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I. Organisation, Vorbereitung und Eröffnung des Regensburger Reichstages
II. Instruktionen und Vollmachten
III. Protokolle und Tagebücher
IV. Die Verhandlungen über Religion, Friede und Recht
V. Die Verhandlungen über die Türkenhilfe
XI. Urkunden und Akten zur Schlussphase des Reichstages
«Nr.897 Christoph Welsinger an Bf. Wilhelm III. von Straßburg – Regensburg, 1541 Juli 23 »
Straßburg AD, 15 J 14, unfol. (Ausf.).
Nachdem euerer fstl. Gn. ich vergangner tag bey eim strassburgischen söldner geschriben allerhand euerer fstl. Gn. sachen halben, auch welchermassen die sachen alhie gestalt und sonderlich, dieweyl man sich ksl. Mt. hinwegziehens versehe, mir ein fure uffs furderlichst alhere zu schicken, damit ich nit vergebenlich hie ligen etc., des versehens, euerer fstl. Gn. nunmehe solche schrift geantwurt worden sey, und sich dann zutregt, das die stend teglich einer heut, der ander morgen verruckt, so hab euerer fstl. Gn. ich bey dieser botschaft solcher und anderer ursachen halben zu schreyben dannoch nit wellen underlassen.
Erstlich, die turckenhilf betreffend, ist dieselb, wie euerer fstl. Gn. ich nehermals geschriben, bewilligt, aber noch nit entdeckt, wievyl eim stand, zu solcher hilf zu erlegen, gebure. Doch hab ich mich deshalb erkundigt und befunden, das euerer fstl. Gn. zu erlegung des halben romzugs so vyl, als sie in beyligendem zedel zu sehen haben, geburn. Sodann ist durch die stend bedacht, das solche hilf nachvolgendermaß erlegt werden solle, nemlich das der frenckisch, beyerisch und osterreichisch kreyß ir anlag gemelter hilf, sovil sich die uff die zwen monat erstreckt, zum furderlichsten einem jeden muglich und zum lengsten in einem monat gen Regenspurg oder Bassaw, der schwebisch craiß zum lengsten in sechs wochen gen Augspurg und der reinisch, deßgleichen vier churfursten bey Rein, der niderlendisch und westfalisch, beyd ober- und nidersachsisch und der burgundisch kreyß gen Franckfurt und zum lengsten in zweyen monaten gewisslich und entlich erlegen. Und wann ein jeder sein gelt also erlegt hat, das er sich dann mit dem uberigen gelt uff den vierdten monadt gefasst machen und im nechsten darnach volgenden monadt an obbestimpte end auch erlegen solle.
ŠSo ist Gf. Fridrich von Furstenberg zu eim obristen geordnet in solchem zug. Der hat zu kriegsräthen genomen den von Geroltzegk, H. Conradten von Bemelberg, H. Wolff Dieterichen von Knöringen und H. Andresen Pflug. Wann man aber solch kriegsvolck annemen wurdet, das stet zu kgl. Mt.
Und dann hat röm. ksl. Mt. den stenden des reichs uff gestern lassen furhalten ein wege, welchermassen zum abschid zu greiffen sey, und sie darin ermant, furderlich sich darauf zu bedencken, welchen euerer fstl. Gn. ich auch uberschickt, so derselb geschriben hett mögen werden1.
Neuwer zeytungen halben hat die röm. kgl. Mt. in gwisser kuntschaft, das der Turck schon bey Ofen ankomen und sein leger nit weyt von irer Mt. kriegsvolck geschlagen habe, das auch irer Mt. kriegsvolck zwen Turcken gefangen, die bekennt, das sollichs turckischen volcks sey 30.000 zu roß und 50.000 zu fuß ankomen. Die haben auch one das geschütz, so Katzianer verloren, 300 stuck Šund vor jedem zwey pferd gen. So versehen sie, die Turcken, sich gwisslich, der turckisch kaiser selbs komen werde.
Die röm. ksl. Mt. soll biß auf den 15. kunftigs monats zu Mayland sein und dann in Affricam ziehen, die statt Attrill [= Algier] intzunemen. Dartzu soll sie 8.000 Hispanier, 6.000 Italianer, 6.000 landsknecht und 2.000 ringe pferd annemen.
Bittet, umgehend den Wagen zu schicken, damit er nicht vergeblich aufgehalten wird.
Datum Regenspurg, den 23. Julij anno etc. 41.
[Zettel:] Stift Strassburg geburt zum anschlag des bemelten halben romzugs zu Regenspurg anno etc. 41: Item, 8 pferdt, thut 1 monat 90 fl. und 4 monat 360 fl. Item, 50 zu fuß, thut ein monat 200 fl. und 4 monat 800 fl. Insgesamt: 1.160 fl. [...].
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«Nr.897 Christoph Welsinger an Bf. Wilhelm III. von Straßburg – Regensburg, 1541 Juli 23 »
Straßburg AD, 15 J 14, unfol. (Ausf.).
Nachdem euerer fstl. Gn. ich vergangner tag bey eim strassburgischen söldner geschriben allerhand euerer fstl. Gn. sachen halben, auch welchermassen die sachen alhie gestalt und sonderlich, dieweyl man sich ksl. Mt. hinwegziehens versehe, mir ein fure uffs furderlichst alhere zu schicken, damit ich nit vergebenlich hie ligen etc., des versehens, euerer fstl. Gn. nunmehe solche schrift geantwurt worden sey, und sich dann zutregt, das die stend teglich einer heut, der ander morgen verruckt, so hab euerer fstl. Gn. ich bey dieser botschaft solcher und anderer ursachen halben zu schreyben dannoch nit wellen underlassen.
Erstlich, die turckenhilf betreffend, ist dieselb, wie euerer fstl. Gn. ich nehermals geschriben, bewilligt, aber noch nit entdeckt, wievyl eim stand, zu solcher hilf zu erlegen, gebure. Doch hab ich mich deshalb erkundigt und befunden, das euerer fstl. Gn. zu erlegung des halben romzugs so vyl, als sie in beyligendem zedel zu sehen haben, geburn. Sodann ist durch die stend bedacht, das solche hilf nachvolgendermaß erlegt werden solle, nemlich das der frenckisch, beyerisch und osterreichisch kreyß ir anlag gemelter hilf, sovil sich die uff die zwen monat erstreckt, zum furderlichsten einem jeden muglich und zum lengsten in einem monat gen Regenspurg oder Bassaw, der schwebisch craiß zum lengsten in sechs wochen gen Augspurg und der reinisch, deßgleichen vier churfursten bey Rein, der niderlendisch und westfalisch, beyd ober- und nidersachsisch und der burgundisch kreyß gen Franckfurt und zum lengsten in zweyen monaten gewisslich und entlich erlegen. Und wann ein jeder sein gelt also erlegt hat, das er sich dann mit dem uberigen gelt uff den vierdten monadt gefasst machen und im nechsten darnach volgenden monadt an obbestimpte end auch erlegen solle.
ŠSo ist Gf. Fridrich von Furstenberg zu eim obristen geordnet in solchem zug. Der hat zu kriegsräthen genomen den von Geroltzegk, H. Conradten von Bemelberg, H. Wolff Dieterichen von Knöringen und H. Andresen Pflug. Wann man aber solch kriegsvolck annemen wurdet, das stet zu kgl. Mt.
Und dann hat röm. ksl. Mt. den stenden des reichs uff gestern lassen furhalten ein wege, welchermassen zum abschid zu greiffen sey, und sie darin ermant, furderlich sich darauf zu bedencken, welchen euerer fstl. Gn. ich auch uberschickt, so derselb geschriben hett mögen werden1.
Neuwer zeytungen halben hat die röm. kgl. Mt. in gwisser kuntschaft, das der Turck schon bey Ofen ankomen und sein leger nit weyt von irer Mt. kriegsvolck geschlagen habe, das auch irer Mt. kriegsvolck zwen Turcken gefangen, die bekennt, das sollichs turckischen volcks sey 30.000 zu roß und 50.000 zu fuß ankomen. Die haben auch one das geschütz, so Katzianer verloren, 300 stuck Šund vor jedem zwey pferd gen. So versehen sie, die Turcken, sich gwisslich, der turckisch kaiser selbs komen werde.
Die röm. ksl. Mt. soll biß auf den 15. kunftigs monats zu Mayland sein und dann in Affricam ziehen, die statt Attrill [= Algier] intzunemen. Dartzu soll sie 8.000 Hispanier, 6.000 Italianer, 6.000 landsknecht und 2.000 ringe pferd annemen.
Bittet, umgehend den Wagen zu schicken, damit er nicht vergeblich aufgehalten wird.
Datum Regenspurg, den 23. Julij anno etc. 41.
[Zettel:] Stift Strassburg geburt zum anschlag des bemelten halben romzugs zu Regenspurg anno etc. 41: Item, 8 pferdt, thut 1 monat 90 fl. und 4 monat 360 fl. Item, 50 zu fuß, thut ein monat 200 fl. und 4 monat 800 fl. Insgesamt: 1.160 fl. [...].