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Abkürzungen und Siglen. Transkriptionsregeln
E) Protokoll des Religionsausschusses
F) Protokoll des Ausschusses zur Prüfung des Reichsabschieds
G) Protokoll für die Versammlungen der CA-Stände
H) Protokoll für die Versammlungen der katholischen und geistlichen Stände
J) Resolutionen, Eingaben, Gutachten
« Nr. 105 1557 März 14, Sonntag »
Übergabe der Antworten der Reichsstände zum 3. HA (Landfrieden) und 5. HA (RMO) sowie der Resolution zur RKG-Visitation – Reichsjustiz [4. HA] an den Kg. 2. HA (Türkenhilfe): Keine Erwähnung der beharrlichen Hilfe im RAb. Hauptsteuer: Minderbewilligung durch Pfalz und Mainz. Passauer Gravamina.
/829/ (Vormittag, 6 Uhr). Sitzung des Ausschusses zur Prüfung des RAb gemäß Aufzeichnung in einem gesonderten Protokoll1.
Š(Nachmittag). Übergabe der Antworten der Reichsstände zum 3. HA (Landfrieden) und 5. HA (RMO) sowie der Resolution zur RKG-Visitation – Reichsjustiz [4. HA]2 an Vizekanzler Jonas zur Weitergabe an den Kg.
/830/ (Nachmittag) Kurfürstenrat. [Mainzer Kanzler] proponiert zum 2. HA (Türkenhilfe): Erwähnung der beharrlichen Hilfe im RAb?
Umfrage3 . Trier und Köln haben dazu keine Weisung. Pfalz und Mainz sprechen sich unter Berufung darauf gegen die Erwähnung im RAb aus, während Sachsen und Brandenburg sie billigen.
Umfrage zur Höhe der Hauptbewilligung, so bei Meintz und Pfaltz noch manglet.
Pfalz: /830 f./ Haben zwischenzeitlich neue Weisung erhalten. Darin erklärt der Kf. seine Bereitschaft zur Hilfeleistung, so weit es möglich ist4. /831/ Aber hette disse Šgelegenhait, das anno 46 sein kfl. Gn. landts und aller gefell 7 jar langk entsetzt und alle notturfft entleihen mussen, und allso erschepfft5. Und ob wol Pfaltz zu disser chur komen, so befunden sie die chur doch nit weniger entplost als die Oberpfaltza, dan Pfgf. Friderich Dennemarck halbb in grosse schulden komen und derwegen grosse steuren auf landtschafft pracht6, also das nit moglich, ferner beschwerung auf landtstendt zulegen. Derhalb biß doher Pfaltz sich nit gegen konig erkleren mogen. Aber wolten noch heut konig anpringens derhalb thun7. Wie dem, /834/ 8 doch wolte Pfaltz uber vermogen 8 einfach monat laisten und darumb konig pitten, es dabei pleiben zulassen. Solte nit verstanden werden, das sich Pfaltz wolte von andern absundern, sonder allein, wie es die notturfft erfordert. Hetten auch befelch, solchs bei kfl. rethen zu melden und nit fernerer bewilligung halb zuprotestieren. Bitten, deren eingedenck zusein. Wollen sich ferner darüber auch in schrifften declarieren. Der ziel halb wel Pfaltz unverpunden sein auf 3 oder 4 wochen ungeferlich.
ŠMainz: Were gehort, wohin der stifft Meintz durch verderben gesetzt und nichst da dan schulden; sonst die ordinari gefell auch zum /835/ halben thail verloren9. Darumb liessen sie es dabei pleiben, wes sie bewilligt10.
Trier, Köln, Sachsen und Brandenburg belassen es bei acht doppelten Römermonaten.
Pfalz verweist darauf, das der passauischen gravamina11 halben nichst furgangen, sonderlichen das Meintz des siegls halben kein nachdenckens. Derwegen und damit diß nit in vergeß gestelt, solte der gravaminen halben im abschiedt meldung zethun sein.
Umfrage mit Voten nochmals zur abweichenden Bewilligung von Pfalz und Mainz beim 2. HA (Türkenhilfe). Trier: Dweil ungleicheit furgehen wil, so wurde es Trier auch ungelegen sein, von wegen der absonderung meher zulaisten als der ander. Darzu sich Trier auch nit wurde pringen lassen. /836/ Darumb were gleicheit zuhalten, und wurde Trier nichst meher dan andere laisten. Pitten, solchs zu prothocollieren.
Köln: Da die ungleicheit gehalten werden, wolte es Coln auch beschwerlich fallen, meher dan andere zulaisten.
Pfalz: Weren ires befelchs gehort. Dabei sie es pleiben lassen. Geben kein moß andern.
ŠSachsen: Hetten angezeigt, wes sie in befelch. Da ungleicheit furgehen solte, wusten sie nit, wes Sachssen gemüt. Versehen sich vergleichung.
Brandenburg: Begeren gleichung. Und da daruber solte ichtes dem Reich nachtheiligs entstehen, wolten sie von Got und der welt entschuldigt seinc.
/837/ Umfrage zu den Passauer Gravamina. Trier: Sovil das siegl anlangt12, wil Trier zuerlangung desselbigen nichst erwinden lassen, auch wes sonst dem Reich zugutem erschiessen mag. Hetten aber kein befelch.
Köln: Were nichst der gravamina [wegen] zu Augspurg verabschiedt13. Darumb hetten sie kein befelch. Aber wes siegl anlangt, werde Meintz selbst auf die wege gedencken, wie es wider zuwegen zupringen.
Pfalz: Achten ein notturfft, etwas der gravaminen halb zuerregen. Und dweil die zeit nit anderst erleiden wil, solte in dem abschiedt generale meldung beschehen, das man die unerledigte auf kunfftigem Reichs tag tractieren wolle. Aber doch, dweil zu Eger solte /838/ ein beisamenkunfft geschehen14, solten churfursten mit konig daselbst sich vertreulich darüber underreden, damit es nit darfur zuhalten, das die gravamina unnotturfftig erregt. Siegls halben: Wolten sich versehen, Meintz werde auf die wege gedencken, wie es widerumb zuwegen zupringen.
Sachsen: Liessen gravamina nit fallen. Zu was zeit aber die selbige zutractieren, wissen sie nit.
Brandenburg: Dweil kaiser auß dem Reich, Arras15 nit furhanden, teutschen rethe furhanden, so erachten sy, das die gravamina erledigt. Gibt darumb zu bedencken, obe es nit woll dissem rathe verweißlich falle, solchs zuerregen. Sigl anlangent: Weren sie bericht, das kaisers /839/ Reichs siegl zerschlagen. Wie es nun konig halten wolle, wusten sie nit, hetten noch kein befelch. Aber was zu gutem raichen mach, wolten sie helffen verrichten. Hielten, das zu Eger die churfursten selbst davon zuhandlen.
ŠMainz: Von gravamina zu andern zeiten zureden. Sigl: Hetten sie kein wissentschafft, würde villeucht Meintz selbst alhie haben anregung gethan, da er alhero komen were.
Beschluss: Hat man diß pleiben lassen.
/839 f./ Abschließender Hinweis auf den an diesem Tag im Ausschuss zur Prüfung des RAb vom Kurpfälzer Großhofmeister16 namens aller CA-Stände übergebenen Protest gegen den Geistlichen Vorbehalt17.
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« Nr. 105 1557 März 14, Sonntag »
Übergabe der Antworten der Reichsstände zum 3. HA (Landfrieden) und 5. HA (RMO) sowie der Resolution zur RKG-Visitation – Reichsjustiz [4. HA] an den Kg. 2. HA (Türkenhilfe): Keine Erwähnung der beharrlichen Hilfe im RAb. Hauptsteuer: Minderbewilligung durch Pfalz und Mainz. Passauer Gravamina.
/829/ (Vormittag, 6 Uhr). Sitzung des Ausschusses zur Prüfung des RAb gemäß Aufzeichnung in einem gesonderten Protokoll1.
Š(Nachmittag). Übergabe der Antworten der Reichsstände zum 3. HA (Landfrieden) und 5. HA (RMO) sowie der Resolution zur RKG-Visitation – Reichsjustiz [4. HA]2 an Vizekanzler Jonas zur Weitergabe an den Kg.
/830/ (Nachmittag) Kurfürstenrat. [Mainzer Kanzler] proponiert zum 2. HA (Türkenhilfe): Erwähnung der beharrlichen Hilfe im RAb?
Umfrage3 . Trier und Köln haben dazu keine Weisung. Pfalz und Mainz sprechen sich unter Berufung darauf gegen die Erwähnung im RAb aus, während Sachsen und Brandenburg sie billigen.
Umfrage zur Höhe der Hauptbewilligung, so bei Meintz und Pfaltz noch manglet.
Pfalz: /830 f./ Haben zwischenzeitlich neue Weisung erhalten. Darin erklärt der Kf. seine Bereitschaft zur Hilfeleistung, so weit es möglich ist4. /831/ Aber hette disse Šgelegenhait, das anno 46 sein kfl. Gn. landts und aller gefell 7 jar langk entsetzt und alle notturfft entleihen mussen, und allso erschepfft5. Und ob wol Pfaltz zu disser chur komen, so befunden sie die chur doch nit weniger entplost als die Oberpfaltza, dan Pfgf. Friderich Dennemarck halbb in grosse schulden komen und derwegen grosse steuren auf landtschafft pracht6, also das nit moglich, ferner beschwerung auf landtstendt zulegen. Derhalb biß doher Pfaltz sich nit gegen konig erkleren mogen. Aber wolten noch heut konig anpringens derhalb thun7. Wie dem, /834/ 8 doch wolte Pfaltz uber vermogen 8 einfach monat laisten und darumb konig pitten, es dabei pleiben zulassen. Solte nit verstanden werden, das sich Pfaltz wolte von andern absundern, sonder allein, wie es die notturfft erfordert. Hetten auch befelch, solchs bei kfl. rethen zu melden und nit fernerer bewilligung halb zuprotestieren. Bitten, deren eingedenck zusein. Wollen sich ferner darüber auch in schrifften declarieren. Der ziel halb wel Pfaltz unverpunden sein auf 3 oder 4 wochen ungeferlich.
ŠMainz: Were gehort, wohin der stifft Meintz durch verderben gesetzt und nichst da dan schulden; sonst die ordinari gefell auch zum /835/ halben thail verloren9. Darumb liessen sie es dabei pleiben, wes sie bewilligt10.
Trier, Köln, Sachsen und Brandenburg belassen es bei acht doppelten Römermonaten.
Pfalz verweist darauf, das der passauischen gravamina11 halben nichst furgangen, sonderlichen das Meintz des siegls halben kein nachdenckens. Derwegen und damit diß nit in vergeß gestelt, solte der gravaminen halben im abschiedt meldung zethun sein.
Umfrage mit Voten nochmals zur abweichenden Bewilligung von Pfalz und Mainz beim 2. HA (Türkenhilfe). Trier: Dweil ungleicheit furgehen wil, so wurde es Trier auch ungelegen sein, von wegen der absonderung meher zulaisten als der ander. Darzu sich Trier auch nit wurde pringen lassen. /836/ Darumb were gleicheit zuhalten, und wurde Trier nichst meher dan andere laisten. Pitten, solchs zu prothocollieren.
Köln: Da die ungleicheit gehalten werden, wolte es Coln auch beschwerlich fallen, meher dan andere zulaisten.
Pfalz: Weren ires befelchs gehort. Dabei sie es pleiben lassen. Geben kein moß andern.
ŠSachsen: Hetten angezeigt, wes sie in befelch. Da ungleicheit furgehen solte, wusten sie nit, wes Sachssen gemüt. Versehen sich vergleichung.
Brandenburg: Begeren gleichung. Und da daruber solte ichtes dem Reich nachtheiligs entstehen, wolten sie von Got und der welt entschuldigt seinc.
/837/ Umfrage zu den Passauer Gravamina. Trier: Sovil das siegl anlangt12, wil Trier zuerlangung desselbigen nichst erwinden lassen, auch wes sonst dem Reich zugutem erschiessen mag. Hetten aber kein befelch.
Köln: Were nichst der gravamina [wegen] zu Augspurg verabschiedt13. Darumb hetten sie kein befelch. Aber wes siegl anlangt, werde Meintz selbst auf die wege gedencken, wie es wider zuwegen zupringen.
Pfalz: Achten ein notturfft, etwas der gravaminen halb zuerregen. Und dweil die zeit nit anderst erleiden wil, solte in dem abschiedt generale meldung beschehen, das man die unerledigte auf kunfftigem Reichs tag tractieren wolle. Aber doch, dweil zu Eger solte /838/ ein beisamenkunfft geschehen14, solten churfursten mit konig daselbst sich vertreulich darüber underreden, damit es nit darfur zuhalten, das die gravamina unnotturfftig erregt. Siegls halben: Wolten sich versehen, Meintz werde auf die wege gedencken, wie es widerumb zuwegen zupringen.
Sachsen: Liessen gravamina nit fallen. Zu was zeit aber die selbige zutractieren, wissen sie nit.
Brandenburg: Dweil kaiser auß dem Reich, Arras15 nit furhanden, teutschen rethe furhanden, so erachten sy, das die gravamina erledigt. Gibt darumb zu bedencken, obe es nit woll dissem rathe verweißlich falle, solchs zuerregen. Sigl anlangent: Weren sie bericht, das kaisers /839/ Reichs siegl zerschlagen. Wie es nun konig halten wolle, wusten sie nit, hetten noch kein befelch. Aber was zu gutem raichen mach, wolten sie helffen verrichten. Hielten, das zu Eger die churfursten selbst davon zuhandlen.
ŠMainz: Von gravamina zu andern zeiten zureden. Sigl: Hetten sie kein wissentschafft, würde villeucht Meintz selbst alhie haben anregung gethan, da er alhero komen were.
Beschluss: Hat man diß pleiben lassen.
/839 f./ Abschließender Hinweis auf den an diesem Tag im Ausschuss zur Prüfung des RAb vom Kurpfälzer Großhofmeister16 namens aller CA-Stände übergebenen Protest gegen den Geistlichen Vorbehalt17.