Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer
Stuttgart HStA, A 262, Bd. 21, fol 1r–21v (Berichtsprotok. v.d.Hd. des Kammersekretärs Franz Kurz); AS fol. 1r: Protocol und verzaichnuss aller mundtlichen handlung dises gegenwertigen reichstages.
Im ersten Teil des Protokolls werden die Geschehnisse von der Ankunft der württembergischen Gesandten (1542 Dez. 24) bis zur Eröffnung des Reichstags beschrieben. Darauf folgen kurz gefasst die Gründe für das Scheitern gemeinsamer Verhandlungen von alt- und neugläubigen Ständen und ein Resümee der Reichsratssitzungen. Der zweite Teil des Protokolls (vom 21. März 1543 bis zum Ende des Reichstags) widmet sich vor allem den Versuchen der Reichsversammlung, den Konflikt zwischen dem Haus Habsburg und Hg. Wilhelm von Jülich-Kleve auf dem Verhandlungsweg zu lösen. Da der württembergische Gesandte Christoph von Venningen dem reichsständischen Ausschuss zur Vermittlung im Geldernkonflikt angehörte, nahm er selbst an diesen Verhandlungen teil und berichtete darüber aus erster Hand.
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Nachdem Hg. Ulrich von der Prorogation des Reichstags erfahren hatte, fertigte er am 17. Dez. 1542 die Gesandten Christoph von Venningen und Dr. Philipp Erer mit Vollmacht (Nr. 69a) und Instruktion (Nr. 69b) nach Nürnberg ab.
Uff den 24. Decembris seind obermelte rethe und gesandten zu Nurnberg einkomen und in etlichen tagen hernach durch Franntz Kurtzen in des Röm. Reichs der mentzischen cantzley sich antzaigen und volgendts obermelten iren habenden gwalt und vollmacht [Nr. 69a] den mentzischen rethen uberantwurten und zustellen lassen. Und wiewoll die gemelt gegeben instruction [Nr. 69b, letzter Absatz] under anderm außweyset und clarlich vermag, das die gesandten vorgemelt bey etlichen churfursten und fursten des Reichs von wegen des beschwerlichen ksl. penalmandatz, so die von Esselingen erdichter weiß bey der röm. ksl. Mt. zu Regenspurg [1541] wider mein gnedigen fursten [
Uff den 17. Januarij 43 ist die röm. kgl. Mt., unser allergnedigster herr, mitsampt irer Mt. zwayen sönen, H. Maximiliano und H. Ferdinando, Ehgg. zu Österreich etc., zu Nurnberg zu aubendt gantz spat eingeritten und daselbst ankomen.
Auf den 20. Januarij hat hochgedacht röm. kgl. Mt. an mein gnedigen fursten und herrn, Hg. Ulrichen, ain schreiben außgeen und seiner fstl. Gn. zukomen lassen, darinn ir Mt. sein fstl. Gn. gnedigklich, frundtlich und ernstlich ersuchen, das die nochmals unbeschwert sein wollen, sich personnlich auf disen reichstag zu verfuegen, alles verners inhalts gemelts kgl. schreibens [Nr. 23], welchs in fol. 54 zu ersehen und zu vernemen ist1.
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Uff den 26. Januarij ist röm. ksl. Mt., unsers allergnedigsten herrn, oberster und gehaimster rath und orator general in teutschen und welschen landen, H. Nicolaus Perenot, H. zu Granvellen etc., mitsampt zwayen seinen sönnen2, ainem bischoff und dann ainem weltlichen, zu Nurnberg einkomen3.
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Eodem die hat die röm. kgl. Mt. in gemainer reichsversamblung lassen antzaigen: Nachdem sich etlich personen im reichsrath bisheer selbs eintrungen und deßhalben von iren herrn und obern, von denen sie vermainen abgevertigt zu sein, khain schein oder gwalt dargethon und furgelegt haben, derhalben were irer kgl. Mt. gnedigst begere und ernstlich bevelch, dieselbigen wollten sich dessen hinfüro endthalten und daruber weiter nicht [
Als sich auch auf vilgehalten reichstägen zwischen etlichen fursten der session und eerenstandt halben etwas irrung erhaltet, dardurch zu besorgen, das auf disem gegenwurtigen reichstage solche strittigkait auch underwegen lauffen und dise nottwendigen sachen in ain verlengerung getzogen werden möchte, derwegen were irer kgl. Mt. gnedigs gesynnen und begern, dieselbigen stendt wollten sich deren dißmals in ansehung der hochsten noth nit anmassen, dann es sollte ainem jeden an seinem herkomen und gerechtigkait damit nichts benomen, sonder in allweg unnachthaillig sein.
Als aber die stendt, der augspurgischen confession und religion verwandt, sich in khain berathschlagung der puncten, in obvermelten ubergeben kgl. proposition [Nr. 43] verleipt, einlassen wöllen, es seyen dann zuvor die zwen puncten fridens und rechtens [
Daruff die augspurgischen confession- und religionsverwandten stendt mit ainer schriftlichen protestation [Nr. 409] verfasst gwesen und dieselb nach verlesung des abschidts der kgl. Mt. ubergeben und wider den abschide protestiern. Hat ir Mt. dieselb nit annemen wöllen, sonder dise stendt mit gedachter protestation zu dem mentzischen cantzler gewisen, ime die zu behendigen, welches also beschehen und gemeltem cantzler [
[31. Jan.]: Seindt der Kgn. Maria, statthalterin und regentin in Niderlandt, gesandten reth und bottschaften in gegenwurtigkayt der kgl. Mt., der ksl. commissarien und [
Uf den 5. Februarij ist der H. von Grannveldt als ksl. orator in gegenwurtigkait der kgl. Mt., den ksl. commissarien und allen stenden des Reichs in gemainer reichsversamblung gehört worden und solch sein werbung [Nr. 197] schriftlich ubergeben. [
So ist auf gemeltem tag den Kff., Ff. und gemeinen stenden des Hl. Röm. Reichs und der abwesenden gesandten rethen von der Vrenntzin von Masstricht erben ain getruckte supplication wider die statt Masstricht [Nr. 302a, Anm. 1] als offenbare, erklerte und denunciierte ächter ubergeben und hochgemelte stendt wider die von Masstricht umb hilf und beystandt, damit sie zu wurcklicher exequution komen möchten, angesucht und umb Gottes willen gebetten worden, wie auß der ubergeben suplication nach lengs zu vernemen ist.
Uff den 12. Februarij hat H. Wolff Dietterrich von Pfyrdt, [
Uff den 18.7 Februarij haben die gesandten reth und botschaften von der cron Hungern und der österreichischen landt wegen an gemaine stendt des Reichs ir werbung und anbringen in schriften [Nr. 98–99] ubergeben, wie auß der copy derselben werbung zu vermercken ist. Dergleichen hat H. Johann Hilchen seiner aussteenden besoldung halb des verschinen turckenzugs auch an die stendt bezalung begert. [
Uff den 19. Februarij haben der Kgn. Maria gesandten, rethe und pottschaften den stenden des Reichs auf der Vrenntzen kinder und erben wider die von Masstricht ubergeben supplication [Nr. 302a, Anm. 1] ain schriftlichen bericht [Nr. 302a] ubergeben und zugestellt.
Uff den 28. Februarij ist an die stendt des Hl. Röm. Reichs von cammerrichter und beysitzer [
Uff den letzsten [28.] Februarij ist den stenden des Reichs in gemeiner reichsversamblung durch des Kf. von Menntz cantzler angetzaigt, das ime durch ein botten auß Schweitz ain schrift, an die gemaine reichstende weysende [Nr. 198], uberantwurt worden, mit verner vermeldung, das ime, cantzler, ermelter pott zu erkennen gegeben, das ein pott auß Frannckreich mit solchem schreiben zu seinen herrn komen und mit schwerer leibskranckhait angegriffen were, deßhalben gedachter pott durch verhinderung derselbigen solche schrift aigner person nit hett könnden uberantwurten, [
Hieruff die kgl. Mt. sampt den ksl. comissarien sich mit gnedigster antwurt vernemen lassen: Ir Mt. neme solchs von den ermelten stenden zu gnedigstem gefallen ane und sey irer Mt., auch den herrn commissarien nit entgegen, das [das] gemelt schreiben [Nr. 198] in gegenwurtigkait der reichsstend erbrochen und verlesen und das angeregt schreiben ir kgl. Mt. und den commissarien, sich darinnen zu ersehen, behendigt und zugestellt werdt. Solchs ist auf gemeltem tag nach mittentag beschehen und allen reichsstenden davon copy und abschrift mitgethailt und gegeben worden.
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Auf den dritten Martij hat Hg. Hainrich von Braunschweig durch seinen cantzler, Dr. Johann Stöplern, der röm. kgl. Mt. und ksl. commissarien von wegen seines vertruckten und eingenomnen furstenthumbs auch ain supplication und clagschrift wider di ainungsverwandten stende [Nr. 247] ubergeben lassen8.
Eodem die haben gemeine reichsstendt (außgenomen Sachssen, Pommern und Hessen, so den abschid zu Speir nit angenomen) erwogen und fur rathsam angesehen, das von dem obersten und andern oberhauptleuten, so zu diser vergangen turckischen expedition verordnet gwesen seindt, [
Es ist auch von den aynungsverwandten, und sonderlich bey des Kf. zu Sachssen und Lgf. zu Hessen rethen, bedacht und fur gut angesehen, das die stendt, so der aynigung zugethon und den reichsabschid zu Speir angenomen, sich mit den gemainen reichsstenden eines außschus halber, der von den oberhauptleuten, [
Uff den 6. Martij haben der röm. ksl. Mt. commissarii vor den stenden des Hl. Röm. Reichs ain gegenbericht und ableynung wider des Kg. von Frannckreichs hievor uberschickt schreiben gethan und schriftlich in latteinischer sprach furpracht [Nr. 199].
So hat auch die röm. kgl. Mt. etc. den reichsstenden in gemainer reichsversamblung allerley neuer zeittungen und missiven, so irer Mt. zugesandt worden, behendigen und zustellen lassen, dieselben werden hierinnen nachainander ordenlich zu finden und zu vernemen sein11.
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Uff den 15. Martij12 haben ermelte gulchische gesandten von wegen ires gnedigen fursten und herrn [Nr. 205a], des Hg. von Gulchs frau mutter [Nr. 205b], dergleichen etlicher von adel und anderer personen, so in dem turckenzug gewesen [Nr. 205c] und inen dannocht ire heuser verbrändt und verwiessteht worden seyen, zwue clag und supplicationschrift wider [
Uff den 16.13 Martij hat des Bf. von Munster gesandter von wegen seins herrn die endtschuldigung von des bezigs [= Beschuldigung] wegen, das er sich dem Frantzosen anhengig gemacht sollte haben, vor den stenden auch mundtlich und schriftlich gethon [Nr. 206] und deßhalb nu ein schrift, so Kgn. Maria hochermeltem bischoff geschickt [Nr. 206, Beilage], lassen verlesen und den stenden auch zugestellt, wie auß dem vertzaichnus zu vernemen ist
Uff den 17. Martij haben die gullchischen gesandten in gemainem reichsrath den stenden die underhandlung, so zwischen kgl. Wd. zu Hungern und Behem witwen, regentin etc., [
Uff den 19. Martij ist von dem ksl. cammergericht auf der stendt beschehen schreiben die gantz handlung, so sich zwischen der Vrenntzen erben und denen von Masstricht vor dem camergericht zugetragen und verloffen hat, gen Nurnberg uberschickt und in gemainer reichsversamblung verlesen und abgehört worden.
Uff den 21. Martij haben der kgl. Wd. zu Hungern und Behem, regentin in Niderlande, gesandte rethe widermals ain gegenbericht auf nechst ubergeben clevischen endtschuldigung und clagen den reichsstenden [
Daruff sich die Kff., Ff. und gemaine stendt verglichen und endtschlossen, ain außschus zu der kgl. Mt. und den ksl. commissarien, dergleichen zu dem ksl. oratorn, dem H. von Granveldt, zu verordnen und bey irer kgl. Mt., auch fstl. Gnn. und Gg. underthenigst, frundtlich und dienstlich zu bitten und antzuhalten, das dieselben inen, den reichsstenden, irn gnedigsten, freundtlichen und gunstigen rath hierinnen mitthailen wollten und die sachen dahin helfen zu furdern, damit angeregter krieg und irrung zwischen hohermelten partheyen hingelegt und vertragen oder zum wenigsten angestellt werden möchte. Dann wa solchs beschehe, so achten und haben gemaine reichsstendt darfur, das solchs zu diser christlichen expedition wider den Turcken ain gute vorberaitung und furderung sein wurde etc.
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Gleicher gestalt hat der ksl. orator auch angezaigt, das ime solcher krieg nit lieb, sonder möchte auch leiden, der Hg. von Gulch were des vertragen und dasjenig, darumb er ursach zu disem kriegswesen gegeben, underlassen. Dann als er den krieg wider die Kgn. Maria, regentin in Brabanndt, angefangen und furgenomen, hat ir kgl. Wd. bey seiner fstl. Gn. danntzumal allein etlich tage umb ain anstandt des kriegs lassen anhalten. Solchs were aber von hochgemeltem hertzogen irer kgl. Wd. abgeschlagen worden. So aber die kgl. Mt. ytzundt sich zu dem krieg gefasst [
Uff den 27.16 Martij haben der ksl. Mt. orator, commissarien und derselben burgundischen dienner den stenden des Reichs auf ir beschehen pittlich ansuchen, so von wegen des Hg. von Gulchs beschehen, geantwurt und inen dieselb schriftlich ubergeben vermög der copey [Nr. 214].
Es seyen auch desselbigen tags auß dem Niderlandt neue zeittungen tzu Nurnberg uberschickt worden, welchermassen der angriff und schlacht zwischen den burgundischen und gulchischen beschehen und ergangen sey17. Das wurdet auß der copey zu vernemen sein.
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Uff den dritten Aprilis haben die gemaine reichsstend durch ain außschus die kgl. Mt. und die [
Uff den funften Aprilis ist durch den menntzischen cantzler in gemainem reichsrath wider angetzeigt, das der ksl. orator und die burgundischen rethe auf der reichsstende bittlich ansuchen, die gullchischen kriegshandlung beruerendt, sich widerumb endtschlossen, das sie irem habenden bevelch nach khain ander mittel konnen oder wissen furschlagen, dann wie von inen hievor beschehen. Und soverr sich des Hg. von Gullchs reth und gesandten auf dieselbigen wege wöllten einlassen, so seyen sie urputtig, deßhalben verner handlung mit inen zu pflegen; wa nit, wollen sie es bey vorriger gegebner antwurt beruowen und pleiben lassen. [
Es hat auch abermals der menntzisch cantzler ain brieve und schreiben, so von dem Kg. von Frannckreich an die gemaine reichsstende außgangen und durch ain botten [
Uff den 6. Aprilis und nachdem von den obersten leuttennandten und veldtmarschalcken ir rechnung [
Uff den 9. Aprilis hat der ksl. orator und der Kgn. Maria gesandten rethe auf vorbeschehen der reichsstend anhalten [Nr. 220] widerumb geantwurt [Nr. 222], welche der vorrigen vast gemeß gestellt, und ein „Confutatio defensionis ducis Clivensis super iure ducatus Geldriae ac comitatus Zutphanie“20 ubergeben, wie dann dieselb in einem klainen nebenbuchlin, mit A nottirt, begriffen ist. Dwyl aber die reichsstende erwogen, wa diser krieg nit sollte beygelegt oder zum wenigsten angestellt werden, das es disem christenlichen werckh zum höchsten verhinderlich, auch gemainer teutscher nation in ander weg zum hochsten beschwerlich fallen wurde, derwegen haben ermelte reichsstendt ainen außschus diser gillchischen [
Uff den 15. Aprilis hat in gemainem reichsrath der menntzisch cantzler angetragen: Wiewoll der funf churfursten rethe, nemblich Mentz, Trier, Pfaltz, Sachssen und Branndennburg, sich anstatt irer gnedigsten herrn gegen dem von Bemmelberg zu obligiern und zu verschreiben erbotten und auch bewilligt, als sie aber mit ime, dem von Bemmelperg, der verschreibung halben in handlung sich eingelassen, heten sie sich mit ime derselbigen, dann er die dermassen so scharpf haben wollte, nit wissen zu vergleichen und wurden also verursacht, solchs widerumb an gemaine reichsstendt, dise sachen verner zu berathschlagen und wie doch dero mochte geholfen werden, gelangen zu lassen.
Eodem die hat der außschus in causa Masstricht und der Vrenntzen erben den stenden relation gethon, doruff gemaine stendt [
Des tags ist auch von des gewesnen pfenningmaisters rechnung der verschinen im 41. jar eillenden turckenhilf halben relation geschehen [Nr. 125], welche den stenden abzuschreiben zugelassen und bewilligt. Die ist hierinnen begriffen und der inhalt daruß zu vernemen.
Uff den 16. Aprilis ist in gemainem reichsrath durch den mentzischen cantzler abermals furpracht, das zu abfertigung der oberhauptleut von wegen der hohen ampter durch den außschus erwogen und bedacht worden sey, das ain jeder standt nach dem wormbischen anschlag [1521] auf ain reissigen 9 fl. und auf ein fußknecht 3 fl.[
Es haben auch uff gemelten tag des Kf. zu Branndenburg, als obersten veldthauptmans, rethe und gesandten bey den stenden des Reichs umb betzalung des ausstandts, so die reichsstende sein kfl. Gn. noch von wegen ermelts zugs zu betzaln schuldig, angehalten und gebetten.
Und als auf ernennten tag die proposition, so der ksl. orator in anfang des reichstags den stenden furgehalten [Nr. 197], dieselben zu berathschlagen furgefallen und dann dieselbig under anderm mit sich pringt, [
Und dann, sovill den Hg. von Gullch berurte, haben die stendt des Reichs dahin geschlossen, das der verordent außschuß bey dem ksl. orator und [
Uff den 20. Aprilis hat die röm. kgl. Mt. den stenden des Reichs ain vertzaichnus und außtzug der außgaben des verschinen winterlegers in Hungern halben [Nr. 136] furlegen und daruff alspaldt erstattung ermelter außgaben von disen stenden gnedigst begeren lassen. Und ist berurter außtzug der rechnung hierinn verleipt und zu vernemen.
Gleicher gestalt hat der Kf. von Branndenburg etc. abermals durch seiner kfl. Gn. rethe den ausstandt seiner besoldung an die stendt erfordert und begert.
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Daruff ist von den vier kraissen, Schwaben, Franncken, Bayern und rynischem krais, rechnung und relation durch ainen verordneten außschus gehört und genomen. Ist aber daruff weiter nichts beschlossen, sonder bis zu weiter zusamentkunft geschoben worden etc.
Uff den 21. Aprilis haben die burgundischen reth und gesandten ain schriftlich antwurt und [
Nachdem der außschus, zu vorberurter gullchischer handlung verordent, etlich und allerlay mittel und wege (beeden partheyen, auch dem Reich teutscher nation zu gutem und zu furkomung weiterer kriegsübung, so darauß ervolgen möcht) gesucht und furgeschlagen und berurt handlung gern zu einem fridlichen wesen und anstandt gefürdert und gepracht heten, welchs aber uber villgehapte mue und arbeit alles vergebenlich und bey den partheyen nichts fruchtbars wurcken oder außrichten wöllen, dardurch also dise gesuchte underhandlung allerdings one frucht zerschlagen und [
Volgendts aber [von 23. bis 28. April 1543] uber solchen der gullchischen gesandten gegeben abschide solcher nichtigkait diser gepflegen handlung hat sich Christoff von Venningen zu dem ksl. commissarien H. Johann de Naves etc. derwegen verfuegt und solche obberurte handlung bey demselben commissario so weit gepracht, das dieselb widerumb von neuem zu werck gezogen und angefengt worden ist, dermassen das derselb von Venningen mit den pleibenden und anwesenden chur- und fstl. rethen des außschus (welche also auf sein, des von Venningen, frundtlich pitten alda zu Nurnberg verpliben seyen) die sachen mit Gottes hilf bey dem ksl. oratorn, dem H. von Granveldt, dahin gehandelt, [