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I. Organisation, Vorbereitung und Eröffnung des Regensburger Reichstages
II. Instruktionen und Vollmachten
III. Protokolle und Tagebücher
IV. Die Verhandlungen über Religion, Friede und Recht
V. Die Verhandlungen über die Türkenhilfe
XI. Urkunden und Akten zur Schlussphase des Reichstages
«Nr. Š422 Kf. Johann Friedrich von Sachsen an Franz Burchard – Torgau, 1540 Dezember 6 »
Weimar, HStA, Reg. H pag. 329 Nr. 133 Bd. 2, fol. 13r–16r (Konz.).
Hat sein eigenhändiges Schreiben zur Kenntnis genommen1. Und dieweil du uns durch dein vorigs schreiben zu erkennen gegeben, was H. Jacob Storm von ŠStraßburg der frantzosischen hendel halben mit dir geredt2, so tragen wir nit zweifel, dir sey nurmeher unser antwort und widerschrift deshalben zuekomen, Šdaraus wirdestu der sachen gelegenheit, auch unser bedencken und gemuth vernhomena und genantem Stormen darvon antzaig gethann haben, darbey wir es auch derselben frantzosischen hendel halben nachmals beruhen lassen, und konnen nit bedencken, das vor der negsten zusamenkunft der aynungsverwandten rethe und botschaften ainiche schickung, wie unvormercktb die geacht muge werden, zu thun sey. So c–sein wir auch nit geneigt, uns–c allain darin gegen den konig nit zu vormercken lassen, wir befinden dan, was gemeine aynungsverwandten ader yhe der merer teil, mit und neben uns darin zu thun, bedochtd sey. Dan solten wir dem konig von unsernwegen einen whan machen lassen, als ob man dieses teils zu der confederacion gneigt, und solchs darnach nit erfolgen, so musten wir den schimpfe bey seiner kgl. Wd. f–allain tragen–f, do wir doch vormercken aus glaupwirdiger antzaigung, als rede g–seine kgl. Wd.–g das von uns, das er bey uns vor andern fursten deutzscher nacion kein unwarheit bißher befunden habe. Dieweil auch der Foreus de Fossa sol bevelh haben, den lantgrafen und uns zu ersuchen, so mochten wir wol leiden, das es aus vormelter ursach fuglich bey ime vorhindert und abgewendt wurde, dieweil wir unsers teils kein andere antwort geben werden, dan was deshalb uf kunftigem tag zur Naumburg wirdet beslossen werden3. Wo also andere stende gleich uns gneigt sein wurden, sich mit kgl. Wd. zur Franckreich in handellung eins verstandts halben einzuelassen, so haben wirh unser bedencken bereitan an einen orth zu erkennen gegeben, wie dorauf zu solchen handellungen weiter zu komen sein Šsolt, i–daran wir es auch beruhen laßen–i. j–Dan wir sein–j fur das cardinelische und geistliche volck berurter handellung halben hoch verwarnet, zuedeme, das auch leichtlich zu vorstehen ist, mit was treuen ader guetem uns die leute, k–ßo dem babstumb mit hardten aiden vorpflicht, meynen konnen, dorumb–k wir uf ir vertrosten ader schreiben wenig glaubens zue stellen wissen4. Aber hirvon wollest dich gegen H. Jacob Storm ader dem Butzer nit weither noch anderßt vornhemen lassen, dan das du uns von iren antzaigungen bericht gethan, die wir auch gnediglich von inen vermerckt, wir beruheten aber uf voriger antwort, die wir dirl H. Jacob Stormen in unserm negsten schreiben antzutzaigen bevolhen5. m–Wollen auch unsern rheten, ßo wir uff negste zusamenkunft jegen der ŠNaumburgk vorordenen werden, befelen, mit vleis disser dinge halb doselbst zu handelen–m.
So haben wir auch aus deinem schreiben ferner verstanden, das dir unsers ohemen und schwagers von Gullich und Gellernn rethe angetzaigt, mit was bevelich sie zu dem itzigen gesprechstagk von irem hern abegefertiget, und nemlich darauf neben andern churfursten, fursten und botschaften zu handeln, auch alles das zu furdern helfen, so zu der eher Gottes, zu friden, vorgleichung, Šaintracht und wolfart gemeiner christenheit und bevorab deutzscher nacion und des reichs dienen moge etc. Wiewol nhun solcher bevelich uf zwaierlay weiß kan verstanden werden, so wolten wir doch gnantem unserm ohemen und schwager von herzen wol gonnen, das sein L. unsere christenliche confession annheme und seiner L. befell derselbten gemeß richten ließ, wie wir auch wol glauben, das sein L. nit ungneigt dartzue sein möcht, wo ein gemeine vorgleichung bescheen möchte. Dieweil gemelte seiner L. gesanten auch etzliche vortzaichnus in lateinischer sprach uf die artickel berurter confession begriffen und die angetzaigt, hetten wir wol leiden mugen, das du uns davon copei uberschickt hettest n–ader sunst [erclerung] dovon gethan–n. Dan Mag. Philippus waiß sich wol zu erinnern, welchergestalt sich der gulichische cantzler jungst zu Franckfurth in gleichnus woll het vornhemen lassen, do wir doch sein maynung vor einem jhar zu Badeborn viel anderßt o–gespurt. Aber der almechtige vorleihe seiner L. gnad, die worheyt an [= ohne] schain anzunhemen–o, wie wir ime wunschen und gonnen. Ist auch seiner L. und derselben leuten ernst, das sie sich der furnembsten artickel halben mit Got unserer confession gemeß vorgleichen konnen, so wollen wir uns vorsehen, sein L. und sie werden darauf verharrn, ap gleich kein vorgleichung uf itzigem gesprechstage p–mit den andern stenden–p erfolgen wurde.
Zufriedenheit mit der Haltung der Vertreter Kurbrandenburgs. Vertrauen in die Standfestigkeit Melanchthons und der anderen Theologen. [...]. Datum Torgau, Montags nach Barbarae, den 6. Decembris 1540.
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«Nr. Š422 Kf. Johann Friedrich von Sachsen an Franz Burchard – Torgau, 1540 Dezember 6 »
Weimar, HStA, Reg. H pag. 329 Nr. 133 Bd. 2, fol. 13r–16r (Konz.).
Hat sein eigenhändiges Schreiben zur Kenntnis genommen1. Und dieweil du uns durch dein vorigs schreiben zu erkennen gegeben, was H. Jacob Storm von ŠStraßburg der frantzosischen hendel halben mit dir geredt2, so tragen wir nit zweifel, dir sey nurmeher unser antwort und widerschrift deshalben zuekomen, Šdaraus wirdestu der sachen gelegenheit, auch unser bedencken und gemuth vernhomena und genantem Stormen darvon antzaig gethann haben, darbey wir es auch derselben frantzosischen hendel halben nachmals beruhen lassen, und konnen nit bedencken, das vor der negsten zusamenkunft der aynungsverwandten rethe und botschaften ainiche schickung, wie unvormercktb die geacht muge werden, zu thun sey. So c–sein wir auch nit geneigt, uns–c allain darin gegen den konig nit zu vormercken lassen, wir befinden dan, was gemeine aynungsverwandten ader yhe der merer teil, mit und neben uns darin zu thun, bedochtd sey. Dan solten wir dem konig von unsernwegen einen whan machen lassen, als ob man dieses teils zu der confederacion gneigt, und solchs darnach nit erfolgen, so musten wir den schimpfe bey seiner kgl. Wd. f–allain tragen–f, do wir doch vormercken aus glaupwirdiger antzaigung, als rede g–seine kgl. Wd.–g das von uns, das er bey uns vor andern fursten deutzscher nacion kein unwarheit bißher befunden habe. Dieweil auch der Foreus de Fossa sol bevelh haben, den lantgrafen und uns zu ersuchen, so mochten wir wol leiden, das es aus vormelter ursach fuglich bey ime vorhindert und abgewendt wurde, dieweil wir unsers teils kein andere antwort geben werden, dan was deshalb uf kunftigem tag zur Naumburg wirdet beslossen werden3. Wo also andere stende gleich uns gneigt sein wurden, sich mit kgl. Wd. zur Franckreich in handellung eins verstandts halben einzuelassen, so haben wirh unser bedencken bereitan an einen orth zu erkennen gegeben, wie dorauf zu solchen handellungen weiter zu komen sein Šsolt, i–daran wir es auch beruhen laßen–i. j–Dan wir sein–j fur das cardinelische und geistliche volck berurter handellung halben hoch verwarnet, zuedeme, das auch leichtlich zu vorstehen ist, mit was treuen ader guetem uns die leute, k–ßo dem babstumb mit hardten aiden vorpflicht, meynen konnen, dorumb–k wir uf ir vertrosten ader schreiben wenig glaubens zue stellen wissen4. Aber hirvon wollest dich gegen H. Jacob Storm ader dem Butzer nit weither noch anderßt vornhemen lassen, dan das du uns von iren antzaigungen bericht gethan, die wir auch gnediglich von inen vermerckt, wir beruheten aber uf voriger antwort, die wir dirl H. Jacob Stormen in unserm negsten schreiben antzutzaigen bevolhen5. m–Wollen auch unsern rheten, ßo wir uff negste zusamenkunft jegen der ŠNaumburgk vorordenen werden, befelen, mit vleis disser dinge halb doselbst zu handelen–m.
So haben wir auch aus deinem schreiben ferner verstanden, das dir unsers ohemen und schwagers von Gullich und Gellernn rethe angetzaigt, mit was bevelich sie zu dem itzigen gesprechstagk von irem hern abegefertiget, und nemlich darauf neben andern churfursten, fursten und botschaften zu handeln, auch alles das zu furdern helfen, so zu der eher Gottes, zu friden, vorgleichung, Šaintracht und wolfart gemeiner christenheit und bevorab deutzscher nacion und des reichs dienen moge etc. Wiewol nhun solcher bevelich uf zwaierlay weiß kan verstanden werden, so wolten wir doch gnantem unserm ohemen und schwager von herzen wol gonnen, das sein L. unsere christenliche confession annheme und seiner L. befell derselbten gemeß richten ließ, wie wir auch wol glauben, das sein L. nit ungneigt dartzue sein möcht, wo ein gemeine vorgleichung bescheen möchte. Dieweil gemelte seiner L. gesanten auch etzliche vortzaichnus in lateinischer sprach uf die artickel berurter confession begriffen und die angetzaigt, hetten wir wol leiden mugen, das du uns davon copei uberschickt hettest n–ader sunst [erclerung] dovon gethan–n. Dan Mag. Philippus waiß sich wol zu erinnern, welchergestalt sich der gulichische cantzler jungst zu Franckfurth in gleichnus woll het vornhemen lassen, do wir doch sein maynung vor einem jhar zu Badeborn viel anderßt o–gespurt. Aber der almechtige vorleihe seiner L. gnad, die worheyt an [= ohne] schain anzunhemen–o, wie wir ime wunschen und gonnen. Ist auch seiner L. und derselben leuten ernst, das sie sich der furnembsten artickel halben mit Got unserer confession gemeß vorgleichen konnen, so wollen wir uns vorsehen, sein L. und sie werden darauf verharrn, ap gleich kein vorgleichung uf itzigem gesprechstage p–mit den andern stenden–p erfolgen wurde.
Zufriedenheit mit der Haltung der Vertreter Kurbrandenburgs. Vertrauen in die Standfestigkeit Melanchthons und der anderen Theologen. [...]. Datum Torgau, Montags nach Barbarae, den 6. Decembris 1540.