Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer
Anmerkungen
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Laut einem Schreiben der sächsischen Gesandten an Hg. Moritz vom 27. Febr. 1543 (Nr. 371) wurde das Ansuchen von einen jungen ungarischen Herrn mit Namen Balaze übergeben.
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Bis zur Aufteilung der Erblande unter den drei Söhnen Ks. Ferdinands I. im Jahr 1564 umfassten die fünf „niederösterreichischen“ Erblande Österreich unter der Enns, Österreich ob der Enns und das spätere Innerösterreich (Steiermark, Kärnten, Krain). Zu den oberösterreichischen Erblanden zählten Tirol und die Vorlande.
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Bei den Gesandten handelte es sich um Georg III. von Perkheim zu Würting (Vertreter der Landstände von Österreich ob der Enns) und um Hans Welser, einen Vertreter der österreichischen Linie der Augsburger Familie Welser. Siehe dazu den Bericht der sächsischen Gesandten an Hg. Moritz von Sachsen vom 27. Febr. 1543 (Nr. 371).
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Zu Verlauf und Charakteristika der landständischen Gesandtschaften, die unter Kg. Ferdinand als Sprecher der Erblande fungierten, siehe A. Luttenberger, Landstände, Kaiser und Reichstag, hier bes. S. 164–168. Zu Teilnehmerkreis und Verhandlungsthemen der niederösterreichischen Landtage A. Hameter, Die niederösterreichischen Landtage von 1530–1564, passim.
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Während des Nürnberger RT war Marino di Cavalli venezianischer Gesandter am Hof Kg. Ferdinands. Er berichtete vom RT in fünf Originalschreiben sampt Beilagen an den Consiglio dei Dieci (= Rat der Zehn): Venedig ASt, Capi del Consiglio dei Dieci, Lettere di ambasciatori di Germania 1501–1550, Busta 12, Nr. 123–131. Die Schlussrelation seiner Gesandtschaft bei Kg. Ferdinand, die von Sept. 1541 bis Dez. 1543 dauerte, gedr. bei: E. Albéri, Le relazioni degli ambasciatori veneti al senato, Serie I, Bd. 3, S. 91–141; zum RT Nürnberg 1543 siehe bes. S. 138–140. Zum obigen Schreiben der Reichsstände an den Dogen von Venedig und zu jenem an Papst Paul III. (Nr. 101) berichtete Cavalli in seiner Schlussrelation (siehe oben E. Albéri, S. 140): Deliberarono [= li Stati dell’Impero] di scriver al Pontefice per aiuti e a vostra Serenità nel tenor che la intese lo che se ben fu scritto in nome di tutti li Stati dell’Impero. Li Cattolici però furono i soli che scrissero, e tra questi principali furono li duchi di Baviera, li quali per assicurar dai Turchi lo stato loro non lasciano occasione alcuna di negoziare e far negoziare ogni cosa a favore.
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Im Konz. (B) wird dem Schlusssatz eine Ergänzung hinzugefügt, die in den endgültigen Text des Schreibens (A) nicht aufgenommen wurde: [...] rogantes eundem [= Pietrum Landum] velit nobis, vel per litteras vel medio oratoris sui, in aula sermae Romanorum regiae Mtis serenissimi, clarissimi existentis, optatum de his dare responsum, ut quod nobis sperandum et desuper cum praefata caesarea Mte agendum fuerit scire possimus. Marino di Cavalli berichtete am 21. April 1543 an den Consiglio dei Dieci, dass unter den Reichsständen Uneinigkeit herrsche, ob die Schlussklausel mit der Bitte um Antwort in das Schreiben aufgenommen werden solle. Schließlich entschied sich die Mehrheit dagegen, was Cavalli positiv kommentierte, da Venedig dadurch nicht zu einer Reaktion auf das Schreiben der Reichsstände gezwungen war. In: Venedig ASt, Capi del Consiglio dei Dieci, Lettere di ambasciatori di Germania 1501–1550, Busta 12, Nr. 130(Ausf.).