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Abkürzungen und Siglen. Transkriptionsregeln
E) Protokoll des Religionsausschusses
F) Protokoll des Ausschusses zur Prüfung des Reichsabschieds
G) Protokoll für die Versammlungen der CA-Stände
H) Protokoll für die Versammlungen der katholischen und geistlichen Stände
J) Resolutionen, Eingaben, Gutachten
« Nr. 475 Gutachten des FR-Ausschusses, dann erste Resolution des Fürstenrats zum 2. HA (Türkenhilfe) »
Bewilligung von 16 Römermonaten als Geldhilfe nach dem moderierten Reichsanschlag. Legstätten. Besteuerung der Untertanen, auch der Domkapitel und der Mediatstädte ohne Rücksicht auf anders lautende Verträge. Einbeziehung der Reichsritterschaft und der Hansestädte. Fiskalische Prozesse gegen Säumige. Verordnung von Zahlmeistern. Keine Doppelbesteuerung der in Österreich begüterten Reichsstände.
Im Ausschuss des FR zum 2. HA gebilligt am 30. 12. 15561. Als Ausschussgutachten im FR vorgetragen am 30. 12.2 Im FR als Resolution mit zwei Zusätzen gebilligt am 2. 1. 15573. Vor KR als Resolution des FR verlesen am 5. 1.4 Als Ausschussgutachten bereits am 30. 12. 1556 kopiert.
HHStA Wien, RK RTA 39, fol. 293–295 (Kop. Überschr.: Des ausschus im fursten rath bedenckhen, die begerte turggenhilff belangendt.) = Textvorlage. HStA MünŠchen, KÄA 3177, fol. 122–125’ (Kop. Aufschr.: Lectum Ratisponae, 30. Decembris anno 56. Dorsv.: Des ausschus im fursten rath bedenckhen unnd guetachten, die turckhen hulff belanngennd. [Nr.] 14. Lecta haec consultatio placuit frequenti principum consilio 3. Januarii [!] anno 57.) = B. HStA Stuttgart, A 262 Bü. 14, unfol. (Kop. Dorsv.: Bedennckhen deß furstennrhats in puncto der turgkhen hillff. Beschlossen den 2. Jhanuarii anno 58. No. 12.) = C. HStA Düsseldorf, JB II 2295, fol. 152–156 (Kop.). HStA Dresden, Loc. 10193/2, fol. 234–235’ (Kop.). GStA PK Berlin, I. HA Rep. 17 Nr. 13a Fasz. 1, fol. 46–47’ (Kop.).
/293/ Der FR-Ausschuss zur Türkenhilfe legt dem Plenum des FR folgendes Gutachten zur Billigung vor:
Unnd erstlich, das in vorstehender gefar unnd nott zu widerstandt und abbruch unnsers christlichen namens und glaubens erbfeindt, deß turckhenn, der röm. kgl. Mt. von gemeinen stennden allso underthenigst zuwilfarn, daß irer Mt. der doppel romer zug auff die acht monatt5 nach eines jeden stanndts moderiertena anschlag gelaist werden soll.
Zum andern, dieweil disem greulichen feindt niemandt baß alß die röm. kgl. Mt. durch derselben erfarne und geuebte kriegßleuth abbruch thun khan, und dan auch ettwan inn der eil die hilff an volckh nicht allso durch gemeine stenndt zusamen zubringen, zu dem daß auch zuvorb inn laistung der hilff an volckh allerley ungleichhait und unrichtigkhait gespurt, so ist auß disen unnd andern mehr bewegenden ursachen durch den außschutz fur ratsam angesehen worden, die hilff nicht an volckh, sonnder an gelt zulaisten sein.
/293’/ Zum dritten: Nachdem auch in dem außschuß zubedenckhen furkhommen, in waß zeit die gemeinec stennde anngeregte hilff an gelt nach eines jeden moderierten anschlag laisten sollen, und dan dabei die gelegenheit dises geschwinden feindts, und daß sonderlich die furderlichste hilff verhoffenlich die ersprießlichste sein werde, vernunfftigclich erwogen: Derhalben ist bedacht worden, dz die vor angeregte bewilligte hülff an gelt auff zwen underschidlich termin außgetheilt, allso daß der halbe theil solcher hilff jetz auff Ostern deß angehenden 57. jars, der annder halb theil auff Pfingsten6 hernachd gewißlich gelaistet werden soll.
Zum vierdten: Damit auch ein jeder stanndt solche erlegung durch wechssel oder sunst desto fugclicher und bequemlicher thun moge, so ist fur rattsam angesehen, daß zu solchem bewilligten hilff gellt der legstett vier, alß nemblich Regenspurg, Nurnberg, Franckfurt und Leipzig, ernennte unnd furgenommen werden sollen.
ŠZum funfften: Nachdem auch der stennd cammer guetter ettwan dermassen erschöpfft, zum theil auch mit andern burden allso uberladen, das nicht eines jeden gelegenheit ist, solche bewilligte hülff uff sich zunemmen und auß eignem seckhel zuleisten, sonnder solche hilff bei seinen underthonen widerumb einbringen muessen, /294/ so ist abermals bedacht worden, daß sollichs fuegclicherf und eilender nicht beschehen möge, dan durch denn weg der Reich anschlege. Derhalbeng dan auch deß außschuß ermessen nach jede oberkheit macht haben soll, ire unnderthonen, geistlich und weltlich, sy seien exempt oder nicht exempt, gefreiet oder nicht gefreiet, niemandt außgenommen, mit steur zubelegen; doch hoher und weitter nicht, dan so fere sich einer jeden oberkheit geburende anlag erstreckht.
Unnd insonderheit ist auch erwogen worden, daß die capitl bei den hohen stifften und derselbenn unnderthonen iren ertzbischoven und bischoven, dergleichen die stett und ire eingeseßnen burger, so fursten und andern stennden on mittlh underworffen seindt, denselben iren fursten und oberkheitten in solcher hulff auch zu steur khommen sollen, unverhindert aller vertreg, obligation, statuten, gebreuch und gewonheitten, so etzliche stifft oder stett mit iren bischoven, fursten oder obrigkheitten haben möchten.
Und damit auch solche hilff desto mehr ersprießlich sein möge, so ist aber einmalsi fur ratsam angesehen worden, daß die röm. kgl. Mt. bei der freien ritterschafft, auch den an- und seestetten, so kheinem chur- undj fursten underworffen, gnedigist ansuechenk wellen, damit sy sich zu disem cristlichen werckh mit laistung der hülff auch gehorsambs halten unnd erzaigen wellen.
/294’/ Zum sechsten: Damit auch solche hülff nach eines jedenn stanndts moderirten anschlag gelaist unnd inn demselbenl khein stand seumig erschein, so ist bewogen worden, das dem khayserlichen fiscaln zubevelhenn soll sein, gegen dem jenigen, so seinen moderirten anschlag zuerlegen seumig sein wurdt, vor dem ksl. cammergericht, wie gewonlich und sich geburtt, zuprocedirn und dieselben zur bezalung anzuhalten.
Zum sibenden: Nachdem auch die röm. kgl. Mt. in irer proposition von aignem zallmeister, so durch die stenndt darzu furgenommen und verordnet werden mögen etc., allergnedigst meldung thuen7: Darbei hatt der außschuß bedacht, daß zu solchem werckh zwen stattliche fursten, furstmessige oder doch auffs wenigst zwen ansehennlich graven furzunemmen, die durch ire unnder zalmeister, zue solchem werckh tauglich unnd geschickht, bei jeder musterung Šselbs seindt, die zalung thuen und daß jhenig handlen sollenn, daß inen durch instruction (deren man sich hernach zuvergleichen hatt) aufferlegt wurdtm.
Unnd wiewoll auch bei disem artickel eines obristen halben in der beratschlagung anregung beschichtn , 8, so ist doch darbei erwogen worden, dieweil die hulff /295/ nicht an volckh, sonnder an gelt geraichto, unnd dan ansehennlich fursten, furstmessige oder auffs wenigst ansehennliche graven, so die verwaltung des gelts unnder hannden haben sollenn, furzunehmen bedacht, daß zu diser jetziger hülff die stenndt mit einem obersten nicht beschwertt, sonder verschont werden sollenp.
Deß allso q–der außschus des fursten raths auff ferner nachgedennckhen–q ganntz wollmeinendt bedacht unnd sich jetzt angeregter gestalt verglichen hetten.
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« Nr. 475 Gutachten des FR-Ausschusses, dann erste Resolution des Fürstenrats zum 2. HA (Türkenhilfe) »
Bewilligung von 16 Römermonaten als Geldhilfe nach dem moderierten Reichsanschlag. Legstätten. Besteuerung der Untertanen, auch der Domkapitel und der Mediatstädte ohne Rücksicht auf anders lautende Verträge. Einbeziehung der Reichsritterschaft und der Hansestädte. Fiskalische Prozesse gegen Säumige. Verordnung von Zahlmeistern. Keine Doppelbesteuerung der in Österreich begüterten Reichsstände.
Im Ausschuss des FR zum 2. HA gebilligt am 30. 12. 15561. Als Ausschussgutachten im FR vorgetragen am 30. 12.2 Im FR als Resolution mit zwei Zusätzen gebilligt am 2. 1. 15573. Vor KR als Resolution des FR verlesen am 5. 1.4 Als Ausschussgutachten bereits am 30. 12. 1556 kopiert.
HHStA Wien, RK RTA 39, fol. 293–295 (Kop. Überschr.: Des ausschus im fursten rath bedenckhen, die begerte turggenhilff belangendt.) = Textvorlage. HStA MünŠchen, KÄA 3177, fol. 122–125’ (Kop. Aufschr.: Lectum Ratisponae, 30. Decembris anno 56. Dorsv.: Des ausschus im fursten rath bedenckhen unnd guetachten, die turckhen hulff belanngennd. [Nr.] 14. Lecta haec consultatio placuit frequenti principum consilio 3. Januarii [!] anno 57.) = B. HStA Stuttgart, A 262 Bü. 14, unfol. (Kop. Dorsv.: Bedennckhen deß furstennrhats in puncto der turgkhen hillff. Beschlossen den 2. Jhanuarii anno 58. No. 12.) = C. HStA Düsseldorf, JB II 2295, fol. 152–156 (Kop.). HStA Dresden, Loc. 10193/2, fol. 234–235’ (Kop.). GStA PK Berlin, I. HA Rep. 17 Nr. 13a Fasz. 1, fol. 46–47’ (Kop.).
/293/ Der FR-Ausschuss zur Türkenhilfe legt dem Plenum des FR folgendes Gutachten zur Billigung vor:
Unnd erstlich, das in vorstehender gefar unnd nott zu widerstandt und abbruch unnsers christlichen namens und glaubens erbfeindt, deß turckhenn, der röm. kgl. Mt. von gemeinen stennden allso underthenigst zuwilfarn, daß irer Mt. der doppel romer zug auff die acht monatt5 nach eines jeden stanndts moderiertena anschlag gelaist werden soll.
Zum andern, dieweil disem greulichen feindt niemandt baß alß die röm. kgl. Mt. durch derselben erfarne und geuebte kriegßleuth abbruch thun khan, und dan auch ettwan inn der eil die hilff an volckh nicht allso durch gemeine stenndt zusamen zubringen, zu dem daß auch zuvorb inn laistung der hilff an volckh allerley ungleichhait und unrichtigkhait gespurt, so ist auß disen unnd andern mehr bewegenden ursachen durch den außschutz fur ratsam angesehen worden, die hilff nicht an volckh, sonnder an gelt zulaisten sein.
/293’/ Zum dritten: Nachdem auch in dem außschuß zubedenckhen furkhommen, in waß zeit die gemeinec stennde anngeregte hilff an gelt nach eines jeden moderierten anschlag laisten sollen, und dan dabei die gelegenheit dises geschwinden feindts, und daß sonderlich die furderlichste hilff verhoffenlich die ersprießlichste sein werde, vernunfftigclich erwogen: Derhalben ist bedacht worden, dz die vor angeregte bewilligte hülff an gelt auff zwen underschidlich termin außgetheilt, allso daß der halbe theil solcher hilff jetz auff Ostern deß angehenden 57. jars, der annder halb theil auff Pfingsten6 hernachd gewißlich gelaistet werden soll.
Zum vierdten: Damit auch ein jeder stanndt solche erlegung durch wechssel oder sunst desto fugclicher und bequemlicher thun moge, so ist fur rattsam angesehen, daß zu solchem bewilligten hilff gellt der legstett vier, alß nemblich Regenspurg, Nurnberg, Franckfurt und Leipzig, ernennte unnd furgenommen werden sollen.
ŠZum funfften: Nachdem auch der stennd cammer guetter ettwan dermassen erschöpfft, zum theil auch mit andern burden allso uberladen, das nicht eines jeden gelegenheit ist, solche bewilligte hülff uff sich zunemmen und auß eignem seckhel zuleisten, sonnder solche hilff bei seinen underthonen widerumb einbringen muessen, /294/ so ist abermals bedacht worden, daß sollichs fuegclicherf und eilender nicht beschehen möge, dan durch denn weg der Reich anschlege. Derhalbeng dan auch deß außschuß ermessen nach jede oberkheit macht haben soll, ire unnderthonen, geistlich und weltlich, sy seien exempt oder nicht exempt, gefreiet oder nicht gefreiet, niemandt außgenommen, mit steur zubelegen; doch hoher und weitter nicht, dan so fere sich einer jeden oberkheit geburende anlag erstreckht.
Unnd insonderheit ist auch erwogen worden, daß die capitl bei den hohen stifften und derselbenn unnderthonen iren ertzbischoven und bischoven, dergleichen die stett und ire eingeseßnen burger, so fursten und andern stennden on mittlh underworffen seindt, denselben iren fursten und oberkheitten in solcher hulff auch zu steur khommen sollen, unverhindert aller vertreg, obligation, statuten, gebreuch und gewonheitten, so etzliche stifft oder stett mit iren bischoven, fursten oder obrigkheitten haben möchten.
Und damit auch solche hilff desto mehr ersprießlich sein möge, so ist aber einmalsi fur ratsam angesehen worden, daß die röm. kgl. Mt. bei der freien ritterschafft, auch den an- und seestetten, so kheinem chur- undj fursten underworffen, gnedigist ansuechenk wellen, damit sy sich zu disem cristlichen werckh mit laistung der hülff auch gehorsambs halten unnd erzaigen wellen.
/294’/ Zum sechsten: Damit auch solche hülff nach eines jedenn stanndts moderirten anschlag gelaist unnd inn demselbenl khein stand seumig erschein, so ist bewogen worden, das dem khayserlichen fiscaln zubevelhenn soll sein, gegen dem jenigen, so seinen moderirten anschlag zuerlegen seumig sein wurdt, vor dem ksl. cammergericht, wie gewonlich und sich geburtt, zuprocedirn und dieselben zur bezalung anzuhalten.
Zum sibenden: Nachdem auch die röm. kgl. Mt. in irer proposition von aignem zallmeister, so durch die stenndt darzu furgenommen und verordnet werden mögen etc., allergnedigst meldung thuen7: Darbei hatt der außschuß bedacht, daß zu solchem werckh zwen stattliche fursten, furstmessige oder doch auffs wenigst zwen ansehennlich graven furzunemmen, die durch ire unnder zalmeister, zue solchem werckh tauglich unnd geschickht, bei jeder musterung Šselbs seindt, die zalung thuen und daß jhenig handlen sollenn, daß inen durch instruction (deren man sich hernach zuvergleichen hatt) aufferlegt wurdtm.
Unnd wiewoll auch bei disem artickel eines obristen halben in der beratschlagung anregung beschichtn , 8, so ist doch darbei erwogen worden, dieweil die hulff /295/ nicht an volckh, sonnder an gelt geraichto, unnd dan ansehennlich fursten, furstmessige oder auffs wenigst ansehennliche graven, so die verwaltung des gelts unnder hannden haben sollenn, furzunehmen bedacht, daß zu diser jetziger hülff die stenndt mit einem obersten nicht beschwertt, sonder verschont werden sollenp.
Deß allso q–der außschus des fursten raths auff ferner nachgedennckhen–q ganntz wollmeinendt bedacht unnd sich jetzt angeregter gestalt verglichen hetten.