Schnittstellen | Quellen | Formalia |
---|---|---|
BEACON METS XSLT eXist-DB |
jQuery-Layout Nominatim OpenLayers GND |
Impressum Datenschutzerklärung Kontakt |
I. Organisation, Vorbereitung und Eröffnung des Regensburger Reichstages
II. Instruktionen und Vollmachten
III. Protokolle und Tagebücher
IV. Die Verhandlungen über Religion, Friede und Recht
V. Die Verhandlungen über die Türkenhilfe
XI. Urkunden und Akten zur Schlussphase des Reichstages
«Nr. Š330 Supplikation im Auftrag des Kammergerichts an den Kaiser – Regensburg, o. Datum »
Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Kop.).
Dyweyl an eurer ksl. Mt. chamergricht bisher in exequutionibus der proceß, so durch die notarien insinuirt und exequirt werden, etliche mengel befunden, und nemblich, das die notarien je beyweylen der legalitet halben angefochten, zudem das sie sich nit allain das notariampt, sonder auch sollicitirns, procurirns und dergleichen unterfahen wider geschriebne recht und zu mergclichen nachtayl Šund schaden der partheyen, ist an euer ksl. Mt. chammerrichters und beysitzer underthenigist bitt, sie geruchen, solche mengel constitutionisweyß gnedigst abzustellen, ungevherlich uf maynung und inmassen, das euer ksl. Mt. ein gemein edict, wie darvon in des hl. reichs ordnung, zu Augspurg im jhar 1500 aufgericht, meldung beschidt, ausgehen liesse, dartzu auch allen notarien bey einer nhamhaften peen gepieten, sich hinfurter irs notariampts zu halten und in sachen, darin sie als notari gepraucht, des sollicitirns und procurirens in der partheyen sachen gentzlich und aller ding zu entschlagen etc.
Nachdem sich auch bißher oft begeben, das in tranßlation der frantzösischen acten durch die interpretes, so an eurer ksl. Mt. chamergericht idertzeit verordnet, geirret worden, daraus dan nicht geringer irsal in decisionibus propter errorem factorum und nachteil der partheyen ervolgen mag, ist an euer ksl. Mt. gleichergstalt chammerrichters und beysitzer underthenigst, gehorsam bitt, das, wie gemelt, solcher mangel durch ein constitution, dardurch den richtern erster instanz, die frantzösisch acta in lateynischer sprach an eurer ksl. Mt. chamergericht zu uberschicken, ufferlegt, abgestellt werde.
Deßgleichen auch, diweyl in eurer ksl. Mt. und des reichs ordnung, zu Speyr anno etc. 27 ufgericht, vorsehen, das der acten halber, damit die von den underrichtern one sundern costen furderlich und volkommenlich des, so vor inen einpracht und gehandelt, den partheyen zugestellt, ein edict an die underrichter ausgeen solte, ist ir gehorsame bitt, das solch edict publicirt werde.
Und nachdem auch in des reichs ordnung der acten halber versehen, das dieselben nit durch den chammerrichter und beysitzer, sonder die underrichter taxirt werden sollen, und aber aus dem der sachen ein langer verzug volgt, das chammerrichter und beysitzer je beyweylen solche tax widerumb an die underrichter weisen und dazwischen mit den exequutorialn, biß solche tax geschidt, verzihen müssen, dardurch dan die partheyen an exequution der erlangten urthail mit irem grossen nachtayl ufgehalten werden, ist chammerrichters und der beysitzer demütig bitt, das durch ein constitution den underrichtern uffgelegt werde, hinfur die acta, sobald an eurer ksl. Mt. chammergericht von inhen appellirt, zu taxiren und die tax uf die acta zu schreiben, damit am chammergericht on ferrer remission zu der exequution der hauptsachen geschritten werden mag.
Weytter, so haben auch chammerrichter und beysitzer bißher zu vil mhaln befunden, das die partheyen, so bey den churfursten und fursten vermög des hl. reichs ordnung umb recht und nidersetzung der rethe ansuchen, kein rechtlichen austrag bey inen bekomen und also, bey chammerrichtern und beysitzern umb promothorial anzusuchen, verursacht werden, aber durch hochgemelte churfursten und fursten vilmaln nit angenhomen, das dennoch, derselben ungeacht, der partheyen die rethe nit nidergesetzt werden, das auch die partheyen in ansuchen nit weytter nach dem chammergericht ires ansuchens schein furbringen und also nit wol rechtens bekommen. Hierumb dan euer ksl. Mt. sie auch demutig bitten, in dem ein gnedigst einsehen zu thun und uf dise weg ungevherlich ordnung zu machen, so oft hinfur die partheyen umb solche Špromothorial an die fursten und obrigkait am chammergericht ansuchen und inen dieselben mitgethailt wurden, das denselben promothorialn einverleibt werde, das die fursten und obrigkaitten, so, den partheyen rechtens zu sein, ermant werden, solchen promothorialn in monatsfrist nachzukommen und den partheyen vermog der ordnung alain uf die promothorial on verrer ansuchen rechtens zu sein und verhelfen und an die orth, so auch im promothorial ausgedruckt, zu erkennen geben sollen. Wo aber solchs nit geschee, das solche promothorial craft ainer requisition haben und den partheyen uf ir ansuchen darauf am chammergricht weitter proceß erkennt werden mögen. Das alles umb euer ksl. Mt. wollen chammerrichter und beysitzer mit iren gehorsamen dinsten demütigs vleis vordienen. etc.
Faksimiles der Druckfassung der Edition.
Anmerkungen
Anmerkungen
Faksimiles der Druckseiten: Durch Verschieben der Spaltenteiler wird das Faksimile vergrößert. Durch einen Klick öffnet sich die seitenweise Blätterfunktion.
Verweise auf Dokumente der Edition sowie weitere Ressourcen im Web.
Registereinträge, die auf die Seite(n) dieses Dokuments verweisen.
Erneute Fassung des Dokuments zum parallelen Lesen.
«Nr. Š330 Supplikation im Auftrag des Kammergerichts an den Kaiser – Regensburg, o. Datum »
Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Kop.).
Dyweyl an eurer ksl. Mt. chamergricht bisher in exequutionibus der proceß, so durch die notarien insinuirt und exequirt werden, etliche mengel befunden, und nemblich, das die notarien je beyweylen der legalitet halben angefochten, zudem das sie sich nit allain das notariampt, sonder auch sollicitirns, procurirns und dergleichen unterfahen wider geschriebne recht und zu mergclichen nachtayl Šund schaden der partheyen, ist an euer ksl. Mt. chammerrichters und beysitzer underthenigist bitt, sie geruchen, solche mengel constitutionisweyß gnedigst abzustellen, ungevherlich uf maynung und inmassen, das euer ksl. Mt. ein gemein edict, wie darvon in des hl. reichs ordnung, zu Augspurg im jhar 1500 aufgericht, meldung beschidt, ausgehen liesse, dartzu auch allen notarien bey einer nhamhaften peen gepieten, sich hinfurter irs notariampts zu halten und in sachen, darin sie als notari gepraucht, des sollicitirns und procurirens in der partheyen sachen gentzlich und aller ding zu entschlagen etc.
Nachdem sich auch bißher oft begeben, das in tranßlation der frantzösischen acten durch die interpretes, so an eurer ksl. Mt. chamergericht idertzeit verordnet, geirret worden, daraus dan nicht geringer irsal in decisionibus propter errorem factorum und nachteil der partheyen ervolgen mag, ist an euer ksl. Mt. gleichergstalt chammerrichters und beysitzer underthenigst, gehorsam bitt, das, wie gemelt, solcher mangel durch ein constitution, dardurch den richtern erster instanz, die frantzösisch acta in lateynischer sprach an eurer ksl. Mt. chamergericht zu uberschicken, ufferlegt, abgestellt werde.
Deßgleichen auch, diweyl in eurer ksl. Mt. und des reichs ordnung, zu Speyr anno etc. 27 ufgericht, vorsehen, das der acten halber, damit die von den underrichtern one sundern costen furderlich und volkommenlich des, so vor inen einpracht und gehandelt, den partheyen zugestellt, ein edict an die underrichter ausgeen solte, ist ir gehorsame bitt, das solch edict publicirt werde.
Und nachdem auch in des reichs ordnung der acten halber versehen, das dieselben nit durch den chammerrichter und beysitzer, sonder die underrichter taxirt werden sollen, und aber aus dem der sachen ein langer verzug volgt, das chammerrichter und beysitzer je beyweylen solche tax widerumb an die underrichter weisen und dazwischen mit den exequutorialn, biß solche tax geschidt, verzihen müssen, dardurch dan die partheyen an exequution der erlangten urthail mit irem grossen nachtayl ufgehalten werden, ist chammerrichters und der beysitzer demütig bitt, das durch ein constitution den underrichtern uffgelegt werde, hinfur die acta, sobald an eurer ksl. Mt. chammergericht von inhen appellirt, zu taxiren und die tax uf die acta zu schreiben, damit am chammergericht on ferrer remission zu der exequution der hauptsachen geschritten werden mag.
Weytter, so haben auch chammerrichter und beysitzer bißher zu vil mhaln befunden, das die partheyen, so bey den churfursten und fursten vermög des hl. reichs ordnung umb recht und nidersetzung der rethe ansuchen, kein rechtlichen austrag bey inen bekomen und also, bey chammerrichtern und beysitzern umb promothorial anzusuchen, verursacht werden, aber durch hochgemelte churfursten und fursten vilmaln nit angenhomen, das dennoch, derselben ungeacht, der partheyen die rethe nit nidergesetzt werden, das auch die partheyen in ansuchen nit weytter nach dem chammergericht ires ansuchens schein furbringen und also nit wol rechtens bekommen. Hierumb dan euer ksl. Mt. sie auch demutig bitten, in dem ein gnedigst einsehen zu thun und uf dise weg ungevherlich ordnung zu machen, so oft hinfur die partheyen umb solche Špromothorial an die fursten und obrigkait am chammergericht ansuchen und inen dieselben mitgethailt wurden, das denselben promothorialn einverleibt werde, das die fursten und obrigkaitten, so, den partheyen rechtens zu sein, ermant werden, solchen promothorialn in monatsfrist nachzukommen und den partheyen vermog der ordnung alain uf die promothorial on verrer ansuchen rechtens zu sein und verhelfen und an die orth, so auch im promothorial ausgedruckt, zu erkennen geben sollen. Wo aber solchs nit geschee, das solche promothorial craft ainer requisition haben und den partheyen uf ir ansuchen darauf am chammergricht weitter proceß erkennt werden mögen. Das alles umb euer ksl. Mt. wollen chammerrichter und beysitzer mit iren gehorsamen dinsten demütigs vleis vordienen. etc.