Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer
Anmerkungen
1
Rentmeister Gabriel Arnold berichtete bereits am 12. Febr. 1543 an Pfgf. Ottheinrich über die Vorkommnisse in Nürnberg. In: München HStA, Kasten blau 271/4, fol. 6r–9v (Ausf.). Die protokollartigen Aufzeichnungen der beiden Gesandten beginnen jedoch erst am 24. Febr., als Georg Ludwig von Seinsheim auch am RT-Ort angekommen war. und enden am 23. März, als Seinsheim offenbar abreiste. Ein weiterer Bericht Gabriel Arnolds an Pfgf. Ottheinrich stammt vom 26. März 1543 (Nr. 361), danach reiste auch er aus Nürnberg ab. Die pfalz-neuburgischen Gesandten wurden dann durch den pfalz-simmerschen Rat Hans Beuser von Ingelheim ersetzt, der an ihrer Stelle an Pfgf. Ottheinrich über die Geschehnisse in Nürnberg berichtete (Nr. 362von 1543 April 7). Als der RAb verlesen wurde (1543 April 23), befand sich Gabriel Arnold wieder in Nürnberg und berichtete Pfgf. Ottheinrich über das Scheitern der Reichsversammlung: Nr. 404, Anm. 5.
2
Siehe die Berichte des pommerschen Gesandten Jakob von Zitzewitz über die Verhandlungen zwischen den altgläubigen Reichsständen und den pommerschen Gesandten im Reichsrat am 14. und am 24. Febr. 1543: Nr. 186–187.
4
Die Antwort Kg. Ferdinands an die Protestanten wurde am 3. März ausgearbeitet und am 4. März vor den Reichsständen verlesen (siehe Nr. 158).
5
Polin: eigentlich Antoine Escalin des Aimars, später Baron de la Garde, bekannt als Kapitän Polin. Nachfolger des 1541 ermordeten Antoine de Rincon als franz. Gesandter in Konstantinopel (1541 bis 1547). Bei seinen Verhandlungen an der Hohen Pforte handelte er 1542 im Auftrag des franz. Königs die osmanisch-französische Allianz gegen Habsburg aus. Es folgten mehrfache Kooperationen der französischen Flotte unter dem Befehl Polins mit der osmanischen Flotte unter Barbarossa im Mittelmeer (z.B. Belagerung von Nizza im Aug. 1543). Zur Mission Polins siehe: E. Charrière, Négociations de la France dans le Levant, Bd. 1 (1515–1547), passim.
8
Die dem Kf. von Brandenburg geschuldete Summe aus dem Türkenzug 1542 beträgt laut Bericht des Rechnungsausschusses (Nr. 131) 21 094 fl.
18
Der im Sessionsstreit mit dem Gesandten des Hoch- und Deutschmeisters unterlegene Bf. von Bamberg war Weigand Redwitz, der sich zeitweise persönlich in der Reichstagsstadt aufhielt. Zum Zeitpunkt des RAb war offensichtlich kein bambergischer Vertreter in Nürnberg anwesend, weshalb eine entsprechende Erwähnung Bambergs im RAb fehlt.
3
Obwohl Nicolas de Granvelle bereits am 26. Jan. in Nürnberg angekommen war, fehlte er bei der Verlesung der kgl. Proposition am 31. Jan. 1543. Siehe dazu das Schreiben der württemberg. Räte an Hg. Ulrich, Nürnberg, 1543 Febr. 1, in: Stuttgart HStA, A 262, Bd. 21, fol. 457r–460v, hier fol. 457v (Ausf.).
4
In: Stuttgart HStA, A 262, Bd. 23, AS: Cristenlicher verain und der augspurgischen confession und religionsverwandten stend gesandtn räthe nebenhandlung, auf dem reichstage zu Nurnberg zugetragen und beschlossen worden anno 1543. F. Kurtz. Ainungsverwandten abschiede. Siehe dazu Kap. V. und Kap. VIII.
11
Zu den Kundschafterberichten über die Türken siehe das pfalz-neuburgische Protokoll: Nr. 82, Anm. 7.
12
Die jülichschen Supplikationen wurden im Reichsrat bereits am 12. März verlesen als Beilage zur Werbung der jülichschen Gesanden (Nr. 204). Der 15. März könnte das Datum der Abschrift der Supplikationen durch die Reichsstände sein.
13
Laut dem pfalz-neuburgischen Protokoll (Nr. 82, fol. 16r) wurde die Rechtfertigung der Gesandten des Bf. von Münster (Nr. 206) und das an ihn adressierte Schreiben Kgn. Marias (dat. Brüssel, 1542 Nov. 16) am 12. März im Reichsrat verlesen.
14
Die jülichschen Räte fügten ihrem mündlichen Vortrag im Reichsrat vom 17. März (Nr. 208) sechs Aktenstücke als Beilage hinzu, welche das Scheitern der Verhandlungen der Kriegsparteien unter Vermittlung der Räte der vier rheinischen Kurfürsten und des Lgf. von Hessen dokumentieren.
15
Vgl. die Schilderung der württembergischen Gesandten mit den ähnlich lautenden Bericht der jülichschen Räte von 1543 März 22 bis 24 (Nr. 213).
16
Die Antwort Granvelles und der burgundischen Gesandten (Nr. 214) wurde den Reichsständen offensichtlich bereits am 27. März 1543 in schriftlicher Form übergeben. Die Verlesung des Aktenstücks im Reichsrat erfolgte aber erst am 28. März 1543.
21
Zur Bildung eines reichsständischen Ausschusses für die Behandlung des Geldernproblems siehe den Bericht der jülichschen Räte vom 11. April (Nr. 224).
23
Die Antwort der burgundischen Gesandten (Nr. 106) wurde laut AV am 20. April im „consilio imperiali“ beraten und am 21. April zur Abschrift durch die Reichsstände nochmals verlesen. Siehe das Würzburger Protokoll zum 21. April (Nr. 81, fol. 15r).
1
Im CA-Protokoll Lambs (Nr. 86c, fol. 205rv) ist die erste Sitzung der Schmalkaldener auf 6. Jan. 1543 datiert.
2
Laut dem CA-Protokoll Lambs zum 9. Jan. 1543 (Nr. 86c, fol. 206r) setzte sich der Ausschuss der Schmalkaldener aus folgenden Gesandten zusammen: Kursachsen, Hessen, Lüneburg, Württemberg, Straßburg, Frankfurt und Schwäbisch Hall.
4
Der Entwurf zur Eingabe der evangelischen Stände vom 2. Febr. stammt vom Straßburger Gesandten Jakob Sturm. Siehe dazu die Vorbemerkung zu Nr. 152.
5
Die Antwort des Ausschusses der Schmalkaldener auf das Ansuchen der pommerschen Gesandten ist mit 4. Febr. datiert (Nr. 287).
6
Ansuchen der evangelischen Gesandten der Stadt Metz um Aufnahme in den Schmalkaldischen Bund, in: Stuttgart HStA, A 262, Bd. 24, unfol. (Kop.). Siehe Nr. 86c, Anm. 19 und 20.
7
Maria, Tochter Gf. Heinrichs von Württemberg-Mömpelgard und Halbschwester Hg. Ulrichs von Württemberg, heiratete 1515 Hg. Heinrich d. J. von Braunschweig. Der württembergische Herzog setzte sich dafür ein, den Kindern aus Marias Ehe mit Hg. Heinrich das Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel nach dem braunschweigischen Feldzug und der Vertreibung Heinrichs unter bestimmrten Bedingungen zukommen zu lassen. Siehe dazu: L. F. Heyd, Ulrich, Hg. zu Württemberg, Bd. 3, S. 259f.
8
Umfangreiche Darlegung der pommerschen Räte zum Konflikt zwischen den Hgg. von Pommern und Kg. Christian III. von Dänemark um Rechte und Gefälle des Bistums Roeskilde auf Rügen, in: Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 421–434, Nr. 154/4, fol. 259r–330r (Kop.); AS fol. 259r: Bericht der sachen zwuschen meinen gnedigen herrn zu Pomeren contra kgl. Dt. zu Denmarck.
9
Erstes Gutachten des Ausschusses der Schmalkaldener zum Aufnahmegesuch der Metzer Gesandten in den Schmalkaldischen Bund in: Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 421–434, Nr. 154/3, fol. 111r–114v (Kop.), DV fol. 114v: Copei der antwort der von Metz gesanten belangend, von der cristlichen ainungsverwanten stende wegen den 9. Februarij gegeben 1543 Nurmberg.
10
In anderen Quellen auch als „Triplik“ bezeichnet, während die Antwort des Königs als „Quadruplik “ firmiert (Nr. 160). Zu den in den Quellen differierenden Bezeichnungen für einzelne Aktenstücke des Schriftwechsels zwischen Kg. Ferdinand und den CA-Ständen siehe: Einleitung zu Kap. V.A, S. 762 und Nr. 158, Anm. 3.
12
Siehe Nr. 418, Art. 10, Anm. 7..
13
Es handelt sich um eine zweite Supplikation der Bürger von Metz (zur ersten Supplikation siehe oben Anm. 6) nach der Eroberung von Gorze (siehe unten Anm. 14), die an den Hg. von Württemberg, den Lgf. von Hessen und die Städte Straßburg und Frankfurt überschickt wurde, mit der Bitte um Restitution mit Hilfe des Schmalkaldischen Bundes.
14
Gorze: Abtei und Stadt nahe Metz, die 1542 vom franz. König an Gf. Wilhelm von Fürstenberg als Lohn für seine Dienste übertragen wurde. Fürstenberg schützte dort die aus Metz vertriebenen evangelischen Bürger, an deren Spitze der protestantische Prediger Guillaume Farel stand. Farel hatte 1542 die erste reformierte Kirche in Metz gegründet. In der Person von Kaspar/Gaspard von Heu hatte seit 1542 ein Protestant das Schöffenmeisteramt inne. Dadurch stand ein evangelisches Stadtoberhaupt der altkirchlichen Majorität der Bürger vor und versuchte die Gleichstellung des evangelischen mit dem katholischen Bekenntnis durchzusetzen. Die altgläubige Mehrheit in Metz entsetzte Heu Ende 1542 seines Amtes mit Unterstützung Kgn. Marias, während die neugläubige Fraktion sich an Straßburg und den Schmalkaldischen Bund um Hilfe wandte. Am Ostersonntag 1543 (März 25) wurde Gorze auf Betreiben von Kard. Johann von Lothringen unter Führung der Hgg. Claude und François de Guise durch französisch-lothringische Truppen erobert und der alten Religion zum Sieg verholfen. Siehe J. V. Wagner, Graf Wilhelm von Fürstenberg, S. 208–232; A. Schindling/W. Ziegler, Die Territorien des Reichs im Zeitalter der Reformation, Bd. 5, darin: L. Châtellier, Lothringen, Metz, Toul, Verdun, S. 106–110.
15
Der Ausschuss der Augsburger Konfessionsverwandten verfasste ein Gutachten zur Lage der Metzer Bürger, deren Bitten auf Aufnahme in den Schmalkaldischen Bund nicht erfüllt worden waren. In: Stuttgart HStA, A 262, Bd. 23, fol. 247r–250r (Kop.); AS fol. 247r: Des ausschuß bedencken der beswerdten burger zu Metz halben. Nurmberg 1543, den 14. Apprilis. Auf Basis dieses Gutachtens richteten die Gesandten der Schmalkaldischen Bundesstände ein Schreiben an Bgm. und Rat von Metz mit der Bitte, die evangelischen Bürger entsprechend seinen Möglichkeiten zu schützen und zu schirmen. Siehe auch: G. Schmidt, Der Städtetag, S. 520f.
16
Supplikation Goslars an die Schmalkaldener, dat. Nürnberg, 1543 April 16, in: Goslar StadtA, B unverzeichneter Bestand, Paket 872, Reichssachen 732, S. 74–75. Der 25. April ist das Datum der Übergabe an die Schmalkaldischen Bundesstände. Siehe dazu auch den Schmalkaldischen Bundesabschied Nr. 418, Art. 21.