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I. Organisation, Vorbereitung und Eröffnung des Regensburger Reichstages
II. Instruktionen und Vollmachten
III. Protokolle und Tagebücher
IV. Die Verhandlungen über Religion, Friede und Recht
V. Die Verhandlungen über die Türkenhilfe
XI. Urkunden und Akten zur Schlussphase des Reichstages
«Nr.236d Erläuterung zum Sessionsanspruch Bf. Heinrichs III. von Freising – o. Ort, o. Datum »
München HStA, Hochstift Freising Kasten blau 201/20a, unfol. (Kop.); AV: Freysings fundamenta pro praecedentia sessionis contra Münster, praesentata anno 1541.
Des freisingischen gsandten fundament, warumb ime der vorsitz durch die khayserlichen commissarien billich zu- und den munsterischen aberkhennd werden solle:
Erstlich ist war und beweislich, das auf allen und yeden reichstagen ain Bf. zu Freising ainem Bf. zu Munster, wo die bed persondlich erschinen, und in abwesen derselben die freisingischen gesandten den munsterischen vorgesessen und also Freising solches vorsitz in unwidersprechlicher, ruiger quasiposession gewesen und noch ist, ausgenommen, was die munsterischen gesandten vergangen 40. jars zu Hagenau und yetz hie den freisingischen gsandten darin weniger dann mit fug und de facto zu turbirn understanden.
Und wiewol solcher vorsitz und des quasiposession als ain offenbar notorium darzuthun von unnoten, yedoch der khayserlichen commissarien bevelch nach, vermogende, das yede parthei, wes sy hirin befugt zu sein vermaint, antzaigen solte, referirt sich der freisingisch gsandt in die reichsabschide, underthenigclich bittend, dieweil denselben als authenticen schriften billich volliger glauben gegeben und aller ding gelebt und nachgegangen wirdet, dieselben aus der maintzischen cantzlei zu ervordern, fur die hand zu nemen und die speirischen zwen, nemlich im 26. und 29., item, den augspurgischen, im 30. jar aufgericht, mit vleis zu ersehen, daneben auch und darauf von meinem gnedigisten herrn, dem confirmirten zu Ebf. zu Saltzburg etc., und Dr. Matheusen Luchsen, yetzo eichstetischen cantzler, bericht zu nemen, bei welchen mein furgeben war sein, nemlich das erst, das hochgemelter mein gnedigister herr von Saltzburg als damaln administrator des stifts Passau dem Bf. von Munster und gedachter Dr. Luchs als damaln freisingischer cantzler dem munsterischen gsandten auf angeregten und andern tägen on widerred vorgesessen, gewislich befunden wirdet.
So haben sich meine gnedigiste und gnedige fursten und herrn, die khayserlichen commissarien, des aus des reichsmarschalchen register, so von seinen vorfarn, marschalchen, an ine khomen
Uber das alles, welches allain gnug wer, ist bewust, das die saltzburgisch provintz als die elter der maintzischen immediate noch- und der kholnischen vorgeet, also das des stifts Freising quasiposession nit ploß, sonder mit einem rechtmessigen titl colorirt ist.
Und ob Freising disen titl gleich nit hette (doch der warhait unvergriffen), so were vermog der rechten gnug, das Freising sich mergedachter possession scientibus et patientibus aines Bf. von Munster und desselben gsandten gebraucht, die von aim tag auf den andern continuirt und also rechtmessigclich ersessen und prescribirt, angesehen, das durch solich wissen, zusehen und gedulden des gegenthails presumptus consensus inducirt worden.
Aus all dem folgt, dass Freising der Vorsitz vor Münster rechtmäßig zusteht und der Anspruch Münsters zurückzuweisen ist.
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«Nr.236d Erläuterung zum Sessionsanspruch Bf. Heinrichs III. von Freising – o. Ort, o. Datum »
München HStA, Hochstift Freising Kasten blau 201/20a, unfol. (Kop.); AV: Freysings fundamenta pro praecedentia sessionis contra Münster, praesentata anno 1541.
Des freisingischen gsandten fundament, warumb ime der vorsitz durch die khayserlichen commissarien billich zu- und den munsterischen aberkhennd werden solle:
Erstlich ist war und beweislich, das auf allen und yeden reichstagen ain Bf. zu Freising ainem Bf. zu Munster, wo die bed persondlich erschinen, und in abwesen derselben die freisingischen gesandten den munsterischen vorgesessen und also Freising solches vorsitz in unwidersprechlicher, ruiger quasiposession gewesen und noch ist, ausgenommen, was die munsterischen gesandten vergangen 40. jars zu Hagenau und yetz hie den freisingischen gsandten darin weniger dann mit fug und de facto zu turbirn understanden.
Und wiewol solcher vorsitz und des quasiposession als ain offenbar notorium darzuthun von unnoten, yedoch der khayserlichen commissarien bevelch nach, vermogende, das yede parthei, wes sy hirin befugt zu sein vermaint, antzaigen solte, referirt sich der freisingisch gsandt in die reichsabschide, underthenigclich bittend, dieweil denselben als authenticen schriften billich volliger glauben gegeben und aller ding gelebt und nachgegangen wirdet, dieselben aus der maintzischen cantzlei zu ervordern, fur die hand zu nemen und die speirischen zwen, nemlich im 26. und 29., item, den augspurgischen, im 30. jar aufgericht, mit vleis zu ersehen, daneben auch und darauf von meinem gnedigisten herrn, dem confirmirten zu Ebf. zu Saltzburg etc., und Dr. Matheusen Luchsen, yetzo eichstetischen cantzler, bericht zu nemen, bei welchen mein furgeben war sein, nemlich das erst, das hochgemelter mein gnedigister herr von Saltzburg als damaln administrator des stifts Passau dem Bf. von Munster und gedachter Dr. Luchs als damaln freisingischer cantzler dem munsterischen gsandten auf angeregten und andern tägen on widerred vorgesessen, gewislich befunden wirdet.
So haben sich meine gnedigiste und gnedige fursten und herrn, die khayserlichen commissarien, des aus des reichsmarschalchen register, so von seinen vorfarn, marschalchen, an ine khomen
Uber das alles, welches allain gnug wer, ist bewust, das die saltzburgisch provintz als die elter der maintzischen immediate noch- und der kholnischen vorgeet, also das des stifts Freising quasiposession nit ploß, sonder mit einem rechtmessigen titl colorirt ist.
Und ob Freising disen titl gleich nit hette (doch der warhait unvergriffen), so were vermog der rechten gnug, das Freising sich mergedachter possession scientibus et patientibus aines Bf. von Munster und desselben gsandten gebraucht, die von aim tag auf den andern continuirt und also rechtmessigclich ersessen und prescribirt, angesehen, das durch solich wissen, zusehen und gedulden des gegenthails presumptus consensus inducirt worden.
Aus all dem folgt, dass Freising der Vorsitz vor Münster rechtmäßig zusteht und der Anspruch Münsters zurückzuweisen ist.