterung diser sachen erhalten werde, t -und also gedachte unsere mit religions verwandten diser unserer unterthenigster furbit furnemlichen und allergnedigst geniessen lassen–t,10. Daran erzeigen e. ksl. Mt. Gott dem allmechtigen ein wolgefelligs und sonsten ein rumlich gemein nutzig werckh, welchs wir auch neben obgedachten supplicanten umb e. ksl. Mt. gantz unterthenigst zuverdienen geflissen und bereit sein wollen, derselben unß zu gnaden gehorsamblich bevelhendt.
E. ksl. Mt. unterthenigste gehorsame chur- und fursten, Ludwig, Pfgf., Fridrichs etc. gewalthaber, Augustus, hertzog zu Sachsen, Hanß Georg, Mgf. zu Brandenburg.
Faksimiles der Druckfassung der Edition.
Anmerkungen
Anmerkungen
Faksimiles der Druckseiten: Durch Verschieben der Spaltenteiler wird das Faksimile vergrößert. Durch einen Klick öffnet sich die seitenweise Blätterfunktion.
Verweise auf Dokumente der Edition sowie weitere Ressourcen im Web.
Registereinträge, die auf die Seite(n) dieses Dokuments verweisen.
Erneute Fassung des Dokuments zum parallelen Lesen.
« ŠNr. 43 Interzession der weltlichen Kurfürsten bei Kaiser Maximilian II. zugunsten supplizierender protestantischer Stände und Untertanen, präs. Regensburg 1575 November 2 »
Weiterleitung der an die weltlichen Kff. gelangten Religionsbeschwerden protestantischer Bürger an den Ks.: Supplikationen der Gff. und Hh., der Ritterschaft des Stifts Fulda, der Bürger von Köln und Schwäbisch Gmünd, der Brüder Konrad und Paul Vöhlin von Ungerhausen sowie der Bürger von Biberach. Verweis auf 13 Beilagen. Bitte an Ks. Maximilian II., zur Vermeidung schlimmerer Konflikte dafür zu sorgen, dass die Protestanten wenigstens bis zur Klärung der Streitfragen auf dem bevorstehenden RT nicht länger verfolgt und in ihrer Religionsausübung behindert werden.
Am Mittag des 31.10.1575 in der Sitzung der protestantischen kfl. Räte beschlossen1. Ks. Maximilian II. am 2.11.1575 präsentiert2.
HStA München, K. blau 110/5, fol. 213 f. (Kop. ohne Beilagen. Schlussvermerk: Der ksl. Mt. zu Regenspurg ubergeben 2. Novembris anno 75.) = Textvorlage. HStA München, K. blau 110/5, fol. 8–9' (Konz. ohne Beilagen. Schlussvermerk: Der ksl. Mt. zu Regenspurg ubergeben 2. Novembris anno 75.) = B.3
Š /213/ Allergenedigster herr, nachdem uns bei itziger alhie werender collegial versamblung von etlichena unserer waren christlichenb religion der augspurgischen confession verwandten christen nachfolgende klagen und beschwerungen einkommen, haben wir nit umbgehen konnen noch sollen, solche e. ksl. Mt. in unterthenigkeit fur- und anzubringen.
Und erstlich haben uns die reinische, frenckische, turingische, hartzgrevische, wetterawische und alle ander berurterc augspurgischen confession verwante graffen und herrn von wegen hiebevor zu mehrmaln gesuchter freystellung der religion uff den hohen stifften etc., auch abschaffung der beschwerlichen juramenten, welche ein ider bischoff oder prelat dem papst leisten muß etc., supplicando ersucht, laut beiligender schrifften sub d -numeris 1 und 2–d,4. Zum andern der usschuß gemeiner ritterschafft des stiffts Fulda betreffendte abstrickhung des nun lang herbrachten exercitii religionis derselbenf augspurgischen confession etc., inhalt der schrifften g -mit 3, 4, 5, 6 und 7 bezeichnet–g,5. Zum dritten die jenigen burger und christen zu Coln, so sich zu solcher religion bekhennen, umb verstattung ebenmessiger übung derselben religion, krafft der supplication h -sub numeris 8, 9 und 10–h,6. Zum vierdten der frey- und Reichs stett jungst zu Eßlingen bei einander geweste gesandten von wegeni etlicherj umb angeregter religion willen zu Schwebischen Gemundtk ausgeschaffter burger l -wider den rath daselbst–l etc., laut der schrifft mit 11m,7 bezeichnet. Zum funfften gleichmessiger betrangnus halben bede, Conrad und Paulus, die Vehlin von Ungerhausen, gebrüder, laut der schrifften mit 12n,8 [bezeichnet]. ŠUnd dan die burger zu Bibrach uber und wider den rath daselbst, als ob von denselben in prophan- sowol als /213'/ in religions sachen nit zum besten gehauset werden solte etc., krafft der schrifften mit 13 signirto,9. Dieweil dan dises solche sachen sein, so dem uffgerichten hailsamen religion friden p -und der in anno 55 doruff erfolgten declaration–p anhengig, und do denselben nit durch geburliche mitl und weg abgeholffen, leichtlich zu anderer beschwerlichen weitterung und zerrutligkeit ursach geben möcht, welches wir doch, wo muglich, gern verhuettet sehen, also gelangt an e. ksl. Mt. unser unterthenigs bitten, sie wollen alle oberzelte schrifften zu keyserlichem gemuet furen und erwegen, auch verfügen, daß angeregte betrangnussen, q -verfolgungen und anders–q ab- und eingestelt und niemands wider sein gewissen zu einer widerwertigen religion getrungen, r -auch sonsten, sovil insonderheit die stat Bibrach belangt–r, das jenige, so fur die armen bresthafften leut verordent, nit durch andere und reicheres, so es nit bedorffen, verschwendt und prophanirt oder aber uffs wenigst bei den geklagten teilen der instandt biß uff konfftige Reichs versamblung und entliche erorterung diser sachen erhalten werde, t -und also gedachte unsere mit religions verwandten diser unserer unterthenigster furbit furnemlichen und allergnedigst geniessen lassen–t,10. Daran erzeigen e. ksl. Mt. Gott dem allmechtigen ein wolgefelligs und sonsten ein rumlich gemein nutzig werckh, welchs wir auch neben obgedachten supplicanten umb e. ksl. Mt. gantz unterthenigst zuverdienen geflissen und bereit sein wollen, derselben unß zu gnaden gehorsamblich bevelhendt.
E. ksl. Mt. unterthenigste gehorsame chur- und fursten, Ludwig, Pfgf., Fridrichs etc. gewalthaber, Augustus, hertzog zu Sachsen, Hanß Georg, Mgf. zu Brandenburg.