Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Nr. 34 Instruktion der Stadt Aalen für die Nördlinger Gesandten zum Reichstag – o. Ort, o. Datum
Nr. 36 Instruktion der Stadt Memmingen für Christoph Zwicker zum Reichstag – Memmingen, o. Datum
Nr. 39 Instruktionen der Stadt Konstanz für Konrad Zwick – 1540 Dezember–1541 März
Nr. 39a Instruktion der Stadt Konstanz für Konrad Zwick zum Reichstag – [Konstanz], 1540 Dezember 23
Nr. 40 Instruktionen der Stadt Nördlingen für ihre Reichstagsgesandten – 1541 Januar–Juni
Nr. 40a Instruktion der Stadt Nördlingen für Wolf Graf und Hans Wörlin – [Nördlingen], 1541 Januar 6
Nr. 42 Instruktion Papst Pauls III. für Kard. Contarini – Rom, 1541 Januar 28
Anmerkungen
1
Vgl. auch Bgm. und Rat von Memmingen an Stadtschreiber Georg Maurer, Memmingen, 1541 Juni 20, Memmingen StadtA, A Bd. 318, unfol. (Reinkonz.): Teilen mit, daz wir euerm begern nach maister Gervasien und H. Friderichen euer erst schreiben, uns bei Othlin zukomen, sovil die religion betreffend, leßen laßen und die articul zugestelt und uberantwurtet, welhe uns ire bedencken, die wir euch hiemit, wie ir uß beiligender abschrift mit A signiert vernemen wold, zuschicken, ubergeben. Und dieweil aber Pfgf. Friderichen uff solhe articul von den ainungßverwanten stenden schon a[ntwort] gefolgt, achten wir, euch darnach zu gerichten haben, versaumbt sein. [...]. Datum, den 20. tag Junij anno etc. 41.
2
Vgl. Bgm. und Rat von Memmingen an Stadtschreiber Georg Maurer, Memmingen, 1541 Juni 6, Memmingen StadtA, A Bd. 318, unfol. (Reinkonz.): [...]. Zum andern sollt ir der von Goslar halb, was die andern ainungsverwandten stend derhalben furnemen und euch fur gut sein [ansiht?] zu handlen, bevelch und gewalt haben, des wir euch uff eur schreiben nicht verhalten wellen. [...]. Datum, den 6. tag Junij anno etc. 41.
3
Zum Fall Vogelmann vgl. Frieß, Die Außenpolitik, S. 118–120 und S. 142–149; außerdem die Auszüge aus der Korrespondenz des Memminger Reichstagsgesandten vom 21. April 1541, vom 3. Mai 1541, vom 6. Mai 1541 und vom 9. Mai 1541, Memmingen StadtA, A 331–01a, unfol. (Kop.) und besonders Bgm. und Rat an ihren Stadtschreiber Georg Maurer, Memmingen, 1541 April 28, Memmingen StadtA, A Bd. 318, unfol. (Konz.): Euer schreiben, uns bei Stoffel, großen zunftmeister, auch Jörgen, den Zwicken, gebriedern, gethan, haben wir vernomen, füegend euch darauf zu verstan, daß euer schreiben Vogelmans halben allain wir, etlich die gehaimen, geleßen und künden bei uns nicht befinden, daß es ainem rat gelegen oder fuglich sein werd, ainen sollichen schwerlichen vertrag, als solten si den Vogelman entleibt und derhalben gelt darfur geben haben, annemen, dann wie wir ainen rat alweg gehort, so hat er anderst nichz gehandelt, dann daß sy gefugt und irs gwißens halben thun mueßen, derhalben ain ersamer rat nit gesindt sein wirdt, ainen, der nit recht gehandlet, from ze machen und die, so alles das, was sy schuldig gewest und irs gwissens halben thun mueßen, gethan, unredlich gehandlet haben, bezeihen laßen. Dan ir alweg von uns wol verstanden, daß wir nie vast gesint gewest, sich in ainichen vertrag einzulaßen, derhalben wir die sach Got dem almechtigen befelhen und uns der ainungsverwandten stend zusagen halten und also
dißmals beruen laßen wellen. Haben entsprechend seiner Anregung an die Truchsesse geschrieben. Soll mit anderen Städten an den Kaiser um Abstellung des Zolls supplizieren. Eingang eines ksl. Mandates zugunsten Valentin Wißmüllers, die Vergabe einer noch besetzten Pfründe im Pfarrhof betreffend. Datum, den 28. Aprilis anno etc. 41. Zedula: Auch lieber statschreiber, warumb wir Vogelmans halben euch also geschriben, ist uß der ursach beschehen, ob ir vermaint, [gut?] zu thun sein, daß irs den statschreiber von Eßlingen leßen laßen het, damit er sehe, daß uns nicht so vast not, in ain vertrag einzugeen, und derhalben verursacht wurdt, bei den Vogelman zu handlen, ob wir leidenlichen zu aim vertrag komen möchten. Was ir aber uns hierin zu thun sein fur gut achten, das mugt ir handlen, ob wir aber zu aim leidenlichen vertrag, der uns unaufheblich sein mocht, khomen mochten. Noch keine Antwort auf ihr Schreiben an Schwendi. Der religion halben khunden wir euch nichts zuschreiben, dan das wirs Goth also gar bevelhen und der zeit, was er durch sein gotlich gnad [verleihen?] well, warten mußen. Vgl. auch Bgm. und Rat von Memmingen an Georg Maurer, Memmingen, 1541 Juni 10, Memmingen StadtA, A Bd. 318, unfol. (Reinkonz.): Was Vogelmanns Sache betrifft, teilen sie mit, daz wir noch imerzu ain gut hertz heten, uns mit recht, ee uns ain urtl herausgieng und weil wir darzu komen möchten, gegen bemelts Vogelmans erben einzulaßen, dann ir ungetweiffelt noch gut wißen tragen, daz wir bei andern, auch uns wol zu thun sein in rat befunden. Dieweil uns aber allain das im weg gelegen, so diser verdechtlich und uns ungünstig richter mit beschwerlicher urtl, wie zu besorgen, motiren wolt, daz wir auch alsdan unserer ainungsverwandten hilf und beistand, wie sy sich dann vormals, da ir bei in unsers ratz begert, auch yezt vernemen laßen, daz sy selbst darfür haben, daz solhe sach uns allain zugut angenomen worden. So dann sollichs uns allain zugut und nicht für ain religionsach angenomen und erkandt, tragen wir sorg, so es dahin komen, daz sy uns, solhe sach hinauszufürn, verholfen sein solten, daz es hart und mit schlechtem willen zugen und uns die sach zu schwer werden wurd, verzeihen müesten und alßdann uff niemandt mer trost suchen, derhalben wir, wie oben antzaigt, geneigter und beßer sein vermainen, uns in recht einzulaßen weder der urtl, so der ungenaigt richter uns geben möcht, zu erwarten. Zum andern habt ir noch in guter gedechtnus, daz wir alweg, wo es yemandt fug, dahin bedacht und [...?] gewest sein, ksl. Mt., unserm allergnedigsten herrn, welchermaßen Vogelmans handlung aigentlich beschaffen, grundlich und uffs kurzest zu berichten, und aber allain uß der ursach underlaßen, daz Dr. Epstain beßer zu sein vermaint, daz wir zuvor, waz Vogelmans erben furzubringen vorhabens gewest, erwartet, damit wir alsdan, unsern waren bericht ksl. Mt. fürzutragen, fuglicher ursach gehabt heten. Dieweil wir aber uß euerm schreiben verstanden, daz bißher von Vogelmans erben noch nichtz furgetragen und villeicht noch so bald oder gar nichtz von inen fürkomen werd, sonder vil ee so vil trosts, wie ir selbst in euerm schreiben gemeldt, emphangen haben möchten, daz sy des reichßtags oder ksl. Mt. gegeben suspension entschaft erwarten und alsdan der urtl, der sy sich villeicht geschwind herauszukomen versehen, getrösten welten, so möcht uns, wo wir darauf verzugen, alsdann, wie wir sorgen, zu kurz beschehen und darnach zu unserm vorhaben nicht mer komen, dernwegen wir noch imerzu, wo es anderst gut ald statt haben, lieber wölten, daz ksl. Mt. und zuvorab, dieweil der landgraff vorhanden, grundlicher bericht fürgetragen wurde, möchte auch sein, daz Dr. Ebstain, so er diser unser sorgveltigkeit und bedenckens und wie die sach zu Regenspurg stat, bericht wurd, villeicht selbst ainer andern mainung sein. Soll sich nach Nürnberg zu Dr. Hepstein begeben oder ihn schriftlich um seine Stellungnahme bitten. Falls Dr. Hepstein auch dafür plädiert, dass sie sich auf ein rechliches Verfahren einlassen, sollen sie dies einigen vertrauten Einungsverwandten und besonders Jakob Sturm anzeigen und dann deren Gutachten und Dr. Hepsteins Rat ihnen mitteilen. Datum, den 10. tag Junij anno etc. 41. [Zettel:] Eingang eines Schreibens von ihm. Lassen es bei ihrem obigen Schreiben bleiben. Soll Vogelmanns Ankunft in Regensburg abwarten. Datum ut in litteris. Vgl. auch Bgm. und Rat von Memmingen an Stadtschreiber Georg Maurer, Memmingen, 1541 Juni 20, Memmingen StadtA, A Bd. 318, unfol. (Reinkonz.): [...]. Zum 3., wiewol uns der vertrag Vogelmans halben mit dem, daz darin aber gleichwol von ksl. Mt. gemelt wurd, daz es den gewesen lebenden und nachkomenden an ihren ern unverletzlich sein soll, vast beschwerlich, dan es dermaßen, als solten wir den Vogelman widerumb als fur frum, ob schon der keiser redt, restituiern, verstanden werden mocht, noch dann, dieweil wir ye derhalben was thun und gedulten mueßen, so wellen wir euch uff rat H. Jacoben Sturmb und H. Conrat Zwicken als denen, so uns ungezweiffelt mit treuen mainen und solcher vertrag auch gefallt, dise sach weiter zu bedengken, uffs freuntlichst von unsernwegen gebetten und bevolhen haben. Ob aber [euer?] [zwai?] bedencken, daz alle religionssachen angestelt oder ain sollicher unfrid im gantzen reich werden, daz kein land- noch andere gericht nichz helfen sollen, iren fürgang nit erraichen, so ist derhalben an euch unser begern, derhalben euer uffmerken und kundschaft am landgericht durch Dr. Engelhart ze haben, damit es alsdan, uns in recht einzulaßen, nicht zu spat seye. Danach gestr.: Möchten aber den vertrag ußerhalb des wortlins ‚gewesen lebend‘, wo er uff solchs mitel gebracht, vast wol leiden, und daz fur sollich wortlin ‚gewesen lebenden‘ wie hievor im anfang gemeldet, daz es baiden theilen an irn ern unverletzlich sein sölt, gesetzt wurd. Was ir aber derwegen mit rat bemelter 2 herrn Jacoben Sturms und Zwicks, zu thun und zu handlen, sein vermaint, solt ir, wie hievor gemeldet, zu handlen bevelh haben. [...]. Billigen seine sonstigen Handlungen. Gott wird ihn für das, was er in Memmingen versäumt, entschädigen. [...]. Datum, den 20. tag Junij anno etc. 41.
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Vgl. auch die Supplikation der Stadt Memmingen an die schmalkaldischen Verbündeten gegen den Spitalmeister Matthias Mairbeck, o. Datum, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 391 Nr. 148 Bd. 2 fol. 172r–173v (Kop.): Darstellung der Auseinandersetzung Memmingens mit dem ehemaligen Spitalmeister Matthias Mairbeck um Vermögen und Einkünfte des von der Stadt säkularisierten und nach der neuen Lehre reformierten Spitals. Prozessführung Mairbecks gegen Jakob Humel am geistlichen Gericht in Dillingen. Erfolgreiche Bemühung Mairbecks um ein ksl. Mandat zu seinen Gunsten. Weigerung Mairbecks, zur Türkensteuer einen Beitrag zu leisten, weil er exemt sei. Dadurch wird die Steuerkraft der Stadt geschwächt, so dass sie künftighin nicht mehr, wie jetzt – außerhalb der Reichshilfe – zum zweiten Mal geschehen, mit Leuten und Pulver zur Türkenabwehr helfen kann. Solte nu uber das dern spittelmaister, so doch wie er in außbringung seins glaits mit ungrund furgeben, kain convent hat und allain selb ander, aber ir jeder mit ainer gutten pfar, die baid jerlich bis in die 500 fl. ertragen und sich dern wol began [sic!] mugen und doch, so man wil jetzt wider den Durcken helfen, exempt und dem reich nit underworfen, in solcher seiner unpillichen handlung, damit er die armen beschwert, erst darzu also beschutzt, beschirmet, verglait und gestattet werden, des spitals gutter von aim gehorsamen glid des reichs zu dringen und ainem andern, der dem reich nit underworfen, eynzugeben, so haben euere fstl. Gn., Gn. und G. leichtlich zu ermessen, wie beschwerlich uns sein wurd, solhe hilf, wie jetz begert, zu laisten, und darumb, dieweil die röm. ksl. Mt., unser allergnedigster herr, die und ander religionsachen am camer- und andern gerichten suspendiert und daneben den partheien bei schwerer ungnad und straff stilzustan gebotten, so ist an euere fstl. Gn., Gn. und Gn. unse underthenige bit, die wellen uns hierin als iren ainungsverwandten beratten und beholfen sein, damit erstlich solch vermaint furnemen des spittelmaisters am gaistlichen gericht abgeschafft, und bei röm. kgl. Mt. underthenigklich zu handeln, damit sy derselben gegeben gelait und gebot wider uffheben und abkunden lassen, damit unser gotzhauß spital bei seinem inhaben beleiben und wir irer kgl. Mt. und dem hl. reich dest statlicher hilf laisten und erzaigen mugen. Das begern wir umb euere fstl. Gn., Gn. und G. underthenig und mit vleis freuntlich zu verdiennen.
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Vgl. [Georg Maurer an Bgm. und Rat von Memmingen, Regensburg], 1541 Mai 6, Memmingen StadtA, A 331–01a, unfol. (Ausz.): Sovil den Vogelman belangt, laß ich mir euerer fursichtigen W. schreiben [vom 28. April 1541]ganz wolgefallen und wirt gut zu der sach sein, das ich daßelb den statschreiber von Eßlingen mag lesen laßen. Er hat erst heut zu mir gesagt, daß in gleich wunder nem, warumb er nit kom, weil er im doch so aigentlich geschriben, in 14 tagen hie zu sein. Das muß ich nun also erwarten. Ich hab aber gleichwol selbs zween vertreg gestelt, ainen in des keisers namen, den andern in H. Jacob Sturms und statschreibers namen, die ich also zu fürderung der sach und uß fürsorg gemacht, wan es darzu kom, daß man mit mir handlen, und ich euerer fursichtigen W. schreiben lesen laß, so wurden oder mechten sy etwan mit mir reden, ich solt selbs ain stellen, wie ich mainte, meinen hern annemlich und leidlich sein, so were ich dan gefast und dorft nit eylen. Welchen sy annemen, acht ich, er wer baiden thailen erlich, leidlich und annemlich, aber ganz wol für euere fursichtige W. Damit wil ich also der sachen abwarten. Datum, den 6. Maij anno etc. 41. Vgl. dazu den Entwurf für ein Mandat Karls V. in Sachen Vogelmann, o. Datum, Memmingen StadtA, A 331–01a, unfol. (Reinkonz.); DV: Das ist die letst schrift in Vogelmans sach, wie ichs dem Zwicken geben, uff 21. Julj anno 41, uff dem rheichstag zu R[egensburg], und den Entwurf für einen Vertrag zwischen der Stadt Memmingen und den Kindern und Erben Ludwig Vogelmanns, o. Datum, Memmingen StadtA, A 331–01a, unfol. (Reinkonz.); DV: Das ist die letst schrift in Vogelmans sach, wie ichs dem Zwicken geben, uff 21. Julj anno 41, uff dem reichstag zu Regenspurg.
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Zur Datierung vgl. die protokollarische Notiz zum 31. Dezember 1540, Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 20r: Am 31. Dezember ist die Antwort Lindaus auf das Konstanzer Schreiben vom 24. Dezember 1540 eingetroffen. Dabei hat Lindau die Instruktion für seinen Gesandten zum Reichstag und zum Städtetag mitgeschickt. Vgl. dazu Bgm. und Rat von Lindau an Bgm. und Rat von Konstanz, 1540 Dezember 29, Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 21r–22v: Bezug: Schreiben von Konstanz vom 24. Dezember 1540. Schicken daraufhin ihre Instruktion für ihre Gesandten zum Reichs- und Städtetag. Wissen nichts von Verlegung und Verschiebung des Reichs- und Städtetages. Stellen Konstanz deshalb die Festlegung des Datums der Abreise der Gesandten anheim. Ihr Gesandter ist bereit, mit dem Konstanzer Gesandten zu reiten. Bitten ihnen mitzuteilen, wann der Konstanzer Gesandte aufbricht und wo der Lindauer Gesandte ihn treffen kann. [...]. Datum, den 29. tag Decembris ingeenden 1541. jars.
3
Vgl. die protokollarische Aufzeichnung, Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 6r–8v, hier fol. 6v–7r: Am 20. Dezember 1540 ist eine Botschaft von Lindau vor dem Rat erschienen und hat mitgeteilt, Ulm habe wegen des Städtetages auch an Lindau geschrieben. Die von Lindau glaubten, man könne die Unkosten wegen des Tages sparen, weil in solchen Sachen nicht viel zu reden sei, wollten aber vom Konstanzer Rat dessen Meinung hören. Konrad Zwick und der Zunftmeister Thomas Hütlin wurden beauftragt, den Gesandten Lindaus in ihrer Herberge mitzuteilen, dass der Konstanzer Rat entschlossen sei, den Städtetag zu beschicken, dass man aber über die Anweisungen für die Gesandten noch nicht endgültig befunden habe. Zwick und Hütlin sollten den Lindauer Gesandten auch darlegen, warum Goslar nicht im Stich gelassen werden dürfe, zudem die Gesandten dazu bringen, dies auch dem Rat von Lindau klarzumachen und diesen zu veranlassen, den Städtetag zu beschicken. Die beiden Verordneten haben diesen Auftrag ausgeführt. Der Rat von Konstanz hat auch beschlossen, dem Rat von Lindau die Anweisungen für seine Gesandten nach Regensburg mitzuteilen und den Rat von Lindau zu bitten, seine Meinung dem Rat von Konstanz ebenfalls mitzuteilen. Danach ist der verordnete Ausschuss des Konstanzer Rates zusammengetreten und hat sich bezüglich Goslars und des Städtetages geeinigt. Was den Reichstag anlangt, nämlich die Religion, Unterhaltung des Kammergerichts, Erhaltung des Friedens im Reich, Polizei und Münze, haben sie beschlossen, wie unten folgt.
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Vgl. Bgm. und Rat von Lindau an Bgm. und Rat von Konstanz, [Lindau], 1540 Dezember 29, Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 21r–22v (Ausf.): Bezug: Konstanzer Schreiben vom 24. Dezember 1540. Schicken daraufhin ihre Instruktion für ihren Gesandten zum Reichs- und Städtetag. Wissen nichts von Verlegung und Verschiebung des Reichs- und Städtetages. Stellen Konstanz deshalb die Festlegung des Datums der Abreise der Gesandten anheim. Ihr Gesandter ist bereit, mit dem Konstanzer Gesandten zu reiten. Bitten, ihnen mitzuteilen, wann der Konstanzer Gesandte aufbricht und wo der Lindauer Gesandte ihn treffen kann. Datum, den 29. tag Decembris ingeenden 1541. jars. Vgl. auch Anm. 6 zu Nr. 39a. – Vgl. auch Bgm. und Rat von Ulm an Bgm. und Rat von Lindau, [Ulm], 1541 Januar 27, Lindau StadtA, 35,7, unfol. (Ausf.): Erinnern an ihr Schreiben vom 3. Dezember 1540, in dem sie über den Beginn der Verhandlungen auf dem Wormser Kolloquium bis zur Ankunft Granvelles berichteten, und an die damals mitgeschickten Kopien der Verhandlungsakten Nr. 1–7. Da wider Erwarten aller Gutherzigen und Gottesfürchtigen das Kolloquium beendet und die Glaubensfrage auf den Regensburger Reichstag vertagt wurde, schicken sie zur Information über die weiteren Wormser Verhandlungen die Kopien der Verhandlungsakten mit Nr. 8bis 33, die ihnen von ihren Gesandten, die auch Lindau in Worms mitvertreten haben, übersandt wurden. Sie werden daraus ersehen, wie mancherlay practicen und fluchtig außzug durch unsern verblendten gegentheil, die bäptischen [sic!], (wolche jetzo wie allwegen, das liecht der warheit zu sehen, gescheucht und, in der finsternuß zu wandeln, begert) gesucht worden, damit sie ditz cristenlich gspräch nit allain verhindert, sonder auch uns, die nichts hohers dan dasselbig zu furdern begert, die ursachen solcher verhinderung, auch allen unglimpfen zugetrochten neben dem, das sie uns auch von dem hagenawischen abschid und ksl. Mt. ausschreiben gern abgefiert hetten. Und ist in warhait nit weniger zu erbarmen dann zu verwundern, das solche treffenliche tagsatzung deß furgenommen colloquii, darauß all guthertzig ain christenliche concordi zu entsteen, also zu melden, onfälig verhofft, wölche auch von allen thailn gantz stattlich und mit so schwerem costen besucht und nunmer in die 12 wochen darauf verharret worden, so gar on frucht abgeen und in so langer zeit nit mer, dan wie der abschid vermag, verricht sein soll. Wir muessen aber die und ander sachen Gott dem herrn bevelhen, auch daneben der getrösten hoffnung steen, nachdem diser handel je sein göttlich eer und imerwerend wort beruert, er werd denselben wider aller unser widerwertigen gedancken und anschlög dermassen fueren, das die warhait ans liecht gepracht und das hailwirdig evangeli[um] je lenger je mer erbraitert werd. etc. In Worms wurde schließlich, wie aus einem Teil der beiliegenden Schriften hervorgeht, über zwei Artikel der Augsburger Konfession, über die Dreifaltigkeit und die Erbsünde, disputiert. Aber bevor ein Ergebnis erzielt wurde, wies der Kaiser Granvelle an, das Kolloquium zu beenden und auf den Reichstag nach Regensburg zu verlegen. Darauß euere W. abzunemen haben, das an stattlicher besuchung deß außgeschribnen reichstags uns, den evangelischen und protestierenden stenden, nit wenig gelegen sein will. So ist auch, wie uns unsere gsandten bericht, die röm. ksl. Mt. uff den 19. ditz monats Januarij zu vier urn gegen abend zu Speir gewißlich einkomen, doher man sich irer Mt. furderlichen ankunft gen Nurmberg und volgends gen Regenspurg aigentlich zu versehen hat. Wolchermassen dan die sachen deß ervorderten glaidts von der röm. ksl. Mt. etc. uff den kunftigen reichstag zu Regenspurg geschaffen, haben euere W. auß den schriften mit A, B, C zu vernemen. Was uns nun derhalben hienach weitter zukompt, soll euerer W. jederzeit unverhalten bleiben. Datum Donnerstags, den 27. Januarij anno etc. 41.
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Danach gestr.: Dweil nuhn wir khein ander gefell, rent, zinß oder gult, dann allein die wir von unsern armen burgern uffheben, auch dhein gewerb dann den gebau der reben und aber vergangner jaren dieselben mißraten und herfroren, also das nichtz sonders gewachsen, und jetzunder der voll erschinen und der wein in einem geringen kauf und gelt, deshalb unsere arme burgerschaft uns nichtz ze geben oder zu erstatten wissen.
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Zur Haltung der Stadt Konstanz und ihrer Prediger zur Kolloquiums- und Reunionspolitik vgl. auch Moeller, Bernd: Johannes Zwick und die Reformation in Konstanz, Gütersloh 1961 (Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte Bd. 28), S. 217–224 und Rublack, Hans-Christoph: Die Außenpolitik der Reichsstadt Konstanz während der Reformationszeit, in: Moeller, Bernd (Hrsg.): Der Konstanzer Reformator Ambrosius Blarer 1492–1564. Gedenkschrift zu seinem 400. Todestag, Konstanz-Stuttgart 1964, S. 56–80, hier S. 72–73.
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Gemeint ist der Speyerer Reichsabschied von 1526, dessen § 11 bestimmte: Und nachdem uff diesem gegenwertigen reichstag bedacht und erwogen, wie an vielen orten die geistlichen und weltlichen ires leibs und lebens in fare steen, inen auch ire zins, renth, gult und zehendt vorgehalten und die inzubringen und zu verleihen verhindert werden, und aber nymants des seynen widder recht spolirt und entsetzt werde, so soll ein yede oberkeit, geistlich und weltlich, ire underthanen, geistlich und weltlich, by dem iren, inhalt und vermoge des landtfriedens oder des Hl. Reichs ufgericht ordenung, bis zu kunftigem concilio treulich fur gewalt und unrecht vertheidingen, schutzen und schirmen, damit bis zu kunftigem concilio zwischen geistlichen und weltlichen auch fried, einigkeit und gleicheit gehalten und sich weder geistlich oder weltlich einicher ungepurlichen vergwaltigung oder entsetzung zu beclagen ursach haben. Sie sollen sich auch sunst friedlich, geschicklich gegeneinander halten, wie yedem standt wol zimpt, zusteet und gepurt. Vgl. RTA JR Bd. V/VI, Nr. 221, S. 879–895, hier § 11, S. 884–885.
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Vgl. zum Folgenden das am 23. Dezember 1540 im Konstanzer Rat vorgetragene Gutachten der Konstanzer Prediger und Theologen zur Frage der Türkenhilfe, Konstanz, o. Datum [1540 Dezember nach 20], A: Konstanz StadtA, G 8 (Reformationsakten), fol. 432r–433r (Kop.); B: koll. Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 10r–10v (Kop.): Erstlich lassend wir uns die erst furgehaltnen mainung sampt angehengten grunden und ursachen wolgefallen, namlich das wir mit luten nit hilflich syen, unserm gegenthail wider den Turcken ze ziehen. Am andern, das uff den gegensatz angezogen wirt, mag uß fürgewendten ursachen unsers bedunckens nit erhalten werden. Dann uff das erst, so gesagt wird, der gegenthail sye ouch christen oder werden ouch christen genent, ist diß die antwurt, das daran nit gelegen, was nammen ainer trage, sonder was er warlich sye. Ahab was ouch ain Israelit dem nammen nach, noch wart Josaphat darumb gestrafft, das er mit ime wider die find was usgezogen. Der Kg. Amozio ward ouch gewarnet uff ain zit von dem propheten, er solte die hunterttusent uß Israeel, die er schon bestelt und inen das gelt geben hett, dahaim lassen, dann Gott were nit mit Israel, daran anzuzögen, wa er mit denjhenigen ußzuge, denen Gott erzurnt were, das er kainen sig haben wurde. Also wurt billich hie die sach auch abgenommen. Am andern, das gesagt wirt, der Turck sye ain gmaine straf, die ouch uns betreffe, darumb sollen wir ouch mitziehen, sagen wir hinwider, das ja die strauff von der sund wegen ist, so wir zu baiden thailen beschuldt haben, yedoch sind wir unsers thails yetzund von etlich derselbigen furnemsten sunden abgestandem als abgotterey, blutvergiessen etc., der gegenthail aber verharret und gedenckt noch zu verharren in allem etc. Am dritten, das vermaint, wa das predigen gestatt, wurde vil vom gegenthail herzukomen, sagen wir mit Paulo, man soll nit böß thun, das guts darus kome, geschwigen, das man ain gewiss böß von ains ungewissen guten wegen thun sölte. Zum vierdten, das furgewendt, ob schon gar kain gut regiment uffgericht werden möcht und vyl böser under dem hufen syen, werde doch Gott der oberkait hertz ansehen, soll die antwurt sin, das wir nit hoch daruff tringend, sonder lassends sin, das regiment were glich gar gut, noch dannocht uß angezognen grunden by der ersten mainung, wurde sich nit gezymen, dergstalt mit dem gegenthail inzemengen, als der in den höchsten stucken wider Gott handelt. Achtend also genzlich, das aller ding verantwurtlicher sye und minder farlich, mit gelt dann mit luten ze helfen, diewil das gelt allain, argwon der ungehorsame und unbruderlichen, unmitlidigen herzens zu verhuten, geraicht wirt und in allweg lidlicher, am gut dann an lib und seel verluest liden. Und diewil die grund, so wir by erster mainung vernemmen, unsers bedunckens bestendig, haltend wirs darfur, das der oberkait unsers thails nit gebure, das sy die iren, so selbs gern wolten, lauffen lasse, sonder dasselbig ires besten vermugens verhute und abstelle. – Zur Datierung dieses Gutachtens vgl. die protokollarische Notiz, Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 6r–8v, hier fol. 7r–8r: Nach dem 20. Dezember 1540 ist der verordnete Ausschuss zusammengetreten und hat sich bezüglich Goslars und des Städtetages geeinigt. Was den Reichstag anlangt, nämlich die Religion, Unterhaltung des Kammergerichts, Erhaltung des Friedens im Reich, Polizei und Münze, haben sie beschlossen, wie unten folgt. Was die Türkenhilfe angeht, befanden einige, dass die Stadt Konstanz und die christlichen Stände, weil Kaiser, Papst und ihr Anhang so beharrlich der Abgötterei anhängen, keine Hilfe an Leuten leisten sollten. Aber damit man nicht für ungehorsam gehalten werde, solle man eine Hilfe an Geld bewilligen. Andere haben gemeint, weil der Türke ein gemeiner Feind beider Religionsparteien sei, könne man durchaus auch mit Leuten helfen. Einige haben gemeint, man könne sich der Hilfe nicht entziehen. Es bestehe allerdings ein schlechter unterscheid zwischen der Geldhilfe und der Hilfe an Leuten. Schließlich hat man sich darauf geeinigt, die Prädikanten und Theologen um Rat zu fragen, ob man der Gegenpartei, ohne Gott zu erzürnen, gegen den Türken als Feind beider Parteien helfen dürfe und ob die Hilfe an Leuten oder die Geldhilfe mehr Nachteil bringe bzw. Gott mehr erzürne. Dieses Meinungsbild wurde den Prädikanten mitgeteilt. Am 23. Dezember haben die Verordneten den Ratschlag der Gelehrten dem Rat vorgetragen, wie unten folgt.
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Vgl. Bgm. und Rat von Konstanz an Bgm. und Rat von Lindau, [Konstanz], 1540 Dezember 24, Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 18r–18v (Konz.): Ihre Verordneten haben mit den Lindauer Gesandten vereinbart, dass sie Lindau ihre Anweisungen für ihre Gesandtschaft zum Städtetag und zum Reichstag mitteilen und dass Lindau umgekehrt auch so verfahren solle. Schicken deshalb die Instruktion für Zwick zum Städtetag und zum Reichstag. Bitte, ihnen ihre Stellungnahme zu allen Beratungspunkten des Städtetags und des Reichstags ebenfalls schriftlich mitzuteilen. Den Städten ist aus Gründen der allgemein städtischen Solidarität an dem Goslarer Handel viel gelegen. Deshalb dürfen sie sich durch nichts hindern lassen, den Städtetag zu besuchen. Hinzu kommt, dass sie Mitglied des Schmalkaldischen Bundes sind. Angeblich sterbende Läufte in Regensburg. Deshalb wollen manche Stände nicht nach Regensburg kommen. Außerdem ist der Wormser Tag noch nicht zu Ende. Wissen deshalb nicht, ob Städtetag und Reichstag in Regensburg stattfinden. Wenn ihnen diesbezügliche Nachrichten zugehen, sollen sie ihnen diese mitteilen. Wollen dies auch umgekehrt tun. Sollen auch mitteilen, wann ihre Gesandten aufbrechen und wo die Konstanzer Gesandten mit ihnen zusammentreffen können. Die Konstanzer Gesandten möchten gerne mit den Lindauer Gesandten reisen. Datum 24. Decembris anno etc. 40. – Zum Informationsaustausch über den Beginn des Reichstages und die Abfertigung der Gesandtschaften vgl. auch Bgm. und Rat von Konstanz an Bgm. und Rat von Ulm, [Konstanz], 1540 Dezember 25, Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 19r–19v (Konz.); Bgm. und Rat von Ulm an Bgm. und Rat von Konstanz, [Ulm], 1540 Dezember 29, ebd. fol. 29r–29v (Ausf.) und Bgm. und Rat von Konstanz an Bgm. und Rat von Ulm, [Konstanz], 1541 Februar 10, ebd. fol. 30v (Konz.).
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Vgl. Bgm. und Rat von Konstanz an die Gesandten Ulms zu Esslingen, 1541 Februar 17, Konstanz StadtA, G 20 (Reformationsakten), fol. 158r–158v (Konz.): Naumburger Beschluss über Erlegung eines Doppelmonats der großen Bundesanlage. Da der Kaiser mittlerweile die Kammergerichtsprozesse in Religionssachen und die Acht gegen Goslar und Minden suspendiert hat und sich damit die Bedrohung abgeschwächt hat, ist es den oberdeutschen Städten beschwerlich, solchen Doppelmonat zu erlegen, zumal sie nicht erkennen können, dass die sächsischen Bundesstädte und einige andere Stände ihre Anteile an älteren Anlagen entrichtet haben. Wenn es sich einrichten lässt, sollte in Esslingen darüber geredet werden, wie die Erlegung des Doppelmonats verzögert und vorläufig vermieden werden kann, denn sie fürchten, dass die bevorstehenden Beratungen auf dem Reichstag über die Türkenhilfe große Kosten verursachen werden. Stellen ihnen anheim, auch diesen Punkt zur Sprache zu bringen. [...]. Datum, 17. Februarij anno etc. 41.
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Vgl. Bernhard und Hieronymus Baumgartner an Bgm. Georg [sic!] Graf zu Nördlingen, Nürnberg, 1541 März 4, Nördlingen StadtA, Missiven 1541, fol. 84r–85v (Ausf.): Während seines Aufenthaltes in Nürnberg hat Graf sie gebeten, ihn über die Abfertigung der Nürnberger Gesandten zum Regensburger Reichstag zu informieren. Obwohl der Anfang des Reichstages noch nicht abzusehen ist, weil erst sehr wenige Stände in Regensburg vertreten sind, hat der Nürnberger Rat beschlossen, Clemens Volkamer und Sebald Haller zum Reichstag zu entsenden und Haller bald abreisen zu lassen, dem Volkamer und vielleicht noch andere Gesandten zu Beginn des Reichstages nachfolgen sollen. In Regensburg sind bereits vertreten die Städte Straßburg, Augsburg, Ulm, Hagenau, Colmar, Speyer und einige wenige mehr. Täglich sollen weitere Städtegesandten ankommen. Von den Fürsten sind bereits vertreten die Hgg. Wilhelm und Ludwig von Bayern, Hg. Heinrich von Braunschweig und der Bf. von Eichstätt. Auf der Reise nach Regensburg ist der Ebf. von Bremen in diesen Tagen in Nürnberg angekommen. Kg. Ferdinand hält in Österreich einen Landtag ab. Nach dessen Ende soll auch Ferdinand nach Regensburg kommen. Datum Nurmberg Freittags, den 4. Martij anno etc. 41; Bgm. und Rat von Nördlingen an Clemens Volkamer und Sebald Haller, Bgm. zu Nürnberg, 1541 März 7, Nördlingen StadtA, Missiven 1541, fol. 51r (Kop.): Haben ihren Altbürgermeister Wolf Graf und Hans Wörlin zum Reichstag nach Regensburg abgefertigt. Ihnen ist mitgeteilt worden, dass die Adressaten als Gesandte Nürnbergs zum Regensburger Reichstag abgeordnet sind. Bitten, ihren Gesandten, wenn sie in anstehenden Fragen um Rat ansuchen, Gehör und Glauben zu geben und ihnen behilflich zu sein. Datum, Afftermontag nach Invocavit anno et. 41. Vgl. auch Bgm. und Rat von Nördlingen an Bgm. Bernhard und Bgm. Hieronymus Baumgartner zu Nürnberg, 1541 März 8, Nördlingen StadtA, Missiven 1541, fol. 50v (Kop.): Haben von ihrem Altbürgermeister Wolf Graf die Informationen Nürnbergs über die Ankunft städtischer Gesandter auf dem Reichstag in Regensburg erhalten. Werden jetzt ihre Gesandten auch abfertigen. Danken für das Entgegenkommen. Datum, 8. Martij anno etc. 41.
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Vgl. den Beschluss des Nördlinger Rates, 1541 Januar 18, Nördlingen StadtA, Calculi Senatorii 1540–1548, fol. 22v: Religionsach 1541. Uff Afftermontag nach Anthonij hat sich ein erberer rhat einhelligklich entschlossen, bey irer religion und glaubenssachen, wie man die itzt alhie helt und predigt, zu pleiben, wa auch uff kunftigem reichstag zu Regenspurg ain abschid dawider gieng, davon zu protestirn und darein ferrer nit zu bewilligen. Alsobald ward daruff furgewend, nachgedencken zu haben, bey wem man dann schutz und schirm suchen und an wen man sich hencken wöll. Wiewol nun gemainlich nit fur gut angesehen ward, in den schmalkaldischen bund ze komen, so schwanckten doch etliche, uber das Bgm. Rotinger, auch Werlin und ich zum hochsten dawider persuadirten und allerley unrhat anzaigten, der uns, so wir von ksl. Mt. abfallen und zu andern verbinden sollten, daraus ervolgen kunth. Actum ut supra. Vgl. auch die in Worms vertretenen Augsburger Konfessionsverwandten an Bgm. und Rat von Nördlingen, Worms, 1540 Dezember 31, Augsburg StA, Reichsstadt Nördlingen, Münchner Bestand, Lit. 329, fol. 36r–36v und 37v (Ausf.): Haben in Worms erfahren, dass sie die Augsburger Konfession angenommen haben. Wünschen ihnen Glaubensstärke. Schicken ihnen das an den Kf. von Sachsen, den Lgf. von Hessen und ihre Religionsverwandten ergangene ksl. Ausschreiben zum Wormser Kolloquium zu. Erbieten sich, sie auf Wunsch über den bisherigen und künftigen Gesprächsverlauf zu informieren. Sie können sich mit entsprechender Bitte an die in Worms weilenden Gesandten Augsburgs oder Ulms wenden. Diese Gesandten haben entsprechende Weisung.
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Vgl. Bgm. und Rat von Nördlingen an Bgm. und Rat von Giengen und Bopfingen, 1541 Januar 4, Nördlingen StadtA, Missiven 1541, fol. 3v (Kop.): Wie vor einigen Tagen von Bgm. Wolf Graf ihren Gesandten versprochen, senden sie ihnen Schreiben der Stadt Ulm zum Goslar betreffenden Städtetag zu. Datum, 4. Januarj anno etc. 41;Bgm. und Rat von Nördlingen an Bgm. und Rat von Dinkelsbühl, 1541 Januar 18; Nördlingen StadtA, Missiven 1541, fol. 4v–5r (Kop.): Haben von Ulm ebenfalls ein Schreiben wegen einer Tagsatzung zur Beratung über die goslarische Angelegenheit erhalten. Wollen diesen Tag beschicken. Können aber über die Abreise ihrer Gesandtschaft noch keine Angabe machen. Wollen sich diesbezüglich an anderen Städten orientieren. Werden Dinkelsbühl dann eigens informieren. Haben allerdings über die Instruktion für solche Gesandtschaft noch nicht entschieden. Können sicher selbst ermessen, dass solches der feder uber land nit zu bevelchen sein.Wenn die Dinkelsbühler Gesandtschaft die Nördlinger Gesandten in Nördlingen oder auf dem Reichstag in Regensburg anspricht, werden sich die Nördlinger Gesandten gegen derselben der gepur halten. [...]. Datum, 18. Januarj anno etc. 41;Bgm. und Rat von Nördlingen an Bgm. und Rat von Ulm, 1540 Dezember 29, Nördlingen StadtA, Missiven 1541, fol. 3r–3v (Kop.); Bgm. und Rat von Nördlingen an Bgm. und Rat von Giengen, mut. mut. an Bgm. und Rat von Bopfingen, 1541 Januar 4, Nördlingen StadtA, Missiven-Konzepte 1541, fol. 247r (Konz.); Bgm. und Rat von Nördlingen an Bgm. und Rat von Aalen, 1541 Januar 5, Nördlingen StadtA, Missiven 1541, fol. 4r–4v (Kop.): Bezug: Bitte Aalens um Mitvertretung auf dem Reichstag durch Nördlingen auf der Basis der zugesandten Instruktion. Sind selbst über die Abfertigung ihrer eigenen Gesandtschaft noch nicht endgültig entschlossen. Nach erfolgter Beschlussfassung werden sie den Aalener Magistrat unterrichten. Empfehlen allerdings wegen wichtigkait aller sachen, auch schwere, weilwertiger leuf und dann der ksl. Mt. ernst ausschreyben einen geringen uncostennicht zu scheuen und eine eigene Gesandtschaft zum Reichstag abzufertigen. Werden gern ihren Gesandten mit dem Gesandten Aalens eng kooperieren lassen. Datum, 5. Januarj anno etc. 41;Bgm. und Rat von Nördlingen an Bgm. und Rat von Bopfingen, 1541 Januar 24, Nördlingen StadtA, Missiven 1541, fol. 13v–14r (Kop.): Auf entsprechende Anfrage Bopfingens teilen sie mit, dass sie zum Besuch des Reichstages ihren Altbürgermeister Wolf Graf in einigen Tagen abfertigen wollen. Datum, 24. Januarij anno etc. 41;Bgm. und Rat von Nördlingen an Bgm. und Rat von Aalen, 1541 Januar 24; Nördlingen StadtA, Missiven 1541, fol. 14r–14v (Kop.): Unter Bezug auf die neulich zugeschickte Instruktion und das nachbarliche Ersuchen Aalens um Mitvertretung auf dem Reichstag teilen sie mit, dass sie zum Besuch des Reichstages ihren Altbürgermeister Wolf Graf in einigen Tagen abfertigen wollen. Datum, 24. Januarij anno etc. 41;
Bgm. und Rat von Nördlingen an Wolf Graf in Regensburg, 1541 März 23, Nördlingen StadtA, Missiven 1541, fol. 58v (Kop.): Haben sein Schreiben vom 17. März erst am 22. März erhalten. Da sie damit einverstanden sind, dass er die beginnende Frankfurter Messe besucht, haben sie Hans Zebinger entsprechend seiner Bitte mit Pferden abgefertigt. Datum, 23. Martij zu mittentag anno etc. 41.Vgl. dazu Wolf Graf an Wolfgang Vogelmann, Stadtschreiber von Nördlingen, Regensburg, 1541 März 12, Nördlingen StadtA, Missiven 1541, fol. 54r–54v (Ausf.): Ist zusammen mit Hans Wörlin am 11. März gut in Regensburg angekommen. [...]. Datum Regenspurg am 12. Martzen anno 41.Vgl. auch Rublack, Hans Christoph: Eine bürgerliche Reformation: Nördlingen, Gütersloh 1982 (Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte Bd. 51), S. 243–246.
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Vgl. Bgm. und Rat von Nördlingen an den Stadtschreiber Wolfgang Vogelmann, 1541 Juni 23, Nördlingen StadtA, Missiven 1541, fol. 102v–103v (Kop.): Haben das ksl. Privileg, betreffend die Juden um Nördlingen, und das ksl. Mandat, betreffend den Mühlenbau zu Trochtelfingen, zusammen mit der Berichterstattung Hans Wörlins darüber zur Kenntnis genommen. Wünschen in dem Mandat über den Mühlenbau Änderung in puncto Kaution. Soll sich bei Obernburger um diese Änderung bemühen etc. Datum, 23. Junij anno 41.Zettel: Legen ein Schreiben an Obernburger bei, überlassen es seinem Gutdünken, ob er es übergeben will oder nicht. Übersenden auch ein Schreiben an Hans Walter von Hürnheim, der jetzt in Regensburg sein soll, betreffend die noch unbesiegelte Verschreibung über Lierheim. Wenn er Hürnheim in Regensburg ausfindig machen kann, soll er ihm das Schreiben übergeben. Vgl. Bgm. und Rat von Nördlingen an Johann Obernburger, 1541 Juni 23, Nördlingen StadtA, Missiven-Konzepte 1541, fol. 147r–149v (Konz.): Haben von ihrem Ratskollegen Hans Wörlin, den sie seiner Geschäfte wegen vom Regensburger Reichstag haben heimkommen lassen, vernommen, dass sich Obernburger in den Verhandlungen über von Nördlingen angestrebte Mandate und Freiheiten entgegenkommend gezeigt hat. Danken dafür. Die im Mandat über den Mühlbau vorgesehene Leistung einer Kaution an ihre Gegner ist ihnen beschwerlich. Sie befürchten nämlich, dass die Gegner in erforderung der caution geferliche uberflussigkait geprauchen, die deß bauens nutzparkait nit gleich oder gemeß sein möchte. Wünschen eine Neufassung des Mandats ohne die Klausel über die Kautionsleistung. Bitten um seine Unterstützung. Datum, 23. Junij anno 41.
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Vgl. Bgm. und Rat von Nördlingen an Stadtschreiber Wolfgang Vogelmann, 1541 Juni 11, Nördlingen StadtA, Missiven 1541, fol. 98r–98v und unfol. Zettel (Kop.): Als der Stadtbote mit dem hieneben verfertigten schreybenabgehen wollte, ist ihnen durch den ksl. Herold Georg Flechsenhauer ein Schreiben von Augustin Ainkurn zugestellt worden, samt einem ksl. Rezess in der vor dem Kaiser anhängigen Streitsache zwischen Nördlingen und Ainkurn und einer ksl. Kommission auf den Bf. von Augsburg. Davon beiliegend Kopien mit A, B und C. Haben Flechsenhauer beantwortet laut beiliegender Kopie mit D. Teilen dies mit, damit sie sich über diesen unerwarteten Bescheid bei Obernburger und anderen beschweren mit antzaigung allerlay ursachen etc., wie ir ze thun wisst und versteet, und wollent also darin dero gemuet und antwort abnemmen und, ob euch dann uß solcher antwort fur gut ansehe, mögt ir mit inen derwegen, ob und wie widerumb zu der sach ze kommen sein mocht, converschiern und uns desselben, weß ir also vernemen, furderlich bewisst machen, dann wir gedencken, die sach bey den rechtgelerten und hochverstendigen berhatschlagen ze lassen, ob und wie wir dieselb ferrer oder weyter anpringen mögen. Weß nun euch hierin begegnet, wöllen wir desselben schriftlichen bericht von euch gewarten. [...]. Datum, 11. Junij anno 41. Zettel an den Stadtschreiber: Haben ihn kürzlich angewiesen, Obernburger eine Verehrung in Aussicht zu stellen. Sind aber jetzt entschlossen, ihm vorläufig keine Verehrung zukommen zu lassen. Soll deshalb diesbezüglich bis auf weiteren Befehl nichts unternehmen. Vgl. auch Bgm. und Rat von Nördlingen an Georg Flechsenhauer, 1541 Juni 11, Nördlingen StadtA, Missiven 1541, fol. 98v–99r (Kop.): Bestätigen den Empfang der überbrachten Schriften in Sachen Ainkurn. Werden darüber beraten und dann Stellung nehmen. Datum, 11. Junij anno 41.
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Vollmacht Kf. Johann Friedrichs und Hg. Johann Ernsts von Sachsen für Christoph von Taubenheim und Eberhard von der Thann zum Regensburger Reichstag, Torgau, 1541 Januar 11, Weimar HStA, EGA, Reg. E 139, fol. 105r–105v (Ausf.): Hinweis auf das Ausschreiben Karls V. zu dem auf Dreikönig angesetzten Reichstag in Regensburg mit der Aufforderung, persönlich zu erscheinen. Und wiewol wir in underthenigkait willig und genaigt gewest, uf solcher yrer ksl. Mt. schreiben und erfordern uns eigner person gein Regennßburgk zu vorfugen, so haben wir doch neben unserm freundtlichen, lieben vettern und brudern, Lgf. Philipsen zu Hessen, yrer ksl. Mt. geschrieben und deshalben notwendige ursachen angetzaigt [Nr. 416], darauf sein L. und wir irer ksl. Mt. genedigsten resolucion thun gewarten. Als haben wir gegenwertige unsere rethe und lieben getreuen Christoffen von Taubenhaim, ritter zu Aldennburgk, und Eberharten von der Thann zu Wartburgk, unsere ambtleute, zu obgemelten reichstagk gein Regennßburgk abgefertiget, inen auch bevolhen, gewalt und macht gegeben, von unsernwegen in denen sachen, davon ksl. Mt. ausschreiben meldung thut, neben den andern Kff., Ff. und stenden des reichs und derselben rethe und potschaften zu handeln helfen. Geben ynen solchen bevelh, gewaldt und macht himit und in craft dits brifs. Was sie auch also von unsernwegen handeln werden, dasselbe wollen wir angenehm haben und halten ane geverde. Zu urkunt mit unserm des churfursten zuruck aufgedrucktem secret, welchs wir Hg. Johanns Ernnst mitgebrauchen, wissentlich besiegelt. Und geben zu Torgaw, am tage Circumcisionis domini anno eiusdem 1500 im 41.Vgl. auch Kf. Johann Friedrich von Sachsen an seine Gesandten auf dem schmalkaldischen Bundestag in Naumburg, Torgau, 1541 Januar 3, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 335 Nr. 134 Bd. 3, fol. 141r–143v: Hat ihr Schreiben vom 31. Dezember 1540 und die nottel ainer instruction, domit wir unsere rethe Christoffen von Taubenhaim, ritter, und Eberharten von der Than uff den kunftigen reichstagk mugen apzufertigen, empfangen und zu genedigem gefallen von euch vormargkt. Und dieweil es solchs reichstags ksl. Mt. schwachheit und anderer ursachen halben dieser zeit nach ain weitleuftigs ansehen hat, so seind wir bedacht, unsern forirer gein Regenßburg zu verordenen, sich umb alle gelegenhait zu erkunden. Wie nu die dinge befunden werden, darnach wollen wir uns alsdan mit abefertigung gemelter unser rethe zu halten wissen. [...]. Datum Torgau, Montag nach Circumcisionis domini anno eiusdem 1541.
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Kredenz Kf. Johann Friedrichs von Sachsen für Christoph von Taubenheim und Eberhard von der Thann zu einer Werbung beim Kaiser in Regensburg, Torgau, [1541] Januar 1, Weimar HStA, EGA, Reg. E 139, fol. 104r–104v (Konz.): Auf das ksl. Ausschreiben hin hat er Christoph von Taubenheim und Eberhard von der Thann zum Reichstag nach Regensburg abgefertigt mit Befehl,solchen reichstag von meinenwegen zu besuchen, sich auch bey euerer ksl. Mt. derwegen undterthenigst anzugeben und daneben ain muntliche antzaige zu thun, wie euere ksl. Mt. von inen genedigst vornemen werden. Ist derhalben an euere ksl. Mt. mein underthenigste biet, euere ksl. Mt. wolle sie genedigst horen und sich darauf gegen mir und inen genedigst ertzaigen undt vornehmen lassen, wie mein undterthenigste zuvorsicht zu euerer ksl. Mt. stehet. Das geb[urt]umb euere ksl. Mt. mir, erkenne michs auch schuldigk, underthenigst gehorsam und willigk alle zeit zu verdinen. Datum Torgau, am tag Circumcisionis domini anno eiusdem 1541.
3
Zur Krankheit des Kaisers und zur dadurch bedingten Verzögerung seiner Reise ins Reich vgl. Zeitung aus Worms, 1540 Dezember [21], Weimar HStA, EGA, Reg. E 142, fol. 12r–14v (Kop.), hier fol. 12v. Vgl. auch die Instruktion Kf. Johann Friedrichs von Sachsen für Hans von Bünau zur Werbung bei Hg. Philipp von Pommern, Torgau, 1541 Januar 2, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag 391 Nr. 148
Bd. 1, fol. 19r–22v (Konz.): Anlässlich der Reise Hg. Philipps von Pommern zum Reichstag Einladung seiner Gattin zum Besuch bei ihren Brüdern in Torgau. Wurde er auch gefragt werden, was die rede bey unserm gnedigsten hern des reichstags halben were, so sol er anzeigen, wiewol seine kfl. Gn. von ksl. Mt. darauf auch beschrieben und erfordert, so wurde doch dieser zeit so viel vormargkt, das es umb solichen reichstagk ganz weitleuftigk stunde, dan, wie die zeitungen, so seiner kfl. Gn. zukomen, lauteten, so soldte ksl. Mt. mit großer schwachheit beladen, auch noch in den Niderlanden und also irer Mt. unmuglich sein, uff Trium regum zu Regenßburgk antzukomen etc. Datum Torgaw, Sontags nach Circumcisionis domini 1541.Vgl. außerdem Kf. Johann Friedrich von Sachsen an Kf. Ludwig von der Pfalz, Torgau, [1541] Januar 11, Weimar HStA, EGA, Reg. E 139, fol. 107r–110r (Reinkonz.): Ihm, auch dem Lgf. von Hessen ist das ksl. Ausschreiben zu dem auf Dreikönig nach Regensburg angesetzten Reichstag zugegangen. Wäre an sich dem Kaiser zu Gehorsam und zur Förderung aller Sachen willig, den Reichstag persönlich zu besuchen. Hat aber nicht unterlassen können, zusammen mit dem Lgf. von Hessen dem Kaiser seine sehr triftigen Hinderungsgründe schriftlich darzulegen und um Resolution des Kaisers zu bitten [Nr. 416], wie aus beiliegender Kopie hervorgeht. Obwohl dieses Schreiben schon vor einiger Zeit abgegangen ist, wartet er noch immer auf Antwort und Resolution. Da der gesetzte Termin Dreikönig bereits überschritten ist, er auch nicht weiß, ob der Kaiser persönlich zum Reichstag kommt, und nicht zweifelt, dass auch Kf. Ludwig ein Reichstagsausschreiben erhalten hat, hat er nicht unterlassen wollen, sich vertraulich an Kf. Ludwig zu wenden. Denn er hat glaubwürdige Nachricht, dass nicht nur Kf. Ludwig und die anderen rheinischen Kurfürsten, sondern auch sonst viele Fürsten und Stände sich durch die Wahl Regensburgs als Reichstagsort beschwert fühlen. Bittet, ihm im Vertrauen mitzuteilen, ob Kf. Ludwig und die anderen rheinischen Kurfürsten den angesetzten Reichstag persönlich zu besuchen gedenken und ob Kf. Ludwig weiß, ob der Kaiser sich persönlich nach Regensburg begibt und, wenn ja, wann er ungefähr dort eintreffen wird. Datum Torgau, Dinstag nach Erhardj, den 11. Januarij 1541. Vgl. dazu Kf. Ludwig von der Pfalz an Kf. Johann Friedrich von Sachsen, Heidelberg, 1541 Januar 19, Weimar HStA, EGA, Reg. E 139, fol. 111r–112v (Ausf.): Bezug: Kf. Johann Friedrichs Schreiben vom 11. Januar 1541. Hat ebenfalls ein Reichstagsausschreiben vom Kaiser erhalten. Hat darauf dem Kaiser zu Gehorsam und dem Reich zugut beschlossen, am Reichstag in Regensburg persönlich teilzunehmen, wenn seine Gesundheit ihm dies erlaubt. In der Tat haben auf dem Wormser Gesprächstag seine und der andern rheinischen Kurfürsten Gesandte gemeinsam Granvelle darauf hingewiesen, dass wegen der ongelegenheit des platz und geschwinde der leuf vermutlich viele Kurfürsten und Fürsten nicht persönlich nach Regensburg kommen werden. Granvelle hat ihnen darauf geantwortet, das die malstat solichs reichstags gein Regenspurg mit sonderem bedacht furgenomen und nit leichtlich geandert wurde, wie dan der H. von Granfeldt derhalb folgendt auch an uns gelangen lassen. Daraus wir vermerckt, das er us solichem gethenem [sic!] anbringen des reychstags malstadt halben etwas ungleichen verstandt empfangen mecht haben. Darumb wir geursacht und ime widderumb anzeigen lassen, das wir, wie vorgemelt, nochmaln entschlossen, sofer wir leibsunvermuglicheit halb nit verhindert, den reichstag in aigner persone zu besuchen. Dabei beruht es noch. Weiß nichts von einer etwaigen Verlegung des Reichstags. Weiß auch nicht, ob die anderen rheinischen Kurfürsten persönlich zum Reichstag kommen werden oder nicht. Was aber den Kaiser betrifft, so ist dieser bereits nach Regensburg unterwegs und nechten abents in Speyer angekommen. Erwartet den Kaiser in etlichen Tagen in Heidelberg zu Besuch. Datum Heidelberg, uff Mitwoch nach Anthonij anno etc. 41.
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Vgl. Bericht des kursächsischen Furiers Hans, Regensburg, 1541 Januar 10, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 329 Nr. 133 Bd. 2, fol. 168r–169v: Die ksl. Mt. haben niemans alhie und noch nicht foriren lassen. Man sagt, ire Mt. sol noch zu Lutzenburg sein, ein theil sagen, ir Mt. tzien auf Hagenau zu und wollen gegen Heidelberg. Die kgl. Mt. haben 2 forirer hie, warten aufs kaisers forirung. Es seint widder churfursten ader fursten noch derselbigen rethe keiner ankomen. Es haben die churfursten und fursten des reichs alle hie foriren laßen biß auf Trier, Meckelburgk, Pommer und Mgf. Jorge etc. Es liegen viel einkäuffer und forirer hie, aber sie kauffen nichts ein, sonder warthen auf kaiserliche forirung. Allein der churfurst am Rein hab seinem diener alhie geschriben, zu dem einkauffen sol er gemelich greiffen, wiewol es sich lange vorzien will, mit diesen worthen inhaltende. Des Kf. zu Brandenburgs etc. diener hat seinem herren geschriben, das von ksl. Mt. noch niemants alhie ankomen und seine kfl. Gn. bedacht sollen sein gewessen, als er sagt, den von Stolbergk und noch einen rath neben den graffen anher gegen Regensburgk anfenglich zu senden, das er mit sein schreiben hat wendig gemacht. Item, es haben mich Hg. Otho Heinerichs Pfgf. etc. diener bericht, das der Bf. zu Freizingen Dornnstag fur Erhardj [1541 Januar 6] gestorben sei, das eur kfl. Gn. dem nach wollen gedencken, was darum itz zu Tzeißtz zu thun sei. Dr. Caspar Konn ist Manntags nach Erhardj [1541 Januar 10] von des Bf. von Meintz wegen einkumen und warth auf andere mer des bischofs rethe etc.
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Zur Vorbereitung der Legation Contarinis vgl. auch das Memoriale Rmi d[omini] card[inalis] Contareni antequam discederet Germaniam versus datum Rmo card[inali] Sanctae Crucis,
Quirini, Angelo Maria: Epistolarum Reginaldi Poli S. R. E. Cardinalis et aliarum ad ipsum collectio. 5 Bde. Brescia 1744–1757, Bd. III, S. CCXXIV-CCXXV.
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Nürnberger Friedstand vom 23.7.1532. Vgl. den Abschied der Nürnberger Verhandlungen über den Nürnberger Anstand, 1532 Juli 24, RTA X, 3, Nr. 549, S. 1511–1517; die Bestätigung des Nürnberger Anstandes durch Karl V., 1532 Juli 31/August 2, ebd. Nr. 557, S. 1519–1522 und das Mandat Karls V., 1532 August 3, ebd. Nr. 559, S. 1525–1527; außerdem Aulinger, Rosemarie: Die Verhandlungen zum Nürnberger Anstand 1531/32 in der Vorgeschichte des Augsburger Religionsfriedens, in: Lutz, Heinrich/Kohler, Alfred (Hrsg.): Aus der Arbeit an den Reichstagen unter Kaiser Karl V. Sieben Beiträge zu Fragen der Forschung und Edition, Göttingen 1986 (Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Bd. 26), S. 194–227; Winckelmann, Der Schmalkaldische Bund, passim und Luttenberger, Glaubenseinheit, S. 164–184.
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Vgl. auch Aleander an Farnese, Rom, 1541 Februar 15,
NB I,7, Nr. 1, S. 3–5; die Erläuterung Farneses zur Instruktion für Contarini, Rom, 1541 Februar 20,
NB I,7, Nr. 4, S. 13–16; die Anweisung Farneses an Contarini, Rom, 1541 März 9, Dittrich, Regesten und Briefe, Nr. 601, S. 153 und die Aktennotiz, Rom AVat, Armadio LXIV, vol. 5, fol. 113r (Kop.): Quum Ratisponae celebrarentur comitia atque ad ea missus fuisset cardinalis Contarenus, huic missa fuerunt quinquaginta millia coronatorum cum his mandatis, videlicet ut primum tentaret, si talis concordia iniri posset, quam papatus posset ferre, et in hoc casu largiretur ex ea pecunia cuicunque illi videretur. Si vero videret nullam honestam concordiam fieri posse, quod tunc curaret de liga seu foedere defensivo faciendo inter papam et catholicos principes Germaniae et in hoc secundo casu quod deponeret illa quinquaginta millia coronatorum tanquam pro arra et cum promissione de addendo, quantum opus fuisset, pro sua portione adiuvandam ligam. Nunc ergo amicus ille significat haec verba. Il cardinal Moron viene alla dieta con le medesime commissioni et con la medesima quantita de danari, che hebbe il cardinal Contareno nella diete di Ratispona, hoc est, cardinalis Moronus venit ad comitia cum eisdem mandatis atque cum eadem summa pecuniae, quam habuit cardinalis Contarenus in comitiis Ratisponensibus. Zum Einzug Contarinis in Regensburg und zur ersten Audienz beim Kaiser vgl. Contarini an Farnese, Regensburg, 1541 März 13, Schultze, Actenstücke, T. I, Nr. 1, S. 150–156. Vgl. auch Poggio an Contarini, Regensburg, 1541 März 8, Dittrich, Regesten und Briefe, Nr. 594, S. 152.
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Bei C handelt es sich um einen Entwurf der Instruktion, der auf dem GT in Butzbach am 18. Januar 1541 konzipiert und auf dem GT in Wetzlar im Februar 1541 überarbeitet und modifiziert wurde. Im Januar war in Butzbach vereinbart worden: Auch soll ein jeder mitlerzeit nachvolgende instruction und puncten hin und widder bewegen und waß darin fur nutz oder beschwerlich befunden uff berurten tage dar und eigentlich in schriften ubergeben und anzeigen.Die vorgesehenen Reichstagsgesandten Thomas von Colmar und Johann Knebel von Katzenelnbogen sollen sich um den ersten Februar in Worms über die Beschlüsse der Grafen informieren. Vgl. zu diesem Butzbacher Entwurf der Instruktion auch die Stellungnahme Gf. Bernhards von Solms, der den ersten, dritten, fünften, sechsten, siebten, achten und neunten Artikel vorbehaltlos billigte und ansonsten anmerkte: [...]. Der ander articul, die session betreffen, were gut, das man die wie herbracht erhalten mocht, da wa die oberlendischen graven vorsitzen solten, was sie dan ins reichs rath willigen wurden, mocht den wetterauischen graven nit alle wege annemlich sein etc., [...]. Der vierth articul gefell sein Gn. well, wa die vertrostung von ksl. Mt. volnzogen wurde, dann es hat dieselbig sein Gn. in den abschiedt zu Nurmberg nit wollen willigen, auch ist derselbig abschiedt von der graven wegen nit versiegelt. [...]. Der eilft, die zollsach belangend, hat mein gnediger her dieß bedencken, das gut were ksl. Mt. derhalben zum underthenigsten ersucht werde, gnedigste antwurt zu erlangen, das gemaine graven und die iren dargegen beschutzt wurden, in ansehung, wie der zoll erlangt sey, und, ob derhalben etwas thatlichs gegen den graven furgenomen werden mochte, wa und wie sie umb hilf ansuchen mogen. Zum 12. Artikel nahm der Graf an, dass die Reichstagsgesandten ihn bereits vollzogen hatten. Vgl. das Gutachten Gf. Bernhards von Solms zum Butzbacher Entwurf für die Instruktion für die Reichstagsgesandten, o. Ort, o. Datum, Wiesbaden HStA, Abt. 171 R 400, fol. 2r–3v.
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Ursprünglich war daran gedacht, dass Gf. Ludwig von Königstein diese Entschuldigung dem Kaiser bereits im Januar in Heidelberg vortragen sollte. Falls der Kaiser sie nicht akzeptieren würde, sollte Königstein erklären, das wir als die gehorsamen zu erscheinen underthenigst bereit und gutwillig sein. Vgl. einige wetterauische Grafen an Gf. Ludwig von Königstein, Dillenburg, 1541 Januar 7, Wiesbaden HStA, Abt. 171 R 400, fol. 5r–6r, hier fol. 5r–5v.
f
–f In C: So der confutation halben umbgefragt wurde, soll angezeigt werden, daß die graffen sollichs dem concilio heimgestelt haben. Wo aber der defension halben fragen infielen, soll gesagt werden, die graffen sein deß untherthenigsten verhoffens und vertrauens, ksl. Mt. werde auß angeporner milte solliche weyse furnhemen, damit bluttvergießen und zerruttung furkhomen werden. So darauf weithers gefragt wurde, sollen die geschickten anzeigen, sie haben derhalben von den graffen ferners kein bevelh empfangen.Zum ersten Satz und zu den beiden folgenden Sätzen jeweils marg. Notiz: Ist Westerburg gefellig.
l
–l Fehlt in C. In C statt dessen: Zum 11 soll mitlerzeith die zollsach und die widder inß werck bracht werden, von jedem bedacht werden, uff schirstkunftigem tag zu Wetzlar ferners darauf zu handlen und zu schließen. Zum 12. sollen die geschickten alle reichsabscheidt vom wormbsischen reichstag ane biß auf den regenspurgischen abscheidt vleissig durchsehen. Zu Punkt 11 marg. Notiz: Verwilligt Westerburg anzenemen, waß harauf gemeinschaft der graffen zu nutz eins jeden beratschlagen und schließen. Zu Punkt 12 marg. Notiz: Ist Westerburg gefellig.
13
Vgl. Gf. Wilhelm von Nassau-Katzenelnbogen und Gf. Philipp von Nassau-Saarbrücken an Gf. Albrecht von Mansfeld, Dillenburg, 1541 Februar 22, Wiesbaden HStA, Abt. 171 R 400, fol. 9r–9v: Abfertigung der Gesandten der Wetterauer Grafen zum Reichstag. Als aber in keyserlichen usschreiben neben andern inverleibten puncten sonderlich die religionsach, turckenhulf und underhaltung camergerichts, wie dieselben in christliche vergleichung, statlich gegenwere und underhaltung bracht, geleyst und furgenomen mochten werden, begriffen wurt, darin und, sovil diese drey itzgemelten puncten belangt, weil uns beden als christlicher einigung verwanten neben eueren L. und andern derselben mitverwanten mercklich und sonderlich gelegen und beratschlagt sein, wie wir uns in obgemelten puncten richten, schicken und halten sollen.Bitten um seinen Rat, an dem sie sich bei Abfertigung ihrer Gesandten orientieren wollen.
1
Das Reinkonzept für die Vollmacht für Hg. Philipp von Pommern zur Vertretung Hg. Barnims auf dem Reichstag in Regensburg ist auf den 13. Februar 1541 datiert, vgl. Vollmacht Hg. Barnims von Pommern für Hg. Philipp von Pommern zu den Verhandlungen des kommenden Reichstages, Wollin, 1541 Februar 13, Stettin AP, AKS I/109, pag. 1–3.
a
Danach gestr.: Datzu wirt die notturft bringen, das man bey dem Kf. zu Sachsen des abschiedts, so die einigungsverwanten am jungsten zur Neumburg sich voreinigt, erkundigen und abschrift von demselben abschiedt furderen laße, uf das man zu wissen, was die einigungsvorwanten des angesetzten reichstag halben, denselben zu besuchen oder nicht zu besuchen oder welchermaßen zu besuchen, beschlossen, und zu setzen, das die einigungsvorwanten die besuchung des reichstags abgeschlagen oder nicht zu thun willens, so stunde gleichwol meinem gnädigen herr darauf zu ratschlagen, ob iren fstl. Gn. auch geburet, die besuchung des reichstags abtzuschlaen, dann der gehorsam gegen die ksl. Mt. und das reich ist vorbintlicher als der abschiedt der einigungsvorwandten. So ist auch der reichstagk nicht allein der religion halben, darauf die einigung stehet, sondern auch anderer weltlichen stuck des gehorsams halben, daran dem gemeinen reich teutscher nation mercklich gelegen, ausgeschrieben und ist warlich einem fursten, der, sich gegen Got, sein monarchen oder potentaten, auch sein freunt oder einigungsvorwandten allerseits geburlich und fur sich zu schicken, willenß, dißfals wol zu ratschlagen, wann man der sachen wolt recht thun und sich der fhare, welcher die liebe des christenthumbs erfurdert, wolte erwegen, were das christlichste und best, das die einigungsvorwandten, als sie von ksl. Mt. erfurdert, personlich uf dem reichstage erschinen und die bekenntnus des christlichen glaubens samptlich fur der ksl. Mt. theten, umb gnade und vorschonen anrieffen, auch in den anderen stucken des weltlichen gehorsams treulich und undertheniglich ertzeigten. Die liebe des christenthumbs und Gots ehre, demut und gehorsam wirt durch Got gesegent, stoltz aber, trotz und ungehorsam wirt durch Got vorbrochen one fare ungnad und vorfolgen; dan cristliche wandel nicht pleiben, durch fried [sic!], gluck [sic!], rohe und stoltz werden die cristlichen gemut rohe, wildt und der cristlichen tugent vordrossen; wann man mit leiden und gedult so hart den widerwertigen des glaubens, als man bisanher mit weltlicher macht und gewalt gethan, widerstrebet oder widerstandt gethan hette, so wurden die evangelischen kirchen in anderm christlichen flor als jetzt ane zweyfel befunden und nicht allein in den worten oder eitelem, scheinlichen rumen, sondern auch in christlichen, guten thaten sich christlich und rhumlich ertzeigen, dennoch dann diß stuck, die besuchung des reichstags und was daselbst der religion halben zu handeln, sehr fleissiglich muß erwogen werden. – Zu Beginn dieses gestr. Passus marg. Notiz v. a. Hd.: Die sachen der religion mit den einigungsverwandten samentlich hand[eln].
2
Vgl. Hg. Philipp von Pommern an Kf. Johann Friedrich von Sachsen, Wolgast, 1541 März 4, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 387 Nr. 147, fol. 90r–91v (Ausf.): Dankt für die Übersendung des ksl. Geleits und des ksl. Mandats über die Suspension der Kammergerichtsprozesse und der Achtexekution gegen Minden und Goslar. Bittet, ihm auch künftig die für ihn relevanten Informationen zum Reichstag zukommen zu lassen, da der Kurfürst sicher über mehr und genauere Kenntnisse verfügt, als dies seinem nach Regensburg vorausgeschickten Diener möglich ist, der auch wegen der weiten Entfernung die ihm zugänglichen Nachrichten nicht so schnell übermitteln kann. Datum Wolgast, Freitags nach Estomihi anno etc. 41.
1
Vollmacht für die oben genannten Gesandten für die Reichstagsverhandlungen, Kleve, 1541 Februar 22, Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2271, fol. 182r–182v (Reinkonz.) und Sondervollmacht für die Religionsverhandlungen in Regensburg für Johann von Vlatten, Albrecht König, Johann Faltermeyer und Sibert Mutzhagen, Kleve, 1541 Februar 28, ebd. fol. 183r (Kop.). Vgl. Hg. Wilhelm von Jülich-Kleve an die Reichstagsgesandten Kf. Hermanns von Köln, Kleve, 1541 Februar 27, Braunisch, Reinhard (Hrsg.): Johannes Gropper. Briefwechsel. Bd. I: 1529–1547, Münster 1977 (Corpus Catholicorum. Werke katholischer Schriftsteller im Zeitalter der Glaubensspaltung Bd. 32), Nr. 50, S. 175–176, hier S. 176: Hat Vlatten und Dockum angewiesen, uch etlich unser notturft anzuzeigen, wie ir von inen werden vernemen. Ist derhalber unser gnedigs begern und gesynnen, ir wellet gedachte unsere Rethe anhören und inen ires anbringens glauben geben und uch dermassen darinn ertzeigen, wie wir uns des gnediglichen zu uch verlassen.
d
In B danach gestr.: Wa Haintz Hirn vor der räthe abreitten nit widerkombt, kan unses gnedigen hern vertzug in dem wol verglimpft werden, das sein fstl. Gn. ainen reitenden boten und ain kuchenmaister nuhmer bis in die funft oder sechst wuchen zu Regenspurg gehabt, aber bis uf die stund, als sie abgeritten, kain wort verstanden, ob si seinen fstl. Gn. herberg verfangen hetten oder nit, wol wurt sein fstl. Gn. bericht, das ir zeitlich darvor ain herberg eingeben, die were ir aber darnach wider genomen worden.
1
Vgl. Hg. Heinrich von Sachsen an Gf. Hans Heinrich von Schwarzburg, Dresden, 1541 Februar 4, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 10183/05, Reichstagshandlung zu Regensburg 1541, fol. 66r (Konz.): Da er zum Reichstag nach Regensburg geladen ist und beim Kaiser auch eigene Angelegenheiten zu erledigen hat, ist er entschlossen, eine stattliche Gesandtschaft zu schicken. Da die Sachlage erfordert, sachverständige Gesandte zu wählen, und ihm seine Fähigkeiten bekannt sind, er auch Vertrauen zu ihm hat, wie er aus seinem letzten Schreiben entnehmen kann, bittet er ihn, am Freitag vor Esto mihi [1541 Februar 25] nach Dresden zu kommen, um die Instruktion neben anderen zur Kenntnis zu nehmen. Soll seine eigenen Angelegenheiten so regeln, dass er bald nach dem Sonntag Esto mihi [1541 Februar 27] nach Regensburg abreisen kann, um dort in Hg. Heinrichs eigenen Angelegenheiten, auch in Reichssachen tätig zu sein. Zweifelt nicht, dass er im Interesse der Christenheit, auch seiner, Hg. Heinrichs, eigener Lande und Leute dazu bereit ist. Datum Dresden, Freitag nach Blasij anno 41. Ähnlich schrieb Hg. Heinrich auch an Hans von Schleinitz, Dresden, 1541 Februar 4, ebd. fol. 65r–65v. – Vgl. auch Hg. Heinrich von Sachsen an Kf. Johann Friedrich von Sachsen, Dresden, 1541 Februar 25, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 387 Nr. 147, fol. 69r–69v (Ausf.): Da in Worms die Akten des Kolloquiums nicht mehr abgeschrieben werden konnten und er diese für die Abfertigung eines Theologen nach Regensburg benötigt, bittet er unter Bezug auf den Wormser Abschied den Kurfürsten um Kopien. Dankt für die Zusendung des ksl. Geleits und des Mandats über die Suspension der Kammergerichtsprozesse und der Achtexekution gegen Minden und Goslar. Wird dieses Mandat öffentlich anschlagen lassen. Datum Dresden, Freitag nach Mathie apostoli anno domini 1541.
2
Ursprünglich waren offenbar nur Dr. Ludwig Fachs und Hans von Schleinitz für die Gesandtschaft zum Reichstag vorgesehen. Vgl. Dr. Ludwig Fachs an Hg. Heinrich von Sachsen, Leipzig, 1541 Januar 19, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 10183/05, Reichstagshandlung zu Regensburg 1541, fol. 55r–55v und fol. 58r–58v (Ausf., eighd.): Eueren fstl. Gn. habe ich hiebevor allerley bedencken und ursachen geschrieben und zu gemuet gefurt des reichstags halber, weshalber ich bedencken habe, das derselbige solchergestalt beschickt und sonderlich ich allein beneben Hanse von Schleynizs dorzue gepraucht werden solle, doruf euere fstl. Gn. mir wider geschrieben und uf voriger maynunge beharren. Dieweil es aber sachen seint, dergleichen freilich kegen ksl. Mt. deme hause zu Sahssen [sic!] etc. vormals uber menschengedencken nyhe vorgefallen, doran auch nicht alleine eueren fstl. Gn. und iren kindern, sondern deme ganzen lande gelegen und gedey oder vorterb doruf ruhet, so ist meyn underthenig bitte, euere fstl. Gn. woltens genediglich und wol bedencken und den reichstag mit ansehelichen leuten beschicken und doryn die unkost nicht thauren lassen, dan es ist eyn guter pfhennig, domit man ir 100 erspart. Was ich dan als eyn armer geselle dobey thuen sol und kan, das wil ich underthenig thuen, allein des ufs wenigste noch einer mitgeschickt werde, der do am Palmtage uf Hg. Friderichs begengnus mitgewest. Dan das ich mich solcher grossen, mechtigen sachen allein mit einem understehen solte, doryn kan ich mich nicht bewahren, weis mich auch nicht dorein zu begeben, underthenig bittend, euere fstl. Gn. wolten irer land und irer selbst wolfart bedencken und mich dieses schreibens genediglich enthschuldigt haben. Datum Leipzig, Mithwochs nach Anthonij anno etc. 41.
3
Vgl. dazu Anm. 1–3 zu Nr. 420, außerdem Lobeck, Albrecht: Das Hochstift Meißen im Zeitalter der Reformation bis zum Tode Herzog Heinrichs 1541, Köln-Wien 1971 (Mitteldeutsche Forschungen Bd. 65), S. 131–148 und S. 156–162.
4
Fol. 147r [Zettel:] Es sollen auch unsere geschickten in sachen, dehn hochgepornen fursten, unsern lieben oheimen und schwagern, H. Albrechten Mgf. zu Branndennburgk, Hg. zu Preussenn etc. belangendt, neben der andern christlichen religion vorwanther fursten, rethen und geschickten das beste bedencken und berathschlagen helfen und, was darinnen vor gut erkannth, von unserntwegen auch willigen und fordern. Vgl. dazu die marg. Notiz v. a. Hd. in B: Vormuge dieser zcettel ist den abgefertigten gegen Regensburgk auf den reichstag, alledieweil die instruction albereit geschlossen und nit fuglich hat kunnen hintzugesatzt werden, in einer missive geschrieben und zu Dreßden dieselbe zugestalt, auch das datum Sontags Invocavit anno 1541 [1541 März 6] und also 3 tage nach der instruction gemacht. Vgl. das entsprechende Schreiben Hg. Heinrichs von Sachsen an seine Reichstagsgesandten, Dresden, 1541 März 6, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 10183/04, Regenspurgischen Reichstags, Religion und andere Händel vermöge einer hierbey [...] Anno 1539–1547, fol. 180r–180/1v (Ausf.).
1
Vgl. Georg Kron an Bgm. und Rat von Esslingen, Regensburg, 1541 März 28, Esslingen StadtA, RTA 5 (1539–1545), unfol. (Ausf. eighd.): Sie haben Lic. Johann Machtolf und ihn zum Reichstag abgefertigt. Da sich die Verhandlungen verzögern, können sie sich denken, welche Unkosten durch ihren Aufenthalt in Regensburg entstehen. Die Reichsstädte versuchen, Kosten zu sparen, indem sie wenige Gesandte zum Reichstag senden. Bürgermeister und Rat kennen auch seine hußhaltung. Bittet deshalb, ihm zu erlauben, endung des stetttags heimzureisen. Wie er die Dinge verstanden hat, kann die Stadt die Kosten wohl sparen. In dem, was Bürgermeister und Rat für gut ansehen, sol an mir nigs gespart sein. Diensterbieten. Datum den 28. Marci anno 41 zu Regenspurg.
1
Gemeint ist die doppelte Besteuerung zur Türkenhilfe durch den Reichsanschlag und die Landsteuer in den österreichischen Erblanden für den dortigen Besitz des Hochstifts. Vgl. Mensi, Franz Frh. von: Geschichte der direkten Steuern in Steiermark bis zum Regierungsantritt Maria Theresias, 2 Bde., Graz-Wien 1910–1912 (Forschungen zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Steiermark Bde. 7 und 9), hier zur Doppelveranlagung deutscher Hochstifte Bd. I, S. 158–164.
5
Vgl. Ergrunte bestendige erhebliche warhafftige Gottliche Christliche Fursten und Adel liebende Duplicae des Durchleuchtigen Hochgebornen Fursten und Herrn Herrn Heinriches des Jungern Hertzogen zu Braunschweig vnd Luneburg etc. wider des Churfursten von Sachsen andern ehrnrurigen vngegrunten vnbestendigen erdichten ungottlichen unchristlichen truncknen Gotteshessigen Abdruck [...]. Wolfenbüttel 1541. Vgl. Kuhaupt, Georg: Veröffentlichte Kirchenpolitik. Kirche im publizistischen Streit zur Zeit der Religionsgespräche (1538–1541), Göttingen 1998 (Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte 69), S. 268–272.
7
Vgl. Des durchlauchtigsten Hochgebornen Fuersten und herrn Herrn Johans Fridrichen Hertzogen zu Sachssen [...] Warhafftige bestendige ergruendete Christenliche vnd auffrichtige Verantwortung Wider des verstockten Gottlosen vormaledeieten verfluchten ehrenschenders boesthetigen Barrabas auch hurnsuechtigen Holofernes von Braunschweig. So sich Hertzog Heinrich den juengern nennet unuorschempt Calphurnisch schand vnd luegenbuch [...]. Wittenberg 1541.Vgl. Kuhaupt, Veröffentlichte Kirchenpolitik, S. 285–288 und S. 342.
9
Der obige Text zur Werbung beim Kaiser ist offenbar wörtlich, wie in der Instruktion vorgegeben, in der Audienz vom 27. März 1541 vorgetragen worden. Vgl. dazu die Kopien dieses Textes, denen die Antwort des Kaisers angefügt ist, Wien HHStA, RK RA i. g. 13c/Konv. 5, fol. 81r–82r (Kop.); DV fol. 82v: Antwort der röm. ksl. Mt. den chur- und furstlichen sechssischen gesanten uff di entschuldigung, weshalben ire hern eigner person nit erschienen sendt, uff disem reichstag gegeben, actum in Regensburg am 1541; außerdem Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 133r–134v (Kop.); DV fol. 134v: Ungeverlich vertzaichnus der antwort, so ksl. Mt. auf das geschehen antragen der chur- und fursten zu Sachssenn etc. gebruder gesandten und rethen geben lassen, 1541.Vgl. dazu Anm. 1–2 zu Nr. 533.
10
Im Vertrag von Kaaden vom 29. Juni 1534 zwischen Kg. Ferdinand und Kf. Johann Friedrich war neben der Restitution Hg. Ulrichs von Württemberg und neben der Bestätigung des Nürnberger Anstandes von 1532 festgelegt worden, dass über die von Kursachsen zur Reform des Wahlverfahrens geforderten Ergänzungen und Präzisierungen der Goldenen Bulle bis Ostern 1535 eine definitive Vereinbarung der Kurfürsten herbeigeführt werden solle. Wenn diese Bestimmung nicht erfüllt wurde, sollte die vorläufige Anerkennung der römischen Königswahl Ferdinands durch Kursachsen wieder hinfällig werden. Da der Ostertermin nicht eingehalten wurde, wurden neue Verhandlungen notwendig, die zum Wiener Vertrag vom 20. November 1535 führten, der unter anderem den Nürnberger Anstand erneut konfirmierte und Bemühungen um den Konsens der Kurfürsten bzw. des Kaisers zu den Vorschlägen Kursachsens vorsah, die auf die strikte Einhaltung der in der Goldenen Bulle verankerten Vorschriften zur römischen Königswahl abzielten. Wenn diese Forderungen bis Martini 1536 nicht erfüllt wurden, war Kf. Johann Friedrich nicht mehr zur Anerkennung der römischen Königswahl verpflichtet. Zu den Vertragsverhandlungen vgl. Mentz, Johann Friedrich der Grossmütige, Bd. II, S. 33–68.
12
Vgl. die Kredenz Kf. Johann Friedrichs für die kursächsischen Reichstagsgesandten zur Werbung bei Lgf. Philipp von Hessen, Torgau, 1541 März 13, Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 91r–92r (Reinkonz.). Laut Aktennotiz fol. 92r sollten mutatis mutandis für die kursächsischen Reichstagsgesandten außerdem Kredenzbriefe ausgestellt werden zur Vorlage bei Kf. Ludwig von der Pfalz bzw. seinen Gesandten, bei Kf. Joachim von Brandenburg, bei Hg. Wilhelm von Jülich bzw. seinen Gesandten, bei den schmalkaldischen Verbündeten und ihren Gesandten, bei Pfgf. Friedrich und beim Kf. von Köln. Die an Pfgf. Friedrich gerichtete Kredenz wurde am 13. März 1541 in Torgau ausgefertigt, Amberg StA, Reichssachen 81, unfol. (Ausf.).
13
Vgl. den Beschluss des Bundestages zu Schmalkalden im Frühjahr 1540 über Möglichkeiten und Grenzen protestantischer Konzessionen im Rahmen eines Religionskolloquiums, Mentz, Johann Friedrich der Grossmütige, Bd. II, S. 219–221. Mit diesem Beschluss übernahmen die Verbündeten ohne Modifikation das Gutachten der Theologen vom 18. Januar 1540, vgl. Corp. Reform. III, Nr. 1918, Sp. 926–945.
14
Vgl. Bgm. und Rat von Hamburg an Kf. Johann Friedrich von Sachsen, 1541 März 4, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 391 Nr. 148 Bd. 1, fol. 79r–79v (Ausf.): Unsere gesandten, so wy nu jungst thor Nuwenborch gehatt, hebben uns neffens anderern berichtet und ingebracht, wes darsulvest vor gudt angeseen und verafschedet worden sy, betreffende der eynungesverwanten stende besoekung und beschickung des angestelleden rykesdages. Wowoll wy nhu theologen tho dusser tidt nicht werden konnen schicken, wo dann gedachte unsere gesandten thor Nuwenborch de orsake und entschuldigung ock angetoeget und dennoch susts unsere schigkung tho donde nicht ungewilligt, darmith wy dann muchten weten, wanner und watte tydt ungeverlich gelegen muchte sin, sulliche unsere schigkunge tho donde und desulve tho verhoedinge vorgeveliker unkosten und anderer billicher orsaken halven nicht eher dohn und tho wege verfertigen derfen, dann als eth gelegen und van anderen de besoekunge und schigkung ock gedan werdt, szo is an iuwe kfl. Gn. unsere denstliche ansoekent und biddent, de wolde uns alse den, so under den eynungesverwanten stenden der stede des angesetteden rykesdages mede am wydesten geseten und susts, wanner sich iuwe kfl. Gn. und andere stende erheven, ahne sunderliche erkundungh in der ile villichte nicht muchten erfaren ohne gnedige berichtunge, dorch ehne schrifte by jegenwardigem hirup laten thokamen, up dath wy uns darna dusses falles na notturft mögen hebben und weten tho richten. Schreven under unserm signet Frigdages am veerde daghe Marcij anno etc. 41. Vgl. auch die Antwort Kf. Johann Friedrichs an Bgm. und Rat von Hamburg, Torgau, 1541 März 13, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 391 Nr. 148 Bd. 1 fol. 81r–82r (Reinkonz.): Ihre Anfrage wegen Beschickung des Reichstages in Regensburg. Ankunft des Kaisers in Regensburg am 23. Februar. Anwesenheit einiger Gesandtschaften von Kurfürsten und Fürsten in Regensburg, die nunmehr wohl auch zum Reichstag aufbrechen werden. So seind wir auch entschlossen, den hochgebornen unsern liben ohaimen F. Wolffenn zu Anhalt neben ezlichen andern unsern furnembsten rethen und theologen in stadlicher antzal ausserhalb derer rethe, so wir bald im anfang abgefertiget, gein Regensburg zu schicken, dann wir uns vorsehen, es werden numer den sachen und handlungen zum anfang gereichen, dorzu der almechtige zu seinem lob und gemeiner wolfarth gnade vorleihen wolle. Und zaigen euch solchs hiemit gnediger maynung dorumb an, domit ir darvon wissens, auch die schickung der euern vormuge des naumburgischenn abschieds, dieweil es an der zeit sein wil, zu thun haben muget, wie wir dan hiemit an euch gnediglich gesinnen, das ir, di euern numehr abzufertigen, nit undterlassen noch damit weiter vortziehen wollet. Datum Torgau, Sontags Reminiscere den 13. Marcij 1541. Hinter in stadlicher antzal ist gestr.: uf morgen.
17
Karl V. an Granvelle, Saarburg, 1541 Januar 15, Ganzer/Zur Mühlen, Akten, Bd. 2,1, Nr. 112, S. 208–210 und [Nr. 6].
19
Vgl. das Mehrheitsgutachten der acht altgläubigen Stände zur CA variata, Worms, 1540 Dezember 15, Ganzer/Zur Mühlen, Akten, Bd. 2,1, Nr. 213, S. 539–542 und die Sondergutachten der Theologen Kurbrandenburgs, der Kurpfalz und Jülichs, Worms, 1540 Dezember 15, ebd. Nr. 215, S. 544–545; Nr. 216, S. 546–548; Nr. 217, S. 548–549; Nr. 218, S. 549–551 und Nr. 219, S. 551–552.
26
Gemeint ist offenbar die Denkschrift des Kardinallegaten Alessandro Farnese, Gent, 1540 April 21, Ehses, Stephan (Hrsg.): Concilii Tridentini actorum pars prima: Monumenta concilium praecedentia, trium priorum sessionum acta, Freiburg i. Br. 1904 (Concilium Tridentinum diariorum, actorum, epistularum nova collectio Bd. IV: Actorum pars prima), Bd. IV, Nr. 143, S. 182–187. Vgl. deren dt. Übersetzung, Ganzer/Zur Mühlen, Akten, Bd. 1,2, Nr. 412, S. 1235–1239, hier S. 1239.
29
Vgl. Vollmacht Kf. Johann Friedrichs und Hg. Johann Ernsts von Sachsen für ihre Reichstagsgesandten zum Empfang der böhmischen Lehen Kursachsens, Torgau, 1541 März 16, Weimar, HStA, Reg. E 136, fol. 96r–99r (Reinkonz.). Vgl. dazu Kf. Johann Friedrich und Hg. Johann Ernst von Sachsen an ihre Reichstagsgesandten, Torgau, 1541 März 16, Weimar HStA, EGA, Reg. E 141, fol. 21r–22v (Reinkonz.): Nachdeme wir euere L. und euch uff den gegenwertigen reichstagk gein Regenßburgk mit instruction und volmacht abgefertiget, so seind di zwo volmacht, nemlich zu empfahunge der behemischen lehen, auch do unser vedter Hg. Heinrich zu Sachssen durch seiner L. verordente rethe di lehen, so sein L. nach absterben seiner L. bruders, Hg. Jorgen zu Sachssen, von dem reich zu empfahen geburen, von ksl. Mt. uff itzigem reichstage empfahen lassen wurde, domit euere L. und ir alsdan von unsernwegen der semptlichen belehnung halben angreiffen und dartzu uff soliche unser volmacht gelassen werden mochtet, in der eyl ungefertiget plieben, die wir euch hineben vorwart hinachschicken. Und dieweil ir der behemischen lehen halben in unser euch mitgegeben instruction bevelh habt, so werdet ir euch uff soliche volmacht darnach zu halten wissen. Aber des mit-angreiffens halben, do unser vedter obgemelt des reichs lehen empfahen lassen wurde, bedenken wir, nachdeme in unser instruction davon nichs gemelt, das es domit also zu halten, das euere L. und ir euch zu eur ankunft gein Regenßburgk an unsers vedtern rethen fuglich, wie ir wol werdet zu thun wissen, erkundet hettet, ob sie auch von seiner L. abgefertiget weren und bevelh hetten, des reichs lehen zu Regenßburgk von unsers vedtern wegen zu empfahen. Wo sie nu solichs berichten wurden, so wollet euch hinwider lassen vornhemen, das ir von uns bevelh und volmacht hettet, do inen die lehen gethan wurden, der semptlichen belehnung halben von unsernwegen mit anzugreiffen, mit begere und biet, euch zu vormelden, wan inen die lehen von ksl. Mt. wolten gethon werden, domit ir euch uff dieselbe zeit auch dortzu verfugen, mit angreiffen und unserm empfangen bevelh nochsetzen mochtet, welichs dan euere L. und ir also wol werdet zu thun wissen. Datum Torgau, Mitwoch nach Reminiscere 1541.Vgl. auch die Vollmacht Kf. Johann Friedrichs und Hg. Johann Ernsts von Sachsen für ihre Reichstagsgesandten zur stellvertretenden Teilnahme an der Samtbelehnung des Hauses Sachsen, Torgau, 1541 März 16, Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 93r–95v (Reinkonz.).
32
Vgl. auch Kf. Johann Friedrich von Sachsen an seine Gesandten auf dem Reichstag zu Regensburg, Torgau, 1541 April 1, Weimar HStA, EGA, Reg. E 141, fol. 25r–26v (Ausf.): Der Hg. in Preußen hat ihm mitgeteilt, das sein L. iren radt und chamerer Christoffen von Kreutzen abgefertiget, sich von irenwegen uff den reichstag gein Regenßburg, doch in gehaim zu vorfugen und des orts unvormarckt zu enthalten, wie dan gedachter von Kreitzen alhie mit solicher antwort ankomen. Und dieweil in der antwort gemeldet worden, das er von genants unsers ohmen wegen werbung an uns zu thun het, so haben wir ine wollen horen. Aber er hat uns antzaigen lassen, das es nichs anders, dan diß sey, das er willens were, sich gein Regensburg hiedannen zu begeben, und umb ain furderungschrieft an euere L. und euch gebeten. Und wiewol er auch soviel zu vorstehen gegeben, das er bey euch und in eur herberge die zeit uber gerne in gehaimb sein, do er gelitten mocht werden, so haben wir doch ime lassen antzaigen, das er sich bey dem churfursten ader Mgf. Georgen zu Brandenburg am besten und unvormarcksten kondte enthalten, dem er auch also nachgehen wirdet. Nachdem ir dan in unser euch mitgegebenen instruction alberait bevelh empfangen, obgedachts unsers ohmen sachen zum besten zu furdern helfen, und sein L. genanten iren camerer darumb furnemlich gein Regenßburg schicket, domit seiner L. sache dest ehr und besser muge gefurdert werden, so ist unsere frundliche biet und begern, euere L. und ir wolle unsers ohmen sachen zur gelegenhait ingedenck sein und neben unserm vedtern und brudern, dem landgraffen, auch den andern stenden unserm empfangen bevelh nach zum besten furdern. Nachdem es aber ain seltzam ansehen haben woldte, do gemelte unsere aynungsvorwanten soliche sache, die der acht halben gantz hessigk, allein furdern soldten, so wollet dem Kreitzen fuglichen zu erkennen geben, das er bey dem churfursten und Mgf. Jorgen zu Brandenburg anhalten woldte, das sich dieselbigen der sachen mit annhemen als seins hern negste frunde. Dann es wolt schwere sein, so sich des hertzogen negste frunde mit der sachen nit beladen wolten, das der last und unwille allein uff die stende komen soldte, auch sunst den von Kreitzen in genedigem und gueten bevelh haben. Datum Torgaw, Freitags nach Letare anno domini 1541.
1
In der kursächsischen Korrespondenz der zweiten Märzhälfte findet sich kein Hinweis, dass die obige Instruktion den Gesandten nachgeschickt wurde. Deshalb liegt die Annahme nahe, dass sie zusammen mit der Hauptinstruktion vom 15. März 1541 [Nr. 52] ausgefertigt wurde. Vgl. auch die Kredenz Kf. Johann Friedrichs von Sachsen für F. Wolfgang von Anhalt, Christoph von Taubenheim, Hans von Dolzig, Hans von Pack, Eberhard von der Thann, Franz Burchard und Bleikhard Sindringer zur Werbung bei Lgf. Philipp von Hessen, Torgau, 1541 März 13, Neudecker, Merkwürdige Aktenstücke, Nr. LII, S. 262–263.
1
Vgl. Hg. Ernst von Braunschweig an Karl V., Celle, 1541 April 13, Hannover NLA, Celle 1 Nr. 20I, fol. 31r–32r (Kop.): Obwohl ihm das Ausschreiben nicht zugegangen ist, war er auf ein weiteres Schreiben des Kaisers hin, das er vor einigen Tagen erhalten hat, doch bereit, den Reichstag persönlich zu besuchen. Warum er aber nun verhindert ist, wird sein Rat Nikolaus Holstein dem Kaiser erklären. Bitte, ihm Glauben zu schenken und ihn, da er ihn zum Reichstag abgefertigt und entsprechend bevollmächtigt hat, zu den Verhandlungen an seiner Stelle zuzulassen. Bitte, seine Abwesenheit zu entschuldigen. Datum Zell, Mitwochen post Palmarum anno etc. 41.
2
Vgl. Hg. Ernst von Braunschweig-Lüneburg an Hg. Heinrich von Mecklenburg, Celle, 1541 März 3, Schwerin LHA, RTA chronolog. Reihe SA Vol. II, 1514–1550, fol. 3r–4r (Ausf.): Der Kaiser hat ihn zum Besuch des Reichstages aufgefordert. Weiß noch nicht, ob er den Reichstag persönlich besucht. Bittet um Mitteilung, ob Hg. Heinrich auch zum Reichstag geladen ist und ob er sich persönlich dorthin begeben will. [...]. Datum Zell, Donnerstags post Esto mihi anno etc. 41. Zettel: Schickt in der Anlage eine Kopie des an ihn gerichteten Reichstagsausschreibens, eine Kopie des Geleits und eine Kopie der Suspension der gegen Minden und Goslar verhängten Acht. Und ist uns hiebevor keine forderung uff den reichstag zukommen. Datum ut supra.
3
Vgl. den Ausz. aus der Instruktion Hg. Ernsts von Braunschweig-Lüneburg für Dr. Nikolaus Holstein zum Wormser Kolloquium, o. Ort, o. Datum, Hannover NLA, Celle 1, Nr. 20III, fol. 453r–457v (Kop.).
4
Vgl. die Instruktion für Dr. Nikolaus Holstein und N. zur Bemühung um die Konfirmation des braunschweigischen Hausvertrages zwischen Hg. Ernst und Hg. Franz von Braunschweig-Lüneburg, o. Ort, o. Datum, Hannover NLA, Celle 1, Nr. 20III, fol. 450r–452v (Kop.); DV v. a. Hd. fol. 452v:Instruccion uff bestettigung der vortrege etc. zu bitten.
5
Vgl. Hg. Ernst von Braunschweig an Lgf. Philipp von Hessen, o. Ort, o. Datum, Hannover NLA, Celle 1 Nr. 20I, fol. 33r (Konz., Fragm.): Postscriptum: Die Gründe für seine Abwesenheit vom Reichstag wird er von seinem Gesandten Dr. Nikolaus Holstein erfahren. Hat Holstein auch aufgetragen, den Landgrafen über den Kammergerichtsprozess des Bf. von Hildesheim gegen ihn zu unterrichten. Bittet, Holstein Glauben zu schenken und mitzuhelfen, damit er, der Landgraf, dieselbige sache zwischen gemeltem bischoff und uns in der gute und uff tregliche wege moge beylegen und vertragen. Das sein wir hinwider freuntlich zu verdienen willig. Datum. Danach nachgetr., aber wieder gestr.: dan uns zuvil beschwerlich, solten wir ime seiner forderung geleben, zudem wir und unser furstenthumb bereit ein grossen schaden von wegen des stiftes Hildesheim erlitten. Wir wollen auch furder ime freuntlich in seinen sachen dinen und wilfaren, so wir solcher forderung von ime erlassen.