Schnittstellen | Quellen | Formalia |
---|---|---|
BEACON METS XSLT eXist-DB |
jQuery-Layout Nominatim OpenLayers GND |
Impressum Datenschutzerklärung Kontakt |
Abkürzungen und Siglen. Transkriptionsregeln
E) Protokoll des Religionsausschusses
F) Protokoll des Ausschusses zur Prüfung des Reichsabschieds
G) Protokoll für die Versammlungen der CA-Stände
H) Protokoll für die Versammlungen der katholischen und geistlichen Stände
J) Resolutionen, Eingaben, Gutachten
« Nr. 222 1556 September 23, Mittwoch und 24, Donnerstag1 »
Textvorlage: Augsburg, fol. 5’–7’.
Reihenfolge der Beratungspunkte: Möglichst parallele Beratung des 1. HA (Religionsvergleich) und des 2. HA (Türkenhilfe) in interkurialen Ausschüssen. ŠStraßburger Initiative gegen den Städteartikel im Religionsfrieden und für das ius reformandi der Reichsstädte. Anmahnung der Beschickung des Städtetags und des RT durch die abwesenden Städte.
/5’/ Städterat (Straßburg, Augsburg, Nürnberg, Regensburg). Aufgrund des Beschlusses im RR am 22. 9., die Verhandlungen nunmehr aufzunehmen, berät SR zur Abfolge der HAA.
Straßburg: Haben vertraulich erfahren, dass im FR die Mehrheit für die Voranstellung der Religionsfrage votiert hat2 , und vermuten, KR werde ebenso entscheiden. Auch sie, die Straßburger, haben Weisung, ausdrücklich für diese Abfolge einzutreten. Wollen den Gesandten der Städte darneben nicht verhalten, das sie bevelch heten, wa von der religion solte gehanndlt werden, das si die sachen bei den erbarn steten, auch den höhern stenden, als bei den chur- unnd furstlichen gesanndten, /6/ so der augspurgischen confession zugethon, dahin zubefurdern unnd antzuhalten, damit der articl der freystellung, wie derselb inn jungst zu Augspurg ergangnem abschied fur die chur- unnd fursten unnd also die höhern stende erlangt3, das derselb jetzo auch den erbarn frey- unnd Reichs stetten zugelassen unnd fur sie verabschiedet werden solte. Unnd damit solchs desto fuegclicher beschehen unnd zuwegen pracht werden möchte, sehe si fur gut an, das der erbarn frei- und Reichs stett gesanndten ad partem unnd innsonderhait mit den höhern stennden, den chur- unnd furstlichen räten, handlen unnd die sachen mit inen sollicitirn solten etc.
Augsburg: Da Straßburg vermutet, KR und FR hätten die vorrangige Beratung der Religionsfrage einhellig beschlossen, steht dem Herkommen nach fest, das sich inn dem die erbarn frei- unnd Reichs stett mit den höhern stennden vergleichen muesten, ob sie schon ain annder bedennckhen heten. Da es aber inn beden räten diß Špuncten halben nit also ainhelligclichen verglichen wurde, so hetten seine4 gebietennde hern unnd obern der statt Augspurg fur ratsam unnd gut [erachtet], das bede puncten, die religion unnd turckhenhilf, zugleich mit einannder inn zwaien unnderschiedlichen ausschussen solten tractirt und gehandlt werden. Welches er vermög seines empfanngnen bevelchs von meiner5 herrn wegen /6’/vermelt haben wolte. Zum weiteren Vorbringen Straßburgs: Erinnert sich, das sie auff jungstgehaltnem reichstag zu Augspurg deß puncten der freystellung halber offenntlichen inn gemainer reichsversamlung protestirt heten6 unnd darein nicht willigen wöllen. Dhweil er aber nit annderst weste, dann das meine herrn datzumal darwider khain einrede gehabt, sonnder denselben, wie er verabschiedet worden, gutwillig heten passirn lassen, unnd er noch khain bevelch hete, sich dises articls der freystellung zubeschweren oder deßhalb bei den höhern stennden umb erleuterung antzuhalten, so wolt ime nicht geburn, sich deßhalben eintzulassen, sonnder was die herrn von Straßburg oder anndere deßhalben fur beschwer heten, das wurden si fur ir person wol wissen antzubringen.
Nürnberg: Voranstellung der Religionsfrage wäre nicht unbillich. Damit aber die Türkenhilfe von wegen der grossen vorsteenden not nit verhindert, so liessen si inen das augspurgisch bedennckhen von wegen irer herrn unnd obern auch wol gefallen, das bede puncten, die religion unnd turckhenhilf, miteinandern tractirt werden solten. Unnd das Straßburg deß punctens der freystellung bey den höhern stenden anhalten unnd bei inen ad partem furdernuß unnd rath suchen wolten, das liessen si inen auch gefallen. Versehen sich auch, was ire herrn unnd obern dartzu räthlichs unnd nutzlichs thun /7/ khundten, das si fur ire personen neben anndern frey- unnd Reichs stetten an inen nichts wurden erwinden lassen.
Regensburg: Verglich sich inn allem durchaus mit Straßburg etc.
Als hernacher [wohl Beratung am 24. 9.] der erbarn stett gesandten inn erfarung khommen, das die im chur- unnd furstlichen rath deß proceß halben zwaierlai mainung sein sollen, nemlich das etliche wöllen, das der punct religionis alain ausser der turckhenhilf inn ainem gemainen ausschuß vermög deß passauischen abschiedts solte beratschlagt, etliche aber, das dise bede puncten mit einanndern zugleich inn ainem ausschuß oder inn abgesonnderten räten solten tractirt werden, deß dann auch das merer sein soll etc.7, haben sich der erbarn stett gesanndten unangesehen, das dise zwayerlai mainungen bei inen auch auff der pan gewesen, dahin verglichen, das bede puncten inn ainem gemainen ausschuß solten gehanndlt werden.
Š /7 f./ Daneben Beschluss im Hinblick auf den gemäß Städtetagsabschied von 15558 neben dem RT zu veranstaltenden Städtetag, in Anbetracht der bisher nur wenigen anwesenden Gesandten die vier ausschreibenden Städte aufzufordern, bei den Städten in ihrem Bezirk die Beschickung des Tages anzumahnen9.
Faksimiles der Druckfassung der Edition.
Anmerkungen
Anmerkungen
Faksimiles der Druckseiten: Durch Verschieben der Spaltenteiler wird das Faksimile vergrößert. Durch einen Klick öffnet sich die seitenweise Blätterfunktion.
Verweise auf Dokumente der Edition sowie weitere Ressourcen im Web.
Registereinträge, die auf die Seite(n) dieses Dokuments verweisen.
Erneute Fassung des Dokuments zum parallelen Lesen.
« Nr. 222 1556 September 23, Mittwoch und 24, Donnerstag1 »
Textvorlage: Augsburg, fol. 5’–7’.
Reihenfolge der Beratungspunkte: Möglichst parallele Beratung des 1. HA (Religionsvergleich) und des 2. HA (Türkenhilfe) in interkurialen Ausschüssen. ŠStraßburger Initiative gegen den Städteartikel im Religionsfrieden und für das ius reformandi der Reichsstädte. Anmahnung der Beschickung des Städtetags und des RT durch die abwesenden Städte.
/5’/ Städterat (Straßburg, Augsburg, Nürnberg, Regensburg). Aufgrund des Beschlusses im RR am 22. 9., die Verhandlungen nunmehr aufzunehmen, berät SR zur Abfolge der HAA.
Straßburg: Haben vertraulich erfahren, dass im FR die Mehrheit für die Voranstellung der Religionsfrage votiert hat2 , und vermuten, KR werde ebenso entscheiden. Auch sie, die Straßburger, haben Weisung, ausdrücklich für diese Abfolge einzutreten. Wollen den Gesandten der Städte darneben nicht verhalten, das sie bevelch heten, wa von der religion solte gehanndlt werden, das si die sachen bei den erbarn steten, auch den höhern stenden, als bei den chur- unnd furstlichen gesanndten, /6/ so der augspurgischen confession zugethon, dahin zubefurdern unnd antzuhalten, damit der articl der freystellung, wie derselb inn jungst zu Augspurg ergangnem abschied fur die chur- unnd fursten unnd also die höhern stende erlangt3, das derselb jetzo auch den erbarn frey- unnd Reichs stetten zugelassen unnd fur sie verabschiedet werden solte. Unnd damit solchs desto fuegclicher beschehen unnd zuwegen pracht werden möchte, sehe si fur gut an, das der erbarn frei- und Reichs stett gesanndten ad partem unnd innsonderhait mit den höhern stennden, den chur- unnd furstlichen räten, handlen unnd die sachen mit inen sollicitirn solten etc.
Augsburg: Da Straßburg vermutet, KR und FR hätten die vorrangige Beratung der Religionsfrage einhellig beschlossen, steht dem Herkommen nach fest, das sich inn dem die erbarn frei- unnd Reichs stett mit den höhern stennden vergleichen muesten, ob sie schon ain annder bedennckhen heten. Da es aber inn beden räten diß Špuncten halben nit also ainhelligclichen verglichen wurde, so hetten seine4 gebietennde hern unnd obern der statt Augspurg fur ratsam unnd gut [erachtet], das bede puncten, die religion unnd turckhenhilf, zugleich mit einannder inn zwaien unnderschiedlichen ausschussen solten tractirt und gehandlt werden. Welches er vermög seines empfanngnen bevelchs von meiner5 herrn wegen /6’/vermelt haben wolte. Zum weiteren Vorbringen Straßburgs: Erinnert sich, das sie auff jungstgehaltnem reichstag zu Augspurg deß puncten der freystellung halber offenntlichen inn gemainer reichsversamlung protestirt heten6 unnd darein nicht willigen wöllen. Dhweil er aber nit annderst weste, dann das meine herrn datzumal darwider khain einrede gehabt, sonnder denselben, wie er verabschiedet worden, gutwillig heten passirn lassen, unnd er noch khain bevelch hete, sich dises articls der freystellung zubeschweren oder deßhalb bei den höhern stennden umb erleuterung antzuhalten, so wolt ime nicht geburn, sich deßhalben eintzulassen, sonnder was die herrn von Straßburg oder anndere deßhalben fur beschwer heten, das wurden si fur ir person wol wissen antzubringen.
Nürnberg: Voranstellung der Religionsfrage wäre nicht unbillich. Damit aber die Türkenhilfe von wegen der grossen vorsteenden not nit verhindert, so liessen si inen das augspurgisch bedennckhen von wegen irer herrn unnd obern auch wol gefallen, das bede puncten, die religion unnd turckhenhilf, miteinandern tractirt werden solten. Unnd das Straßburg deß punctens der freystellung bey den höhern stenden anhalten unnd bei inen ad partem furdernuß unnd rath suchen wolten, das liessen si inen auch gefallen. Versehen sich auch, was ire herrn unnd obern dartzu räthlichs unnd nutzlichs thun /7/ khundten, das si fur ire personen neben anndern frey- unnd Reichs stetten an inen nichts wurden erwinden lassen.
Regensburg: Verglich sich inn allem durchaus mit Straßburg etc.
Als hernacher [wohl Beratung am 24. 9.] der erbarn stett gesandten inn erfarung khommen, das die im chur- unnd furstlichen rath deß proceß halben zwaierlai mainung sein sollen, nemlich das etliche wöllen, das der punct religionis alain ausser der turckhenhilf inn ainem gemainen ausschuß vermög deß passauischen abschiedts solte beratschlagt, etliche aber, das dise bede puncten mit einanndern zugleich inn ainem ausschuß oder inn abgesonnderten räten solten tractirt werden, deß dann auch das merer sein soll etc.7, haben sich der erbarn stett gesanndten unangesehen, das dise zwayerlai mainungen bei inen auch auff der pan gewesen, dahin verglichen, das bede puncten inn ainem gemainen ausschuß solten gehanndlt werden.
Š /7 f./ Daneben Beschluss im Hinblick auf den gemäß Städtetagsabschied von 15558 neben dem RT zu veranstaltenden Städtetag, in Anbetracht der bisher nur wenigen anwesenden Gesandten die vier ausschreibenden Städte aufzufordern, bei den Städten in ihrem Bezirk die Beschickung des Tages anzumahnen9.