Augsburg StadtA, Ratsbuch Nr. 17, fol. 1ar-50r (Kop.).
[2r] 1543 Jan. 11: Uff den reichstag gen Nurmberg sind verordnet H. Georg von Stetten und Sebastian Seitz und, ob es die notdurft ervordern wurde, soll inen H. Dr. Claudi Peuttinger auch zuegeben werden.
[4r] 1543 Jan. 13: Ain ersamer rate hat verschiner tagen H. Dr. Lucas Ulstett gen Nurmberg abgefertigt, sich alda zu erkundigen, nit allain wer von den reichstenden daselbs zu Nurmberg ankomen, sonder bei den anwesenden stenden der christlichen verstendtnus rats zu pflegen, was meinen herrn der recusation des ksl. chamergerichts halben thunlich sein wolle und, was ime darauf in ain als den andern weg begegne, alsdann meine herrn furderlich zu berichten. Darauf hat Dr. Ulstett under anderm geschriben, wiewol etliche der christlichen verain zu Nurmberg ankomen, so hetten sich doch dieselben ausserhalb der andern abwesenden stende hierinn zu ratten gewaigert und [4v] die sachen uff derselben ankunft gewisen. Und ist Dr. Ulstett weitter geschriben worden, was sich kunftigclich der recusation halben zutragen wurde, desselben vleissig wartzunemen und meinen herren sambt andern furfallenden sachen zum furderlichsten zu berichten. In sonderhait aber soll er meine herrn uff vorige mainung entschuldigen, warumb ein erbar rate ire gesandten gen Nurmberg bisher nit abgefertigt. Desgleichen soll er an ainem gelegen ort ains ersamen rats gesandten herberg bestellen.
[5r] Nachdem der H. Granvela zu Ynnsprukh ankhomen und teglich den weeg uff Nurmberg an die hand zu nemen willens, ist aus vil beweglichen ursachen bedacht und beschlossen, ime ain potschaft, nemlich H. Hanns Jacoben Fugger und Jacoben Herbrod, entgegen zu schickhen, ine in diese stat zu laden und bey gedachtem H. Fugger einkheren zu lassen.
[5v] 1543 Jan. 16: H. Hanns Welser Bgm. hat ainem ersamen rate antzaigt, das die von Ulm verschinen sontags an meine herrn, die gehaimen rate, geschriben, wie sie glaublich anlanget, das sich die sterbenden leuff zu Nurmberg etwas gefarlich ertzaigten, darumb der ausgeschriben reichstag verlegt wurde fur ains, zum andern, das sich ain Kg. in Hungern1 aufgeworfen hette etc., mit bitt, sie zu verstendigen, was inen, den herrn gehaimen, deshalben wissendt sey. Darauf haben die zwen herrn burgermaistere im ambt ir unwissenhait dieser ding furgewendt und ain geschicht, die sich zwischen etlichen gefangen Turken und ainem hungerischen herrn zugetragen, ertzelt, wie solchs in [6r] ainer copi nach lengs begriffen ist.
[6v] Die instruction, was die herrn gesandten bey H. Granvela etc. mundlich werben und handlen sollen, ist verlesen, die last ime ain rat gefallen. Dem chamergerichtischen poten ist uff sein begern vergont und zugelassen worden, ain citation der gemaind alhie, in sachen den braunschwigischen krieg belangend, am rathauß anschlagen zu lassen.
[10r] 1543 Jan. 20: Dr. Lucas Ulstett hat ainem erbarn rat aus Nurmberg geschriben2, das ime die sachssischen und hessischen räte sambt andern stenden furgehalten, wie irer gnedigsten und gnedigen herrn entlicher will und maynung sey, sich uff kaine der kgl. Mt. proposition in antwort [11v] eintzulassen, es sey dann die braunschweigisch handlung suspendirt und das ksl. chamergericht vermog des jungst regenspurgischen abschiedts [1541] mit unpartheyschen richtern besetzt und reformirt, mit bitt, ine, H. Dr. Ulstett, zu verstendigen, weß meine herren hierinn zu thun gesynndt seyen. Darauf soll ime geschriben werden, das meine herren inen der rät bedenkhen disfals gefallen lassen und gedenkhen, beharrlich dabei zu bleiben.
Dieweil H. Granvela uff morgen hie ankommen soll, ist erkannt, das er von ains ersamen rats wegen durch die herrn burgermaister, paumaister, einnemere und die gesandten, uff den reichstag gen Nurmberg verordent, eerlich empfangen und ime ain scheuren mit 500 Augspurger goldguldin vereert werde.
[12r] 1543 Jan. 23: Es hat herr Bgm. Hanns Welser aim ersamen rat antzaigt, welchermassen der H. Granvela durch ine und die andern verordenten herrn von ains ersamen rats wegen sey empfangen und vereert worden, welche vereerung er mit dankhsagung angenomen. Gleichwol hett sein Gn. das gold im vereerten trinkhgeschir widergeben und dabei angetzaigt, wie seiner Gn. brauch, so lang sie in ksl. Mt. dienst, were nye gewesen, ainiche schankung in muntz oder gold anzunemen, mit bitt, das gold widerumb einzunemen und ainem ersamen rate anzaigen, das die waigerung nit arger oder anderer mainung, weder sein Gn. meldet, beschehe etc.
[12v] Neben dem hett gedachter H. Granvela ain credentz von röm. ksl. Mt., unserm allergnedigsten herrn, an ain ersamen rate obgedachten verordenten herrn uberantwurt und darauf sumarie geworben. Die ksl. Mt. hett ine, den H. Granvela, zu furderung und erhaltung fridens, ruhe und wolfart ins Reich abgefertigt und seinen Gn. bevolhen, bei ainem ersamen rat, als die sich in jungstgehalten reichstagen zu Regennspurg, Speir und Nurmberg der turckenhilf und anderer gemainer christenhait obligen halb wol gehalten, nachvolgende maynung zu werben:
Nemlich, wiewol ir ksl. Mt. verschiner zeit umb augenscheindlicher wurklicher ertzaigung ihres genedigen genaigten vorhabens willen in iren hispanischen kunigreichen ain statliche kriegsrustung ins werkh gebracht und willens gewesen, dieselb dem Hl. Reich teutscher nation und gemainer christenhait zu gutem wider den Turcken zu genugthuung der ergangen abschieden zu gebrauchen, so hett doch solch ir Mt. notwendige christliche expedition der Kg. von Frannkreich und Hg. von Cleve verhindert, dergestalt das der Frantzoß uber den gemachten anstandt und des von Cleve unabgesagt gantz unversehner [13r] ding und on alle verursachung ir ksl. Mt. ubertzogen und an iren kunigreichen und erblendern angriffen und beschedigt. Daraus hette gevolgt, das ir ksl. Mt. die turckhenhilf, wie sie zu thun schuldig und gantz begierig gewest weren, nit hett laisten konnen noch mogen. Und obwol der von Cleve sich des angetzogen angriffs und beschedigung etlichermassen entschuldiget, so wer doch das widerspill am tag und gedechte ir ksl. Mt., die sachen an gegenwertigem reichstag zu Nurmberg notdurftigclich ausfuren zu lassen. Wer derhalben ir ksl. Mt. genedigst ansinnen und begern, ain ersamen rate wolt iren gesandten ufflegen und bevelhen, diese ir Mt. sachen und handlung sovil muglich underthenigst zu furdern und sich darinnen wie in andern sachen gehorsamlich und unverweislich zu ertzaigen. Solchs wolt ir ksl. Mt. gegen ainem ersamen rate und gemainer stat in allen gnaden erkennen.
Weitter hab H. Granvela fur sich selbs anbracht, wie sich etliche gemainer stat misgonstigen oftermals understanden ain ersam rate und gemaine stat Augspurg in ksl. Mt.[Mißgunst] zu tragen. Ir ksl. Mt. aber hab sich aus angeborner vernunft und tugendt nye zu ainichern ungnaden dieser stat bewegen lassen oder der widerwertigen anbringen glauben geben wollen, [13v] werde sich auch noch nit bewegen lassen, sofern sich ain ersamer rate furohin wie bisher underthenigclich und geburlich ertzaigen werde. So wolle er, H. Granvla, yederzeit ain ersam rat und gemaine stat, sovil ime muglich, bey ir ksl. Mt. furdern und sonst allen gonstigen willen ertzaigen.
Darauf die verordenten herrn burgermaistere, paumaistere und einnemere uff alle und yede notwendige articul dankh gesagt und sich beschließlich vernemen lassen, das ain ersamer rate der ksl. Mt. in allen zeitlichen sachen alle underthenigiste gehorsam laisten und an inen, das zu ir Mt. eer, reputation und wolfart furderlich sey, nichtzit erwinden lassen werde etc.
Diese ertzelte handlung hat ime ain ersamer rat gefallen lassen.
Ain ersamer rate hat denen von der burgerschaft auf des H. Granvela furbit zugelassen und vergonstigt in schlitten zu faren von vieren an nachmittag biß uff sechs ur und lenger nit, auch weder vor noch darnach.
[15v] 1543 Jan. 25: Sovil das ksl. chamergericht zu recusiren mit allen anhangenden sachen betrifft, ist beschlossen, das Dr. Claudi Peutinger zu den gesandten gen Nurmberg abgefertigt werde und daselbs mit inen handle, wie sein habende instruction [Nr. 71b] vermag und ausweist.
[17r] 1543 Jan. 27: H. Lucas Ulstett Dr. hat aus Nurmberg ainem ersamen rate mit zuesendung etlicher schriften antzaigt, was die evangelischen stende zu Nurmberg syder seines nechsten schreiben gehandelt. Und dieweil under anderm vermelt worden, das sich Gf. Wilhelm von Furstenberg in die verstendtnus zu nemen begert, hat ein ersamer rate aus beweglichen ursachen fur gut angesehen, den gesandten in Nurmberg zu schreiben, bei den ainigungsverwandten dahin zu handlen, damit dem graven uff sein begern ufftzugige [= hinhaltende] antwort gegeben werde, es wer dann, das er sich der frantzosischen kriegssachen vorhin aller ding entschlagen hette.
Der Kf. zu Sachssen und Lgf. zu Hessen zaigen in irer chur- und fstl. Gnn. schreiben an, das sie ains ersamen rats schreiben, der furgenomen des ksl. chamergerichts recusation antzuhangen etc., empfangen und tragen darab genedigs gefallen, mit der genedigen vertrostung, ob aim ersamen rate und gemainer stat deshalb was beschwerlichs wolt begegnen, das ir chur- und fstl. Gnn. und die andern stende christlicher verain sie nit wollten verlassen. Darauf soll iren chur- und fstl. Gnn. schriftliche dankhsagung beschehen.
[20v] 1543 Febr. 3: H. Dr. Claudi Peuttinger hat seiner zu Nurmberg gehandelten sachen, die recusation des ksl. chamergerichts belangend [Nr. 269–270], relation gethan und beruhet die sachen uff dem, das ain grosser rate gehalten, mandatum speciale verfertigt, die vor einkomen [21r] recusation ratificirt und die procuratores am ksl. chamergericht revocirt werden. Und dieweil die herrn doctores ain form ains special mandats vergriffen und dasselb ain ersamer rate angehört, last ime ain ersamer rate solchen vergriff gefallen, doch das der punct die appellation belangend delirt und ausgelassen werde. Nachdem auch under anderm vermelt worden, ob der chamerichter – in bedenkhen der ksl. Mt. hochait – mit dem camergerichtischen beysitzer zu recusirn sey oder nit, ist beschlossen, dieweil ine die andern stende recusirn, so wolle sich ain ersamer rate in dem auch nit sondern, sonder den andern stenden anhangen.
Die gesandten aus Nurmberg haben mit vermeldung etlicher furgefallen sachen der kgl. Mt. und ksl. commissarien furtrag an die stende des Reichs [Nr. 43] uberschikt. Das hat ain erbar rat angehort und ist darauf beschlossen, den gesandten zu schreiben, das sie sich in kainen wege in ainich bewilligung der turkhenhilf noch uff andere der kgl. Mt. proposition einlassen, es werde dann die braunschweigisch sachen suspendirt und das ksl. chamergericht reformirt. Der rechnung und anderer puncten halben, im furtrag begriffen, sollen sie sich nit irren lassen.
[21v] Das Gf. Ludwig von Ottingen begert, sich in die christlich verstendtmus zu nehmen, sollen die gesandten dem mererm anhangen. Das sie, die gesandten diser zeit der kriegsrate zusamenkunft bey Nurmberg aus villerlay ursachen nit fur ratsam geachtet und dasselb haben helfen abwenden, last ime ain ersamer rat gefallen. Des von Landenbergs halben3 sollen die gesandten nochmals kundtschaft und nachfrag halten und, was sie deshalb erfaren, ainem ersamen rat in schriften antzaigen. Der Rat heißt die Instruktion gut, die in Bezug auf die Markgrafschaft Burgau erstellt wurde.
[22v] 1543 Febr. 8: Mein gnediger herr Lgf. zu Hessen etc. hat meinen herren ain credentz, mit antzaigung, was der frau Kgn. Maria etc. gesandter bey iren fstl. Gn. des von Landenberg bewerbung halb anbracht, uberschikt. Solchs ist verlesen und darauf iren fstl. Gn. ain danksbriefflin geschriben worden.
Die gesandten aus Nurmberg haben ain supplication [Nr. 152], so die evangelischen stende [23r] der röm. kgl. Mt., den ksl. comissarien und andern stenden des Reichs abschaffung halb der am ksl. chamergericht ubenden proceß uberantwurt, ainem ersamen rate uberschikt, die last ime ain ersamer rate gefallen. Und ist darauf den gesandten schriftlich bevolhen worden, von derselben nit zu weichen, sonder steuff [= stark] nachtzusetzen und ob muglich die volg zu erlangen.
[27r] 1543 Febr. 14: Die gesandten aus Nurmberg haben ain schreiben am dato 13. dits monats uberschikt, das ist verlesen und inen darauf antwort geben worden, wie die copi ausweist.
1543 Febr. 15: Ist ain grosser rate gehalten und darinn erkhenndt und beschlossen worden, das man ains ersamen clainen rats beschluß nach das ksl. chamergericht neben und mit andern evangelischen stenden und stetten nit allain in religion-, sondern prophansachen recusirn solle, so lang und vill biß das chamergericht vermog der regenspurgischen ksl. declaration und der kgl. Mt. hernach verfertigten urkund und beschehen vertrostung visitirt und reformirt wiert. [27v] Wie aber solche visitation, desgleichen die revocation meiner herrn am chamergericht procuratorn bisher gehabter gewalde on ainich confusion soll furgewendt und den geschriben rechten in disem fall ain benugen beschehe, ist ain form und von meiner herrn gelerten gestelte schrift [Nr. 271], wie und welcher gestalt die recusation und revocation ordenlicher weiß zu handlen sey, verlesen worden, die hat ime ain ersamer grosser rate gefallen lassen. Und hat darauf ain ersamer rate fur sich selbs und anstat der gantzen gemeind in obgemelter sachen vor Niclaß Polen und Jorgen Vierekhel als offnen notarien H. Chunraden Helen, H. Claudio Pio Peuttinger und maister Augustin Muller volmacht und gewalt ubergeben und deshalben notdurftige instrumenta begert.
Und nachdem durch die evangelischen stende, yetzo zu Nurmberg versamblet, laut ainer schriften [Nr. 266] beschlossen ist, das privatae personae in der christlichen ainigungsverwandten gebieten und stetten ungeachtet bemelter recusation am ksl. chamergericht recht nemen und geben mogen und aber solchs vernunftigs, vleissigs nachdenckens bedarf, ist erkanndt, das ain ersamer clainer rate zu erhaltung gleichait und furkomung kunftigs unrats handlen und schlissen, wie und welcher gestalt den privatpersonen am ksl. chamergericht recht zu geben und zu nemen, soll vergonndt und zugelassen werden.
[28r] 1543 Febr. 17: Den gesandten zu Nurmberg soll geschriben werden, das meine herrn angelangt sey, das etliche vom adel in der marggrafschaft Burgau die zwen feurstat guldin nit bewilligt, das auch die regierung zu Ynnsprukh ain anstandt mit einbringung der bemelten feurstat guledin soll verschafft haben.
[29r] 1543 Febr. 19: Ist in ainem ersamen rate der gesandten zu Nurmberg schreiben am datum 17. Februarij mit etlichen ubersandten schriften verlesen worden. Und dieweil sich die dreytzehen des rats am Sontag zuvor uff bemelt der gesandten schreiben zu furderung der sachen ainer antwort darauf verglichen und dieselb datzumal auch verlesen worden, hat ain ersamer rate ime solche der 13 begriffne antwort gefallen lassen.
Und nachdem uff jungst eins ersamen grossen rats ergangne erkanntnus der articul furkomen, wie und welcher gestalt privatae personae on nachtail und beschwerung der oberkait, ungeachtet furgewandter recusation am ksl. chamergericht recht nemen und geben mochten, hat ain ersamen rate nach erwegung aller umbstende fur gut und notwendig angesehen, den gesandten zu Nurmberg zu schreiben, von den ainigungsverwandten stenden declaration zu begeren, ob sich uff iren beschlossen articul privatae personen uff die braunschweigisch ausgangen citation am ksl. chamergericht einlassen und sich vor der acht defendiren mogen oder ob dieser der stende beschlossner articul allain der privatpersonen aigne und ausserhalb der braunschweigischen sachen berur und andeute. Und was den gesandten zu antwort gefelt, sollen sie zum allerfurderlichsten [29v] an ain ersamen rate gelangen lassen und darauf ain grosser rat gehalten und daselbst gemainer stat wolfart und notdurft gehandlet und geschlossen werden.
1543 Febr. 20: Uff meines genedigen herrn Lgf. Philips zu Hessen etc. genedig begern hat ain ersamer rate den herrn paumaister bevelch geben, die clain extraordinari anlag, nemlich 500 fl., dem H. Schertlin zu uberantwurten.
[30v] Der gesandten zu Nurmberg schreiben am dato 19. Februarij ist sambt etlichen eingeschlossen schriften verlesen und inen darauf schriftlich geantwurt, wie di copi ausweist.
Neben dem ist fur gut und notwendig angesehen H. Dr. Claudi Peuttinger an der post gen Nurmberg verreitten und H. Lucas Ulstat anhaims ervordern zu lassen. Und soll Dr. Peuttinger bey den ainigungsverwandten stenden umb furderliche declaration der privatperson halben, wo dieselb zuvor nit erlangt were, anhalten, in sonderheit aber sich erkundigen, wann den privatpersonen zugelassen wurd, sich in der braunschweigischen sachen am ksl. chamergericht eintzulassen, obs auch ain ratsperson thun konne oder nit.
[31r] Den Fuggern ist uff ir begern der von Ulm schriftlich anregen, bey den evangelischen stenden zu Nurmberg furnemung halb am ksl. chamergericht beschehen, zugestelt worden, ire geburende einreden zu thun.
[31v] 1543 Febr. 22: Der gesandten zu Nurmberg schreiben am dato 20. und 21. sind verlesen und inen darauf wider geschriben worden, wie die copi zu erkhennen gibt. Und nachdem von dem ausschuß der evangelischen stend durch die gesandten der privatperson halben declaration erlangt [Nr. 274], ist Dr. Helen gen Speir geschriben worden, kainem meiner herrn burger, der sich wider die furgangen recusation am ksl. chamergericht private einlassen oder in der braunschweigischen sachen daselbst antzaigen wolt, zu dienen noch zu advocirn. Das er auch alle, die sich solcher gestalt eintzulassen vermainten, auftzaichne und furderlich ainem ersame rat zueschikhe. Und so solchs beschicht, sollen dieselben abgesonderte burgere ervordert und inen des [33r] ausschuß gestelte schrift und warnung summarie furgehalten werden.
[49v] 1543 März 26: Sind der gesandten zu Nurmberg drey schreiben, die zwischen jungst verschinen aftermontage und disem gehaltnem ratstag hieher komen, sambt der 13 rat darauf gegeben antwort verlesen worden, welche antwort ain erbar rate zu gefallen angenomen.
[50r] Weitter hat ain ersamer rate ain copi angehort, wie dem Kg. zu Denmarkh zu schreiben sein mocht, damit ir kgl. Wd. meiner herrn aines ersamen rats burgern und kaufleuten uff der see und sonst mit iren leiben, hab, guttern und dienern ungeverlichen paß und durchfart, soferr sie ir kgl. Wd. konigreich und gebiet antreffen, geben mocht. Solch copi ist ingrossirt und bei aignem poten mit zwaien nebenschreiben an Kf. zu Sachssen und Lgf. zu Hessen wekhgeschikt worden4.