Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

A Wien HHStA, RK RTA 11/Konv. 1, fol. 47r–60v (2. Fassung, Kop. von verschiedenen Händen mit marg. Inhaltsbetreffen); ÜS fol. 47r: Die turggenhilf betreffendt. DV fol. 60v: Der reichsstende antwort und bedenkhn der turggenhilf halbn, ubergeben am 14. Aprillis 1543.

B Wien HHStA, MEA RTA 8/Konv. 1, fol. 27r–42v (1. Fassung = Entwurf des Ausschusses, Kop.); DV fol. 42v: Der stend triplikschrifta.

C München HStA, KBÄA 3159, fol. 421r–430v (1. Fassung mit nachtr. Korr. und Erg. = 2. Fassung); AV fol. 421r: Actum Nurmberg, den 11. Aprilis anno etc. 43.

D Weimar HStA, EGA, Reg. E 148, fol. 428r–446v (2. Fassung, Kop.); ÜS wie in A. DV: Bedenckhen des andern teils der turckenhulf. 1543 Nurmberg, den 19. Aprilis2.

E Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 421–434, Nr. 154/2, fol. 145r–154v (Reinschr. einer Zwischenstufe von 1. und 2. Fassung); DV fol. 154v: Copei des andern tails stende bedencken, darauf der alhieig abschied zu Nuremberg gericht soll werden. 1543 Nurmberg, den 11. Aprilis.

F Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 421–434, Nr. 154/2, fol. 200r–213v (2. Fassung, Kop.); DV fol. 213v: Bedencken des andern teils der turckenhulf halben, daruff der abscheid zu richten. 1543 Nurmberg, den 19. Aprilis3.

G Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2276, fol. 584r–596r (1. Fassung mit nachtr. Korr. und Erg. = 2. Fassung)).

H Karlsruhe GLA, 50/59/Nr. 31, unfol. (2. Fassung, Kop.); AS: Der Kff., Ff., stend und der abwesenden potschaften bedenckhen itziger hilf wider den Turckhen4.

Das altgläubige Gutachten zur Türkenhilfe entstand im Zuge längerer Beratungen5. Den ersten Entwurf des Gutachtens erarbeitete der aus altgläubigen Ständen zusammengesetzte Ausschuss zur Türkenhilfe unter der Führung Dr. Ecks am 11. April 1543. Am 13. April berieten die altgläubigen Reichsstände über den Entwurf des Ausschusses und versahen diesen mit Korrekturen und Ergänzungen. Diese überarbeitete zweite Fassung wurde Kg. Ferdinand und den ksl. Kommissaren am 14. April übergeben; die Stellungnahme von kgl. Seite erfolgte am 16. April (Nr. 96). Am 18. April überreichte der König den Augsburger Konfessionsverwandten die endgültigen Beschlüsse der Reichsstände zur Türkenhilfe (Nr. 94) und forderte sie auf, diese zu bewilligen und die Türkenhilfe zu leisten (Nr. 180)6. Die Formulierung der Türkenhilfeartikel im Reichsabschied entspricht zum großen Teil wörtlich der hier abgedruckten Triplik der altgläubigen Reichsstände, etwas modifiziert durch die Stellungnahme Kg. Ferdinands. Um den Vergleich mit dem Reichsabschied zu erleichtern, findet sich bei den entsprechenden Artikeln des Gutachtens in eckigen Klammern ein Verweis auf die Paragraphen des Abschieds.

Der röm. kgl. Mt., unsers allergnedigsten herrns, und der röm. ksl. Mt., auch unsers allergnedigisten herrens, commissarien gnedigisten und guetlichen widerantwort, muntlich gegeben7, haben die kfl. räte, fursten und stende und der abwesenden botschaften in aller underthenigkhait vernomen.

[Art. 1: vgl. RAb § 4] Und khunden aber nochmaln bey inen nit fur nutz und rattsam achten, das dise somerzeit gegen dem Turggen ein statlicher, gewaltiger hertzug furgenomen werde oder das man sich gegen ime zue veldt schlagen solle, aus ursachen in voriger irer antwurtschrift [Nr. 92] underthenigclich angetzaigt. Damit aber irer kgl. Mt. kunigreich Hungern und andere anstossende lender in diser euseristen not nit verlassen und dem Turggen in seinem tieranischen forhaben nitb statgeben werde, sonder solch sein furnemen, sovil imer muglich ist, verhindert und aufgehalten werde, so ist der kfl. rätte, fursten und stende und der abwesenden botschaften underthenig, rätlich bedenckhen, das die kgl. Mt. die besten und ansehlichisten bevestigungen an der Tonaw und andern orten in Hungern mit guetem kriegsfolckh, profiandt, puchsen, pulfer, holtz und allem anderm, was zu der gegenpauung und weer notwendig sein wurdt, gnuegsamlich, statlich und zeitlich versehen welle. Darauß verhoffenlich ervolgen moge, das der Turckh weder die straif seinem gebrauch nach zu thuen oder sich in teutsche nation zu begeben und daselbst fleckhen zu belegern understeen und die obberuerten besetzten päß hinder ime lassen werde. Und wo er dann also aufgehalten und sich in seinem heer – wie dann in solchen grossen heerlegern, wie man achten mag, das der Turckh mitbringen werde, leichtsam sich begeben khan – allerlay mengl und geprechen an proviandt mit sterben der leut und viechs und dergleichen ander unrath sich zuetruegen, dardurch er gedrungen wurde, mit spot und schaden abzuziehen, so möchte ime zuversichtlich nit wol muglich sein, auf das nachvolgend jhar mit ainem solchen grossen heer wider in Hungern zu khomen.

[Art. 2: vgl. RAb § 5] Und dieweil man sich underthenigclich wol getrost, das die röm. ksl. Mt. gewislich in teutsche land khomen und zuversichtlich einen gemainen reichstag furderlich an ain gelegne mallstat ausschreiben werde, so mochte daselbst ferrer beradtschlagt und gehandlt werden, welchermassen der Turckh auf wasser und landt des kunftigen jars zeitlich, als in dem Mertzen, angegriffen und sambentlich vermitelst gotlicher gnaden und hilf nit allain aus Hungern, sonder auß gantzem Europa vertrieben werden mocht, wie dann auch ratsamer und allen christlichen landen, in sonderhait aber teutscher nation, trostlicher und träglicher sein wurde, auf ainmal alle macht dahin zu wenden und einen ewigen friden ze machen, dann dergestalt mit klainen, unansechlichenc hilfen von jar zu jar sich zu helligen, leut und gelt vergebenlich und mit grossem schaden ze schickhen, dieselben und darzue teutscher nation reputation und ansehen, auch das hertz und mannhait gegen dem Turckhen zu verlieren.

[Art. 3: vgl. RAb § 6] Dieweyl aber zu sollicher besatzung der gemain teutsch kriegßmann in gnugsamer anzall und rechter zeit beschwerlich zu bewegen sein mocht, so ist der kfl. rethe, fursten und stende und der abwesenden botschaften undterthenig guetbedungkhen und rathe, das die röm. kgl. Mt. von stund an in Hungern, Beheim, Italia und andern landen umb guet kriegsfolckh zu roß und fueß umbsehen und werben lassen. Und zu seiner kgl. Mt. gefallen und bedengkhen steen soll, neben denselben auch teutsche reutter und fueßvolckh zu bestellen und zu gebrauchen.

[Art. 4: vgl. RAb § 7] Und sein demnach die kfl. rethe, fursten und stende und der abwesenden botschaften underthenigclich bedacht, der ksl. und kgl. Mtt. zu underthenigem gefallen, auch rettung des christlichen bluets und zu verhinderung und widerstandt des Thurckhen vermog irer vorbeschechnen bewilligungen und nach außweisung des speyrischen reichsabschidts [1542] in ansehung vorsteender nodt die ainfach hilf, welliche nach dem romzug, der zu Wormbs [1521] ksl. Mt. bewilligt, angeschlagen und in ainer summa 20 000 zu fueß und 4000 zu roß macht, ytzo entlich und gewislich zu laisten und volziehen, inmassen von derselben underhaltung hernach merer anzeigung bescheen wurdt. Und soll yetzbestimbte anzall kriegsfolckh zu roß und fueß sechs monat lang, vom ersten tag Maij an zu rechnen, erhalten werden und zu der kgl. Mt. willen und gefallen steen, die anzall der raisigen in ringe pferdt zu verwenden oder zu behalten und die besatzungen nach gelegenhait der päß und des Thurckhen rustung notturftigclich wol zu bestellen und zum allernutzlichisten zu verordnen.

[Art. 5: vgl. RAb § 8] Der kgl. Mt. soll auch zuegelassen und undterthenigclich haimbgestellt sein, uber solh kriegsfolckh in den besatzungen nach gelegenhait jeder nacion und anzall derselben erfarne, geschickhte obristen haubt- und bevelchsleut zu verordnen, welhe hievor der belegerung gewonnt und sich gegen des veinds arbaitten zu schickhen und mit Gottes hilf ire eingeantworte fleckhen zu erhalten unerschrockhen und erfaren sein.

[Art. 6: vgl. RAb § 9] Neben dem bedenckhen auch die kfl. rette, fursten und stende und der abwesenden botschaftn, dieweil diß ain nottwendig, cristlich werckh ist, dartzue die bebstlich Hlt. sonders zweifel nit weniger zu helfen genaigt sein wurdt, dann sy deß verendrigen [= vorigen] sommers irer Hlt. uff dem reichstag zu Speyer gethanen erbietten und bewilligen nach [RTA JR Bd. XII, Nr. 153] auch gegen dem Turggen geholfen hat, das demnach sein Hlt. von hie aus von stund an durch schrift [Nr. 101] oder botschaft ersucht wurde, irem vatterlichen erbietten und ambt nach zu diser gegenwer auch ir gut kriegsfolckh, ungeferlich 5000, schickhen und underhalten wolle. Dieselben mogen die kgl. Mt. in die besatzungen oder in andere wege zu nutz der cristenhait und irer Mt. kunigreich und erblandt gebrauchen.

[Art. 7: vgl. RAb § 10] Und dieweil aber nit die geringst wolfart der besatzung, auch verhinderung und aufhaltung des Turggens an dem gelegen sein will, das die kgl. Mt. ir armada und schiffung zeitlich und zum sterckhesten woll und mit aller notturftigen beraitschaft rüste und verordne, wie dann uff vergangnen reichstegen ir Mt. solhes uff sich genomen und derhalb irer Mt. kunigreich und erblandt der reichshilf erlassen sein worden, so ist gemainer reichsstende underthenigist bitt, ir Mt. wolle ir selbs, iren kunigreichen und erblanden, auch gemainer teutscher nacion zuguet und erhaltung an solher zuerustung und allen zuegehorigen notturft furderlich zuzurusten und zuvertigen, dergleichen in ander weg an irer Mt. bewilligten hilf khainen mangel erscheinen lassen, in betrachtung, das damit des Turggen schiffung verhindert und uffgehalten werden mag, also das er sein profant, geschüz und anders nit mit sich pringen und seinen zug und belegerung der päß nit in das werckh ziehen noch auch mit seinem hör verruckhen und die armada sambt dem wasserstramb verlassen werdt bedurfen. So wurdt auch alles kriegsfolckh desto williger und statlicher in die besazungen zu bewegen sein und sich diser irer kgl. Mt. treffenlichen armada und verhinderung des Turggen getrosten mugen.

[Art. 8: vgl. RAb § 11] Und dieweil der Turgg allen kundtschaften nach ain starckhe armada auf dem mer verordnet und on zweifl die fleckhen, in den windischen und andern landen an dem meer gelegen und kgl. Mt. zuegehorig, haimbsuechen wurdet, damit dann das mer gegen dem feindt statlich besetzt und kgl. Mt. der besatzung an denselben orten zum thail enthebt, auch sorg, nachtail und schaden furkomen und verhuet werden mochten, ist bedacht, das die stende des Reichs ddem hertzogen8 und–dder herschaft zu Venedig ain freuntlich schreiben thun und den nachtail, so inen und irer herschaft begegnen mochte, antzaigen und bitten sollen, das sy ain starckhe armada verordnen und besetzen. So welle man die ksl. Mt. underthenigist ersuechen, irer Mt. armada auch neben die iren zu verordnen oder aufsehen zu haben, dardurch dem Turggen ain statlicher widerstandt beschehen moge. Und laut solich schreiben [Nr. 100], wie beygelegte copey vermag. eDabeneben gelangt an die röm. kgl. Mt. und ksl. comissarien gemainer stende und der abwesenden botschaften underthenigist und vleissig bitte, die wellen bei der röm. ksl. Mt. ansuechen, pitten undf erlangen, das ir ksl. Mt. an obberurte end auch ir starckhe armada verordnen welle, dardurch des Turggen und seiner schiffung schedlich furnemen vermitelst gotlicher gnaden furkomen und abgewendt werde–e.

[Art. 9: vgl. RAb § 12] Damit aber die eerlichen und cristlichen leut, die sich in die besatzungen begeben, nit verlassen werden und desto statlicher und trostlicher gegenwer zu thun und sich, wie eerlichen leuten zuesteet, auftzuhalten desto mer und sicherer ursach haben, ist fur hochnotwendig bedacht, wo der Turgg uberhand nemen und die päß mit zu vil beschwerlicher belegerung tringen [= bedrängen] oder etliche päß (weliches der Almechtig verhuete) erobern wurd, das demnach widerumb ain gewaltiger zuetzug verordnet werde und in solichem faal beschehe. Derwegen die kfl. räthe, fursten und stende und der abwesenden botschaftn fur notwendig achten, zu verordnen und verfuegen, das der kgl. Mt. kunigreichg Hungern, Beheim, Schlesien, Merhern, auch die niderosterreichischen landen und die graffschaft Tyrol, dartzue dise nachvolgende negstgelegne krayß des Hl. Reichs, nemlich der frenckhisch, beyerisch, swebisch und bede ober- und nidersechsische krayß, sich aines statlichen und benenntlichen zuezugs vergleichen, auf das sich ain yeder stand zu solichem zuetzug schickhen und, so die not vorhanden, zeitlich und mit gueter ordnung und fursichtigkait disen zuetzug thun moge.

[Art. 10: vgl. RAb § 13] Derwegenh ist auch fur nutz und guet angesehen, das die gedachten kunigreich, lande und krayß ire volmechtigen botschaften auf N.i tag zue Passaw eintzekomen verordnen. jUnd soll doch den andern des Reichs kraysen hiemit auch vergunt und zuegelassen sein, die irigen, ob sy wollen, auch zu solichem tag abtzufertigen und mit und neben den andern ratschlagen und schliessen ze helfen. Und die also erscheinenden sollen–jsich one verrer hindersichbringen sollichs zutzugs zu vergleichen macht haben und wurckhlich vergleichen. kUnd was sy sich also vergleichen–k, soll von allen tailen volntzogen werden. Und was auch also lden obbestimptn kraysen auferlegt wurt–l, das soll auf gmaine reichßstende nach aines yeden gepur angeschlagen werden, also das ainem yeden standm sein antzal und gepure von stund an zugeschribenn. Und alßpald die underhaltung und betzalung an barem gelt auf raysig und fueßvolckh beraidt gemacht und im faal deß zutzugs an alles verwidern erlegt und davon das volckh, so die gedachtn kraiß schickhn werden, betzalt und also under den stenden gleichait gehalten werde.

[Art. 11: vgl. RAb § 14] Die kfl. rathe, fursten und stende und der abwesenden bottschaftn bedenckhen auch underthenigclich, das diser expedition, wie auch andern dergleichen kriegen und gewerben, an den khuntschaftn nit wenig gelegen ist, derowegen sy die kgl. Mt. underthenigs vleiß bitten, ir Mt. wolle in des Thurckhen läger und hove guette kundtschaftn bestöllen und, was sy yederzeit erfarn, den stenden, sovil notwendig oder nutz sein mag, furderlich antzaigen lassen, sich darnach haben ze richtn.

[Art. 12: vgl. RAb § 15] Und so also sollicher zutzug wider den Turckhen beschehen wurde, soll alleß volckh zu roß und fueß auf die röm. kgl. Mt., sover die aigner person im veldt sein oder wen ir kgl. Mt. daruber verordnen wurt, warten, auch von allen kraysen oder stenden dermassen abgefärtigt werden, das sye der kgl. Mt. oder irer Mt. nachgesetzten hauptleutn, wie oben gemelt, gewertig und gehorsam sein sollen und wöllen.

[Art. 13: vgl. RAb § 16] Damit nun zue underhaltung und betzalung vorberurter bewilligter hilf niemandts vor dem andern beschwert, auch die ringerung und vergleichung der anschlege, davon in etlichen vil reichßtagen bißher meldung und verhaissung beschehen ist, in das werckh getzogen und die bewilligt hilf desthalber auch dester gewisser und statlicher geschickht und gelaist werden, und aber auß vil ursachen unmuglich ist, das solche vergleichung yetzt alhie auf disem tag beschehen möge, und sonderlich, das solche vergleichung und ringerung in zwayen monatn oder lenger nit angefangen noch verricht werden khan, und dagegen die warheit ist, so man solhe lange zeit mit annembung des volkhs und besetzung der peß verziehen solt, das alsdann vergebenlich von besatzungen zu handlen, sonder alle die besatzung, desgleichen das gantz kunigreich Hungern one aufhalten verlorn sein, auch der Turgg nit allein dasselb alles einnemben, sonder auch zeitlich und mit guetem sommer teutsch landt den merer tail durch die gewaltigen straif verderben, auch zum tail gar erobern mocht.

[Art. 14: vgl. RAb § 17] So ist demnach zu abwendung solhes verderbens und unrats fur notwendig bedachto, das alle kraiß, wie die in negster austailung in zehen kraiß abgetailt sein, und die stende eines yedlichen kraiß fur sich selbs auf ein bequemlichen tag und an ein malstat, yedem kraiß gelegen, durch die fursten, so bishere die kraystäge ausgeschriben haben, beschriben werden, doch das solche kraißtäge furderlich und uf das lengst vor Sant Jacobstag, des Zwelfpoten tag nechstkhomendt [1543 Juli 15], gewislich gehalten und beschlossen werden. Und darauf sollen dieselben stende aines yeden kraiß vier, funf oder sechs personen aus inen erwelen, welhe irer pflicht (wo sy einichem krayßstand verpunden wären) ledig gelassen werden, auch von neuem pflicht thuen, irem auferlegten bevelh treulich nachzukhomben und die beschwerten stende zu geburendter ringerung und billicher vergleichung ires besten verstandts zu befurdern und zu helfen, und sich an dem nicht irren noch verhindern zu lassen. Und demnach sollen dieselben also erwelten personen zum allerfurderlichisten von allen und yeden stenden desselben kraiß, die sich mit den anschlegen beschwert zu sein vermainen, und von denen, so sich der anschlege nit beschwären, richtigen und gueten bericht und erkhondigung ires vermugens (wolhs auch inen dieselben stende bey iren fstl.p waren worten und den pflichten, damit sy dem Hl. Reich verwandt sein, anzaigen sollen lassen) mit vleis aufnemen und solchen bericht und erkondigung bey inen in gehaim behalten, qwie inen dann von den kraisstenden sonderlich in ire pflicht eingepunden und vermeldet werden soll. Und demnach sollen sy, die verordenten der kraiß–q, rauf den ersten tag Augusti schieristkhomendt zu Speyr vor ksl. Mt. verordendten comissarien N. und N. gwislich erscheinen, ires empfangnen berichts und erkhondigung den ksl. comissarien relation thuen und mit und neben denselben die billichen ringerung der beschwerten stende, auch erhohung und staigerung der vermoglichern stende und also rechtmessige vergleichung der anschlege furnemben und entlich und gewislich machen helfen–r. Dabei es auch beleiben, und niemandt daruber beschwerdt werden solles. Darauf auch die ksl. comissarien sambt den ernennten und erwelten personen von den khraisen alsbald solche erkhundigung woll erwegen sollen und einen anschlag, was also den stenden, und sonderlich den clagenden, fur ein hilf zu roß und fueß auftzulegen, benennen und setzen, welches dann von allen und jeden stenden vestigclich gehalten und voltzogen und dawider khein ein- noch ausrede gesuecht oder gebrauchtt werden solle.

[Art. 15: vgl. RAb § 18] Doch sollen sich die ksl. comissarien und zuegeordente personen von den kraisen befleissen, sovil muglich, das die hilf, so die zeit heero des wormbischen anschlags [1521] in dem Reich getragen, nach glegenhait der stende dermassen ausgethailt, das die gantz hilf im wesen beleiben moge oder zum wenigisten nit in hohe ringerung gesetzt werde. Und so der ksl. comissarien ainer ringerung begeren wurdt, solleu derselb die zeit, so von seiner ringerung und anschlege geredt wurdt, abtretten. Die ksl. comissarien sollen auch alsdann ainem jeden stande seiner aufgelegten hilf zu roß und fueß ein urkhundt und bekanntnuß geben und zuestellen, sich darnach haben zu richten etc.

[Art. 16: vgl. RAb § 19] Damit aber mitler zeit mit der hilf zue schickhen und die besatzung ze thuen nit stil gestanden oder die bequemblichait versaumbt oder die christenliche lande gar verloren werden, so sollen alle hochs und niders stands stende durchaus zween gantz monat sold an groben, gueten gelt der hilf nach, wie ainen jeden zue roß und fueß in dem wormbischen anschlag und jungstem speierischem reichßabschied [1542] auferlegt, nemlich fur ein pferdt 12 fl. und fur ein fueßkhnecht 4 fl., gewislich und entlich an alles verziehen und ausred auf den 15. tag Maij in die stet Frannckhfurt an den Maien, Nurmberg oder Regenspurg, welche dann ainem jeden stand die gelegnist sein wurdet, erlegen und betzallen, welcher stett burgermaisster und rethen auch vermoge dises reichstags abschied bevolhen und auferlegt werden mag, solch gelt anzunemen und den erlegenden stenden geburende quittung und urkhundt zu geben, vund es des Reichs comissarien, so, wie hernach volgt, aufgenomen und bestellt werden solle oder desselben bevelchhabern gegen geburenden quittungen wider hinaus ze geben und volgen ze lassen. Derselb commissarius soll auch solch gelt–vsonst zu dhainem andern gebrauch ausgeben noch verwenden dann allain zu unterhaltung und betzalung obbemelts der stende bewilligten khriegsfolckhs und dann auch nachw vollender hilf alles dieses gelts innemen und ausgebens halb den stenden furderlichen und gruntlichen bericht und rechnung thuen.

[Art. 17: vgl. RAb § 20] Dieweil man aber zu aufnembung des volckhs jetzo gelts notdurftig und die merern päß vor ausgang dises monats besetzt werden mussen, solle ain jeder stand, und sonderlich die vermuglichisten, aus christlichen, guetlichen willen und in bedenckung der hochsten noth und was gemainer christenhait an solcher eil gelegen sein will, von stund an und alsbald ir angebur gelts erlegen oder aufbringen und kainer auf den andern verziehen noch waigern, damit diesem werckh geholfen, das volckh angenomben und in diese besetzungen gebracht werde, wie dann ein jeder gegen dem Almechtigen und seinen negsten, und sonderlich den armen anstossenden landen und christenlichem bluet ze retten schuldig und one zweifl selbst genaigt sein soll und wurdet.

[Art. 18: vgl. RAb § 21] Gleichermassen sollen alle und jede stende obberuertem wormbischen anschlag und speierischem reichsabschidt gemeß zwen monatsold auf den 15. tag Julij und die drit betzalung auf den 15. Septembris auch gewislich und an alle ausred in der vorbemelten stet aine, allermaß wie oben davon vermeldet ist, erlegen und betzallen und also damit die underhaltung der sechs monat xwider den Turggen–xverricht und gelaistet sein. Were aber sach, das vor der dritten betzallung die anschleg auf vorberuerter weeg ainen verglichen wurdt und einem jeden stand zuekhomen wer, was sein hilf sein wurdt, alsdann sollen die stende solchem anschlag und vergleichung nach dieselben dritten zalung thuen und erlegen und daruber nit gedrungen werden.

[Art. 19: vgl. RAb § 22] Auf das aber khain standt sich diser hilf von weegen ungleichait und beschwerung der anschlege zu verwiedern einiche billiche ursach habe, so wellen die kfl. rethe, fursten und stende und der abwesenden botschaften hiemit bewilligt haben, wo nach endung diser hilf etwas noch ubrig sein wurde, das von demselben rest oder von dem gelt, so man von den ungehorsamben des fertigen [= vorjährigen] zugs einbringen und nach abzalung der obristen und hohen ambter desselben zugs und schadloshaltung irer burgen ubrig sein und eingezogen wurde, soll den beschwerten stenden und denen ir anschleg geringert ir ausgeben gelt, wievil sy uber iren neuen anschlag zu diser hilf ausgeben hetten, widerumb von stund an erlegt und bezalt werden.

[Art. 20: vgl. RAb § 23] Doch soll hierin zwischen allen stenden, so dermassen in iren anlagen geringert und doch auf die alten anschleg ire bezalung zu der ersten, andern und dritten fristen bezalt hetten, gleichait gehalten und khainer vor dem andern befortailt werden. Neben dem ist bedacht, das auf rustgelt, den lauf der knecht, haubtleute und andere bevelhsleute, desgleichen ordinari und extraordinari sold, darzue auf guete schutzen, der man in den besatzungen zum hochsten nodturftig und mit gemainer besoldung in die besatzung nit leichtlich zu bekhomen sein werden, ein groß gelt lauffen, und so dasselb von obberuerter erlegung genomben, das dardurch die hilf an personen nit gentzlich beschehen, ysonder einen grossen abgang gepern wurde. Damit dann solhs furkhomen und die besatzung statlich beschehen moge–y, soll ein yeder stand die drei erstenz monat zu einem yeden monat soldaa auf ain raisigen anderthalben fl. und auf ein fueßknecht ein halben fl. bezalen.

[Art. 21: vgl. RAb § 24] Und dieweil solhe hilf von der stende aigen camerguetern in ansehung etlicher vil ursachen zu laisten beschwerlich und unmuglich sein mochten, ist geordnet und zuegelassen, daß ein yede obrigkhait alle ire underthanen, die sy vermög der rechten und alten besitzlichem herkhomben zu steuren und zu belegen hat, auf den gemainen pfening, wie der hievor in dem Reich bewilligt, doch allain derselben obrigkhait zu guetem oder sonst durch ein steur oder anlage, wie ein yede obrigkhait fur guet ansehen wurdet, anlegen und eintziehn möge. Und soll in solcher anlage niemandt außgeschlossn sein noch verschont werden, doch sollen die obrigkhaiten hierin nicht anderß, dann sich von rechts wegen und wie sy es in ruebigem geprauch und herkhomen haben, furnemen und in sonderhait den armen gemainen mann, sovil muglich, fur andere nit beschwern, sonder nach ainß yeden vermugen gleichait halten.

[Art. 22: vgl. RAb § 25] Die obrigkhait sollen auch zu disem cristlichen werckh sich gleichermassen wie die underthanen selbß angreiffen und mitleiden tragen, dardurch der gemain mann und alle underthanen desto mehr zu sollicher anlage bewegt und in guettem willen und gehorsam gehalten werden. Und sonderlich ist fur pillich angesehen und beschlossen, das die cappitl bei den hohen stiften und derselben underthanen iren bischoven in sollicher hilf gleiche anlage, wie die furgenomen worden, tragen und hilf thuen sollen, ungeachtet aller verträg, obligation und statuten, so etliche stift mit irn bischoven haben oder haben möchten.

[Art. 23: vgl. RAb § 26] Die kfl. räth, fursten und stend und der abwesenden bottschaften bedenckhen auch, dieweil die stende, so in den osterreichischen landen beguet weren, von denselben und andern irn guettern dise und dergleichen reichßhilfen leisten muessen, das sy demnach von denselben nit one sondere beschwärung in den osterreichischen landen auch anlage betzalen konnden. Darumb gelangt an die röm. kgl. Mt. gemainer stende underthenig bitten, das ir Mt. solliche anlage derselben stende in irn erblanden gnädigclich abstellen und die reichsstende derselben erlassen und entheben wolle, dann ir Mt. haben gnadigclich zu bedenckhn, das dieselben beschwerden stende nit zwue purd oder hilf thuen mogen, das auch ir[er] Mt. und dem gantzen werckh solliche anlage bißher vil verhindrung pracht haben. Deßgleichen das ir kgl. Mt. die graffschaften abund herschaftenund lehenleut, so bißhere in die krayß, alß den schwebischen und reynischen, belegt und gerechnet worden sein, nit ausziehen, sonder ainen yeden in dem krayß und reichshilf, wie von alter here beschehen, bleiben lassen welle9.

[Art. 24: vgl. RAb § 27] Es sollen auch Kff., Ff. und andere stende in diser hilf niemandts ausziehen, sonder ainen yeden die vollig hilf thun lassen oder selbs fur dieselben erlegen, doch solle soliches allen Kff., Ff. und stenden in andern fellen an iren herbrachten freihaiten, gerechtigkhaiten und gebreuchen unvergriffenlich und one schaden sein.

[Art. 25: vgl. RAb § 28] Und dieweil nun dises ain nodtwendig, unvermeidlich rettung der christlichen volckher und lender ist, so ist der kfl. rethe, fursten und stende und der abwesenden botschaften underthenig pitte und guetbedunckhen, das ir Mt. bei den ritterschaften zu Schwaben, Frannckhen und am Rein, so one mitl dem Reich zuegehorn, suechen und erlangen welle, das dieselben ir hilf und gelt auch zu gemaines Reichs gelt und undterhaltung khomen und antwurten lassen und irer kgl. Mt. oder des Reichs bevelchhaber und comissarien uberantwurten wellen. Und damit die sachen befurdert und nicht versaumbt werde, so solle die kgl. Mt. von stund an alhie mandata an alle und yede reichsstende ausgeen lassen, darinnen ainem yeden sein gebure und anlage an gelt anzaigen, mit der angehengten peen, welicher hochs oder nider standts sein gebur, gelt und anlage auf yede zeit, wie hieoben gesetzt und benennt worden ist, nit erlegen und also uber der kgl. Mt. oder des Reichs verordenten comissari ersts ersuechen ungehorsam sein wurdet, das dann der- oder dieselben, acso also ungehorsam sein und ir auferlegte gepur nit schicken werden, wo si weltlich weren, alsopaldt in der ksl. Mt. und des Hl. Reichs acht mit der that gefallen sein und, wo si geistlich personen wären, alle und yede ire privilegia, freihaiten, schutz und schirm, die sie von ksl. Mt., deren vorfarn und dem Hl. Reich haben, dardurch verwurckht, deren priviert und entsetzt sein, auch gegen inen sambtlich und sonderlich durch den ksl. fiscal zu erclerung solcher peen und straff am ksl. camergericht procediert und volfarn soll werden, inmassen in dem jungsten speyrischen reichsabschid wider die verbrecher der daselbst gemachten ordnung weitter gesetzt und verordnet ist [RTA JR Bd. XII, Nr. 285, § 103]. Darauf auch camerrichter und beisitzere des ksl. camergerichts auf summarische proceß schleunig und furderlich erkhanndtnus thun und notwendige hilf erkhennen sollen.

[Art. 26: vgl. RAb § 29] Die ksl. und kgl. Mtt. wollen auch sambt und sonder solher ungehorsam halb erkhlerten achter khainen, eemaln er obberurt sein angepure sambt allem derhalb erlittem costen, schaden und interesse volkhomenlich und gehorsamblich erstattet hat, von der acht wider absolvieren und erledigen. Und ob dawider etwas von irer ksl. und kgl. Mtt. erlangt wurdt oder aus aigner bewegung ausgienge, dasselbig jez als dann und dann als jez von unwirden und craftloß erkhennen–ac. Darneben ermessen die kfl. rethe, fursten und stende und der abwesenden botschaften fur billich und nottwendig, das die sehe- und handtstet, so den fursten zuegehörn und underworfen sein, bei irn fursten gelassen und denen nit abgezogen, sonder angehalten werden, denselben ire schuldige anlagen und hilf gehorsamblich zu laisten [Nr. 105].

[Art. 27] Ferrer ist fur ain hohe notturft bedacht, das der kraiß rechnung und vergleichung der jungst gelaisten hilf und gemains phenings von allen stenden furgenomen und ersehen, auch beschlossen und beratschlagt werden, welicher gestalt die ungehorsamen zu gehorsam und der ausstandt eingebracht und also die besoldung, so gemaine reichsstende noch schuldig sein, bezalt und die derhalb gegebnen burgen unverzogenlich erledigt werden mogen. Dergleichen sollte die verordnung des vergangen winterlegers ersehen und rechnung gehalten werden, was man deshalb der kgl. Mt. schuldig beleiben und wölher gestalt ir Mt. bezalt werden moge.

[Art. 28: vgl. RAb § 31] adUnd damit solhe besazung, verordnung und bezallung des kriegsfolckhs ordenlich beschehen mag, wollen die kfl. rethe, fursten und stende und der abwesenden botschaften ain ansehliche, verstendige person zu gemainen comissarien furnemen und bestellen [Nr. 142]. Derselb comissarius soll dem Reich dermassen verphlicht sein, das er alles gelt, so vorangeregter massen erlegt werden soll, zu seinen handen nemen, das kriegsfolckh in bewilligter anzall mustern und bezalen, auch solh gelt in kainen andern weeg dann zu bezalung des bewilligten volckhs in die besatzung brauchen und außgeben welle. Das er auch in erster musterung solhes kriegsfolckhs, sovil dem Reich zu versolden zuesteet und bewilligt worden ist, auch in allen nachvolgenden musterungen selbs persondlich sein und mustern welle, es were dann sach, das sollich musterung der veindt halben fueglich nit bescheen mochte. Und gedachter comissarius soll auch mit geschickhten diennern versehen sein und mit vleiß das erlegt gelt in sollicher verwarung haben, damit schad und spot verhuet, und nit mer zu ime pringen, dann yederzeit die notturft erfordern wirdet, und also aller seiner handlung einnemens und außgebens zu negster reichsversamblung richtige rechnung thuen.

Das alles haben die gehorsamen kfl. rethe, fursten und stende und der abwesenden botschaften der kgl. Mt. und ksl. comissarien zu merer leutterung irer vorgegebnen antwurt [Nr. 92] und undtertheniger gehorsam unangezaigt nit lassen wellen, underthenigs vleiß pittende, sollich ir underthenig und wolmeinlich bedengkhen gnedigclich, guetlich und freundtlich auf- und anzenemen.

Anmerkungen

1
Zur Datierung der verschiedenen Fassungen des Aktenstücks siehe die Vorbemerkung.
a
Gestr.: Quadruplickschrift.
2
Am 18. April 1543 erhielten die Augsburger Konfessionsverwandten vom König das Gutachten der Altgläubigen zur Türkenhilfe (Nr. 94), über welches sie am 19. April berieten, um es schließlich am 20. April in einer ausführlichen Stellungnahme (Nr. 183) zu beantworten. Siehe dazu das württembergische Protokoll über die Verhandlungen der Schmalkaldener am 18. und 19. April (Nr. 84b, fol. 18rv).
3
Der 19. April ist das Datum, an dem die protestantischen Stände über das altgläubige Gutachten zur Türkenhilfe berieten: siehe oben Anm. 2.
4
Aufschlussreicher AV des badischen Gesandten Dr. Johann Marquardt zur Entstehung des Aktenstücks: Nurnberg. Durch Dr. Ecken ausschusz (darin ich nit bewilligt) berathschlagt, one der augspurgischen confession verwandten, auch one den graven und herrn, auch one den fry- und reychsstetten zu verordnung oder bewilligung. Uff Fritag, den 13. tag Aprilis, ist zu morgen vormittag uber dits schrift alleyn durch die stende, so sich selbs gehorsame nennen, berathschlagt worden. Da hab ich abermals meyns gnedigen fursten und herrn bevelch anzaigt, das ich in keyn zertrennung oder absonderung bewilligen noch mich inlassen moge, sonder meyn bevelch und gewalt stunde, in gemeynem versamleten, unzertrennten rath handlen, rathschlagen und schliessen zu helfen etc.
5
Zu diesem Alleingang der Altgläubigen bei den Beratungen über die Türkenhilfe bemerkte Dr. Werner Koch in einem Schreiben an Bf. Philipp von Speyer vom 9. April 1543; [...] Und damit abermals euer fstl. Gn. die summa und den beschlus dises tags gewisen moeg, so khan ich euer fstl. Gn. nit verhalten, das uff dismal zwischen den protestirenden und onprotestirenden khein vergleichung hat khunden noch gefunden werden und dennach khein parthei der andern weichen woln. Haben sich alle handlung gestosen und in gemein nichs abgehandlet moegen werden, sonder lestlich die sachen uff ein particular hilf und besatzung etlicher fleckhen und schloser gestalt worden, darzu die catholischen oder gehorsamen stende ir sonderbar hilf bewilligt. Wie aber und welchermasen dieselbig zu dem nutzesten angestelt, daruber sitzen etlich hern, die in ein auschutz verordnet worden, die sachen irer notturft und gelegenhait nach zu bedenckhen und anzustellen. Wo dieselbigen fertig, verhoff ich, man werde alsdan onverzuglich einen abschied begreiffen, dan was man daruber lenger hie uffgehalten solten werden, das gereicht unsern gnedigen fursten und hern zu costen und wurde darneben nichs fruchpars ausgericht. [...]. In. Straßburg AM, AA 503, fol. 190r–192v, hier fol. 190rv (Ausf. v.d.Hd. Kochs).
6
Da die Verhandlungen und die Bewilligung der Türkenhilfe für die evangelischen Stände mit den für sie ungelösten Fragen von Friede und Recht verbunden waren, findet sich dieses Aktenstück in Kap. V: Verhandlugen zu Friede und Recht.
7
Die mündliche Antwort Kg. Ferdinands und der ksl. Kommissare ist nicht erhalten: siehe Nr. 92, Anm. 5.
b
C om.
c
In C: ansechlichen.
d
–dB om.
8
Pietro Lando, Doge von Venedig.
e
–eIn CG marg. nachgetr.
f
In B folgt danach: verhoffenlich.
g
In B folgt danach: und lender, namlich.
h
In A: Dargegen.
i
In B: den 15. tag des monats Junij schierstkunftig. Dieses Datum wurde auch in den RAb übernommen.
j
–jIn CG marg. nachgetr., E om.
k
–kB om.
l
–lIn B lautet diese Passage: von den obbestimpten kreisen bewilligt und inen ufferlegt wurdt.
m
In B folgt danach: derselben kreiß.
n
In B folgt danach: dergleichen, was uff sollichem tag beradtschlagt und beschlossen worden, den andern nit erscheinenden weitter gelegen kreiß in schriften furderlich eröffnet werde, sich darin ze ersehen und der nottdurft und billicheit nach ze vergleichen wissen.
o
In B folgt danach: und beschlossen.
p
In B folgt danach: wurden und.
q
–qBE om., in C und G marg. nachgetr.
r
–rIn B lautet diese Passage: und uf dem nechsten reichstage, wo einer vor St. Jacobstag [1543 Juli 15] negstkunftig ausgeschriben wurde, erscheinen, also das sie gewißlich mit sollichem irem bericht uf den 14. tag nach anfang des reichstags erscheinen und mit und neben denjhenigen, so inen von gemeinen reichsstenden zugeordnet werden, die billiche ringerung der beschwerten stende, auch steigerung der vermoglicheren und also rechtmessige vergleichung der anschleg furnemen und machen helfen.
s
In B folgt danach: Wurde aber vor obberurtem St. Jacobstag kein reichstage ausgeschriben, alsdann sollen die obbemelten der kreiß verordenten uff den ersten tag Augusti schirstkomendt zue Speir vor ksl. Mt. verordenten commissarien N. und N, so fursten des Hl. Reichs sein sollen, gewißlich erscheinen, ires empfangenen berichts und erkundigungen den ksl. commissarien relation thuen.
t
In B folgt danach: noch auch jemandt daruber beschwerdt
u
In A irrtümlich: so.
v
–vIn B lautet diese Passage: und es der kgl. Mt. oder irem verordenten bevelchshaber und commissarien gegen geburender quittungen wider hinauß zue geben und volgen zu lassen. Gemeine reichsstende wollen sich auch undertheniglich wol getrösten, die kgl. Mt. werde gnedigiste verordnung thun, das das gelt. C ursprüngl. wie B, dann korr. gemäß Fassung A. In E findet sich eine Zwischenstufe zwischen B und A.
w
A om.
x
–xBCEG om.
y
–yDF om., in C gestr.
z
In D: letzt.
aa
In BE folgt danach: wellicher sechs sein werden.
ab
–abDF om.
9
Dieser Bitte der Reichsstände kam Kg. Ferdinand in seiner am 16. April erfolgten Antwort (Nr. 96, ad Art. 23) nicht nach, sondern beharrte mit Hinweis auf seinen Beitrag zum Türkenzug 1542 auf dem „Ausziehen“ mehrerer Stände des oberrheinischen und schwäbischen Kreises durch das Haus Österreich.
ac
–acIn BE lautet diese Passage: also mit sollicher ungehorsam und nitschickung seiner angebur von stund an on einiche ferrer declaration in die acht und aberacht gefallen, auch meniglich erlaubt sein soll, gegen demselben als einen erclerten echter zu handlen. Dartzue solle er alle seine regalien, freiheiten und was er von dem Hl. Reiche hette, verwurckt haben und privirt sein. Die ksl. Mt. solle auch demselben ire regalien und freiheiten einziehen und priviren, auch nicht mer leihen oder zue gnaden khomen lassen. CG ursprüngl. wie B, dann korr. gemäß A.
ad
–adB om.