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Abkürzungen und Siglen. Transkriptionsregeln
E) Protokoll des Religionsausschusses
F) Protokoll des Ausschusses zur Prüfung des Reichsabschieds
G) Protokoll für die Versammlungen der CA-Stände
H) Protokoll für die Versammlungen der katholischen und geistlichen Stände
J) Resolutionen, Eingaben, Gutachten
« Nr. 426 Duplik der Reichsstände zur Verhandlungsaufnahme und zum Verhandlungsmodus beim 1. HA (Religionsvergleich) »
Bereitschaft der katholischen Reichsstände zur sofortigen Aufnahme der Hauptverhandlungen. Erklärung zur Freistellung erst nach der Stellungnahme des Kgs. Bereitschaft der CA-Stände zur konditionierten Aufnahme der Hauptberatungen unter Vorbehalt: Keine Beschlussfassung ohne Erledigung der Freistellung.
ŠIm RR verlesen und gebilligt am 23. 11. 1556. Den kgl. Kommissaren übergeben1 und von den Reichsständen kopiert am 24. 11.
HHStA Wien, RK RTA 38, fol. 109–111’ (Kop. Dorsv. Hd. Zasius: Der Reichs pottschaften verner übergebene schrifft an die kuniglichen commissarien, am 24. Novembris überreicht.) = Textvorlage. HStA München, KÄA 3177, fol. 89–91’ (Kop. Aufschr.: Lectum Ratisponae, 24. Novembris anno 56. Dorsv.: Der stännd und potschafften verners furbringen und erbieten mit sonnderm anhanng und maß, auff die proponierten puncten und der röm. kgl. Mt. resolution und missiva zehanndlen. [Nr.] 9. Ubergeben den herrn commissarien 24. Novembris anno 56.) = B. HStA Stuttgart, A 262 Bü. 47, fol. 357–361’ (Kop.) = C. HStA Dresden, Loc. 10192/5, fol. 215–218’ (Kop.). StA Marburg, Best. 3 Nr. 1246, fol. 96–98’ (Kop.). GStA PK Berlin, I. HA Rep. 10 Nr. X Fasz. C, fol. 33–36 (Kop.).
Die Duplik beruht auf der inhaltlich übereinstimmenden Resolution des KR 2, die im RR am 20. 11. 1556 vorgetragen wurde3.
/109 f./ Die Reichsstände haben die Replik der kgl. Kommissare vom 13. 10. sowie die am 26. 10. vorgelegte Erklärung des Kgs. beraten. Sie haben daraus vernommen, dass die Kommissare sich der Resolution der geistlichen Kff. sowie der Mehrheit der anderen Reichsstände anschließen, das abweichende Bedenken der CA-Stände dem Kg. übergeben wollen und sie auffordern, ungeachtet ihrer Einwände der Verhandlungsaufnahme zuzustimmen. Der Kg. beauftragt die Kommissare in seiner Erklärung, die unverzügliche Aufnahme der Hauptberatungen bei den Ständen anzumahnen. Eine Stellungnahme zur Freistellung werde nach der persönlichen Ankunft Ferdinands I. am 28. 11. erfolgen.
Bei den Beratungen dazu sind /109’/ der dreyer gaistlichen churfursten sambt dem mererm thaill der fursten unnd annderer stennde räte, pottschafften und gesandten bei irem vorigen bedennckhen unnd wolgedachter commissarien unnd befelchhaber darauff ervolgten vergleichen plieben, nemlich dz der articl der religion in ain sonndere verordnung vermög deß passauischen /110/ vertrags unnd vorgeennder Reichß hanndlung zustellen unnd dieselbig verordnung auff gegenwürtigem Reichß tag unverlengt fürzunemen unnd dabeneben inn den ordinari räthen auch anndere articl der proposition unnd reichssachen gebürlicher weiß beratschlagt unnd bedacht werdena, und die sachen bei vorigem Reichß abschiedt berueen möchten4.
ŠDieweill aber der dreier welltlichen churfursten und der anndern stenndt der augspurgischen confession rät, pottschafften unnd gesanndten ire bedenckhen dieses jetzbemellts articls halben5 auch wider angezogen unnd angehallten, dz solcher articl zuforderist erledigt werden sollt, unnd begert, der gaistlichen churfursten sambt dem merern thaill der fursten unnd annderer stenndt räte, pottschafften unnd gesanndten wollten sich darauff ires befelchs, so sy ireß erachtennß erlanngt, vernemen lassen, haben sy, der gaistlichen churfursten sambt dem merern thaill der fursten unnd anderer stennde räte unnd pottschafften, damit die beratschlagungb nit inn fernern stillstannd gerietten, sich hierüber dahin erclert, dz sy derc kgl. Mt. in dem jhenigen, so von wegen irer Mt. den stennden fürzubrinngen, khain maß zu geben wüßten. Wo dann ir Mt. derwegen anbrinngenß thun und den stennden ettwas fürhallten lassen wurden, wollten der gaistlichen churfursten unnd deß merern thaills der fursten unnd annderer stenndt pottschafften und gesanndten sich allßdann, wie inn Reichß räthen herkhommen, inn den beratschlagungen der gebür an statt ierer herrschafften erzaigen.
/110’/ Entgegen so sein der dreyer welltlichen churfursten und der anndern stenndt der augspurgischen confession rät, pottschafften unnd gesanndten auch noch ires vorigen bedennckhenß, unnd wollten auß ursachen, bey demselbigen unnderschiedlich unnd stattlich inn hievor übergebner anntwortt schrifft außgefüert, nichts liebers, dann dz die angezogen freystellung auff ir begern zuforderist erledigtd, cassiert unnd widerumb auffgehoben werden möcht6; welches zu khunfftiger vergleichung der religion ersprießlich sein unnd ain guette befürderung darzu geperen sollt.
Dieweill aber der dreier gaistlichen churfursten sambt dem merern der fursten unnd annderer stendt räte, pottschafften unnd gesanndten sich dises werckhs nit unnderziechen möchten7: Damit dann die sachen deß Reichß tags auch irenthalben nit ansteen blieben, wollten sy in den beratschlagungen über die proponierten articl verner mit den anndern fürschreitten, doch alleß mit der außdruckhenlichen beschaidenheit, bedinngen unnd bezeugen, wo vilbemellt freystellung nachmals nit für hanndt genommen, tractiert unnd erledigt werden sollt, dz sie sich khainß weegs in ettwas vergrifflichs oder entlichs eingelassen oder beschließlich gehanndlt haben wellen; der zuversicht, es werden der gaistlichen churfursten sambt deß merern thails der fursten unnd annderer stennd rät, pottschafften unnd gesanndten, wo sy nit mit befelch hierüber versehen, sich Šdessen mittler weill erholen. Mit diser angehenngckhter verwarnung, da sich die /111/ beratschlagung unnd beschluß dieses Reichß tags ettwz verziechen oder sperrn, dz allßdann der manngl bei inen nit gewesen sein sollte.
Schlussformel.
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Anmerkungen
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« Nr. 426 Duplik der Reichsstände zur Verhandlungsaufnahme und zum Verhandlungsmodus beim 1. HA (Religionsvergleich) »
Bereitschaft der katholischen Reichsstände zur sofortigen Aufnahme der Hauptverhandlungen. Erklärung zur Freistellung erst nach der Stellungnahme des Kgs. Bereitschaft der CA-Stände zur konditionierten Aufnahme der Hauptberatungen unter Vorbehalt: Keine Beschlussfassung ohne Erledigung der Freistellung.
ŠIm RR verlesen und gebilligt am 23. 11. 1556. Den kgl. Kommissaren übergeben1 und von den Reichsständen kopiert am 24. 11.
HHStA Wien, RK RTA 38, fol. 109–111’ (Kop. Dorsv. Hd. Zasius: Der Reichs pottschaften verner übergebene schrifft an die kuniglichen commissarien, am 24. Novembris überreicht.) = Textvorlage. HStA München, KÄA 3177, fol. 89–91’ (Kop. Aufschr.: Lectum Ratisponae, 24. Novembris anno 56. Dorsv.: Der stännd und potschafften verners furbringen und erbieten mit sonnderm anhanng und maß, auff die proponierten puncten und der röm. kgl. Mt. resolution und missiva zehanndlen. [Nr.] 9. Ubergeben den herrn commissarien 24. Novembris anno 56.) = B. HStA Stuttgart, A 262 Bü. 47, fol. 357–361’ (Kop.) = C. HStA Dresden, Loc. 10192/5, fol. 215–218’ (Kop.). StA Marburg, Best. 3 Nr. 1246, fol. 96–98’ (Kop.). GStA PK Berlin, I. HA Rep. 10 Nr. X Fasz. C, fol. 33–36 (Kop.).
Die Duplik beruht auf der inhaltlich übereinstimmenden Resolution des KR 2, die im RR am 20. 11. 1556 vorgetragen wurde3.
/109 f./ Die Reichsstände haben die Replik der kgl. Kommissare vom 13. 10. sowie die am 26. 10. vorgelegte Erklärung des Kgs. beraten. Sie haben daraus vernommen, dass die Kommissare sich der Resolution der geistlichen Kff. sowie der Mehrheit der anderen Reichsstände anschließen, das abweichende Bedenken der CA-Stände dem Kg. übergeben wollen und sie auffordern, ungeachtet ihrer Einwände der Verhandlungsaufnahme zuzustimmen. Der Kg. beauftragt die Kommissare in seiner Erklärung, die unverzügliche Aufnahme der Hauptberatungen bei den Ständen anzumahnen. Eine Stellungnahme zur Freistellung werde nach der persönlichen Ankunft Ferdinands I. am 28. 11. erfolgen.
Bei den Beratungen dazu sind /109’/ der dreyer gaistlichen churfursten sambt dem mererm thaill der fursten unnd annderer stennde räte, pottschafften und gesandten bei irem vorigen bedennckhen unnd wolgedachter commissarien unnd befelchhaber darauff ervolgten vergleichen plieben, nemlich dz der articl der religion in ain sonndere verordnung vermög deß passauischen /110/ vertrags unnd vorgeennder Reichß hanndlung zustellen unnd dieselbig verordnung auff gegenwürtigem Reichß tag unverlengt fürzunemen unnd dabeneben inn den ordinari räthen auch anndere articl der proposition unnd reichssachen gebürlicher weiß beratschlagt unnd bedacht werdena, und die sachen bei vorigem Reichß abschiedt berueen möchten4.
ŠDieweill aber der dreier welltlichen churfursten und der anndern stenndt der augspurgischen confession rät, pottschafften unnd gesanndten ire bedenckhen dieses jetzbemellts articls halben5 auch wider angezogen unnd angehallten, dz solcher articl zuforderist erledigt werden sollt, unnd begert, der gaistlichen churfursten sambt dem merern thaill der fursten unnd annderer stenndt räte, pottschafften unnd gesanndten wollten sich darauff ires befelchs, so sy ireß erachtennß erlanngt, vernemen lassen, haben sy, der gaistlichen churfursten sambt dem merern thaill der fursten unnd anderer stennde räte unnd pottschafften, damit die beratschlagungb nit inn fernern stillstannd gerietten, sich hierüber dahin erclert, dz sy derc kgl. Mt. in dem jhenigen, so von wegen irer Mt. den stennden fürzubrinngen, khain maß zu geben wüßten. Wo dann ir Mt. derwegen anbrinngenß thun und den stennden ettwas fürhallten lassen wurden, wollten der gaistlichen churfursten unnd deß merern thaills der fursten unnd annderer stenndt pottschafften und gesanndten sich allßdann, wie inn Reichß räthen herkhommen, inn den beratschlagungen der gebür an statt ierer herrschafften erzaigen.
/110’/ Entgegen so sein der dreyer welltlichen churfursten und der anndern stenndt der augspurgischen confession rät, pottschafften unnd gesanndten auch noch ires vorigen bedennckhenß, unnd wollten auß ursachen, bey demselbigen unnderschiedlich unnd stattlich inn hievor übergebner anntwortt schrifft außgefüert, nichts liebers, dann dz die angezogen freystellung auff ir begern zuforderist erledigtd, cassiert unnd widerumb auffgehoben werden möcht6; welches zu khunfftiger vergleichung der religion ersprießlich sein unnd ain guette befürderung darzu geperen sollt.
Dieweill aber der dreier gaistlichen churfursten sambt dem merern der fursten unnd annderer stendt räte, pottschafften unnd gesanndten sich dises werckhs nit unnderziechen möchten7: Damit dann die sachen deß Reichß tags auch irenthalben nit ansteen blieben, wollten sy in den beratschlagungen über die proponierten articl verner mit den anndern fürschreitten, doch alleß mit der außdruckhenlichen beschaidenheit, bedinngen unnd bezeugen, wo vilbemellt freystellung nachmals nit für hanndt genommen, tractiert unnd erledigt werden sollt, dz sie sich khainß weegs in ettwas vergrifflichs oder entlichs eingelassen oder beschließlich gehanndlt haben wellen; der zuversicht, es werden der gaistlichen churfursten sambt deß merern thails der fursten unnd annderer stennd rät, pottschafften unnd gesanndten, wo sy nit mit befelch hierüber versehen, sich Šdessen mittler weill erholen. Mit diser angehenngckhter verwarnung, da sich die /111/ beratschlagung unnd beschluß dieses Reichß tags ettwz verziechen oder sperrn, dz allßdann der manngl bei inen nit gewesen sein sollte.
Schlussformel.