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Abkürzungen und Siglen. Transkriptionsregeln
E) Protokoll des Religionsausschusses
F) Protokoll des Ausschusses zur Prüfung des Reichsabschieds
G) Protokoll für die Versammlungen der CA-Stände
H) Protokoll für die Versammlungen der katholischen und geistlichen Stände
J) Resolutionen, Eingaben, Gutachten
« ŠNr. 507 Freistellung: Duplik König Ferdinands I. zur Supplikation der CA-Stände um Aufhebung des Geistlichen Vorbehalts »
Aufnahme des Geistlichen Vorbehalts in den Religionsfrieden und in den RAb 1555 mit Vorwissen und Bewilligung der Stände beider Religionsparteien. Rechtmäßigkeit des Geistlichen Vorbehalts. Besiegelung des RAb auch durch die CA-Stände mit der Zusage, alle Artikel anzuerkennen und zu vollziehen. Keine Kompetenz des Kgs. zur Änderung des RAb. Beharren auf dem Geistlichen Vorbehalt. Aufforderung, auf die Freistellung zu verzichten und die Hauptberatungen des RT abzuschließen.
Den CA-Ständen übergeben1 und kopiert am 27. 2. 1557.
HHStA Wien, RK RTA 38, fol. 391–393’ (Kop. Dorsv.: Römischer kgl. Mt. anndere antwort, den stennden, der augspurgischen confession verwandt, der freistellung halben gegeben.) = Textvorlage. HStA München, K. blau 107/2b, unfol. (Kop. Dorsv.: Kgl. Mt. annderwerb [!] resolution in causa der freistellung, den abgesandten pottschafften der confessions verwandten stenndt sambstags, den 27. Februarii, uberraicht.) = [B]. HStA Stuttgart, A 262 Bü. 50, fol. 573–576 (Kop. Überschr.: Resolution der römischen kgl. Mt. uff der augspurgischen confession verwanndten bedenckhen, der gaistlichen vorbehalt oder freistellung betreffend. No. 156. Lectum 27. Februarii anno 1557.) = [C]. HStA Düsseldorf, JB II 2295, fol. 101–103’ (Kop.). HStA Weimar, Reg. E Nr. 181, fol. 33a–36 (Kop.). GStA PK Berlin, I. HA Rep. 10 Nr. X Fasz. E, fol. 69–70’ (Kop.). Druck: Erstenberger, Autonomia, 30–31’; Lünig, Reichsarchiv, Partis generalis continuatio [1], [2. Teil], [1. Fortsetzung], 7 f.; Goldast, Reichssatzung I, 290 f.; Moser, Staatsrecht XII, 198–200. Teildruck: Lampadius, Deduction, 97 f. Referiert bei Wolf, Geschichte, 57 f.; Laubach, Ferdinand I., 193 f.
/391/ Kg. hat das zweite Vorbringen der Gesandten der CA-Stände von wegen des punctens der geistlichen vorbehalts oder freistellung2, in dem jungsten augspurgischen beschlossenen, aufgerichten unnd verabschidten religion friden begriffen, vernommen.
Kg. erinnert die Verhandlungen auf dem RT 1555, die aufgrund der Differenzen zwischen beiden Religionsparteien dazu geführt haben, dass sie eine geteilte Resolution übergeben haben. Daraufhin hat Kg. nach langer, hin unnd wider gephlegner unnderhanndlung mit beder taill guetem wissen unnd willen die declaration unnd erclerung angeregter der geistlichen vorbehalts halben gethon unnd dem religion friden im abschid also einleiben lassen. Wie dann solcher vorbehalt inen, den geistlichen, mit fueg nit verwidert, sonnder dem rechten, des Heilligen Reichs constitutionen unnd sonnderlich dem passauischen abschid unnd aller billickhait nach bewilliget hat werden sollen, unnd ir kgl. Mt. damals den /391’/ stennden, der augspurgischen confession verwonnt, vill statliche und erhebliche Šursachen, warumben solches billich beschehe, ausfueren unnd erzellen haben lassen3.
Welche declaration sy, die stennde der augspurgischen confession, unnd ire räte unnd botschafften auch, wie sy sich selbst zuberichten wissen, damaln unwiderfochten angenomen unnd zugelassen, auch daruber irer Mt. von wegen irer gehabten vätterlichen, getreuen bemueung unnd arbait unnderthenigen, hochvleissigen danckh gesagt unnd volgendts den Reichs abschid unnd den darinn begriffnen religion friden mit und neben den standen der alten cristenlichen religion dermassen und mit angeregtem, darinn verleibten der geistlichen vorbehalt aufrichten, verfertigen unnd besiglen helffen4.
ŠUnnd zu dem haben gedachte stännde, der augspurgischen confession verwondt, unnd ire gesanndte räte so wol als die anndern stennde der alten religion zu enndt des bemelten jungsten zu Augspurg aufgerichten unnd ergangnen Reichs abschidts bekhendt, dz alle unnd yede in demselben abschid gestelte puncten unnd articl mit irem gueten willen, wissen unnd rat furgenomen und beslossen seien, das sy dieselben auch alle sament und sonnderlich bewilliget, gereden und versprechen auch, in gueten, waren treuen die, sovill ainen yeden, sein herrschafft oder freundt, von denen er abgeferttigt oder gwalt habendt ist, betrifft oder betreffen mag, war, stät, vest, aufrichtig unnd unverbruchlich zuhalten, zuvolnziehen unnd dem nach allem irem vermugen zugeleben, sonnder geferde5.
/392/ Demnach und dieweil nun irer kgl. Mt. nit geburen will, uber angezaigten, besloßnen religion friden unnd aufgerichten, verfertigten jungsten augspurgischen Reichs abschid dises puncten der geistlichen vorbehalts oder freistellung halb ainiche verännderung furzunemen, unnd wo gleich die sachen noch in denen terminis stuenden, darinn sy vor besliessung unnd aufrichtung des religion fridens gestanden seien, unnd solcher religion friden nit dermassen, wie beschehen, in allen articln durch auß beslossen, aufgericht unnd zuhalten versprochen were, das doch die sachen derselben freistellung oder vorbehalts also geschaffen, deshalber ir Mt. sich darinn annderst noch weiter nit einlassen khonnte noch möchte6, so ist irer kgl. Mt. freundtlichs unnd gnedigs gesinŠnen und begern, der augspurgischen confession verwonndte stennde und ire gesanndte botschafften wellen an irer kgl. Mt. negster wolbegrundter unnd diser irer rechtmessigen, billichen antwortten guetlich zufriden sein, von irem suechen unnd begeer guetwillig absteen unnd die sachen so wol dises als annderer puncten unnd articl halben bei gemainem, aufgerichten religion friden und ergangnem jungsten Reichs abschid beleiben unnd rhueen lassen, ir Mt. damit lenger vergeblich nit aufhalten, sonnder ermelte räth unnd botschafften mit beratslagung der noch überigen notwendigen proponierten articl vollendt furschreiten unnd dieselben zu fruchtbarer, schleiniger erledigung bringen unnd befurdern helffen, wie es dann die hoch, unvermeidenlich notdurfft woll erfordert. Welches sy auch umb sovil billicher thuen sollen, dieweil in der religion sachen numer ain colloquium, auf ain gewisse zeit zuhalten, furgenomen und die strittig religion vermitlt götlicher genaden zu cristenlicher ainigkhait unnd vergleichung zubringen verhoffenlich ist.
/392 f./ Schlussformel.
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Anmerkungen
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« ŠNr. 507 Freistellung: Duplik König Ferdinands I. zur Supplikation der CA-Stände um Aufhebung des Geistlichen Vorbehalts »
Aufnahme des Geistlichen Vorbehalts in den Religionsfrieden und in den RAb 1555 mit Vorwissen und Bewilligung der Stände beider Religionsparteien. Rechtmäßigkeit des Geistlichen Vorbehalts. Besiegelung des RAb auch durch die CA-Stände mit der Zusage, alle Artikel anzuerkennen und zu vollziehen. Keine Kompetenz des Kgs. zur Änderung des RAb. Beharren auf dem Geistlichen Vorbehalt. Aufforderung, auf die Freistellung zu verzichten und die Hauptberatungen des RT abzuschließen.
Den CA-Ständen übergeben1 und kopiert am 27. 2. 1557.
HHStA Wien, RK RTA 38, fol. 391–393’ (Kop. Dorsv.: Römischer kgl. Mt. anndere antwort, den stennden, der augspurgischen confession verwandt, der freistellung halben gegeben.) = Textvorlage. HStA München, K. blau 107/2b, unfol. (Kop. Dorsv.: Kgl. Mt. annderwerb [!] resolution in causa der freistellung, den abgesandten pottschafften der confessions verwandten stenndt sambstags, den 27. Februarii, uberraicht.) = [B]. HStA Stuttgart, A 262 Bü. 50, fol. 573–576 (Kop. Überschr.: Resolution der römischen kgl. Mt. uff der augspurgischen confession verwanndten bedenckhen, der gaistlichen vorbehalt oder freistellung betreffend. No. 156. Lectum 27. Februarii anno 1557.) = [C]. HStA Düsseldorf, JB II 2295, fol. 101–103’ (Kop.). HStA Weimar, Reg. E Nr. 181, fol. 33a–36 (Kop.). GStA PK Berlin, I. HA Rep. 10 Nr. X Fasz. E, fol. 69–70’ (Kop.). Druck: Erstenberger, Autonomia, 30–31’; Lünig, Reichsarchiv, Partis generalis continuatio [1], [2. Teil], [1. Fortsetzung], 7 f.; Goldast, Reichssatzung I, 290 f.; Moser, Staatsrecht XII, 198–200. Teildruck: Lampadius, Deduction, 97 f. Referiert bei Wolf, Geschichte, 57 f.; Laubach, Ferdinand I., 193 f.
/391/ Kg. hat das zweite Vorbringen der Gesandten der CA-Stände von wegen des punctens der geistlichen vorbehalts oder freistellung2, in dem jungsten augspurgischen beschlossenen, aufgerichten unnd verabschidten religion friden begriffen, vernommen.
Kg. erinnert die Verhandlungen auf dem RT 1555, die aufgrund der Differenzen zwischen beiden Religionsparteien dazu geführt haben, dass sie eine geteilte Resolution übergeben haben. Daraufhin hat Kg. nach langer, hin unnd wider gephlegner unnderhanndlung mit beder taill guetem wissen unnd willen die declaration unnd erclerung angeregter der geistlichen vorbehalts halben gethon unnd dem religion friden im abschid also einleiben lassen. Wie dann solcher vorbehalt inen, den geistlichen, mit fueg nit verwidert, sonnder dem rechten, des Heilligen Reichs constitutionen unnd sonnderlich dem passauischen abschid unnd aller billickhait nach bewilliget hat werden sollen, unnd ir kgl. Mt. damals den /391’/ stennden, der augspurgischen confession verwonnt, vill statliche und erhebliche Šursachen, warumben solches billich beschehe, ausfueren unnd erzellen haben lassen3.
Welche declaration sy, die stennde der augspurgischen confession, unnd ire räte unnd botschafften auch, wie sy sich selbst zuberichten wissen, damaln unwiderfochten angenomen unnd zugelassen, auch daruber irer Mt. von wegen irer gehabten vätterlichen, getreuen bemueung unnd arbait unnderthenigen, hochvleissigen danckh gesagt unnd volgendts den Reichs abschid unnd den darinn begriffnen religion friden mit und neben den standen der alten cristenlichen religion dermassen und mit angeregtem, darinn verleibten der geistlichen vorbehalt aufrichten, verfertigen unnd besiglen helffen4.
ŠUnnd zu dem haben gedachte stännde, der augspurgischen confession verwondt, unnd ire gesanndte räte so wol als die anndern stennde der alten religion zu enndt des bemelten jungsten zu Augspurg aufgerichten unnd ergangnen Reichs abschidts bekhendt, dz alle unnd yede in demselben abschid gestelte puncten unnd articl mit irem gueten willen, wissen unnd rat furgenomen und beslossen seien, das sy dieselben auch alle sament und sonnderlich bewilliget, gereden und versprechen auch, in gueten, waren treuen die, sovill ainen yeden, sein herrschafft oder freundt, von denen er abgeferttigt oder gwalt habendt ist, betrifft oder betreffen mag, war, stät, vest, aufrichtig unnd unverbruchlich zuhalten, zuvolnziehen unnd dem nach allem irem vermugen zugeleben, sonnder geferde5.
/392/ Demnach und dieweil nun irer kgl. Mt. nit geburen will, uber angezaigten, besloßnen religion friden unnd aufgerichten, verfertigten jungsten augspurgischen Reichs abschid dises puncten der geistlichen vorbehalts oder freistellung halb ainiche verännderung furzunemen, unnd wo gleich die sachen noch in denen terminis stuenden, darinn sy vor besliessung unnd aufrichtung des religion fridens gestanden seien, unnd solcher religion friden nit dermassen, wie beschehen, in allen articln durch auß beslossen, aufgericht unnd zuhalten versprochen were, das doch die sachen derselben freistellung oder vorbehalts also geschaffen, deshalber ir Mt. sich darinn annderst noch weiter nit einlassen khonnte noch möchte6, so ist irer kgl. Mt. freundtlichs unnd gnedigs gesinŠnen und begern, der augspurgischen confession verwonndte stennde und ire gesanndte botschafften wellen an irer kgl. Mt. negster wolbegrundter unnd diser irer rechtmessigen, billichen antwortten guetlich zufriden sein, von irem suechen unnd begeer guetwillig absteen unnd die sachen so wol dises als annderer puncten unnd articl halben bei gemainem, aufgerichten religion friden und ergangnem jungsten Reichs abschid beleiben unnd rhueen lassen, ir Mt. damit lenger vergeblich nit aufhalten, sonnder ermelte räth unnd botschafften mit beratslagung der noch überigen notwendigen proponierten articl vollendt furschreiten unnd dieselben zu fruchtbarer, schleiniger erledigung bringen unnd befurdern helffen, wie es dann die hoch, unvermeidenlich notdurfft woll erfordert. Welches sy auch umb sovil billicher thuen sollen, dieweil in der religion sachen numer ain colloquium, auf ain gewisse zeit zuhalten, furgenomen und die strittig religion vermitlt götlicher genaden zu cristenlicher ainigkhait unnd vergleichung zubringen verhoffenlich ist.
/392 f./ Schlussformel.