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I. Organisation, Vorbereitung und Eröffnung des Regensburger Reichstages
II. Instruktionen und Vollmachten
III. Protokolle und Tagebücher
IV. Die Verhandlungen über Religion, Friede und Recht
V. Die Verhandlungen über die Türkenhilfe
XI. Urkunden und Akten zur Schlussphase des Reichstages
«Nr.205 Stellungnahme des Kaisers zur Resolution der Reichsstände vom 28. Juli 1541 über die beharrliche Türkenhilfe – Regensburg, [1541 Juli 29]1 »
A Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 416r–417v (Kop.).
B koll. München HStA, Kasten blau 271/1, fol. 179r–180v (Kop.); AV fol. 179r: Actum den 20. [sic!] Julij anno etc. 41.
C koll. Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2271, fol. 437v–438v (Kop.); AV fol. 437v: Gelesen 30. Julij 1541.
D koll. Weimar HStA, EGA, Reg. E 140, fol. 432r–433r (Kop.).
Die röm. ksl. Mt. hat die antwort [Nr. 204] von gemainen reichsstenden, antreffent die beharrlich turggenhilf, gnedigclich vernomen und nymbt dieselb nachvolgender maß zu sondern gnaden an und versteet daraus der stende gehorsamen willen und naigung zu disem lobwirdigen, cristlichen werck.
Und acht ir ksl. Mt. von unnötten sein, den stenden nach lengs zu ertzellen, was ir ksl. Mt. bisanhere bei andern potentaten ausserhalb des röm. reichs umb hilf zu widerstandt gemainer cristenhait erbveinds, des Turggens, gehandelt hat, dann ir ksl. Mt. an aller irer möglichait und vleiß nichz erwinden lassen, und will dasselb hinfur gleichermassen thun und sich in dem fall also gnedigclich erzaigen und halten, das hoffenlich gemaine reichsstende zu negster versamblung nit allain ab irer Mt. bisher gehabten vleiß und handlung, sonder, was ir Mt. disem irem erbieten nach endzwischen gehandelt hat, fruntlichs, annemigs und gehorsambs wolgefallen tragen werden. Und sicht darauf ir ksl. Mt. fur gut an, das gemaine reichsstende neben irer ksl. Mt. verordenten ire räte zu den frembden potentaten verordnen und schickhen mögen, damit solch Šhoch nottwendig werckh der beharrlichen turggenhilf zu guttem besluß und wurckung gebracht werde.
Gleicherweise achtet ir ksl. Mt. unnot, gemaine reichsstende zu erinnern, was ir ksl. Mt. wider disen der cristenhait erbveindt bishere gehandlt und demselben widerstandt gethan habe, dieweil offenbar wissent und inen den stenden unverporgen, das ir ksl. Mt. gegen disem veind ordinari ain grosse anzall schiffung auf dem mör halte und ausserhalb derselben drey gewaltige zug fur sich selbs und dann mitsambt derselben ligaverwanten als der babstlichen Hlt. und der herrschaft zu Venedig volbracht habe, hindangesetzt der zug und expedicion, so ir Mt. in Affrica gethan, von welchem die veinde trefflichen nachtl und schaden genomen, dann dieselben biß in 100 segeln, darunder 60 galleen gewest, verlorn. Ir ksl. Mt. wil auch hinfur, disem der cristenhait erbveind widerstandt ze thun, nit ablassen, der gnedigen zueversicht, andere cristenliche pottentatn werden solhes fur sich selbs gleichermassen thun. Und ist ir ksl. Mt. nit weniger willens und naigung, disem veind auf dem mör mit solher macht widerstandt ze thun, als ir ksl. Mt. bisheer gethan hat und gemainen reichsstenden wol bewist ist, mit was macht ir ksl. Mt. auf dem mör gefasst und was grosser unkhosten irer ksl. Mt. auf solhe macht bisheer geloffen und noch hinfur lauffen werde. Das mögen gemaine reichsstende leichtlich erwegen und ermessen.
Und ist darauf der ksl. Mt. fruntlichs und gnedigs ansynnen und begeer, gemaine reichsstende wöllen die hoch obligenden not, die des veinds halben vor augen, bedenckhen und demnach unangesehen, ob gleichwol die frembden pottentaten solhe cristliche hilf bewilligen oder nit, mit dem besluß solher beharrlichen turggenhilf furgeen und mittlerzeit, biß solhe mithilf von den frembden pottentaten erlangt werden mag, kainen verzug oder verlengerung brauchen, sonder dieselb in furderliche wurckhung bringen, dann die angezaigt beharrlich hilf, so die in das werckh gebracht, sambt und neben der kgl. Mt. kunigreichen und erblanden zuezug und, daß ir ksl. Mt. daneben dem Turggen auf dem möre teglichen uberdrang thun will, so vil furtreglich und wurckhlich sein wirdet, das damit nit allain die cristenhait vor dem erbveindt beschutzt und erhalten werden, sonder ime dardurch trefflicher abbruch beschehen mag, und daß in solhem gemaine reichsstende furnemblich ansehen und bedenckhen wöllen, der kgl. Mt. hoch und trefflich erbieten, von derselben kunigreich und erblanden wegen beschehen, die sich in dem faal nach allem irem vermögen angreiffen werden.
Sovil und was dann ir ksl. Mt. dem erbveind der cristenhait zuwider bei dem Sophi handlen mag, das will ir ksl. Mt. und alles anders ze handeln, das disem erbveind zu abbruch beschehen kann, an allem irem gnedigen vleiß nichtz erwinden lassen.
Ir ksl. Mt. wil auch aus den ernennten chur- und fursten ainen zu obristem veldhaubtman uber solhe beharrliche turggenhilf erkhiesen.
ŠDas hat ksl. Mt. gemainen reichsstenden auf derselben antwort fruntlicher und gnediger mainung nit wollen verhalten.
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«Nr.205 Stellungnahme des Kaisers zur Resolution der Reichsstände vom 28. Juli 1541 über die beharrliche Türkenhilfe – Regensburg, [1541 Juli 29]1 »
A Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 416r–417v (Kop.).
B koll. München HStA, Kasten blau 271/1, fol. 179r–180v (Kop.); AV fol. 179r: Actum den 20. [sic!] Julij anno etc. 41.
C koll. Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2271, fol. 437v–438v (Kop.); AV fol. 437v: Gelesen 30. Julij 1541.
D koll. Weimar HStA, EGA, Reg. E 140, fol. 432r–433r (Kop.).
Die röm. ksl. Mt. hat die antwort [Nr. 204] von gemainen reichsstenden, antreffent die beharrlich turggenhilf, gnedigclich vernomen und nymbt dieselb nachvolgender maß zu sondern gnaden an und versteet daraus der stende gehorsamen willen und naigung zu disem lobwirdigen, cristlichen werck.
Und acht ir ksl. Mt. von unnötten sein, den stenden nach lengs zu ertzellen, was ir ksl. Mt. bisanhere bei andern potentaten ausserhalb des röm. reichs umb hilf zu widerstandt gemainer cristenhait erbveinds, des Turggens, gehandelt hat, dann ir ksl. Mt. an aller irer möglichait und vleiß nichz erwinden lassen, und will dasselb hinfur gleichermassen thun und sich in dem fall also gnedigclich erzaigen und halten, das hoffenlich gemaine reichsstende zu negster versamblung nit allain ab irer Mt. bisher gehabten vleiß und handlung, sonder, was ir Mt. disem irem erbieten nach endzwischen gehandelt hat, fruntlichs, annemigs und gehorsambs wolgefallen tragen werden. Und sicht darauf ir ksl. Mt. fur gut an, das gemaine reichsstende neben irer ksl. Mt. verordenten ire räte zu den frembden potentaten verordnen und schickhen mögen, damit solch Šhoch nottwendig werckh der beharrlichen turggenhilf zu guttem besluß und wurckung gebracht werde.
Gleicherweise achtet ir ksl. Mt. unnot, gemaine reichsstende zu erinnern, was ir ksl. Mt. wider disen der cristenhait erbveindt bishere gehandlt und demselben widerstandt gethan habe, dieweil offenbar wissent und inen den stenden unverporgen, das ir ksl. Mt. gegen disem veind ordinari ain grosse anzall schiffung auf dem mör halte und ausserhalb derselben drey gewaltige zug fur sich selbs und dann mitsambt derselben ligaverwanten als der babstlichen Hlt. und der herrschaft zu Venedig volbracht habe, hindangesetzt der zug und expedicion, so ir Mt. in Affrica gethan, von welchem die veinde trefflichen nachtl und schaden genomen, dann dieselben biß in 100 segeln, darunder 60 galleen gewest, verlorn. Ir ksl. Mt. wil auch hinfur, disem der cristenhait erbveind widerstandt ze thun, nit ablassen, der gnedigen zueversicht, andere cristenliche pottentatn werden solhes fur sich selbs gleichermassen thun. Und ist ir ksl. Mt. nit weniger willens und naigung, disem veind auf dem mör mit solher macht widerstandt ze thun, als ir ksl. Mt. bisheer gethan hat und gemainen reichsstenden wol bewist ist, mit was macht ir ksl. Mt. auf dem mör gefasst und was grosser unkhosten irer ksl. Mt. auf solhe macht bisheer geloffen und noch hinfur lauffen werde. Das mögen gemaine reichsstende leichtlich erwegen und ermessen.
Und ist darauf der ksl. Mt. fruntlichs und gnedigs ansynnen und begeer, gemaine reichsstende wöllen die hoch obligenden not, die des veinds halben vor augen, bedenckhen und demnach unangesehen, ob gleichwol die frembden pottentaten solhe cristliche hilf bewilligen oder nit, mit dem besluß solher beharrlichen turggenhilf furgeen und mittlerzeit, biß solhe mithilf von den frembden pottentaten erlangt werden mag, kainen verzug oder verlengerung brauchen, sonder dieselb in furderliche wurckhung bringen, dann die angezaigt beharrlich hilf, so die in das werckh gebracht, sambt und neben der kgl. Mt. kunigreichen und erblanden zuezug und, daß ir ksl. Mt. daneben dem Turggen auf dem möre teglichen uberdrang thun will, so vil furtreglich und wurckhlich sein wirdet, das damit nit allain die cristenhait vor dem erbveindt beschutzt und erhalten werden, sonder ime dardurch trefflicher abbruch beschehen mag, und daß in solhem gemaine reichsstende furnemblich ansehen und bedenckhen wöllen, der kgl. Mt. hoch und trefflich erbieten, von derselben kunigreich und erblanden wegen beschehen, die sich in dem faal nach allem irem vermögen angreiffen werden.
Sovil und was dann ir ksl. Mt. dem erbveind der cristenhait zuwider bei dem Sophi handlen mag, das will ir ksl. Mt. und alles anders ze handeln, das disem erbveind zu abbruch beschehen kann, an allem irem gnedigen vleiß nichtz erwinden lassen.
Ir ksl. Mt. wil auch aus den ernennten chur- und fursten ainen zu obristem veldhaubtman uber solhe beharrliche turggenhilf erkhiesen.
ŠDas hat ksl. Mt. gemainen reichsstenden auf derselben antwort fruntlicher und gnediger mainung nit wollen verhalten.