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I. Organisation, Vorbereitung und Eröffnung des Regensburger Reichstages
II. Instruktionen und Vollmachten
III. Protokolle und Tagebücher
IV. Die Verhandlungen über Religion, Friede und Recht
V. Die Verhandlungen über die Türkenhilfe
XI. Urkunden und Akten zur Schlussphase des Reichstages
«Nr.744 Bgm. und Rat von Nürnberg an Clemens Volkamer und Erasmus Ebner – Nürnberg, 1541 Juni 14 »
Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 105v–107r (Kop.).
Heut frue tzu anfang der ratszeit haben wir durch Heintzlein Weydenhofer ein schreyben und vast in einer halben stundt darnach bey Anthon Korben auch eins, von euch an uns außgangen, empfangen und mit sondern freuden vernomen, das dannoch die statt Ofen erobert ist, verhoffenlich, Got der almechtig werd gnad geben, das das schloß auch erobert werd, welichs dann gewißlichen gemeiner teutscher nation gegen dem erbfeindt, dem Turcken, nit ein geringer trost sein mocht. Was dann das erfordern und beratschlagen der turckenhilf belangt, davon eur schreyben meldung thut, sonderlichen das die cristenlichen verstendtnus
Aber wann man ytzo aufm reichstag von einer gemainen reichshilf aller stende handeln solte, wie wir auch erachten und ir solichs schreybt, nit verpliben werd, in dem gedencken wir uns wol von den merern stenden im ende nit abtzusondern. Das ir aber von stund an heraußfaren und ja sagen solt, will uns auch nit gelegen sein, sonder ir mugt hieryn eur aufsehen auf ander haben und sonderlich, so es derhalb zue verner handlung kummen und etwas weytters an euch gesonnen werden solt, ist unser bevelch, ir wollet euch noch nichts entlichs bewilligen, sonder dasselbig allein auf hinter-sich-pringen annemen. Dann ir habt leichtlich tzu bedencken, wann uns der religion halb nit auch ein bestendiger friden tzugesagt werden solt, das uns gleich so wenig als den stenden, der cristenlichen verstentnus anhengig, gelegen noch thunlich sein wurd, ainiche turckenhilf zu bewilligen, dieweil wir doch der confession und apologia zugleich mit inen verwandt und anhengig seyen. So sich dann dißfals, wie eur schreyben mit sich pringt, dieselben steend der cristenlichen verstendtnus von euch sondern und nit wissen lassen, was sie hieryn thun oder lassen wollen, so mugt ir wol mit aller beschaydenhait und glimpf, wie ir tzu thun wol wist, auf angeregt begern, wann es an euch gelangt, von unsernwegen diese antwurt geben, das wir gar nit genaigt weren, uns in diesem fall von dem merern tayl der reichsstend abtzusondern, wie wir dann bißher auch nit gethan, zumal in aynem solichen hochwichtigen handel, der gemainer cristenhait und sonderlich teutscher nation wolfart antreffen möcht, als wir dann der kgl. Mt. die obenangeregt particularhilf bewilligt hetten. Das wir aber der religion halb dagegen allerley fahr und unsicherhait gewarten und besorgen mussen, das wurd uns auch tzum hochsten beschwerlich sein, mit dem angehengten erpieten, sover uns der religion halb nichts beschwerlichs oder widerwertigs begegnet, wolten wir uns der begerten hilf halb neben andern reichsstenden auch nit minder gehorsamlich ertzaigen und halten dann der merertayl derselben. Und was euch nun darauf begegnet, das wollet wider an uns gelangen gelassen und on hindter-sich-pringen nichts entlichs bewilligen. Wolten wir euch bey dem Heyntzlein potten, dem wir, sover er morgen abents tzu euch kumpt, ein eylrayß verhayssen, hinwider nit pergen und seyen euch zu freuntschaft und allem gutten wol gewegen. Datum under unsers eltern burgermaisteramptsverweser ŠLeo Schurstabs petschir Dinstags, den 14. Junij umb vire gen nacht anno etc. im 411.
ŠZedula in der eltern namen: Lieben freundt, was ir dann an uns, die eltern, geschriben und uns die ubergeben artickel des Kf. von Branndenburg uberschickt, das haben wir vernommen und wollen solich artickel in pester gehaymbdt behalten. Aber wie wir die auß gemeinem uberlesen gestelt fynden, werden dieselben unsers tayls verwandte schwerlich annemen, dann der gegentail wurde allemal die außlegung seins gefallens fur sich haben. Das wissen wir aber nit zu verfechten, sonder mussen das andern hochverstendigen tzu bedencken geben.
Was dann die 2.000 fl. schulden betrifft, wann euch dieselben uberraicht werden, so wollet die tzum pesten verwarn und darauf bedacht sein, wie man die mit dem sichersten herauf mocht pringen, sonderlichen aber solichs auch in still halten, auf das wir darumb nit weitter ainichs anlehens halb angelangt werden. Datum ut in litteris.
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«Nr.744 Bgm. und Rat von Nürnberg an Clemens Volkamer und Erasmus Ebner – Nürnberg, 1541 Juni 14 »
Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 105v–107r (Kop.).
Heut frue tzu anfang der ratszeit haben wir durch Heintzlein Weydenhofer ein schreyben und vast in einer halben stundt darnach bey Anthon Korben auch eins, von euch an uns außgangen, empfangen und mit sondern freuden vernomen, das dannoch die statt Ofen erobert ist, verhoffenlich, Got der almechtig werd gnad geben, das das schloß auch erobert werd, welichs dann gewißlichen gemeiner teutscher nation gegen dem erbfeindt, dem Turcken, nit ein geringer trost sein mocht. Was dann das erfordern und beratschlagen der turckenhilf belangt, davon eur schreyben meldung thut, sonderlichen das die cristenlichen verstendtnus
Aber wann man ytzo aufm reichstag von einer gemainen reichshilf aller stende handeln solte, wie wir auch erachten und ir solichs schreybt, nit verpliben werd, in dem gedencken wir uns wol von den merern stenden im ende nit abtzusondern. Das ir aber von stund an heraußfaren und ja sagen solt, will uns auch nit gelegen sein, sonder ir mugt hieryn eur aufsehen auf ander haben und sonderlich, so es derhalb zue verner handlung kummen und etwas weytters an euch gesonnen werden solt, ist unser bevelch, ir wollet euch noch nichts entlichs bewilligen, sonder dasselbig allein auf hinter-sich-pringen annemen. Dann ir habt leichtlich tzu bedencken, wann uns der religion halb nit auch ein bestendiger friden tzugesagt werden solt, das uns gleich so wenig als den stenden, der cristenlichen verstentnus anhengig, gelegen noch thunlich sein wurd, ainiche turckenhilf zu bewilligen, dieweil wir doch der confession und apologia zugleich mit inen verwandt und anhengig seyen. So sich dann dißfals, wie eur schreyben mit sich pringt, dieselben steend der cristenlichen verstendtnus von euch sondern und nit wissen lassen, was sie hieryn thun oder lassen wollen, so mugt ir wol mit aller beschaydenhait und glimpf, wie ir tzu thun wol wist, auf angeregt begern, wann es an euch gelangt, von unsernwegen diese antwurt geben, das wir gar nit genaigt weren, uns in diesem fall von dem merern tayl der reichsstend abtzusondern, wie wir dann bißher auch nit gethan, zumal in aynem solichen hochwichtigen handel, der gemainer cristenhait und sonderlich teutscher nation wolfart antreffen möcht, als wir dann der kgl. Mt. die obenangeregt particularhilf bewilligt hetten. Das wir aber der religion halb dagegen allerley fahr und unsicherhait gewarten und besorgen mussen, das wurd uns auch tzum hochsten beschwerlich sein, mit dem angehengten erpieten, sover uns der religion halb nichts beschwerlichs oder widerwertigs begegnet, wolten wir uns der begerten hilf halb neben andern reichsstenden auch nit minder gehorsamlich ertzaigen und halten dann der merertayl derselben. Und was euch nun darauf begegnet, das wollet wider an uns gelangen gelassen und on hindter-sich-pringen nichts entlichs bewilligen. Wolten wir euch bey dem Heyntzlein potten, dem wir, sover er morgen abents tzu euch kumpt, ein eylrayß verhayssen, hinwider nit pergen und seyen euch zu freuntschaft und allem gutten wol gewegen. Datum under unsers eltern burgermaisteramptsverweser ŠLeo Schurstabs petschir Dinstags, den 14. Junij umb vire gen nacht anno etc. im 411.
ŠZedula in der eltern namen: Lieben freundt, was ir dann an uns, die eltern, geschriben und uns die ubergeben artickel des Kf. von Branndenburg uberschickt, das haben wir vernommen und wollen solich artickel in pester gehaymbdt behalten. Aber wie wir die auß gemeinem uberlesen gestelt fynden, werden dieselben unsers tayls verwandte schwerlich annemen, dann der gegentail wurde allemal die außlegung seins gefallens fur sich haben. Das wissen wir aber nit zu verfechten, sonder mussen das andern hochverstendigen tzu bedencken geben.
Was dann die 2.000 fl. schulden betrifft, wann euch dieselben uberraicht werden, so wollet die tzum pesten verwarn und darauf bedacht sein, wie man die mit dem sichersten herauf mocht pringen, sonderlichen aber solichs auch in still halten, auf das wir darumb nit weitter ainichs anlehens halb angelangt werden. Datum ut in litteris.