Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Würzburg StA, Wzbg. RTA 17, fol. 2r–32r (Reinkonz.); ÜS fol. 2r: Reichshandlung zu Regenßburg anno 1541.

B  koll. Würzburg StA, Wzbg. RTA 16, fol. 95r–203r (Kop.).

Nach dem jungst gehalten reichsdag, welchen Ks. Carl der V. auch in des hl. röm. reichs stat Regenßburg im vergangen 1532. jare und anfang des somers gehabt, hat ir Mt. biß uff diese zeit, nemblich in das neundt jar, khainen reichsdag ingemain außgeschrieben. Es seindt aber doch darzwischen etzliche kraiß- und andere versamlungsdage, wie dann sollichs hievor in dißem 13. wirtzburgischen reichsbuch von ainem zum andern gemeldet, gehalten worden und insonder des nechst vergangen 1540. jars ain versamlungsdag etzlicher chur- und fursten, auch anderer stende zu Hagenau in der religionsache furgnomen und gehalten worden, daruff auch die röm. kgl. Mt., unser allergnädigster herre, in namen der ksl. Mt., auch fur sich selbst personlich erschienen etc., alles lauth derselbigen hagenauwischen handlung, in ainem sondern buch verleibt. Und als hochgedachte röm. ksl. Mt. ime vergangen 1539. jare sich auß seiner Mt. erbhispanischen khonigreichen erhoben und gemainer christenhait, auch insonder dem hl. röm. reich theutzscher nation zu gutem und wolfart durch Franckreich das khonigreich in Theutschlande uberlandt und darnach in irer Mt. erbburgundische Niderlandt gezogen und sich volgents von anfang des 40. jars biß schir zu außgang desselbigen in iren gemeldten erbburgundischen Nidderlanden und insonder des werenden dags zu Hagenau erhalten und ire hofflager gehapt und dann churfursten, fursten und der abwesenden bottschaften und rethe durch die röm. ksl. und kgl. Mtt. uff Trinitatem des verschienen 1540. jars [1540 Mai 23] gein Hagenauw beschrieben gewesen und doselbst erschienen, etzliche hohe obligen und beschwerden des hl. röm. reichs befunden, welche ain gemaine reichsversamlung irer Mt. und gemeiner stende erforderten, haben sie die ksl. Mt. umb außschreibung sollicher reichsversamlung ersucht und wie hernach volgt auß Hagenauw geschrieben und irer Mt. solliche schriefte in Niderlande zugeschickt:

An die röm. ksl. Mt., unsern allergnädigsten herrn. Allergnedigster herre etc., quaere in derer hagenauwischen handlung desselbigen buchs fol. 109, im 13. reichsbüch fol. 901.

Uff wellich unterthenig bitte und ersuchung ksl. Mt. einen gemainen reichsdag, in des hl. reichs stat Regenßburg an der Thonauw uff der Heiligen Drei Khonig dag, den 6. Januarij dises 1541. jars, anzufahen, zu haltenen [sic!] und zu volenden, allen des hl. röm. reichs stenden verkhundet und außgeschrieben, auch insonder den hochwirdigen F. und H. Conraden, des geschlechts von Bibra, erwelten und bestettigten zu Bf. zu Wirtzburg und Hg. zu Francken, unsern gnädigen herrn, uff sollichem reichsdag personlich zu erscheinen, durch irer Mt. außschreiben erfordert und beschriben, wie hernach volgt:

Carl etc. Dem erwirdigen Conraden etc., ist die erst erforderung etc.

Uff sollich kaiserlich verkhundung und außschreiben des gemainen reichsdags [Nr. 1] hat sich die hochgedacht röm. ksl. Mt. etzliche dag vor Weinachten auß iren erbburgundischen Nidderlanden und besonder auß Vallesin in Pickardi, doselbst ir Mt. dozumaln gewesen, erhebt und uff irer Mt. furstenthumb Lutzelnburg und dieselbig hauptstat erzogen, doselbst dann ir Mt. am letzsten Decembris des 1540. jars einkhomen, von der ritter-, burger- und landschaft ghar erlich entpfangen worden und etzliche dage alldo stillgelegen. Und hat ir Mt. dero schwester, Kgn. Maria zu Hungern etc., regentin in Niderlandt, dergleichen irer Mt. schwester dochter, die von Mailant, geporne Kgn. zu Denmarck, bis doselbst belaitet. So ist Hg. Anthonj zu Lottringen und Barde [sic!] mit seinem sone Renatus auch doselbst hin gein Luxemburg zu ksl. Mt. khommen.

In diser zeit hat das christlich, unverpuntlich gesprech, so die ksl. Mt. in sachen, den zwispalt in der christlichen religion belangent, den 28. dag Novembris anno 1540 zu Wormbs anzufahen und zu halten, außgeschrieben, noch geweret und in ubung gewest. Doselbst dan von beden theiln, nemblich von den catholischen oder altgleubigen, dergleichen von den protistirenden, lutherischen oder zwiclischen, wie man sie dann bederseitig ongeferlich nennent, vyll hoher, treffenlicher, hoch- und wolglarter person erschienen. Und, wiewole der hochwirdig furst und herr, H. Conradt, erwellter und bestettigter zu Bf. zu Wirtzburg und Hg. zu Franncken, unser gnädiger herr, in ansehen, das sein fstl. Gn. ain neuerwelter und angeender furst und diser zeit mit ehaften gescheften als innemung dero stiefts- und furstenthumbs beladn, irer fstl. Gn. selbst person zu erscheinen oder dero rathe zu schicken, nit erfordert oder beschrieben gewesen, haben ir fstl. Gn. nit desto minder ain gesanten, Ewalden Creutznacher auß irer fstl. Gn. cantzlei, doselbsthin gein Wormbs verordenet, zu sehen und zu horen, wie sollich christlich furgnomen gesprech ainen furgang haben, gehandelt und beschlossen werden wollt, mit befellich, jederzeit desselbigen gesprechs gelegenhait iren fstl. Gn. zuzuschreiben und des wissenhaft zu machen, darnach sich sein fstl. Gn. allerley sachen halb richten mogen.

Als nhun derselbig gesante Ewaldt Creutznacher vom 28. Novembris biß uff dise zeit uff sollichem gesprechdag zu Wormbs gelegen und gewislich verstanden, das ksl. [Mt.] in Niderlande uffgeprochen, ins reich zu ziehen, und itzunt schon allgereit im hertzogthumb Lutzelnburg und derselbigen stat sei, hat er sollichs unserem gnädigen H. von Wirtzburg etc., wie er dann des auch ain besondern befellich gehapt, zum forderlichsten zugeschrieben. Hat daruff nhun sein fstl. Gn., wie sie dan des zuvor in willens gewesen, ire stattliche rethe, nemblich Hainrich Truchsassen von Wetzenhausen zu Bundtdorf, hoffmeinster, Bernharten von Thungen zu Thungen, alten hoffmeinster, und Georgen Farner, der rechten doctor und cantzler, der ksl. Mt. entgegengeordent, welche am Monndag nach Trium Regum, den 10. Januarij, mit 20 pferden zu Wirtzburg uff Rotenfels, Aschaffenburg, Darmbstat und Wormbs geritten und doselbst zu Wormbs am dag Hilarij, den 13. Januarij, ankhommen, doselbst biß uff Monndag Anthonij, den 17., stillgelegen, aber nit erfaren mogen, welche strasse die ksl. Mt. heraußzöge, domit sie irer Mt. entgegenkomen mochten. Und als sie den jezgenannten dag uff Speyer zugeritten, sient sie durch die etzlich entgegenkhommende bericht worden, wie ksl. Mt. von Lutzelnburg uff Metze, Diedenhouen, Sarbrucken, Zwaybrucken etc. herausgezogen und die khonftig nacht in Kaiserslautern und an morgens Dinstags gewißlich zu Speier einkhommen werde. Welche mere die rethe mit freuden vernomen, also gein Speier geritten und doselbst der ksl. Mt., welche am Dinstag Prisce, den 18., bei der nacht ongeferlich mit 8 pferden einkhommen, erwartet. Aber ksl. Mt. hoffgesinde, gerust und ungerust, so vor und nach einkhommen, hat man sampt den anwesenden bottschaften und gesanten wol 2.000 pferde geacht, und haben hochgenants unsers gnädigen H. von Würzburgs rethe von seinen fstl. Gn. befelch gehapt, ksl. Mt. gein Wirtzburg zu laden, auch die regalia und stieftsweltlicheit von irer Mt. in namen irer fstl. Gn. zu entpfahen laut einer gewonlichen credentze, auch volgender instruction und gewalts zu entpfahen:

Instruction für diejhenigen etc.: Erstlich sollen sie etc. Im 13. reichsbuch fol. 94. So volgt der furstlich gewalt: Wir Conradt von Gottes gnaden etc. In disem gewaldt 1 plat spatium zu lassen volliglich.

Als nun ksl. Mt. in die statt Speier khommen und doselbst etzliche dage stillgelegen, haben hochgemeltes unsers gnädigen herrn von Wirtzburg etc. rethe am Dornnstag Sebastiani, den 20. Januarij, die ladung bei irer Mt. volnpracht, auch die regalia und stieftsweltlichait von irer ksl. Mt. in namen irs gnädigen herrn von Wirtzburg uff den ubergeben gewaldt und gewonliche lehenspflicht entpfangen, wie sie dan sollichs unserm gnädigen herrn von Würzburg mit nachvolgender missiven zugeschrieben:

Hochwirdiger fürst, eurer fstl. Gn. etc. Im 13. reichsbuch fol. 96.

Und als die rethe irem schreiben nach mit der expedition des lehenbriefs und bezalung der tax uff gemelten Freidag nit gefertigt werden mogen, haben sie zu verhuttung uberigs khosten, weil sie ain gute anzal pferdt und personen bei inen gehapt, Ewalden Creutznacher zu Speier gelassen, sollich expedition zu vollnpringen, auch die tax zu bezalen, und sient sie uff Sambstag Vincencij, den 22. Januarij widderumb anhaims zu uff Wormbs, Darmstat, Aschaffenburg, Rotenfels und Wirtzburg geritten.

Nachdem aber ksl. Mt. in willens gewest, uff schiersten Mondag Thimothej, den 24. dises monats Januarij, uffzubrechen, daraus dann jederman gehofft, das ire Mt. zuvor hantzeichenen und besiegelen lassen werde etc., so ist doch ir Mt. am Sondag zuvor kranck worden und in sollicher kranckhait biß an den 2. Februarij, Unser Frauen Lichtmesdag, gelegen, der- und sollicher vorlengerung halben nachvolgende zwo schrieften an unsern gnädigen fursten und herrn von Wirtzburgk ergangen:

Hochwirdiger furst, eurer fstl. Gn. etc. Im 13. reichsbuch fol. 98.

Hochwirdiger furst etc. Im 13. reichsbuch fol. 99.

Und ist in bezalung der sex empter, auch sonst neben andern von wegen empfahung der lehen und derselbigen brief bezalt worden lauth volgender quittantzen:

Ich, Johann Obernburger etc. Im 13. reichsbuch fol. 100. Nota: Nach diser quitantzen soll ongeferlich ein halb plath spacium ledig gelassen werden.

Am Freidag nach Blasi, den 4. Februarij, ist Ewaldt Creutznacher zu Speier uff Wirtzburg zu außgeritten, am volgenden Mondag, den 7., anhaims gein Wirtzburgk khomen und hochernantem unserm gnädigen herrn von der außgerichten sachen, sovil die regalia belangt, relacion gethan, auch seinen fstl. Gn. den regalienbrief, welcher, wie nachvolgt, gelauthtet, uberantwort:

Wir, Carl der funft etc. Ime 13. reichsbuch fol. 101. Nota: Nach diesem lehenbrief ain plath oder mehr spacium und ledig zu lassen, darnach es sich zutregta.

Uff obgemelten 7. dag Februarij gegen dem abent ist auch unserm gnädigen herrn von Wirtzburg die ander khaiserlich manung zu personlicher besuchung des reichsdag mit ainem ingelegten zettel zukhommen, also haltent:

Dem erwirdigen etc. Im 13. reichsbuch fol. 104. Post scripta fuegen wir etc. ist ain ingelegter zettul, fol. ut supra.

Und als die romisch ksl. Mt., wie oberzellt, zu Speier stillgelegen, hat ir Mt. uff anhalten der protestirenden chur- und fursten, auch irer verwanten, inen ain sonderlich schrieftlich gelait zu besuchung des angesatzten reichsdags zustellen lassen, dergleichen die zwo ergangen achte widder die stette Minden und Goßlar, auch alle andere proces, von der religionsache herrurendt und vor dem khayserlichen cammergericht schweben sein etc., biß uff den angesatzten reichsdag und so lang, das ain anders verordent wurdet, suspendiert und angestellt etc. und volgt sollich glait [Nr. 4]: 

Wir, Carl der funft etc. Im 13. reichsbuch fol. 105. Nhun volgt die suspension der religionsachen am camergericht[Nr. 14]: Wir, Carl der funft etc. Im 13. reichsbuch fol. 106

Am Sambstag nach Blasij, den 5. Februarij, ist ksl. Mt. zu Speyer uffgeprochen, gein Heydelberg gezogen, doselbstigen den volgenden Sondag Dorothee [1541 Februar 6] bei Pfgf. Ludwigen Kf., welcher dozumaln etwas schwach gewesen, stillgelegen. Und seint zu Heidelberg auch gewesen Hg. Friderich Pfgf., Hg. Hainrich, administrator [zu] Wormbs und Freysingen, probst zu Ellwangen Pfgf. etc., Hg. Wolfgang Pfgf. etc., alle drei des churfursten geprueder, Hg. Johanns Pfgf., Gf. zu Spannhaim, und Gf. Jorg zu Wirtenberg. Dergleichen hat der churfurst sein hoffgesinde stattlich beschrieben gehapt von graven, herrn und vom adel umb die 300 pferde.

Volgenden Mondag, den 7. Februarij, ist ksl. Mt. uff Sunßhaim, den 8. gein Gundelßhaim, den 9. gein Oringen, den 10. gein Schwebischhalle, den 11. gein Feuchtwang und den 12. Februarij gein Onolßbach gezogen, doselbst ir Mt. bei Mgf. Georgen und Mgf. Albrechten gevettern den Sondag und Mondag, den 13. und 14., stillgelegen, den 15. gein Cadelßburg gezogen und am Mittwochen Juliane, den 16., zu Nurmberg eingeritten, doselbsthin inen die obgenanten zwen marggraven mit 180 pferden biß in die stat vor die vheste belaithet. So haben ein erbar rathe des hl. reichs stat Nurmberg ir Mt. ghar untherthenig und erlich entpfangen, sient ir Mt. mit 350 pferden entgegengeritten, auch ethlich fenlein burger in irer ordenung gehapt, sonst auch vil andere spectacul gemacht und geschenck gethan, wie dan ain sonder truck derhalb außgangen, am plath hernach volgendt. Ir Mt. ist den 17. und 18. dag doselbst zu Nurmberg stillgelegen, die stat, auch ire zeuge- und schuttheuser besichtigt und am Sambstag, den 19., von Nurmberg zum Neuen Marckt geritten, doselbst inen Hg. Friderich Pfgf. sampt seinem gemahel, frau Dorothea, geborne Kgn. zu Denmarck, irer Mt. schwester dochter, ghar erlich entpfangen und die zwen volgende dage, den Sondag, 20., und Mondag, 21. Februarij, die ir Mt. doselbst stillgelegen, irer Mt. grosse ehrerpitthung gethan.

Den Dinstag Cathedra Petri, 22. Februarij, ist ksl. Mt. zu Neuen[marckt] uffgeprochen, uber nacht zum Hemauw gelegen und volgenden Mittwochenn, 23., zu Regensburg eingeritten mit khainem sondern pracht und von den theutzschen reichsfursten nit vill aldo funden, ausserhalb Hg. Ludwigs zu Baiern Pfgf. etc., Hg. Hainrichs von Braunschweig und Lunenburg des Jungers, H. Pangratzen Bf. zu Regensburg und etlicher chur- und fursten bottschaften, rathe und gesanten.

Von dem khayserlichen hoffgesinde ist niemants trefflichs von Heidelberg durch Wirtzburg und Nurmberg gezogen dann der durchleuchtig hochgeborn furst und herr, H. Carl Hg. zu Saphoy, Gf. zu Genff etc., welcher am dag Scolastice, den 10. Februarij, in abwesens unsers gnädigen herrn von Wirtzburgks etc. doselbst mit etzlichen graven und herrn vom khayserlichen hove wol uff die 100 pferde einkhomen, welchen seine fstl. Gn. durch ire haimgelassene rethe erhlich und freuntlich entpfangen, auß den herberichen mit sampt den anhang außlosen, auch insonder mit guttem wein und wiltprecht verern und des andern dags uff Kitzingen verglaithen lassen, welches er, der von Saphoy, sich zum fruntlichsten gegen unsern herrn von Wirtzburgk bedanckt mit erpittung etc. Und ist diser hertzog ain mechtiger furst von landt und leuten, aber der Kg. von Franckreich und die Schweitzer haben im dort des vergangen 1536. jars mit gewaldt vill abgetrungen, onangesehen, das ermelter Kg. Franciscus zu Franckreich des gemelten hertzogen schwester sone ist. So ist er, der hertzog, vill hohen khonigen und fursten wolbefreundt, nemblich so hat wilandt frau Margreth, Ks. Maximilians einiche dochter, auch Kg. Philipsen zu Castilien, itziger ksl. Mt. vatter, schwester, Hg. Philiberten von Saphoy zur ehe gehapt. Hat Pfgf. Ludwig Kf. noch in leben in seiner kfl. Gn. acht änen zweimale die Ff. von Sophoy und haben die röm. itzig regirende ksl. Mt. und der genant von Sophoy zwo geschwestern, von dem khoniglichen stamme Portugall ge born, (welche nhunmehr bede in Gott verstorben sein) zu ehelichen hausfrauen gehapt. Die Hgg. von Sophoy sient durch Ks. Sigmunden, Kg. zu Hungarn und Behaim etc., von gefursten graven zu dem hohefurstlichen hertzogenstande erhohet und gemacht worden. Es ist auch ainer dises stams, Aemodeus genant, zu einem bast [= Papst] und obersten geistlichen haupt der cristenhait erwelt und darnach Eugenius IV. genent worden2.

Von der zeit, als ksl. Mt. wie gemelt zu Regenspurg ankhommen, biß uff den neundten dag Marcij, als die ksl. Mt. zu Regensburg stillgelegen, sient doselbst einkhommen, den khonftigen reichsdag zu besuchen, nemblich geistlichen: H. Ernst administrator zu Saltzburg und Passauw, geborner Pfgf. bey Rhein, Hg. in Obern und Nidern Beiern; H. Cristof Ebf. zu Breme, administrator zu Verden, geborner Hg. zu Braunschweig und Lunenburg; H. Wigandt Bf. zu Bamberg, geborn von Redwitze, ain Francke; H. Moritze erwelter und bestettigter zu Eistett und thumbprobst zu Wirtzburg, geborn von Hutten, ain Francke; H. Cristoff Bf. zu Brixen, geborner Fuchs, ain Francke; H. Georg Bf. zu Seckauw, einer von Thessingen.

Weltlich: H. Wilhelm Pfgf. bei Rhein, Hg. in Obern und Nidern Beiern, welcher bei seiner fstl. Gn. zu hove gehapt ein jungen Mgf. zu Baden und Hg. Cristoffen von Wirtennberg; H. Carl Hg. von Sophoy; der stette Augspurg, Ulm, Nurmberg, Straßburg, Schwabischalle gesanten.

Die röm. ksl. Mt. hat von der christlichen khonigen und potentaten botschaften bei ime gehapt, nemblich von dem babst Paulo III., Kg. Franciscen zu Franckreich, Kg. Hainrichen zu Engellant, Kg. Johannsen zu Portugall, der Venediger, der Janueser [= Genuesen], der Florentiner, alle stattlich.

Was aber die ksl. Mt. sonst von hoffgesinde von hertzogen, marggraven, fursten, graven, herren vom adl und sonst bei ir Mt. gehapt, volgt hernach ain plathe nach der lenge. Nota: die hove rathe 358.

Darzwischen, am Aschermittwochen, den 2. Marcij, hat hochgenanter unser gnädiger H. von Wirtzburgk seiner fstl. Gn. rathe uff den angesatzten reichsdag gein Regenßburg verordent, nemblich die erwirdigen, edlen, hochglarten und vhesten H. Danieln Stibarn von Rabeneck, thumhern und probst St. Johannsstieft zu Haug zu Wirtzburg, Hainrichen Truchsessen von Wetzhausen zu Bundtdorff, Georg Farner, der rechten doctor, seiner fstl. Gn. hoffmeinster und cantzler. So haben seine fstl. Gn. inen zwen auß irer cantzlei zugeben, nemblich Ewalden Creutznacher und Michel Maier, und hat seine fstl. Gn. diese nachfolgende instruction [Nr. 46] irer fstl. Gn. rathen obgenannt zugestellt:

Instruction gein Regenßburg 1541 uff den angesatzten etc. im 13. reichsbuch fol. 111. So volgt der gewaldt, de[n] rethen geben, auch hernach: Wir Conradt etc. ime 13. reichsbuch fol. 114.

Und sient die gemelte rethe am Dornstag nach Esto Michi [sic!], den 3b. Marcij, zu Wirtzburg außgeritten; haben gehapt H. Daniel Stibar, thumher, 5, Hainrich Truchsas, hoffmeister, 5, Dr. Jorg Farner, cantzler, 2, die zwen obgenannten schreiber 2, Haintz Philips, reittender botte, 1, Reichart Mumpich, alter schulties zu Schlusselfelt mit 3 ainspenigen am wagen, daruff dye reichsbucher, kleider und zerung gefurt, mit 4 pferden. So ist uff dem wagen gesesßen ein khoch mit seinem buben und dann ain junger organist, Johan Gerlach genant, also das sie mitsampt den furknechten und iren pferden 23 pferdt und so vil personen behalten. An gemeltem Dornstag uber nacht sient sie zu Munster Schwartza, am Freidag Adriani, den 4. Martijc, zu Hochstat gelegen und am volgenden Sambstag zu Nurmberg einkhommen.

Doselbst sient den rethen durch der Welser factor etzliche brieve von Rome zukhommen, an unseren gnädigen fursten und herrn von Wirtzburg etc. haltent, welche H. Petrus Vorstius, Bf. zu Aquaci3 und auditor rotae zu Rome, der auch im vergangen 37. jare, von bäpstlicher Hlt. wegen als ir nuntius das concilium zu Vincenth zu indicirn, in theutzschen landen gewesen etc., zukhomen, belangen die probstei zum Neuwen Munster, welche brief die rate iren fstl. Gn. hinter sich zugeschickt etc., alles lauth derselbigen handelung infra zum theil fol. 384.

Und als die rethe uffm wege zwischen Nurmberg und dem Neuen Marck gewesen, ist inen ain reitender botte von Regenßburg entgegenkhommen, angezeigt, wie er von ksl. Mt. an unsern gnädigen herrn von Wirtzburg brieve habe, welchen die rethe, gein Wirtzburg zu reiten, beschaiden und vermuthet, es sei die dritte manung, wie sich dann hernach auch befunden, und lauthet sollich dritt khaiserlich schreiben, wie hernach volgt:

Carl von Gottes gnaden etc. Laßt 1 plats spacium.

Volgenden Sondag Invocavit, den 6. Marcij, sient sie zum Neuenmarckt einkhommen, doselbst dan und auch hernach zu Regensburg der hoffmeinster seinen sonderen befellich bei Hg. Friderichen Pfgf. etc. außgerichtd, wie dann dieselbig instructionschrieften und ergangen handlung bei der cantzly vorhanden und dem hoffmeinster insonder wissen ist. Darnach sient die rethe am Mondag, den 7. Marcije, uber nacht zu Hemmauw gelegen und am nachgeenden Dinstag umb 4 hoer zu Regenßburg einkhommen und in unsers gnädigen herrn bestellte und furirte herberich, ain behausung uff dem platze gegen dem thumbstieft uber im Aierwinckell gelegen, zu Hainrichen Pfortnern, burgern desf radts doselbst und inhabern sollicher behausung, eingetzogen4. Und haben die rethe von stenden nit mehr anwesendt funden, dann wie obangeregt ist.

Am selbigen dage sient Lgf. Philipsen zu Hessen etc. rathe, nemblich Alexander von der Thann, oberamptman zu Darmstat, und Dr. Johann Walter und Dr. Johan Keüdell mit 13 pferden zu Regensburg auch einkhommen; dergleichen Mgf. Joachims, des Kf. zu Brandenburg, bottschaft Jacob Schilling.

Uff den nachgeenden Mittwochen inne Quatember, den 9. Februarij5, haben die rethe die pferde stilligen und den habenden gewaldt in die maintzisch und des reichs cantzlei uberantworten, auch nach ainer verzeichnus der anwesenden reichsstende und botschaften fragen lassen. Die hat aber inen, dieweil die maintzisch cantzli dozumale selbst khaine gehapt, nit zugestellt werden mogen.

Zwischen ksl. Mt. ankunft zu Regenßburg und disem dage hat die röm. ksl. Mt. die regalia und weltlicheit geliehen H. Ernsten, erwelten und bestettigten Ebf. zu Salzburg, geporn Pfgf. bei Rein und Hg. in Beiren, H. Moritzen, erwelten und bestettigten zu Eistett, geporn von Hutten, und H. Christoffen, Bf. zu Brixen, gepornen Fuchs etc.

Dornstags Alexandri, 10. Marcij, haben die rathe die ainspenigen pferde, wagen und knecht alle widder anheime gein Wirtzburg geschickt, ausserhalb das H. Daniel einen knecht und 2 pferde, der hoffmeinster ein knecht, ein buben und 2 pferde, der cantzler ein buben und ein pferd sampt den zwaien auß der cantzlei und dem khoch und seinem buben behalten. So ist vorhin ain schenck vo[n] Wirtzburg, Hanns Reiffenthale, aldo gewesen, welcher den wein, so unser gnädiger herr hinuffuren lassen, gewartet, also das die rethe, aigen khostung zu halten, angefahen, und sient von anfang alle dag ein vordisch von den rethen, auch wen sie zu inen erfordert, darnach ain nachdisch von dem uberigen gesinde gewesen.

Die ksl. Mt. hat disen dag zwo ordenung und satzung [Nr. 23, Nr. 24], wie es mit der proviande, zerung und anders etc. des werenden reichsdags zu Regensburg gehalten werden solle, außruffen und darnach offentlich zu zwaien trücken anschlagen lassen, wie sie dan bei diser reichshandlung vorhanden fol.

Am selbigen dag gegen dem abent ist Hg. Friderich in Baiern Pfgf. etc. ankommen, mit welchem der hoffmeinster des volgenden Freidags g die handlung, so ime unser gnädiger herr in sonder befolhen, ausgericht hat–g.

Den Sambsdag Gregorij, 12. Marcij, haben die rathe Heuntz Philipsen reitenden botten gein Wirtzburg geschickt mit brieven zu unserm gnädigen herrn, belangent h die handlung, so dem hoffmeinster in sonderheit von unserm gnädigen herrn befolhen ist–h, wie dann sollich schrieften vorhanden sein und dem hoffmeinster wissen ist.

Desselbigen dags gegen dem abent umb 4 hoer ist eingeritten khommen der hochwirdigst in Gott vatter H. Caspar Contarenus, des tittels Sancti Appollinaris, der hl. röm. kirchen prister cardinale des stulls zu Rom, zu ksl. Mt. in theutsche lande zu disem reichsdag verordenten legat, welchem die Ebff. von Saltzburg und Bremen sampt vileni grossen herrn vom khayserlichen hove, auch der frembden khonig und potentaten botschaften entgegengeritten biß zu der carthauß, so vor der stat ligt, woll mit 250 pferden. Und als der genant cardinale vor die statt komen, hat er den cardinalhabit angethan, nemblich ain grossen roten, seidenen mantel, mit einer khappen und weissen hermlyn gefuttert, und daruff den cardinalhute gesatzt. Unter dem thore sient gestanden die gantze clerisei der statt Regensburg mit den reliquien und die Bff. von Regensburg und Brixen in iren rocketten. Den cardinale hat man unter ain hiemel entpfangen und eingefurt, welchen des von Brixen junge edelleut getragen, und sient im erstlich vorgeritten etzliche baierische reutter als gleitsleuth, darnach das saltzburgisch, volgents das bremisch hoffgesinde, darnach alle vom adel und ansehenliche personen, so von allen theiln hinaußgeritten. Uff die zogen des einreittenden legaten hoffgesinde, nach denen die cleresei mit den bischoven gangen, zwen reitende fureten gleich vor dem cardinale zwo silberen seulen, igliche wole ainer elen lang, nach denen riet ain geistlicher, der furt im ain creutz uff ainem langen schaft vor. So gienge uff jeder seiten dem cardinale einer mit einem silberen hammer, schir beschlaghamern gleich, woren aber groser und lenger. Der cardinal gabe im sollichem einreiten fur und fur den segen mit machung des creutz. Nach ime riten die obgenannten zwen theutschen ertzbischove, etzliche ksl. Mt. gesanten, auch etzlich andere außlendisch bischove sampt den botschaften, auch vilen grossen herrn und vom adel mit irem gesinde. Mit sollicher ordenung sient sie alle biß vor den thumbstieft gezogen, doselbst ist die proceeß [= Prozession] eingangen, dergleichen der legat abgestigen und vor den hohen altar gefuret worden, doselbst er vor ein lene, die mit roter seiden behenckt gewesen, nidergekniet, haben die cleresei das respons ‚[Cives] apostolorum‘ gesungen, uff sollichs der Bf. von Brixen etzliche versicul und ain collect uber den knienden legaten gelesen, uff das haben die clerisei widder ain antiphon zum dritten gesungen ‚Petrus autem apostolus‘ etc. Indes ist der legat uffgestanden, zur rechten handt des altars gangen und die collect ‚Deus, qui beatum Petrum et Paulum‘ etc. mit heller stimme gelesen, darnach mitten vor den altar getretten, sich zum umbsteenden volck, welches in grosser anzale aldo waß, mit eztlichen vorgeenden und gesungen versickeln den segen in namen der hl. dreifaltigkeit dem volck geben und uff sollichs etzlichen ablaß durch ainen seiner geistlichen diener einen verkhunden lassen. Darnach hat die clerisei canticum Ambrosj et Augustinj mit ethlichen collecten gesungen, indes hat der legat das eingefurt cardinalkleidt außgethan und ime ain roten scharlach ungefuttert oben umb die brust mit einer khappen wie gewonlich anthun lassen, den galerum daruffgesetzt, widderumb auß dem thumbstieft gangen und jederman sampt ime uffgesessen und ist gleichermaß wie vor mit den reitenden, doch one die clerisei, die im thumbstieft plieben, biß in sein herberich, wilandt Dr. Augustin Roß, des Bf. von Regensburg cantzlers, behausung, an der haide gelegen, gefuret worden. Und als er vor sein herberich khommen, dogegen uber dan die ksl. Mt. in irer herberich zum Gulden Kreutze auch gewesen und im fenster in irem gemache gestanden, hat sich der legat gegen ir Mt. gekeret, den cardinalhut abgethan, sich geneigt und ir Mt. den segen auch geben und alsbalde in sein herberig eingeritten.

Am folgenden Mondag Henricj [sic!], den 14. Marcij, ist ksl. Mt. (dieweil die stende des reichs sich langsam herzuegethan) mit den zwaien Ff. von Baiern gein Straubingen und Landtshute spaciern und jagen geritten. So sein die rathe nach mittendag zu H. Johan Obernburgern, ksl. Mt. theutzschen secretarien, gangen, ime von wegen der gethanen furderung zu Speier, wie obegemelt mit der belehenung der regalien gescheen, anstatt unsers gnädigen herrn von Wirtzburg gnediglichen danck gesagt mit erpittung etc. und inen auch alsbalde mit 30 fl. in golde vereret, auch umb die clausel, das die belehnung, dißmals in der khamern bescheen, nit weniger, unkreftiger oder geringer sein solle, als hette sein fstl. Gn. sollich regalia uff freiem stule unter dem himel etc. entfpangen, angesucht. Daruff sich dann ermelter khayserlicher secretari nach ersehung der zwaier regalienbrief, auch daruber uffgerichten instrumenten, weilant Bf. Lorentzen und Bf. Conradten loblicher gedechtnus, dieweil die bede also offentlich unter dem himel entpfangen, gutwillig und, das dise clausel in ain duplicatbrief der regalien eingeleibt werde, bei den khayserlichen rethen zum besten zu furderen, erpotten.

Am Dinstag nach Reminiscere, den 15. Marcij, hat der Bf. zu Regensburg mit der clerisei doselbst ain bedtfart vor alle wolfardt der christenhait und insonder ksl. Mt. gethan. Sient vom thumbstieft zum alten munster gangen, doselbst ain ampt durch den suffraganien singen lassen, darnach mit der gesungen letanei widder in thumbstieft gangen und sollich bedtfart mit etzlichen antiphon und collecten beschlossen. Dobei und mit bede Bff. zu Regensburg und Brixenn personlich gewesen.

Mittwoch Ciriaci, den 16. [Marcij] 6, ist Michel Henffling, Ule genannt, geender silberpott von Wirtzburg gein Regensburg khomen und den rethen ainen brieve von unserm gnädigen herrn gepracht. Und ist der erst brieve, den seine fstl. Gn. den rethen nach irem abreiten nachgeschrieben, wie dan sollicher und alle andere brieve, so seine fstl. Gn. den rethen und herwider die rethe iren fstl. Gn. von hinnen zugeschrieben, hernach zu ende diser reichshandlung sonderlich registerirt und zusamengepunden und uff diß directorium ciferirt sein.

Freidags Anshelmj, den 18. [Marcij] 7, ist der cantzler zu H. Johann Morono, Bf. zu Mutina [= Modena], bäpstlicher Hlt. nuntio an ksl. Mt. hove, gangen und bei ime uff ubergeben credentz umb furschrieft an bäpstliche Hlt. angehalten, in sachen, die probstei zum Neuenmunster mit H. Martin von Ussickhaim widder H. Ambros von Gumppenberg belangent, und das ermelter nuntius bäpstlicher Hlt. legaten, den Kard. Contarenum, gleichermaß diser sache berichten und mitbitten wolle, domit er auch dergleichen furschrieft an bäpstliche Hlt. gebe und mitteile etc., darzu er sich dan guttwillig erpotten, und haben inen die rethe alsbalde mit 5 aimer guten franckenweins vereren lassen. An disem dage gegen die nacht ist die ksl. Mt. sampt den Hgg. von Baiern widderumb zu Regensburg einkhommen.

Volgenden Sambstags [1541 März 19] hat der cantzler dem legaten auch ain credentze durch sein secretarien uberanworten lassen mit verner anzeig, das der nuntius zu dem legaten khomen und inen der sachen, die probstei zum Neue Munster bedreffen, berichten werde, domit er, der legat, sollich furschrift desto statlicher geben khonte etc., welchs der secretari, seinem hern, dem legaten, also anzupringen, angnomen und das man derhalb umb bescheit hernachmals anhalten sollte etc., welchs der cantzler sich also bedanckt und alßbalds denselbigen legaten mit 8 eimer guten franckenweins in namen unsers gnädigen herrn von Wirtzburg vereret.

Nachmittag hat H. Johan Obernburger, ksl. Mt. etc. secretarii, uff das anpringen, so die rethe jungst der clausel halb, in den lehen- oder regalienbrief zu setzen, gepetten etc., antwort geben, er hette sollichs im khayserlichen rathe anpracht und referirt, hetten die khayserlichen rethe etzlicher masse ain beschwerung daruber, dweil man auß der form des regalienbriefs schreiten und meher darein setzen must, dan vormals darinnen gestanden etc. Wollten aber die Wirtzburger rethe gesettigt sein, so wollt ksl. Mt. ain sonderlich declaration in einem nebenbrief daruber thun und sollich clausel nach notturft darein inseriren lassen etc., welchs unsers gnädigen herrn rethe, dweil es nit anders sein mogen, also angnomen und, sollich declaration zum forderlichsten zu fertigen, gepetten.

Ist einkhommen H. Christof Bf. zu Augspurg, des geschlechts von Stadion. Dergleichen ist ankhommen Hg. Friderichs Pfgf. etc. gemahel frau Dorothea, geborne Kgn. zu Denmarck, ksl. Mt. schwester dochter.

Am Sondag Oculi, den 20. Marcij, sient der cantzler und Ewaldt Creutznacher der vorigen handelung nach zum babstlichen legaten und nuntio, so beieinander waren, gangen und bei inen umb die furschrieft an babstliche Hlt. gein Rome, belangen H. Martin von Ussickhaim mit der probstei zum Neuen Munster etc., ang[esucht]. Das haben sie bede, an die babstliche Hlt. und etzliche cardinale zu thun, zugesagt und, dweil er, der legat, ondas in zwaien dagen ein aigen botten gein Rome schicken wollte, er sollich brieve mit den seinen gein Rome und sonderlich, was dem Bf. von Aqua8 zustendig, zuschicken etc. Sie haben auch alsbaldt umb das indult, kees, eier und butter etc. in der fasten und fastdagen zu essen, dergleichen umb der commission zu besitzung der closter rechenung und dan umb die collation 2 praebenden vor 2 theologen in mense papali etc. bei ermeltem legaten auch unsers gnädigen herrn schreiben nach angehalten. Es ist inen aber khain entlich antwort worden.

Am Mondag Benedicti, den 21. Marcij, hat der legat durch seinen auditorem und secretarien Ludwigo uff die drei puncten, darumb ime von wegen unsers gnädigen herrn ain memoriale uberantwort worden etc., sein gemut eroffenen lassen dergestalt, wie dann sollich in der antwort uber der ersten missiven, so unser gnädiger herr den rethen allhier gein Regensburg geschrieben, begriffen ist sub numero 1.

Michell Henflynng, genannt Ule, ist von den räthen, mit antwort uff die erste missiven, so unser gnädiger H. von Wirtzburg gein Regensburg geschickt, anheims zu geen, abgefertigt worden, ist am 22. außgangen. Dr. Mathias Helldt, röm. ksl. Mt. vicecantzler, ist an disem dag ankommen.

Dinstags Paulj, den 22. Marcij, haben die rathe die missiven, so unser gnädiger herr in sachen, die probstei zum Neuen Munster belangent, gein Rome an Petrum Vorsthium, episcopum Aquensis9, geschrieben, des legaten secretarien, Ludwigo genant, uberantworten lassen, wellicher sich erpotten, auch gentzlich zugesagt, denselbigen brieve zu des legaten und nuntii obgemelt brieffen und furschrieften, die sie bede in derselbigen sache an den babst und erstliche [sic!] cardinale thun wollten und schon allgereit ime werck weren zu packen, gein Rome mit irem eigen botten zu schicken und gemeltem Aquense uberantworten zu lassen, welcher sie forter an die orte und ende, dohin ain jeder stehet, behandigen solle etc.

Mittwochen Victoris, den 23. Marcij, haben die rathe Ewaldenn Creutznacher zu Dr. Mathes Helden, vicecantzlern, geschickt, mit anzeigung, das sie sein ankhunft gheren vernommen, mit zuentbittung irer freuntlichen und willigen dienste etc. und, wohe inen etwas uff diesem reichsdage zuhanden keme, darinnen sie seine rathe und hilfe bedorfen wurden, wollten sie dem alten, gnädigen vertrauwen nach, so seiner fstl. Gn. forfar selig und itzund seine fstl. Gn. zu ime gehapt und noch hetten, inen unangesprochen nit lassen. Hetten sie dann etwas in irer herberch, es were gleich, was es wolle, darmit sie ime willnfaren khonnten oder mochten, wollten sie ime uff sein ansuchen gern und williglich mittheilen lassen etc., wellichs alles ermelter vicecantzler sich zum freuntlichsten gegen den räthen bedanckt mit gewonlicher gegenerpittung etc.

Disen abent sient zu Regennsburg ankhomen die pfaltzgravischen, churfurstlichen rathe, nemblich Diether von Schonnberg, marschalck, Wolff von Dhurn, Dr. Hannß von Walborn und Hainrich Haße, vicecantzler. Heintz Philips, reitender botte, ist auch ankhommen und den zwaiten sendtbrief an die rethe von unserm gnädigen herrn von Wirtzburg etc. pracht.

Dornstags Quirini, den 24. Marcij, hat der legat Kard. Contarenus ain missiv in unser herberich geschyckt, an unsern gnädigen herrn haltent, mit begere, denselbigen iren fstl. Gn. zu schicken.

Freidags Annuntiacionis Marie, 25. Marcij, ist F. Wolff zu Anhallt als des Kf. zu Sachsenn etc. gesanter mit 30 pferden ankhommen, hat auch drei wegen bey ime gehapt, so zum theil mit theologen und predicanten beladen gewesen etc.

Sambstags, 26. Marcij, ist ankhommen Otthainrich Pfgf. bei Rhein, Hg. in Obern- und Niddernbaiern etc. und von Neuwburg, seiner gewonlichen hovehaltung, die Thonau herab gefaren.

Sondags Letare, 27. Marcij, umb drey hoer ist Lgf. Philips zu Hessen etc. ongferlich mit 200 geruster, auch wole mit 60 ungeruster, auch wagenpferden einkhommen, welchem des Kf. Hg. Johanns Friderichs zu Sachsen etc. rathe und gesanten, nemblich F. Wolf zu Anhallt, H. Christoff von Daubenhaim und Eberhart von der Thann, hauptman zu Eisenach, und sonst niemants von reichsstenden oder bottschaften entgegengeritten. Mit ime ist auch einkomen Hg. Albrecht zu Braunschweig, des stambs [sic!] zu der Grobenhagen, ein junger, ist Hg. Philipsenn sone. An diesem dage ist auch zu wasser ankhommen der hochwirdig furst H. Philips, Bf. zu Speier, des geschlechts von Flerßhaim.

Mondags, 28. Marcij, haben die rathe Heuntzen Philipsen, reittenden potten, mit der antwort uff den 2. brief, so unser gnädiger herr von Wirtzburg allhier geschickt, widderumb gein Wirtzburg abgefertigt lauth derselbigen im missivenbuch fol.

Ist H. Walter von Cronberg, administrator des hohemainsterampts in Breussen und mainster Theutzschordens etc., ankhommen mit 46 pferden.

Lgf. Philips zu Hessen hat die ksl. Mt. personlich angesprochn.

Gegen den abent sient ankhommen jegen mit 30 pferden die gesanthen der nidderosterreischen [sic!] erblande, zu diser reichsversammelung abgefertigt.

Dinstags nach Letare, 29. Marcij, sient der protestirenden stende bottschaften und gesanten rathe und insonder der Lgf. zu Hessen uffm radthaus zusammenkhommen, rathe gehalten, auch gemelter lantgrave die ksl. Mt. nach mittendage widderumb angesprochen.

Mittwochen nach Letare, 30. Marcij, haben des reichs erbmarschalck Wolff zu Pappenhaim anstatt ksl. Mt. und zwen, von einem rathe zu Regenßburg darzu verordent, unsers gnädigen herrn rethen in irer herberich, darein sie khommen, angesagt, als am nechsten Mondag ein prunst in der pulvermule im untern werde entstanden, weren vil frembde, auslendsche personen zugelauffen und sich hin und widder uff den gassen [s]ehen lassen etc., welche nit zum leschen gehorig. Nhun hette aber ksl. Mt. ain ordenung, so hinfuro, wann ain feuer außkeme oder sonst ain lerme entstünde, were zulauffen und retten solle etc., uffrichten lassen, derwegen were ir begere, wohe sich hinfuro brunsten, lerman oder ufflauf erhuben, sie, die rethe, wollten ire diener in der herberich behalten und nit außgehen lassen etc., wellichs sich die rethe zu thun erpotten und, das sie es vor sich selbst geneigt weren, angezeigt. Dises dags sient auch ankhommen der statt Hamburg gesanten, mit 8 pferden nemblich.

Dornstags nach Letare, 31. Marcij, umb 10 hoer vormittag ist ankommen Ebf. Albrecht zu Maintz und Magdenburg, primas, ertzcantzler und Kf. etc., geborner Mgf. zu Brandenburg etc., ongeferlich mit 200 geruster, ongeruster, auch wagenpferden, welchem, dweil sein kfl. Gn. eher ankhommen, dann man sich versehen, niemants entgegengeritten.

Desselbigen dags gegen dem abent hat auch ksl. Mt. außschreien lassen, das jederman bedechtlich einfuren, auch bei der nacht mit lichten umbgheen, dergleichen solle niemants, er sei were er wolle, in der statt oder uff den mauren mit buchsen abschiessen etc. und das die wirt die geste nit ubernemen, hinwidder die gest ire wirt nit ubergeben sollen etc., alles bei außgekhundter straffe etc.

Freidags, Sambstags und Sondags, den 1., 2. und 3. Aprilis, ist nichts mercklich furgnomen oder gehandelt worden, allain was sich die röm. ksl. Mt. befliessen, ein vergleichung oder vertrag zu machen zwischen Hg. Hainrichen von Braunschweig und Lgf. Philipsen zu Hessenn. Etzliche graven, herrn und von adel als geschickte der niderosterreischen [sic!] lande sient dise dag auch ankhommen.

So hat sich zwischen unsers gnädigen herrn von Wirtzburg gesanten rathen und des administrators zu Wormbs geschickten der preeminentz und session halb uff disem reichsdag handlung begeben, wie dann dieselbig im sessionbuch sub titulo Wirtzburg contra Wormbs nach der lenge registrirt ist.

Monndags Ambrosij, den 4. Apprilis, hat die ksl. Mt. den reichsstenden ingemain durch Wolffen zu Papenhaim, des hl. röm. reichs erbmarschalcken, ansagen lassen, uff morgen umb 8 hoer in irer Mt. herberich zu sein, uff den dienst zu warten, wolle ir Mt. zu kirchen reiten, ain ampt horen und darnach uffm radtshauß die handlung anfangen.

Dinstags nach Judica, den 5. Apprilis, nachdem sich die reichsstende bei ksl. Mt. in irer herberich gesamlet, ist der babstlich legat, welcher zuvor auch darangangen, erstlich zur kirchen geritten, in thumbstift und zwischen dem wege den segen geben. Volgents ist ksl. Mt. zwischen 9 und 10 hoern auch in die kirchen geritten, sein ir Mt. vil graven, hern und vom adel furgangen, von allerlai nacionen in seher grosser anzall. Darnach sein nebeneinander geritten Hg. Christoff von Wirtemberg und Mgf. zu Baden, Mgf. Ernsten sone, volgents Hg. Hainrich der Junger zu Braunschweig und Lunenburg und Hg. Carl von Sophoy, darnach Hg. Wilhelm, Hg. Ludwig und Hg. Otthainrich Pfgff. bei Rein und Hgg. in Obern- und Nidernbeiern, gepruder und gevettern, alle drei nebeneinander. Vor der ksl. [Mt.] riten zwen, die furten die zwen guldenen seul ‚Plus ultra‘ etc., vier herolden in iren peraludimenten [sic!], zwelf trommeter, die giengen, plisen nit, hatten aber die trommeter in henden mit banern und dem adler daran etc. Uff die rite Wolff zu Bappenhaim, erbmarschalck, des [sic!] furet ksl. Mt. ain bloß schwerdt vor. Volgents die ksl. Mt. uff aim kleinen, falben pfertlein mit weyser mene und schwantz, in einen schwartzen wüllen rock, mit zobeln gefuttert, beclaidet, on alle andere zier, allain das ir Mt. den burgundischen orden mit dem gulden fliß uffm uberschlage des obern rocks hangen hatte. Vor, nach und neben irer Mt. giengen 300 trabanten, nemblich 100 Theutsch mit helmparten, 100 Spaniers, auch mit helmparten, j waren aber kleiner–j und dan 100 Burgunder, die man sonst hartschirer nennt, mit breiten partisanen, alle in schwartz, jede nacion uff ir art gekleidet und mit schwarzem samet verpremet. Umb ire Mt. giengen auch vil grosser heren und camerer. Irer Mt. riten nach die Ebff. von Saltzburg und Bremen, hat Bf. Christoff zu Brixen zwischen sich gnomen. Darnach Bamberg und theutschmeister, volgents Augspurg, Eistet und Hildeshaim die bischove. Aber mittlerzeit, als ksl. Mt. in der kirchen gewesen, sient Lgf. Philips und F. Wollff mit allem irem protestirenden hauffen uffs radthauß geritten und gangen, doselbst ksl. Mt. und der andern stende biß ir ankhunft erwartet. Der Ebf. zu Maintz hat sich kranckheit halben zeitlich uff einer senften vor das radthauß furen lassen, welchem der Bf. von Speier gevolgt und inen uff den sale belaithet.

Gleichergestalt ist ksl. Mt. auch widder auß der kirchen geritten und umb 11 hoer erst uff das radtshauß khommen und, als ir Mt. sampt den anwesenden reichsstenden und botschaften jeder in sein gepurlich session niddergesessen, wie dann hernachmals im abschied, auch sonst verleibt ist, hat ir Mt. erstlich ain klaine vorrede durch Hg. Friderichenn Pfgf. thun lassen, ongeferlich inhaltent, nachdem ir maiestat diesen reichsdag uff der reichstende begere ausschreiben lassen und die stende nhunmehr personlich oder durch ire botschaften zugegen weren, hette ir Mt., ain kurtzen furtrag den reichsstenden zu thun, beschlossen, wollt umb kurtz willen und zu furderung der sachen sollichen furtrag, so in schrieften verfast, verlesen lassen etc. Und ist sollicher furtrag alsbalde durch Johann Obernburger, ksl. Mt. secretarien, verlesen worden [Nr. 29], wie hernach am 37. plate und im 13. reichsbuch fol. 121. Daruff haben die reichsstende ingemain nach gehaptem bedacht der ksl. Mt. durch Dr. Connradt Braun, maintzischen rathe und des khayserlichen cammergerichts cantzleiverwalter, ires gnedigsten erscheinens, gehapter muhe und arbeit unterthenigsten danck sagen lassen mit gewonlicher erpittung etc. und verner unterthenigster bitte, ir Mt. wolle den verlesen furtrag den reichsstenden gnediglich mitteilen und, den abzuschreiben, wie gewonlich herpracht, verlesen lassen, welchs ir Mt. durch genanten Hg. Friderichen bewilligt. Darnach ist ir Mt. uffgestanden, widder in ir herberich geritten, haben die stende ir Mt. in ordenung, wie vor angeregt, belaithet. Nachmittag hat des reichs erbmarschalck allen stenden ingemain angesagt, uff morgen umb sieben hoer ire schreiber uffs radthaus zu verordenen, den heut verlesen khayserlichen furtrag abschreiben zu lassen. Sonst ist dises dags nit mehr gehandelt worden. Gegen dem abent ist Heintz Philips reitender pott khomen und den dritten brief von unserm gnädigen fursten und herrn von Wirtzburg pracht.

Mittwochen Theodosij, den 6. Apprilis, umb 7 hoer vormittag ist der khayserliche furtrag durch ainen maintzischen schreiber der reichsstende verordenten und geschickten secretarien und schreibern abzuschreiben wie gewonnlich verlesen worden, welcher bei 50 gewesen, und volgt sollicher furtrag hernach von wort zu wort unter der ersten zale hernach fol. 37 und im 13. reichsbuch 121. Tittel des furtrags zu schreiben: Die röm. ksl. Mt. unser allergnädigster herr etc.

Vorgemelten 6. Aprilis nachmittag und volgenden Dornstag und Freidags, den 7. und 8. Apprilis, ist den catholischen und gehorsamen reichsstenden nit angesagt noch durch sie einich versammlung gehalten worden, abber die protestirenden stende und ire botschaften sient alle dage vor und nach mittagek zu rath gangen und ire antwort, welche sie der ksl. Mt. uff der furtrag geben wollen, beradtschlagt.

Sambstags nach Judica, den 9. Apprilis, vormittag und nachmittag sient die catholisch stende uff vorgescheen ansagung beieinander erschienen und erstlich von ainer antwort der ksl. Mt. uff den articul, im furtrag bemelt, die religionsache belangent, zu beradtschlagen angefangen. Ist unter andern Hg. Carls von Sophoy halb, dweil derselbig itzunt im reichsrathe erschine, sein session und statt eineme, aber hievor etzlich male dem reich ungehorsam gewesen und sein gepurent anlage nit entricht etc., handlung furgefallen. Doch haben die stende inen, biß es zu weiterer handlung keme, der ksl. Mt. zu unterthenigem gefallen, dißmals sitzen und ime reichsrathe pleiben lassen und, darnach mit den protestirenden verner darvon zu handlen, erpotten, aber er oder seine rethe sient hernachmals biß uff N. dag nit mehr in reichsrathe khomen. Dergleichen ist des Ebf. von Bisantz halber dye unbezallten, hinterstelligen anschlege, so seinethalber außstehn, darumb er oder sein botschaft nit in reichsrate gelassen werden sollt etc., auch handlung furgnomen. Dweil man aber befunden, das ime uffm reichsdag zu Augspurg etzlich anschlege auß gnaden nachgelassen, auch sich sonst nit ungehorm [sic!] gehalten, haben die stendt l die sache uffgeschoben, biß der stende mher zusamenkhomen, alsdan wollten sie inen horen etc. Dobei es dißmals plieben–l. Es haben sich auch gemaine stende untereinander verglichen und entschlossen, das khain furst, geistlich oder weltlich, mehr dan zwen rethe mit ime in reichsrathe nemen, unter denen m der furst selbst oder seiner rethe–m ainer sitzen. Dergleichen sollen von der abwesenden fursten botschaften und räthen nit mehr dan zwen in rathe gehen und ir einer sitzen, der andern hinter ime stehen.

Uff disen Sambstag nachmittag haben die protestirenden stende der ksl. Mt. ir gestellte antwort uff den khayserlichen furtrag in schrieft uberantwort und zugestellt [Nr. 84], welche aber noch zur zeit nit verlesen oder publicirt worden.

n Uff disen Sampstag–n haben die rathe den H. von Granvelle mit 10 aimer weins vereret, auch ime ein vergult silbergeschir, inen domit auch zu vereren, angepotten, aber er hat das nit annemen wollen.

Durch des reichs erbmarschalck ist angesagt, morgeno umb 8 hoer uff ksl. Mt. zum kirchenreiten zu warten.

Sondags Palmarum, den 10. Apprilis, ist ksl. Mt. umb 9 hoer in thumbstieft geritten, doselbst das hohe ambt gehoret. Haben die anwesent chur- und fursten, geistlich und weltlich, auch der abwesenden botschaften, dergleichen der auslendischen, frembden khonig und potentaten botschaften uff den dienst gewart, die ksl. Mt. in und auß der kirchen belaithet und in der kirchen zur procession und station der bebstlich legat Kard. Contarenus der ksl. Mt. uff der rechten und der Kard. und Ebf. zu Maintz uff der lincken seiten gangen. Im chor ist ksl. Mt. zu rechten seiten obenane, darnach der Ebf. zu Maintz, der abwesenden churfursten botschaft und volgents die weltlichen fursten gestanden, aber uff der lincken seiten des chors erstlich der babstlich legat und nuntius, volgents die theutsche ertzbischove und bischove und unter inen etzliche außlendische botschaften etc. Ksl. Mt. ist in schlecht, wullen gewandt geklaidt gewesen und keinen geschmuck ausserhalb des burgundischen ordens mit den feuereisen und fließ. Den protestirenden anwesendenp stenden wirdt nit angesagt, so sein sie auch vor sich selbst, uff sollichen kirchendienst zu warten, nit erschienen.

Mondags und Dinstags nach Palmarum, den 11. und 12. Apprilis, sient die catholischen und gehorsamen reichstende vor- und nachmittag uffm radthaus beyeinander erschienen und von einer antwort, der ksl. Mt. uff den articul, die religionsache belanget, zu geben, beradtschlagt.

An obgemeltem Dinstag [1541 April 12] haben die räthe Haintz Philipsen potten mit dem 4. brief anheims gein Wyrtzburg geschickt. Ist ankhomen die hungerisch bottschaft, nemblich Franciscus Ebf. zu Colloß [= Kalocsa/Kollotschau] und Bf. zu Agria [= Erlau], ist ein geporner Gf. von Frangepan, und Thomas Nadest, comes Waßwarien[sis], sein mitgesanter, von den stenden der kron Hungern außgeschickt.

Mitwochen, 13. Aprilis, haben die stende der ksl. Mt. die erste antwort [Nr. 89] uff den articul, die religion etc. belangent, vormittendag und nachmittendags die ander antwort [Nr. 91] uff ir Mt. verner ansuchen ubergeben. Der erbmarschalck hat auch, sollich 2 schrieften uff morgen umb ein hoer abzuschreiben, angesagt.

Diesen dag umb 3 hoer nachmittendag ist eingeritten Mgf. Joachim zu Brandenburg Kf., welchem ksl. Mt. irer hoffmeinster ainen, nemblich den H. von Praithe, entgegengeschickt, uff welchen bis 160 von fursten, margraven, graven, herrn, ritter und vom adel gewarthet, all ksl. Mt. hovegesinde von allerlay nationen, so sient ime auch entgegengeritten des Kf. von Saxsenn botschaft, der von Anhalt, mit seinen mitgesanten und Lgf. Philips zu Hessen, auch dem von Braunschweig zum Grobenhagen, mit allem irem reisigen hoffgesinde. Zuvor und ehr der marggrave eingeritten, sient ankhommen bei 50 pferden von allerlay hoffgesindeq, so ungerust gewesen und merertheils klepper geritten, dergleichen uff 16 wegen, einstheils hoffgesinde, auch sonst allerlei furent. Ime einzugk sient die ersten gezogen des Kf. von Saxsenn gesanten, nemblich H. Christoff von Daubenheim und Johann von Dolltzky, bede ritter, nebeneinander Johann von Pack, Dr. Ott von Packen bruder, und auch nebeneinander darnach je 3 und 3 des von Anhalt und ir hoffgesinde wohl angethan und hupschen pferden bei 40, darnach die khaiserischen obgenant, so dem H. von Praite hoffmeister zugeben, volgents 19 bare [sic!] vom adel, des marggraven hoffgesinde, wol gerust mit buchsen, darnach 2 hessisch trummeter vor den fursten, uff die der hochgenant churfurst zur rechten und der kaiserlich hoffmeinster zur lincken seiten, volgens Hessen und F. Wolff von Anhallt, uff die Hg. Wilhelm von Braunschweig und Lunenburg und der obgenant jung Hg. Albrecht von Braunschweig zum Grobenhagen, auch Mgf. Johans, des churfursten sone, und Hg. Johan von Meckelnburg, bede junge fursten von 14 oder 15 jaren, auch zwen von Anhalt, nemblich F. Hanns und F. Joachim, welche funf fursten der gemelt churfurst mit im bracht. Neben inen sient gelauffen die brand[enb]urgischen und hessischen trabanten, darnach des churfursten 3 knaben, stalmeister und ander in seiner kfl. Gn. stall uff hupschen hengsten, volgents etzliche margravische rathe, uff die der gantz zeug mit spiessen und haüben in roth kleidt und der linck ermel mit grun, braun, rot und weiß mosirt laübwerck und der hern und vom adel reck mit schwartzem samet belegt gewesen. Den margravischen gerusten hauffen hat man uff 160 pferdt geschlagen, one die ungerusten, davon obgemelt. Disem margravischen haufen zogen nach des Lgf. zu Hessen adel und reüther uff 200 pferdt.

Am Grünendornstag Valeriani, den 14. Apprilis, sient nachmittag umb 1 hoer die zwohe antwort der reichsstende, die von oben gemelt, uffm rathuß in die federn verlesen worden, also lauthent unter der 2. und 3. zale:

Der reichsstende erste etc.: Der röm. ksl. Mt. etc.

Der reichsstende andere etc.: Wie gnediglich die ksl. Mt. unser allergnädigster herr etc.

Am hl. Charfreidag, den 15. Aprilis, und Osterabent, des 16. desselbigen monats, hat jederman derselbigen heiligen zeit und seiner andacht gewarthet, auch von wegen ksl. Mt. nichts angesagt worden. Aber an itzt genanten Osterabent vormittendags ist eingezogen des hochgenannten Kf. von Brandenburg ehelich gemahel, frau Hedwig, geporn auß khoniglichem stam zu Polln etc., mit 3 wagen vol frauwen undt jungfrauwen, auch sonst anderen wegen und irem gesinde, und ist ir der marggrave sampt seinem hoffgesinde entgegengeritten und mit ir eingezogen. Gegen dem abent ist auch mit 3 pferden ankhomen H. Martin von Ussekhaim, thumbherr und probst zum Neue Munster zu Wirtzburg, das 4. schreiben von unserm gnädigen herrn pracht, dergleichen etzlichen befelch von wegen seiner fstl. Gn. an die rathe gehapt.

Den hailigen Osterdag, 17. Aprilis, hat die röm. ksl. Mt. die hailigen ampter in der capelln irer herberich angehoret und darauß nit khomen. Die andere chur- und fursten siend zu kirchen gewesen nach eins jeden gelegenheit, insonder die Ebff. und Bff. tzu Maintz, Bremen, Bamberg, Speier, Brixen, auch die ebte Kempten und Weingarten ime thumbstieft. Der Bf. zu Regenspurg, H. Pangratz von Sintzenhofen, hat das hohe ampt gesungen. So ist der von Brixen, so von der röm. kgl. Mt. als Ehg. zu Osterreich gewaldt gehapt, lauth derselbigen privilegien vor dem Ebf. zu Bremen gangen und gestanden.

Am Ostermondag, den 18. Apprilis, hat ksl. Mt. meeß gehort in St. Hemeran closter, haben uff ir Mt. die gaistlich und weltlich chur- und fursten, wie bißhere gescheen, [gewartet]. Maintz und Brandenburg Kff. sient irer Mt. in der kirchen im auß- und eingeen, Maintz uff der rechten und Brandenburg der lincken seiten gangen, doch etwas hinter sich. Brandenburg hat bey im gehapt und mit im herbracht Hg. Wilhelmen von Braunschweig und Lunenburg, hat khain regiment und ist Hg. Hainrichs, des regirenden und jungern bruder, item, seinen sone, Mgf. Hanß, und ein jungen Hg. von Meckellnburg, ist Hg. Albrechts zu Meckelburg und des marggraven churfursten schwester sone, und zwen Ff. von Anhalt, wie obgemelt, so der ksl. Mt. auch uff den dienst gewarthet.

Am Osterdinstag, den 19. Aprilis, ist nichts gehandelt worden. Ein Türck, bei 20 jare alt, geradt von leib und unter der ksl. Mt. hoffgesinde gewesen, ist disen dag nach der vesper im thumbstieft offentlich gethauffet und zu christlichen kirchen pracht worden.

Am Mittwochen nach Ostern, den 20. Apprilis, nachmittag hat ksl. Mt. den churfursten und derselbigen botschaften, dergleichen den protestierenden stenden namen der personen ubergeben lassen [Nr. 93], so ir Mt. zu vergleichung der religionsachen furgeschlagen.

Dergleichen ist ir Mt. zu Mgf. Joachim Kf. etc. in sein herberich geritten und sein gemahel, die geporn Kgn. zu Polln, als sein geschwey angesprochen, dann ir bruder, der jung Kg. zu Polln, solle Ferdinandj, romischen, hungerischen und behemischen khonigs etc., elste dochter zu ehe haben.

Dornstags nach Ostern, den 21. Apprilis, sient gemainen catholischen stenden die namen der personen, so ksl. Mt. zu vergleichung benennt, püblicirt worden, welche sie inen gefallen, auch der ksl. Mt. haimgestellt, ain fursten zu presidieren zu verordnen.

Und volgt die ernennung der 6 personen schrieftlich, so nach mittag verlesen worden:

Die röm. ksl. Mt. etc.10

Freidags, den 22. Apprilis, ist nichts gehandelt worden und sein ankhommen Hg. Philips Pfgf., zu Lenngfellt wonhaft, Hg. Otthainrichs bruder, mit 30 pferden und 2 wegen, dergleichen Hg. Cristians von Holstein, inhaber des khonigreichs Denmarck, bottschaft mit 24 pferden und 2 wagen. Und angesagt worden den gmainen catholischen reichsstenden, morgen umb 7 hoer im reichsrathe zu sein.

Sambstags Georgij, 23. Apprilis, als die gemeinen catholische stende versamlet gewesen, sient vor inen erschienen Dr. Johan Nauia, ksl. Mt. rathe, und Dr. Hartman Hartmannj, Hg. Friderichs cantzler, und von wegen ksl. Mt. anzeigt, wie die sechs zu vergleichung der religionsachen ernennte personen, sich der ksl. Mt. und allen stenden zu unterhenigstem und unterthenigem gefallen der sachen zu beladen, erpotten, wiewole sie sich des erstlich beschweret hetten etc., und were ksl. Mt. verner beger, die stende wollten irer Mt. iren rathe mittheilen, were auß den fursten zue presidirung geordent werden sollt etc. Daruff ist irer Mt. von allen stenden bewilligt, ainen auß den fursten zu presidenten nach irer Mt. gefallen und gutbeduncken zu erkisen, der bei den sechs geordenten und benanten personen sitzen, iren tractat, mittel und gutbeduncken anhoren, auch zwo personen auß den stenden als mitanhorer und zeugen des gesprechs unterhandlung und furschlags der sechs personen zu sich zu ziehen und nemen, die volgents aller handlung der ksl. Mt. und allen stenden uff baide seiten als den catholischen und protestirenden relation thun sollen, sich daruff haben zu beradtschlagen und zu entschliessen etc. Nach mittag ist sollich antwort und gutbeduncken durch etliche verordenten Hg. Friderichen Pfgf. als obersten presidenten im khayserlichen rathe in abwesen irer Mt., dweil sie uff das jagen verritten gewesen, angezeigt worden.

H. Martin von Ussickhaim, thumbherr und probst zum Neuen Munster zu Wirtzburg, ist umb 12 hoer anheims zu gein Wirtzburgk geritten, mit welchen die rethe die funft widderantwort unserm gnädigen herrn anheims geschickt.

Sondags Quasimodogenitj, den 24. Aprilis, ist Mgf. Georg zu Brandenburg, zu Anspach wonhaft, irgent mit 50 pferden und etzlichen wägen gegen dem abent ankhommen, dem ist niemants, dweil es spät gewesen, entgegengezogen.

Mondags Marcj Evangelistae, 25. Apprilis, ist nichts sonderlichs furgnomen worden.

Dinstags Cleti, 26. Apprilis, ist erschollen, das die ksl. Mt. Hg. Friderich von Bairen Pfgf. und H. Niclausen Perenot H. zu Granvelle etc., irer Mt. rathe11, zu der presidentz den sex zu beden theiln zu vergleichung der religionsache ernenten personen verordent, welcher hertzog und Granvell zu inen in sollichem tractat als anhorer nachvolgende andere sex personen ernent und erfordert, nemblich Eberhart Riden, maintzischen hoffmeinster, Gf. Diderich von Manderschiet, collnischen ertzbischoflichen gesanten, Hainrichen Hasen, pfaltzgravischen, churfurstlichen vicecantzlern, Dr. Franz Burckharten, des Kf. zu Saxsen cantzler, Johan Feigen, hessischen cantzler, und Jacob Stürmen, der stat Straßburg gesanten, welche nach mittag die handel angefangen.

Vormittag umb 8 hoer ist ksl. Mt. zu spaciren und jagen uff Straubingenn geritten und mit ir die zwen gepruder Hg. Wilhelm und Ludwig von Baiern etc., auch Hg. Hainrich der junger von Braunschweig und Lunenburg.

Mittwochen Anastasij, den 27. Aprilis, sient vor- und nachmittag die presidenten, bederseits theologen, auch die darzu verordenten personen, so, wie obgemelt, bei der handlung sein solln, uff dem muntzhauß zu rathe gangen und sich in preparatoriis zu vergleichung der religionsachen miteinander vereint, dieselbige vergleichung nhunmher anzufahen.

Gegen dem abent ist ankhommen Christoff Spechshart, oberschenck zu Wirtzburg, und mit ime pracht 3 wagen, ongeferlich mit 6 fuder gutts weins geladen sampt der 6. missiven, von hochgenanntem unserm gnädigen fursten und hern von Wirtzburg allhier gein Regensburg geschickt, darvon die rethe Hg. Friderichen Pfgf. mit einem vaß, 8 eimer haltent, anstatt unsers gnädigen H. von Wirtzburg vereret.

Am Dornstag nach Quasimodogenitj und volgends Freidag und Sambstag, den 28., 29. und 30. Aprilis, ist khain gemeiner reichsrathe von den catholischen stenden gehalten worden, aber die verordenten zu vergleichung der religionsachen, dergleichen die protestirenden sient stette in handlung gewesen.

An gemeltem Freidag [1541 April 29] ist Cristoff Spechshart, oberschenck, widder anheims geritten, welchem die rathe ir sechst widderschriefft an unsern gnädigen herrn von Wirtzburg, seinen fstl. Gn. haimzufüren, geben.

Sonndags Misericordia Domini, Philippi und Jacobi, 1. Maij, ist dergleichen khain versamlung gehalten worden, ausserhalb was die verordenten in der religionsache gethan. Ksl. Mt. ist von der reiß, so sie mit den Hgg. von Baiern gein Straubing und in andere beierische flecken gethan, widder uff Regenßburg zugeritten, aber in die carthauß, ausserhalb der statt gelegen, Brüel genant, gegen dem abent eingezogen, doselbst uber nacht plieben, furhabens, uff morgen irer Mt. hochloblichster gedechtnus am ersten Maij anno 1538 verstorben gemahel, frau Isabellam, geporn Kgn. auß Portugal, zu besingen und zu begehen zu lassen.

Mondags Sigismundi, den 2. Maij, haben die rathe Heuntz Philipen reitpotten mit der 7. widerschrieft unsers gnädigen herrn von Wirtzburg anhaims zu geschickt und Dr. Mathes Heldenn, vicecantzler etc., mit aim vaßlein guts weins, 4 aimer haltent, vereret. Umb 11 hoer ist ksl. Mt. von der besingung und gehaltenen jargezeits ires gemahels auß der vorgenanten carthauß in die statt Regenspurg geritten. Gegen dem abent ist ankhomen H. Daniel Stibars knabe, Bodenstain genannt, und den rathen die 7. schrieft von unserm gnädigen herrn von Wirtzburgk etc. bracht.

Dinstags Inventio Crucis, 3., Mittwochen Floriani, 4., Dornstags Gothardi, 5., Freidags, 6. Maij, dise dag ist nichts gehandelt worden.

Ist H. Daniell Stibar, thumherr und probst etc., uff unsers gnädigen fursten und hern von Wirtzburg etc. zulassen anhaims gein Wirtzburgk geritten, welchem die ander zwenhe, namblich hoffmeister und cantzler, die 8. widderschrieft an unsern gnädigen herrn mitgeben.

Sambstags, 7. Maij, ist von den catholischen stenden kain handlung furgnomen worden, ausserhalb was von denen, so zu vergleichung der religion von ksl. etc. Mt. verordent, gescheen. Die protestierenden stende sient aber nach mittendage allesampt zu rath gangen.

Sondags Jubilate, den 8. Maij, umb den mittag ist ankhommen Mgf. Albrecht der junge im hauß Onolßbach, wilandt Mgf. Casimirs seligen sone, ongeverlich mit 80 geruster und etzlichen ongerusten pferden. Diser Mgf. Albrecht ist von wegen seiner mutter, so Hg. Wilhelms und Hg. Ludwigs zu Baiern schwester ist, und von wegen seiner mutterlichen anfrauwen, so wilandt hochloblichster gedechtnus Ks. Maximilians schwester gewesen, mit itzt regirendem Ks. Carln und Kg. Ferdinanden geschwister encklin.

Die protestirenden stende sient nachmittendags abermals mit vleiß zu rathe gangen.

Dise gantze verlauffen woche, namblich von Sonndags Jubilate, den 8., biß uff Sondag Cantate, den 15. Maij, ist weder von ksl. Mt. noch von den catholischen stenden aynich handlung furgnomen worden, ausserhalb was den verordenten zu vergleichung der religionsache etzliche dage gescheen ist. Dergleichen sein die protestirenden auch in rathe gangen in iren sachen.

Am Dornstag darzwischen [1540 Mai 12] ist eingeritten Hg. Philips zu Stettin und Pomern etc. ongeferlich mit 80 pferden gerust, in grun geklaidet, hat auch sonst bei 20 ongerust pferde und drei wagen gehapt. Dem sient entgegengeritten F. Wolff, auch F. Johanns, beide von Anhalt, sampt etzlichen saxischen und marggravischen churfurstlichen reutern. Und ist diser Hg. Philips ain junger furst ongeferlich bei 26 jaren, Pfgf. Ludwigs des churfursten schwester sone und hat zur ehe Hg. Johanns Fridrichen des Kf. zu Saxsenn schwester.

Sondags Cantate, den 15. Maij, fruwe haben der hoffmeinster und cantzler unserem gnädigen fursten und herrn von Wirtzburgk etc. dye neundt schrieft mit Michell Schleriten, beybotten, gein Wirtzburg zugeschickt.

Mondags, 16. Maij, nachdem am vergangen Mittwochen [1540 Mai 11] sich ain prunst im pfarhove zum Nydern Münster allhie zu Regensburg erhaben, dardurch derselbig sampt der pfarrkirchen schaden gnomen und das zugelauffen volck von frembden und inwonern den, so zu der leschung und dempfung verordent, mercklich verhinderung gethann etc., hat die ksl. Mt. in der anwesenden stende und bottschaften herberich durch den erbmarschalck ansagen lassen, das hinfuro die stende und bottschaften in feurs- oder lermansnote in iren herberichen pleiben und sie noch ire gesinde darauß nit gehen oder reiten und diejhenigen, so ir Mt. darzu verordent, domit handlen und furnemen lassen sollten etc. Were aber in dem hinfuro ungehorsam sein wurde, den woll ir Mt. unnachleßlich straffen lassen.

Dinstags, den 17. Maij, umb mittag haben die rethe dye zehent schrieft mit beibotten von Wirtzburg unserem gnädigen herrn anhaims geschickt, das erledigt assessorat am khayserlichen camergericht, darzu die drei geistlichen fursten widderumb zu praesentiren. Umb dieselbig zeit ist auch von Wirtzburg ankhommen Heuntz Philips, reitbotte, und den räthen das 8. schrieben [sic!] von unserm gnädigen fursten und herrn bracht. An disem dage haben die rethe gleichermaß unserm gnädigen fursten und herrn von Wirtzburg das 11. schreiben gethan, belangent Jobsten von Laubenberg und sein lehen etc.

Dise gantze vorlauffene woche, nemblich von Sonndag Cantate, den 15., biß uff Sondag Vocem Jocunditatis, 22. Maij, ist den gemeinen catholischen stenden nit angesagt noch durch sie einig handlung furgnomen worden, aber die verordenten zu vergleichung der religionsache, dergleichen die protestirenden stende sient etzlich dage zu radt gangen und irer handlung gepflegen. Darzwischen, am Sambstag, den 21. Maij, haben die rethe Heuntz Philipsenn, reitpotten, mit dem 12. schreiben widder gein Wirtzburg zu unserm gnädigen fursten und herrn von Wirtzburg geschickt.

Von Sonndag Vocem Jocunditatis, den 22., biß uff Mittwochen Urbanij, den 25. Maij, ist auch khain reichsrathe von den catholischen stenden gehalten worden, sonder die verordenten zu vergleichung der religion, dergleichen die protestirenden etzlich male zu rathe gangen.

Uff Dornnstag Ascensionis domini, den 26. Maij, ist ksl. Mt. in das closter zu St. Heimran zu kirchen geritten. Haben irer Mt. vor und nach gedinet alle geistlich und weltlich fursten, so allhie zu Regenßburg gewesen, ausserhalb Lgf. Philipsen von Hessen und F. Wolffen von Anhalt als des Kf. von Saxsenn gesandten, und in sonderheit auch haben ire Mt. belaitet Mgf. Georg und Mgf. Albrecht der junge zu Brandenburg, so auch von den protestirenden sein, wollen derhalb etzliche sagen, sie haben sollichen kirchendienst mehr zu erhaltung irer vermeinten preeminentze im gehe[n] und stehen dan zu Gottes eher furgnomen oder gethan, dweil sie mit den Hgg. von Baiernn derhalb in irrung stehen etc. Umb den mittag sient den rethen zwo schrieften, nemblich die 9., belangent das erledigt assessorat am cammergericht, und die 10., belangent des von Laubenbergs lehen etc., durch desselbigen von Laubenberg botten von unserm gnädigen herrn von Wirtzburgk etc. zukhommen.

Freidags, 27. Maij, ist den rathen durch den Landenburger ernholden, Germania genant12, ain supplication sampt vilen beiligenden schrieften, so Andre und Hainrich gepruder, die Schappelspengler, die sich itzo die Ranninger nennen, auch ir mutter an röm. ksl. Mt. gethan, antwort daruff zu geben, behandigt worden, daruff die rathe volgents am 29. Maij, dweil sie der sachen khainen bericht, wollen sie die sache an unsern gnädigen herrn von Wirtzburg gelangen lassen etc., ain anhengig schrieftlich anwort geben, wie dan sollich antwort bei der handlung vorhanden.

Disen dag hat auch Jheronimus Baumgartner, radtsgesanter von Nurmberg alhier zum reichsdage, den wirtzburgischen rathen zwo schrieften, nemblich ain von ainem erbarn rathe zu Nurmberg, die ander von Frowin von Hutten zum Steckelnberg, irem reuterhauptman, an unsern gnädigen fursten und herrn von Wirtzburg haltent, uberantwort, meldent ain entschuldigung von wegen gedachts von Hutten, als solt er hievor der von Nurmberg haimlicher diener widder die von adel gewesen sein etc., welche brief die rathe erprochen und, wie hernach volgt, unserm gnädigen herrn gein Wirtzburg zugeschickt.

Sambstags nach Ascensionis domini, der 28. Maij, umb 2 hoer nach mittag haben die rathe durch Martin Müllner, ain regennßburgischen beibotten, den 13. brief unserm gnädigen herrn gein Wirtzburg geschickt, belangent die affixion ain zettels, welchen sie an einer thur des thumbstiefts zu Regennßburg funden, darin von wegen H. Ambrosi Gumpenbergers, itzunt zu Rome, H. Sittich Marschalck, thumbherr, und Mathes Main, chorherr zum Neuen Munster zu Wirtzburg etc., der probstei halb doselbst zum Neuen Munster in den ban declarirt und verkhundet worden.

Sonndags Exaudj, 29. Maij, ist Hans Ochsener, burger zu Wirtzburg, ankhomen und das 11. schreiben von unserm gnädigen fursten und herrn von Wirtzburg pracht, darin sein fstl. Gn. den rethen befelch thut, inem [sic!] und Hansen Hellmut, auch burger zu Wirtzburg, hilflich zu sein, domit inen die name, nemblich bei 1.200 fl., so inen uff der Lunenburgischen Heiden durch etzliche reuter und uffhauen etzlicher wegen abgeraübt und gnomen worden, widder werden mocht etc.

Volgenden Monndag, Dinstag, den 30. und 31. Maij, auch Mittwochenn nach Exaudi, den ersten Junij, ist in der reichshandlung nichts furgnomen worden, allain das man gesagt, die verordenten zu vergleichung der religion seien mit irer handlung fertig worden, doch sich etzlicher articul nit vergleichen mogen und sie zu beden theiln die verglichen und unverglichen articul der röm. ksl. Mt. in schriften ubergeben, verner handlung darinnen fürzunemen.

Dornstags nach Exaudi, den 2. Junij, ist widder ankhommen H. Daniel Stibar, thumbherr, probst etc., mit 3 pferden und Hansen Megell, reitpotten. Dergleichen ist H. Hanns Fuchs, dhumherr zu Wirtzburgk und Bamberg, mit dreien pferden, doch in seinen eigen gescheften, und hat ermelter H. Daniell die 12. und 13. schreiben, so unser gnädiger herr von Wirtzburg den rethen gein Regenspurg gethan, uberantwort, belangent die herberich allhie zu Regennsburg und den zehenden zu Yphouen gegen der statt Nürmberg von wegen St. Egidien closters doselbst, hat auch ain schrieftlichn unterricht pracht, wohe der defensionale bundt widder uff die bane pracht, was die rathe dogegen handlen sollen etc.

Den gesanten der stat Nurmberg, namblich Clement Volckmern und Jheronimus Baumgartnern, ist durch die rathe uff ir, der gesanten, begere die furschrieft, so sie zu beden theiln samenthaft an Hg. Ernsten und Hg. Franczen zu Lunenburg etc., gepruder, vor Hansen Hellmut und Hansen Ochsener, burgere zu Wirtzburg, auch etzliche burgere von Nurmberg, genomens, r auch abgeraubten–r gelts und gutter halb etc. gethan, zugestellt worden, den gemelten fursten zuzuschicken und umb antwort anzuhalten etc., alles laut derselbigen handlung.

Freidags nach Exaudi, den 3. Junij, morgens fruwe ist Dr. Georg Farner, cantzler, anheims gein Wirtzburg geritten und mit im volgende schrieftliche handlung gefuret:

1. Erstlich Andre und Hainrichen der jungen Schappelspler, auch irer mutter supplication und andere beigelegte schrieften, so sie der ksl. Mt. contra unsern gnädigen herrn von Wirtzburg ubergeben etc., bescheidts daruber zu erholen,

2. Ein kurtzen bericht in Schappelspenlers sachen, so wir mit uns von Wirtzburg allhier gefuret, ist Andres Stahels hantschrieft,

3. Röm. kgl. etc. Mt. furschrieft, Dr. Minsinger an das khayserliche camergericht zu praesentiren,

4. Alle handlung, sovill der bißanhere allhie gewesen, bedreffen die probstei zum Neu Munster zu Wirtzburg mit H. Martin von Ussickhaim, auch H. Sittich Marschalck und Hs. Main mit der excommunicacion etc.,

5. Der von Nurmberg, dergleichen Frowin von Hutten, reutterhauptmans doselbst, schreiben, den itzt gedachten von Hutten belangen.

Nach mittag sein der hoffmeinster und Ewaldt zu Hg. Friderichen Pfgft. und den andern khayserlichen rethen, dergleichen zu irer Mt., auch des legaten secretarien und auditor gangen und inen unsers gnädigen herrn von Wirtzburgu furnemen des zehents halb zu Yphouen, deswegen dan die von Nurmberg ain vermaint zusprach haben wollen etc., angezeigt mit pitt, wohe die genannten von Nurmberg derhalb bei hochgemeltister ksl. Mt. oder dem legaten ansuchung thun wurden, prief oder anders außzupringen, das sie daran sein wollten, domit unsers gnädigen herrn rethe dogegen auch gehoret wurden etc., welchs sie sich zu beden theiln guttwillig erpotten.

Sambstags nach Exaudj, 4. Junij, haben die rethe der 14. gegenschrieft mit Claß Durren, beibotten zu Wirtzburg, doselbsthin geschickt, belangen den zehenden zu Iphouen mit den von Nurmberg etc. und die handlung dises angesatzten reichsdags.

Gegen dem abent ist von Wirtzburg ankhomen Martin Muller, beipott zu Regennsburg, und die 14. schrieft, belangen die probstei zum Neuen Monster in Wirtzburg, auch H. Sittichen Marschalken und H. Mathes Main der vermeinten excommunicacion halber.

Uff den hl. Pfingstag, den 5. Junij, ist ksl. Mt. in thumbstieft zum hohen ampt, welchs der Kard. und Ebf. zu Maintz gesungen, geritten und haben ire Mt. die geistlich und weltlich chur- und fursten vor und nach belaitet. Ist ain seher groß volck in und umb den thumbstieft gewesen, welchs das auß- und einreitten sehen wollen.

Am Pfingstmondag, den 6. Junij, umb den mittag ist H. Hans Fuchs, thumbher, widderumb gein Wirtzburg geritten, und gegen dem abent umb 4 hoer ist H. Sittich Marschalck, thumbherr zu Wirtzburg, mit 2 pferden ankhommen und das 15. schreiben von unserm gnädigen herrn von Wirtzburg den rethen pracht, belangt die probstei zum Neue Munster in [Würzburg], H. Sittichen und H. Mathesv Main mit der vermainten excommunication gegen dem Gumpenperger zu Rome etc.

Uff den Pfingstdinstag, den 7. Junij, nach dem morgenimbis ist ain schneider und burger von Blichenrode am Hartze in Duringen, der sich Caspar von Augspurg und Gf. Ernsten von Honstein etc. botten nennet, in unser herberich ankhomen und ain brief von genantem Gf. Ernsten und noch ainen von Jorg Schappelspengler, der sich Ranninger nennt und, wie er sagt, itzo zu Blichenrode wonhaft sein solle, uberantwort, welche brief, so an unsern gnädigen herrn von Wirtzburg gestanden, die rethe erprochen und verlesen. Dweil dan des gemelten Schappelspenglers zwen sone, namblich Andre und Hainrich sampt irer mutter jungst widder unsern gnädigen herrn, wie hieoben gemelt, an ksl. Mt. auch supplicirt und also bede theil in ainer sache und sie doch itzo, wie auß des alten schreiben zu vernemen, widdereinander sein, haben die rethe vorgemeltem botten angesagt, sie wollen sollich brief unserm gnädigen herrn gein Wirtzburg schicken und ime uber 14 dage uff sein verner ansuchen gepurlich antwort geben.

Sein die rathe sampt H. Sittich Marschalck, H. Jobst Hotfilder probst etc. zu dem legaten und nuntio, so bede beieinander waren, gangen, ime, dem legaten, unsers gnädigen herrn brief uberantwort, bedreffen den genannten Marschalck, H. Mathesw Main und die probstei zum Neuen Münster etc. Gegen dem abent ist ankhomen H. Sigmundt von Lindenauw, Bf. zu Merßburg, mit 24 reisigen und wagenpferden. Am selbigen dag nach dem nachtimbs umb 7 hoer hat des reichs erbmarschalck, der von Bappenhaim, auß befellich ksl. Mt. allen reichsstenden ingemein angesagt, uff morgen zu dreien uff der klainen hoer in irer Mt. herberich zu erscheinen und irer Mt. gemuet zu vernemen; und ist seithere Freidags nach Ostern, den 22. Aprilis, jungst vergangen, nit angesagt worden.

Am Mittwochen nach Pfingsten, den 8. Junij, nach mittag umb drei hoer siendt alle anwesendt stende, auch der abwesenden bottschafte und gesanten bei ksl. Mt. in irer herberich uff der haiden, zum Gulden Kreutz genannt, erschienen, doselbst ir Mt. durch Hg. Friderichen Pfgf. etc. ain muntlichen furtrag thun, darnach denselbigen durch irer Mt. theutzschen secretarien, den Obernburger, offentlich verlesen lassen. Wellichs furtrags und erpittens [Nr. 110] sich churfursten, fursten, auch gemaine stende gegen irer Mt. unthertheniglichen bedanckt mit pitt, inen, sollichen furtrag oder relacion, desgleichen die gantze handelung der sex colloquenten etc. abschreiben zu lassen, zu vergonnen, irer notturft nach daruff haben zu bedencken und radtschlagen etc., welchs inen die ksl. Mt. zugelassen. Ist auch alsbalde uff morgen umb 6 hoer schreiben zu lassen angesagt worden. Es haben sich auch die protestirenden stende erpotten, mit den catholischen stenden in allen furgenomen articuln, ausserhalb was die religion bedrifft, in handlung einzulassen. Und volgt itzt angeregter khayserlicher etc. furtrag oder relacion röm. ksl. Mt. etc.

An disem dag umb 8 hoer gegen der nacht ist verstorben der erwirdig, edel, hochglert H. Reinhardt von Reppur, der rechten licentiat, thumbdechant zu Wormbs, doselbst, auch zu Augspurg und Elwanngen thumb- und chorherr, probst zu Wimpfenn ime thale und zu Brussell etc., ist deß administrators zu Wormbs und pfaltzgraven etc. rathe und gesanter zu diser versammelung gewesen, welchen etzliche geistliche fursten, auch viler chur- und fursten rathe und gesanten von graven, hern, adel und sonst zu grabe helfen belaiten.

Am Dornsdag nach Pfingsten, den 9. Junij, haben die rathe Hansen Megell, reitpotten, gen Wirtzburg zu unserm gnädigen fursten und herrn mit der 15. schrieft geschickt etc. Nachmittendag umb 3 hoer sient uff vorbescheen ansagen alle stende ingemain vor röm. ksl. Mt. in irer herberich uff der heiden erschienen und alle stende sich, doch one ordenung, gestellt, ist die hungerich botschaft, namblich der Bf. von Agria, ain geporner Gf. von Frangepan, sampt seinen mitgesanten furgetretten und ain zierliche lateinische oration umb hilfe und rettung gegen dem Turcken gethann etc. [Nr. 171]. Dergleichen hernachmals von den gesanten der funf nidderosterreischn [sic!] erblanden auch gescheen [Nr. 170], von derwegen H. Hanns Ungnade geredt und ain schrieftlich instruction [Nr. 166] neben etzlichen zeitung von des Turcken furnemen, so in, den gesanten, von den erblanden itzunt in eil zukhommen, ubergeben. Und als die gemelt instruction der zeit halb nit wole gelesen werden mocht, hat gedachter Ungnadt so vill angehelten, das dannocht solch zeitung, darinnen dan nit vill guts, sonder ire hochste nodt erfunden, verlesen worden etc. Uff sollich bede fürpringen und verlesung, ksl. Mt. und den stenden fürpracht, haben sie nach gehaptem bedacht beden botschaften antworten lassen, sie wollten ire anpringen zum forderlichsten fürhandt nemen und die beradschlagen.

Volgenden Freidag nach Pfingsten, den [10.] 13 Junij, ist die collucionschrieft, so die sex colloquenten zu vergleichung der religionsache verordent und sie der ksl. Mt. ubergeben, dergleichen die oracion, instruction und furtrag, so die hungerisch und osterreichisch botschaften hilf halb widder den Türcken von [sic!] ksl. Mt. und die stenden, wie obgemelt, gethan, zu lesen und abzuschreiben angefangen worden und ist daran volgenden Sambstag, Sondag Trinitatis, Mondag, Dinstag und Mittwochen, den 15. Junij, geschrieben worden. Die obgemelt verlesen collucutionschrieft und handlung in der religionsachen ist registrirt im buch des concilii fol. – – – usque – – –. So sein die oracion, furtrag und instruction der hungerischen und osterreichischen bottschaften, im turckenbuch registrirt.

Darzwischen auch am Dinstag nach Trinitatis, den 14. Junij, vor mittag, als uff gesternt gescheen ansagung alle stende uff dem rathauß versamlet gewesen, ist Hg. Friderichen Pfgf. erstlich vor den catholischen, darnach den protestirenden, dweil jede parthei insonder versamlet, erschienen und in namen der ksl. Mt. begert, erstlich von einer eilenden und darnach beharrlichen turckenhilfe uffs forderlichst zu handeln, dweil die noth fur augen und der Turck schon allgerait mit einem grossen volck im khonigreich Hungern und nit uber 18 meile unterhalb Ofen lege etc., wie er dann derhalb ain kurtze schrieft [Nr. 173] verlesen ließ. Daruff, als die churfurstlichen abgedretten, haben gemeine stende, doch ausserhalb der protestirenden, ain ausschus zu diser handlung gemacht, namblich Saltzburg, Wirtzburg, Speier und Weingarten von der geistlichen banck, Baiern, Braunschweig, Gulich und Furstenberg von der weltlichen banck, welche unangesehen, das gesaget worden, die statt Ofen were von kgl. Mt. kriegsvolck erobert, aber etzliche das widderspil sagten etc., nach mittag beschlossen, von einer eilenden hilfe x zu reden, domit der kgl. Mt. nit destominder in einen weg wie den andern forderlich zustatten zu khommen und die armen, verlassen christen zu retten etc.–x

Mittwochen nach Trinitatis, den 15. Junij, morgens fruwe haben die rathe mit Schreiberlein, dem wirtzburgischen beiboten, dye 17. widderschrieft gein Wirtzburg geschickt, belangent Dr. Cocleum und die reichshandlung mit der turckenhilfe. Vor und nach mittag siendt auch die catholischen stende zu radt gangen und den articul der eilenden turckenhilfe beradtschlagt.

Dornstags Corporis Christi, den 16. Junij, haben die anwesenden fursten und der abwesenden botschafteny ksl. Mt. z umb 8 hoer in irer herberich geholt und in den thumbstift belaitet–z. Doselbst ist der umbgang aa umb den thumbstieft mit dem hl. sacrament volnpracht worden. Die weltlichen furstenab, namblich Hg. Friderich undt Hg. Ludwig von Baiernac Pfgff., Hg. Hainrich von Braunschweig und Hg. Carl von Sophoy, Hg. Christoff von Wirtenberg und Mgf. Albrecht von Baden, auch sonst vil ad graven und hern sient nach der clerisei vor dem sacrament mit brinnenden, ae wechsen kertzen gangen. Der Kard. Contarenus, legat, af hat das sacrament in bischofflichem habit getragen, den füreten der Ebf. zu Saltzburg und der administrator des ho hemeinsterampts in Preussen und theutschmeinster. Vor dem cardinale trugen seine diener ein silberen, vergult creutz und ain bischoffsinfel. Den hymel oberhalb des sacraments trugen sex graven und herrn, namblich Gf. Friderich von Fürstenberg, Gf. Haug von Montfort, Gf. Wilhelm von Eberstain, Gf. Carll von Zollen, Schenck Carl H. zu Limpurg Semperfrei und – – –.

Nach dem sacrament gieng Georg zu Pappenhaim, des hl. röm. reichs erbmarschalck, trug das emplostag schwerdt, darnach ksl. Mt. mit emplostem haubt in schlechten, schwartzen kleidern, ah hatte den burgundischen orden mit den feuereisen und gulden scheper am hals oberhalb des rocks, trüge ainai fackeln von weissem wachs. Nach irer Mt. giengen Maintz, H. Wilhelm Truchsas von Waltpurg anstat Osterreichs, Bremen, Bamberg, Eistat, Speier, Augspurg, Constentz, Hilßdeßhaim etc., Kempten und Weingarten, die abte, auch sonst viler anderen geistlichen fursten bottschaften und gesanten. Die von der statt Regensburg hatten 250aj man ime harnisch, ak so auch vor und nach giengen, dergleichen die 3.000 [sic!] ksl. Mt. trabanten uff beden seiten. Nach volnprachter procession ist das hohe amptal ime thumbstift durch den Bf. von Brixen gehalten worden, dobei ksl. Mt. und die stende plieben, darnach die stende ir Mt. widder in ir herberich belaitet.

Umb 3 hoer nach mittag haben die stende der eilenden turckenhilf halber abermals rathe gehalten.

Freidags nach Corporis Christi, 17. Junij, ist der churfursten, auch der gemeinen stende und der catholischen reichsstette des alten glaubens gutbedüncken und radtschlage, dye eilendt turckenhilfs belangent, jedes insonder abzuschreiben, verlesen, auch vor und nach mittag derhalb rathe gehalten worden, dergestalt: die churfursten hylten ain sondern, die gemeinen catholischen stende ain sondern, die catholischen reichsstette am ain sondern und die protestirenden stende und stette jeder theil ain sondern rathe, welchs vor dem zwispalt in der religionsache nit also herpracht und gehalten worden, dan uff den verschienenan reichsdagen haben allain die churfursten und gemeine stendeao ausserhalb der stette ap ider theil insonder rathe gehalten. Die stette haben ire sondere versamlung gehapt, den haben Kff., Ff. und stende den beschluß der beradtschlagten sachen anzeigt und es dobei pleiben lassen. Aber vor neulichen jaren haben sie, die stette, furgnomen, die furtrege und andere handlung auch zu beradtschlagen und auch ir gutbeduncken den churfursten und stenden in schriften und muntlich anzuzeigen, und also sich unterstanden, ain stimme im reichsratheaq zu haben etc. Das haben aber die Kff., Ff. und andere stende sich gewaigert etc., also das die ar stende diser zeit also gespalten, das 4 oder 5 rethe gehalten werden, do vormals nit meher dan zwen, nemblich der churfursten und gemeinen stende, durch welche zertrennung dan die sachen in die harre geczogen und mit grossem unkhosten und nachteil verlengert werden etc. Was sich dann hinfüro diser unordenung halb zutragen will, das würdt dye zeit, wie zu besorgen, mit grossem nachteil und zertrennüng des hl. röm. reichs as geben etc.

Die drei beradtschlagte gütbeduncken, nemblich der churfursten, gemeinen catholischen stende und stette sein registrirt im turckenbuch fol. – – – usque – – –.

Sambstagsat, 18. Junij, ist vor und nach mittag der eilenden turckenhilf halber auch rathe gehalten und letztlich ingemein beschlossen worden, dweil die protestirenden stende dise vergangene dage mit dem [sic!] gemeinen catholischen stenden nit gehandelt, sonder sich abgesondert, bei ksl. Mt. anzusuchen, domit ir Mt. sie, die protestirenden, vermogenau wollte, das sie sich zu den gemeinen stenden thun und mit inen handlen wollten etc. Und ist zu sollichem begern, an ksl. Mt. zu thun, der Bf. zu Brixen erweltav worden.

Sondags nach Corporis Christi, den 19. Junij, ist umb drei hoer nach mittag, dergleichen am volgenden Mondag, 20. Junij, rathe gehalten wordenaw und letztlich, dweil der von Brixen khain relacion gethan, Hg. Friderich Pfgf. etc. vor allen stenden erschienen, in namen ksl. Mt. an sie begert, sie sollten sich zusamenthun und miteinander, wie hievor uff gehalten reichsdagen gescheen, handlen, radtschlagen und schliessen. Das haben inen die catholischen gefallen lassen etc. Volgents hat Hg. Friderich insonder mit den protestirenden handlung furgnomen. Was das gewesen, ist inen wissen.

Dinstags Albanj, den 21. Junij, morgens frue umb 4 hoer ist H. Ferdinandt, romischer, auch zu Hungern und Behaim etc. Kg., Ehg. zu Osterreich, Hg. zu Burgundt etc., gein Regennsburg mit 24 pferden postirendt ankhommen und sein etzliche irer Mt. ax hoffgesinde hernachgezogenay.

Vor und nach mittag hat man rathe gehalten, und, als jederman verhofft, die protestirenden sollten sich in die reichshandlung der gemeinen stende, wie von alter herekhomen, einlassen, haben sie unter anderen anzeigt, wann inen ir gepurliche session (dweil sich zwischen Baiern in Baiern undaz Brandenburg zu Onoltzbach derohalb irthumb hilte) eingeben und in dem nit weiter bedrangt würden etc., wollten sie sich in die handlung der eilenden turckenhilfe mit den catholischen, doch unvergrifflich und unverpundtlich einlassen, welche zwei wort ‚unvergrifflich und unverbundtlich‘ die catholischen stende in bedencken gnomen und daruff Hg. Friderichen anzeigen lassen, wohe die protestirenden mit inen wie von alter ratschlagen, also was das merer beschlosse, das sie auch dobei pleiben wollten und khain verner auszuge (wan sie eins jeden catholischen maynung hortenba) suchetenbb, mochten sie die handlung wole leiden, wohe aber nit, also das sie, die protestirenden, hie und dorthinbc fallen wurden, were es inen beschwerlich, dermaß mit inen zu handlen etc., welche zwen articul, nemblich der protestirenden mit der session und der letzsten der catholischen gegen den protestirenden mit der unverpindtlichen handlung, hochgemelter Hg. Friderich Pfgf. uff sich gnomen, ksl. Mt. anzupringen und, was sich ir Mt. daruff resolvirt, den stenden verner anzuzeigen etc. Und ist dismals bd nit weiter furgenomen und gehandelt worden.

Mittwochen Achacij, 22. Junij, vor mittage, als Hg. Friderich Pfgf. etc. uff dem rathaus in der versammelung aller stende anstat ksl. Mt. erschienen, hat er der zweier gesterigen articul, daruff die catholischen und protestirenden einer resolution bei ksl. Mt. durch inen, wie vorgemelt, begert, geschwigen undbe ubergangen, sonder in namen ksl. und kgl. Mt. angesucht, das die stende wolten forderlich zu der handlung der eilenden turckenhilfe greiffen, die beradtschlagen und darinnen, dweil die not hochlich vorhanden, schliessen wollten etc. Als aber Hg. Hainrich von Braunschweig und Lunenburg der junger sich uff der weltlichen furstenbanck gleich nach Hg. Wilhelmen von Baiern zu München etc. und vor Mgf. Jorgen zu Brandenburg zu Onoltzbach gesatzt, hat sich ain heftigerbf irthumb zugetragen, indem sich der churfurstbg, Mgf. Jorg, Mgf. Albrecht zu Brandennburg, Hg. Philips von Pommern, auch die gesanten des Hg. von Beiern, Pfgf. zu Zweibrucken gene Westereich, Hg. Hainrichs von Saxsen zu Dresen, des Lgf. zu Hessen, auch anderer protestirenden stende gesanten mit dem genanten von Braunschweig und er sich herwidder gegen inen bh mit ernstlichen und troheworten eingelassen, dardurch dan die handlung dises dags abermals zerschlagen worden und von den stenden zu diser handlung nichts gethan, auch hochgenanter Hg. Friderich, der an [sic!] ksl. und kgl. Mt. wegen aldo gewesen, stillschweigent abgezogen.

Dornstags [Octava] Corporis Christi und Freidags Johannis Baptiste, den 23. und 24. Junij, ist von gemeinen reichsstenden khain handelung gepflegen worden, aber ksl. und kgl. Mtt. mit beder irer Mt[t]. rathen haben fur und fur stattlich rathe gehalten. Am gemelten 24. Junij siendt desbi von Hollstain rathe, sobj Denmarck innenhat, anheims zu geritten.

Sambstags Elogij, den 25. Junij, fruwe haben die wirtzburgischen und nurmbergischen gesanten Hg. Frantzen von Lunenburg und Braunschweig des verlusts halber, in seinem lande etzlichen burgern von Wirtzburg und Nurmberg gescheen, abermals geschrieben und sollich schrieft an Hg. Ullrichs von Wirthenberg hove, do itzunt der gemelt von Lunenburg sein solle, etc.bk geschickt14.

Umb 8 hoer vormittag, als alle stende in gemein uff gesterig beschens ansagen vor ksl. und kgl. Mtt. in der khayserlichen herberich erschienen, hat die kgl. Mt. ain kurtzen furtrag der turckenhilf halber durch irer Mt. vicecantzler Dr. Georgen Giengger thun und daruff durch irer Mt. secretarien Hansen Neuner ein schrieft in dem eingang sollichem furtrag gemeeß verlesen lassen [Nr. 181], alles ain eilendt, stattlich und beharrlich hilfe, rethung und widderstandt gegen dem erbvheindt der christenhait, dem Turcken etc., belangent. Daruff die catholischen und protestirenden stende, jeder theil insonder, bedacht gnomen, auch also zertheilt jedes theil sonderlich antwort geben, [das] sie sich zum forderlichsten widderumb versamlen, uber die handlung sitzen, die beradtschlagen und irer Mt. forderlich antwort geben wollten etc. Es hat sich aber darzwischen allerlai handlung zwischen den catholischen und protestirenden begeben, also das sie, die catholischen, bei ksl. und kgl. Mt. angehalten, die protestirenden zu vermogen, damit sie mit gemainen stenden, wie bißhere uff den reichsdagen gescheen, handelten und sich der session halber verglichen, das sich aber die protestirenden auß etzlichen ursachen und nit allain der session, sonder ander sachen halb geweigert etc. und sich also hin und widder onverfenglich rede begeben. Aber es ist letztlich zu khainer vergleichung khommen, weder in session oder anderem, also das die sachen wie vor hangent plieben und jederman anheims in sein herberich gezogen. Nach mittag umb 2 hoer ist der obangeregt khonigliche furtrag zu schreiben verlesen worden, ist ime turckenbuch registrirt fol. – – –.

Sondags Johannes et Pauli, den 26. Junij, hat man nach mittag widderumb rathe gehalten, doch ausserhalb ksl. und kgl. Mtt., und sein die churfursten und ire bottschaften, die catholischen stende, auch stette, dergleichen die protestirenden stende und stette, jeder theil insonder gewesen und beradtschlagt, also das vierbl rethe gewesen sein etc. Und haben dise beradtschlagung allesampt die eilendt, beharlichbm turckenhilfe belangt. Mittlerweil diser versamlung ist ain schrieft verlesen worden, so die protestirenden an ksl. Mt. gethan, belangent das beger, so ksl. Mt. durch Hg. Friderichen Pfgf. jungstverschienen 20. Junij an gemeine stende gethan, namblich das sie samenthaft, wie bißher gethoen, handlen sollten etc. Und volgt solliche schrieft hernach von worten: Sonderliche antwort etc. sub numero 13 [Nr. 179].

Mondags Ladislaj, den 27. Junij, siendt die catholischen Kff., Ff. und stende vorm morgenimbs zu rathe gangen und sich ainer antwordt, der ksl. Mt. uff dero fürtrag, den 8. Junij gescheen, die eylendendt thurckenhilfe belangent, zu geben, entschlossen, nemblich der röm. kgl. Mt. zu widderstandt dem Thurcken den halben theil des hievor bewilligten romzugs uff drei und ime falle der notturft vier monat lang an geldt zu erlegen, zu einer eilenden hilfe bewilligt, wie sie dan alsbaldt ein antwort in schrieften begreiffen und nach mittag abzuschreiben verlesen lassen [Nr. 182], im turckenbuch fol. – – – registrirtbn. Und wiewole sie, die catholischen, nach mittag den protestirenden stenden, so in sonderhait rathe gehalten, iren beschluß angezeigt, dergleichen sie auch iren rathe [Nr. 183] hinwidder, haben sie sich doch lauth irer hievor gegeben antwort mit den protestirenden15 nit einlassen, sonder erstlich eins versicherten fridtstandts und gleichmessigen rechtens versichert sein wollen und also ir antwort allain zu geben angezeigt. Dergleichen die catholischen stette, als inen der beschlus diser antwort anzeigt, ir antwort ksl. Mt. in sonderhait zu geben [Nr. 209], sich auch vernemen lassen, also das diser zeit der reichsrathe in funft theil, nemblich der churfursten, der catholischen stende, der protestirenden stende, der catholischen stette und der protestirenden stette zerthailt, welchs hievor im reich nie erhoret worden ist.

Des Hg. von Gülich und Cleve gesanten haben sich (wiewole sie bei den catholischen geradtschlagt) jederzeit in diser handlungbo protestirt, das sie entlich in khain hilfe bewilligtbp haben wollen, es sei dannbq ain gemeiner, stattlicher friede und ain gleichmessig recht uffgericht.

Dinstags Leonis, den 28. Junij, vor mittendage haben die catholischen stende der ksl. Mt. und kgl. Mt. durch ainen ausschus ire antwort der bewilligten turckenhilf erstlich muntlich und alsbalde auch in schrieften uberantwort [Nr. 182], welchs sich bede die ksl. und kgl. Mtt. gegen inen bedanckt. br Nach mittemdag haben die catholischen stende in irer versamlung beschlossen, uff schiersten Dornstag zu vergleichung der religionsachen widderumb anzufahen und die neben der turckenhilfe und andern reichshandelungen zu treiben etc.

Ist Hanns Megell, reitpott, sampt Wolff Vogeln, alten kuchenmeinsterbs, ankhomen und dye 16. schrieft von unserm gnädigen fursten und herrn von Wirtzburg etc. pracht.

Am Mittwochen Petrj und Paulj, den 29. Junij, haben die rathe Jorgen Schreiberlein, beipotten von Wirtzburg, mit der 19. widderschrieft doselbsthin zu unserm gnädigen fursten und herren geschickt. Disen dag ist auch khain rathe gehalten worden.

Dornstags, den 30. und letzten Junij, sient die catholischen stende in versamlung gewesen und erstlich in der religionsache, darnoch der turckenhilf halber beradtschlag, doch khain beschlus gethan, der zu etwas dinlich. Nach mittag hat man röm. ksl. und kgl. Mtt. replick [Nr. 184, Nr. 185], auch der catholischen reichsstette, so der protestation nit verwandt, widerantwort [Nr. 209], die turckenhilfe etc. belangentbt, abgeschrieben, registrirt im turckenbuch fol. – – – sub numero der schrieften 18, 19, 20. bu Dises dags ist gestorben der erbar und hochglart H. Philips Lang, der rechten doctor und wirtenbergischer furstlicher hoffrathe.

Freidags Theobaldi, pima Julij, haben die catholischen stende abermals vor und nach mittag durch iren ausschus, auch ingemain rath gehalten, die religionsache und turckenhilfe belangent etc. Dises dags ist auch der churfursten gutbedüncken in der religionsache, im conciliobuch fol. – – – sub numero 21, registrirt abgeschrieben worden. Lgf. Georg zum Leuchtenberg ist mit 26bv pferdenbw ankhommen.

Sambstags Visitationis Marie, 2. Julij, vor und nach mittag haben die catholischen stende in sachen der eilenden turckenhilfe rathe gehalten und zwo düplickschrieft, ksl. und kgl. Mtt. zu geben, beschlossen und dieselbig zwo bx duplick in schriefte verfassen lassen.

Sondagsby, 3. Julij, haben die catholischen stende bz irer Mt.  die zwo duplickschrieft, so gestern in der turckenhilfe beschlossen, der röm. ksl. und kgl. Mt. vor mittag umb 8 hoer in schrieften uberantwort [Nr. 188, Nr. 189]. Die sein umb 5 hoer zuvor abgeschrieben, wie dan ime turckenbuch fol. – – – registrirt und in der ordenung sub numeris 22 und 23ca.

Nach mittag umb 3 hoer hat ksl. Mt. in anwesen der kgl. Mt., auch churfursten, fursten, stende und der anwesenden bottschaften Hg. Wilhelmen von Cleve und Gulich etc. vor denselbigen reichsstenden von wegen des hertzogthumb Geldern, darein sich dann der gemelt von Cleve getrungencb, irer Mt. erbgerechtigkeit wegen, die ir Mt. zum gemelten hertzogthumb hat, verclagt und derhalb ain schrieft ubergeben lassen, deren copei den stenden durch die maintzisch cantzlei in einem trucke auch zugestellt werden soll16. Daruff sich die stende nach bedacht vernemen lassen, sie hetten sollich irrunge nit ghern gehoret und, wo sie zu hinlegung derselbigen etwas furwenden oder handlen mochten, darzu weren sie irer Mt. zu unterthenigster gehorsam willig etc., welchs sich ir Mt. gegen den stenden bedancken lassen. Und als die clevischen gesanthen cc von wegen ires herrn darzu reden wollen etc., ist die ksl. Mt. uffgestanden und in ire gemach gangen etc.

Mondags Udalrici, 4. Julij, ist vormittendags in der religionsache von den gmeinen catholischen stenden rathe gehalten worden. Nach mittag ist ankhommen Gf. Wilhellm von Nassauw etc. zu Dielnberg [= Dillenburg] mit 24 pferden und ainem wagen.

Dinstags, 5. Julij, vor mittag haben die rathe Wolff Vogelln, alten kuchenmeinster zu Wirtzburg, mit den [sic!] 20. widderschrieft gein Wirtzburg an unseren gnädigen fursten und herrn doselbst geschickt. Es haben auch die catholischen stende in der religionsache auch vormittemdag rathe gehalten. Der beibotte von Regennßburg, Hannß Brieffmaler genant, welchen die rathe gein Stutgarten an Hg. Ulrichs von Wirtenberg hove zu Hg. Franntzen von Braünschweig und Lünenburg geschick [sic!] in sachen deß verlusts halb, in land von Lunenburg den burgern von Wirtzburg etc. gescheen, ist widerkhomen und ain antwort von gedachtem hertzogen bracht, wie die dan bei derselbigen handelung etc.

Nach mittag ist khein radt gehalten worden. Es hat aber ksl. Mt. Hg. Philipsen von Stettin und Pomern etc. sein regalia offentlich unter dem hiemel uff dem platze, des hertzogen hove genant, in anwesen viler Kff., Ff. und stende mit gewonlichen solemniteten geliehen, wie dann ain sonderlicher truck derhalb außgangen, zu ende diser reichshandlung gepunden etc.

Mittwochen Dominicj, den 6. Julij, haben die catholischen stende beradtschlagt, welchermaß die handlung in den andern articuln lauth des khayserlichen außschreibens dises reichsdags furzenemen sei. Vor mittag ist auch der catholischen stende antwort [Nr. 125], ksl. Mt. zu vergleichung der religionsache etc. uff der collequenten schrieft angesternt ubergeben, abgeschriben worden, dergleichen der gemelten stende antwort [Nr. 211] uff der reichsstette supplication [Nr. 210], so den protestirenden nit verwandt, darin sie die gemelten stende gegen ksl. Mt. verclagt haben etc., sub numeris im turckenbuch 23 und 24.

Dornstags Wilibaldi, den 7. Julij, vor mittag haben die catholischen stende rathe gehalten und ksl. Mt. der [sic!] stenden ain replick in der religionsachen [Nr. 129] geben, namblich, das sie dieselbig sache uff der stende begeren mit dem legaten communiciren und radtschlagen wolle etc. Doch sollten die stende mittlerzeit die ubergeben articul lauth irer Mt. ausschreiben zu disem dage und insonder, friedt und recht etc. belangen, auch furhandt nemen, die beradtschlagen und ir radtlich bedencken irer Mt. mittheilen etc., laut derselbigen schrieft sub numero 25 hernachvolgent und im conciliibuch auch registrirt fol. –- – –: Ksl. etc. Mt. replick den stenden etc.

Freidag Kilianij und Sambstags Cirillj, den [8. und 9. Julij] 17, haben die catholischen und protestirischen [sic!] stende rathe gehalten und unter anderen sich verglichen, das die articul lauth des khayserlichen außschreibens dises reichsdags, nemblich friedt, recht, pollicei, cammergericht und beharrlich turckenhilfe, durch die stend ingemain und khaynen außschuß sollen gehandelt werden. Dergleichen ist ain außschuß uber die supplicacion verordnet, nemblich von den churfürsten, fursten geistlich Speier und Freisingen, fursten weltlich Saxsen zu Dresa, Baden, Weingarten prelaten, graven Furstenberg, stette Nurmberg, Speier.

Sonndag Felicitatis, 10 Julij, hat ksl. Mt. die catholischen stende versamlen lassen und in ir triplick [Nr. 192], dergleichen die kgl. Mt. auch ir triplick [Nr. 193], die turckenhilfe etc. belangent, eroffenen und verlesen lassen, welche darnach abgeschrieben worden und in dem turckenbuch fol. – – – registrirt und sein sub numero 26, 27.

Am Monndag Pii, den 11. Julij, haben die chatolischen stende vor mittag in der eilenden turckenhilfsache rathe gehalten uff die gesterig röm. ksl. und kgl. Mtt. ubergeben triplickschrieften.

Dinstags darnach, den 12. Julij, als alle stend in gemain vor ksl. Mt. in irer herberich erschienen, hat ir Mt. in anwesen der kgl. Mt., auch ir, der stende, anzaigen lassen, wie irer Mt. ehaft furgefallen, dardurch ir Mt. verursacht, uff den 22. dises oder zum lengsten uff heut uber 14 dage allhie uffzubrechen und iren weg in Italiam zu nemen, wollt derhalb die stende gnediglich ersucht und an sie begeret haben, wie dann ir Mt. alsbalde thun liesse, sie, die stende, wolten die sachen, darumb diser dag außgeschrieben, zum fleyssigsten helfen furdern, damit dannocht ain male von der sachen khommen werde, alsdan ir Mt. alsbalde ain quadruplick [Nr. 135] mit furgeschlagen wegen, wie in der religionsache und allen anderen außgeschriben articuln zum beschluß dises reichsdags etc. zu khommen sei, sampt 2 des legaten irer Mt. in der religionsache von ime ubergeben schrieften [Nr. 130, Nr. 133] verlesen ließ und darnoch abzuschreiben uberantwort, welchs sich die stende gegen irer Mt. bedanckt und das sie nach ersehener schrieft die furgehalten sachen beradtschlagen und irer Mt. ir radtlich gutbeduncken zum forderlichsten in underthenigkeit anzeigen wollten.

Alsbalde darnach ist Hg. Carl von Sophoi etc. vor die ksl. und kgl. Mt., auch gmeine stende getretten und durch einen seiner diener ain kurtze lateinisch oracion [Nr. 297]von wegen der entweltigung, einnemung und abgetrungen landts, ime von Kg. Frantzen von Franckreich, seiner schwester sone, gwaltiglich, widder recht und alle billichait begegenet etc., geclagt, auch alsbalde ain theutzsche schrieft [Nr. 298], darinnen alle verlauffen handelung diser seines landes entsetzung nach der lenge angetzeigt etc., verlesen und ubergeben lassen, mit untertheniger und fruntlicher, gnediger pitt, wie darinnen vermeldt etc., welche handlung ksl. und kgl. Mt., auch die stende mitleidlich mit ime vernommen mit erpitten, wohe sie zu abwendung seiner beschwerung etwas furwenden und handlen khonten, darzu weren sie gnediglich, freuntlich und dienstlich geneigt etc. Nach mittemdag umb ein hoer, auch volgenden zwen dage, sient sollichen der ksl. und kgl. Mtt., des legaten und Hg. von Sophoi schrieften verlesen und abgeschrieben worden, wie dan die khayserliche und khonigliche quadruplickschrieften im reichsbuch registrirt numero – – – Sophoi schrieft. Dergleichen haben die chatolischen auch rathe gehalten in der religion- und eilenden turckenhilfesache etc.

Mittwochen Margarethe, den 13. Julij, haben die catholischen stende raths gehalten und sich zweier quintuplick [Nr. 195, Nr. 196], ksl. und kgl. Mtt. widderumb zu geben, vergliechen.

Dornnstags, den 14. Julij, fruwe haben die rathe bei Hans Megelln, reitpotten, den brief gein Wirtzburg geschickt, sub numeris 23, 24.

Vor mittag haben die stende ksl. und kgl. Mtt. durch ainen ausschus die zwo quintuplickschrieften uberantwort, als sie dann nach mittag abzuschreiben verlesen worden, im turckenbuch registrirt fol. – – –. Nach mittag sein die catholischen stende zu rathe gangen und die uberigen articul, als nemblich des friedens und rechtens etc., beradtschlagt.

Freidags Octava Khiliani, den 15. Julij, und Sambstags Eustachij, den 16. Julij, haben die catholischen stende vor und nach mittag in den obgemelten articuln beradtschlagt, dergleichen die churfursten, die altgleubigen stette und die protestirenden stende und stette, doch jeder theil insonder, doch sein die churfursten und die catholischen zuzeitten züsamengangen und ire radtsame gutbeduncken einander muntlich und in schrieften communicirt.

Den obgenannten Sambstags sient drei schryften abzuschreiben verlesen worden, die erste und ander sein etzlich radtsam gutbeduncken der churfursten und der abwesenden bottschaften und dye dritt etlicher christlichen stende dergleichen gutbeduncken, welchermassen der ksl. Mt. in allen außgeschriben und furhabenden puncten dises reichsdags etc. zu antworten sei, dardurch man zum beschluß dises reichdags khomen moge, wie dann sollich schrieften hernach volgen und in irer ordenung die 36., 37. und 38. sein: 36: Die romisch etc., 37: Als die ksl. Mt. etc., 38: Die christliche fursten etc.

Disen Sambstag, den 16. Julij, hat auch Hg. Wilhelm von Cleve und Gulich etc. sein gerechtigkhait, so er zu dem hertzogthumb Gelldern und graffschaft Zutphen zu haben vermeint, den reichsstenden in schriften ubergeben, als sie dann hernach im truck volgen fol. – – –.

Sonndags Alexij, den 17. Julij, hat Ebf. Albrecht zu Maintz Kf. etc. H. Johannsen Weiß [= Weeze] von Niderwesel, erwelten und postulierten zu Costenntz, zu einem bischove doselbst im thumbstieft unter dem hohen ampt, welchs der gedacht von Maintz gesungen und mit grosser solenniteten gehalten, consecrirt wie dann gepreuchlich, und sein dem neuen consecrato die Bff. von Augspurg und Hildeßheim in pontificalibus, dergleichen Saltzbürg, Aichstett, Speier, Passawe und Brixen sampt vilen prelaten, graven, herrn und vom adell beigstanden.

Nach mittag haben die catholischen in den außgeschrieben reichssachen rathe gehalten und ksl. Mt. ire gutbeduncken, wie sie obgeschriben, die jedes, nemblich die churfursten [Nr. 146, Nr. 147] und gmeine stende [Nr. 149], ides theil insonder, in schrieften uberantwort.

Mondags Arnolffj, 18. Julij, haben die catholischen vor und nach mittag rathe gehalten und uff ksl. Mt. furschlag Gf. Friderichen von Furstenberg zu einem obersten uber des reichs kriegsvolck widder den Turcken angnomen.

Es ist auch die antwort [Nr. 151], so die ertzbischove, bischove und prelaten, welhe uff disem reichsdag versammelt, dem bebstlichen legaten der ermanung halb, so er, die reformacion bedreffen, an sie gethan, widderumb in schrieften geben, abzuschreiben verlesen worden, wie sie dan im conciliibuch fol. – – – registrirt und der zall der verlesen schrieften die 39. ist.

Dinstags Ruffine, den 19. Julij, haben die rethe Michel Henfflin, silberpotten, der 22. und 23. schrieften, gein Wirtzburg geschickt, belangen die reichshandlung etc. und die zwen burger zu Wirtzburg, welcher [sic!] ir geldt uff der Lunenburger Heide gnomen.

Vor mittag ist auch die declaracion, so der babstlich legat der colloquenten handlung und schrieft halb den reichsstenden thun lassen etc., abgeschrieben worden, wie sie dan ime conciliibuch fol. – – – registrirt und die 40. verlesen schrieft in numero ist etc.

Vor und nach mittag ist auch von den catholischen chur- und fursten, auch stenden rathe gehalten und vier kriegsräthe dem von Furstenberg, obersten, zugeordenet worden, nemblich H. Gangolf von Gerolßeck Frh., H. Conradt von Boynenburg, genant Khlain Heeß, und H. Wolff Dietherich von Khnoringen und H. Andree Pflug, alle drei ritter.

Es ist auch abgeschrieben der protestirischen [sic!] stende antwort [Nr. 198], die sie ksl. Mt. der eilenden turckenhilfe und suspension halb der religionsachen am khayserlichen camergericht etc., wie sie dann im reichsbuch fol. – – – registrirt und die 41. schrieft in numero ist. Dergleichen ist abgeschrieben worden der khayserlichen frei- und reichsstette replick [Nr. 212] uff der reichsstende antwort, die stimme ime [sic!] reichsrathe und die absonderung der stette vom reichsrathe etc. belangen, im reichsbuch fol. – – – registrirt, und ist die 42. schrieft in der zale. Gegen dem abent ist auch ankhommen Bastian Peter, silberpott, und die 17. schrieft von unserm gnädigen herrn von Wirtzburgk etc. pracht, allerlei sachen etc. belangen.

Mittwochen Helte [sic!], 20cd. Julij, haben die catholischen stende radt gehalten und von etzlichen pfennigmeinstern, dem obersten zuzugeben, geradtschlagt, aber nichts beschlossen worden.

Ksl. Mt. hat auch bei den stenden ingemein anregen lassen, das sie in den ausgeschrieben sachen und, insonder die beharrlich turckenhilfe belangen, eilents furschreiten wollten, dweil die zeit nhunmehr, uff welche ir Mt. uffprechen wollt, herzugienge etc.

Dornstags Braxedis, den 21. Julij, ist ankhomen Michell Schule, beibot zu Wirtzburg, und die 18. schrieft von unserm gnädigen herrn von Wirtzburg, Gotzenn von Berlichingen etc. belangent, mit ime bracht.

Die stende haben auch zu allen theiln rathe gehalten der eilenden turckenhilfe und anderer artickul etc. halben. Umb drei hoer haben die stende ingemein Hg. Wilhelmen von Gulich und Cleve etc. gegen ksl. Mt. verbetten [Nr. 233], im sein regala zu leihen, so wolle er ksl. Mt. Geldern halb des rechten sein etc. Von sollicher pitt wegen ist ksl. Mt. hart bewegt worden, sich etwas ernstlich gegen den stenden vernemen lassence, dardurch sie, die stend, nit vill dancks verdienet.

Freidags Magdalene, den 22. Julij, morgens umb 5 hoer ist Hg. Philips von Stetin und Pomern anheims zu geritten. Vor dem morgenimbs haben die rathe Michell Schuelin, beibotten, mit der 24. schrieft gein Wirtzburg zu unserem gnädigen herrn geschickt, allerlay sachen und zuvoran die verclagung des abts von Hailsprun widder sein fstl. Gn. belangent.

Nach mittag haben ksl. und kgl. Mt., auch die stende ingemain des Kg. von Franckreich pottschaft verantwortung gegen des Hg. von Sophoy verclagung18, hievor auch vor den stenden gethan, angehoret, wie sie dann in truck khomen und hernach zu diser handlung gepunden ist.

Sambstags Appollinaris, den 23. Julij, ist von allen stenden rath gehalten worden und ksl. Mt. ain sextuplickschrieft zum abschiedt gericht [Nr. 152], alle articul dises reichsdags belangent, ubergeben lassen mit beger, zum eilensten daruff zu radtschlagen und zu beschliessen etc. Sollich sextuplickschrieft ist im reichsbuch fol. – – – registrirt und ist in der schrieften zale 43.

Die hungerschrischen [sic!] und osterreichsen [sic!] bottschaften haben zwo ermanungsschrieften [Nr. 199, Nr. 200] und pitte, inen uff ir vorgethann ansuchen zum forderlichsten zustatten und hilfe gegen dem Turckenn zu khommen, dweil die hochste not vorhanden und der Turck schon allgereit mit grossen volck in Hungern etc., ubergeben und versehen lassen, wie sie dann ime turckenpuch registrirt fol. – – –, und sein sollich schrieften, nemblich die lateinisch hungerisch unter der zale 44 und die osterreichischen 45. Dergleichen hat der Hg. von Sophoy auch ain lateinisch pittschrieft [Nr. 301] widder des von Franckreich gesterige geth[a]ne entschuldigung etc. ubergeben, im reichsbuch fol. – – – registrirt und ist unter der zale die 46. Nach mittag sient die obgenanten 4 schrieften zu den barfusserern abzuschreiben verlesen worden und bei 80 personen geschrieben.

Alle stende in gemein, doch jedes theil, wie obgemelt, insonder, sein zu radt gewesen und der ksl. Mt. sextuplickschrieft beradtschlagt, doch dißmale nichts entlichs beschlossen.

Sondags Christine, den 24. Julij, die gemeine stende zu allen theiln sient zu rat gangen vor und nach mittag in allen außgeschriben und bißher gehandelten sachen. Nach mittag sient verlesen und abgeschrieben worden ein gutbeduncken, die beharrlich turckenhilfe belangent [Nr. 202], ime turckenbuch fol. – – – registrirt sub numero scriptorum 47. Uff das ain abschiedt der gehaltenen visitation des camergerichts, anno etc. 1533 des Maij zu Speier gehalten [Nr. 333], im reichsbuch fol. – – – registrirt sub numero scriptorum 48.

Monndags Jacobj apostoli, den 25. Julij, haben die rethe Bastian Peternn, silberpotten, mit der 25. schrieft gein Wirtzburg geschickt, belangent die turckenhilfe und die collaciones der zwaier prebenden etc.

Vor und nach mittag siend alle stende zu rath gangen und in den bißanhere gehandelten sachen zu furderung des abschiedts geradtschlagt.

Dinstags Annae, den 26. Julij, sint die stende abermals vor und nach mittag zu rath gangen und wie vorgemelt zum abschiedt dises reichsdags geradtschlagt, welchermassen alle sachen zu vergleichung und anstandt gepracht werden mochten. Nachmittag ist verlesen und abgeschrieben worden die 49. schrieft etc., ist der stende septuplick [Nr. 155] in den bißanhere beradtschlagten sachen zu furderung und beschliessung des abschiedts, ime reichsbuch registrirt fol. – – –. Dergleichen ist vor verlesen und abgeschrieben worden ein schrieft, darinnen ksl. Mt. H. Julium Pflug und Johann Gropper entschuldigt [Nr. 159], das sie in dem gehaptem colloquio mit vleiß und gehaptem befellich nach gehandelt etc. und ist die 50. in der zale im conciliobuch fol. – – – registrirt. Des babstlichen legaten ermanung an die stende [Nr. 157], das sie vom nationalconcilio nichts in den abschiede setzen sollten etc., und der stende antwort daruff [Nr. 158] sub numero 51 und 52 siend in concilibuch registrirt fol. – – –. Disen dag siend auch Mgf. Jorg von Brandenburg etc. und vill ander stende, auch vom khayserlichen und khoniglichen hoffgesinde amheims zu abgeritten. Gegen dem abendt ist ankhomen Jorg Schreiberlein, beibott zu Wirtzburg, und zwai schreiben von unserm gnädigen herrn von Wirtzburg an die rathe pracht, des ein, den von Lenhrochtcf ir lehen zu leihen etc., und das ander, einen wagen zu Nurmberg gein Wirtzburg furen zu lassen, belangent etc. Der babstlich legat hat ain schreiben, an unsern gnädigen herrn haltent, in unser herberich geschickt, darinnen er, die sachen mit den 2 praebenden zu furdern, sich erpeut etc.

Mittwochen Panthaleonis, den 27. Julij, ist früwe hinweggeritten Mgf. Albrecht der junge von Branndenburg zu Onoltzbach, dergleichen ander vill stende, auch der ksl. und kgl. Mt. diener und hoffgesinde. Vor und nach mittag ist auch zu allen theiln rathe gehalten worden in allen sachen und haben die rethe etwas lang geweret.

Dornstags, den 28. Julij, ist auch von gmeinen stenden zu allen thailn vor und nach mittag embsiglich rathe gehalten worden cg und vill hin und widder zu allen theiln ime furhabenden reichsabschit gegrubelt worden.

Nach mittag umb 5 hoer sient die 8 pferdt und knecht von Wirtzburg ankhomen und dem hoffmeinster ain schrieft bracht. Schreiberlein, der beipott, ist auch wider anheims gangen.

Freidags Beatricis, den 29. Julij, fruwe umb sieben hoer sient alle stende uff dem radthauß versamlet erschienen und geradtschlagt vom reichsabschiedt, so disen dag beschlossen und verlesen werden sollt etc. Darnach umb 8 hoer ist die röm. kgl. Mt., unser allergnädigster herre, mit irem hoffgesiende auch in die reichsversa[m]lung in guter anzale khommen, und, als ir Mt. alle stende zusamenberuffen lassen, hat ir Mt. den stenden personlich und muntlich zu erkennen geben, wie irer Mt. von irem christlichen kriegsvolck, so sie ime leger vor Ofen haben, gewisse khontschaft zukhommen, das der erbvheindt, der Türck, denen zu Ofenn ain dapfere hilfe bei 6.000 zu roß, wie man sagt, zuverordent, welche vor ime zogen und darnach zoge er selbst mit 200.000ch starck, die cron Hungern verner zu uberfallen, auch den munch und die andern in Ofen zu retten und verner irer Mt. lande und leuth zu verderben, welcher des tiranischen Turcken macht und ubermessige gewaldt die ime leger vor Ofen alle dage mit fürsteendem schaden gewertig sein musten, derwegen irer Mt. fruntlichs, gnedigs begern und ersuchen, gemeine stende und ain jeder insonder wolle sich nach uffgerichtem reichsabschiede und verlesung desselbigen anheims verfuegen und versehung thün, das jeder stande sein anzale der eilenden hilfe vermoge des anschlags und itzt uffgerichten abschiedts mit vleiß und zum eilesten erlegte und khain mangel erscheinen lassen wollten und das die stende, so am nechsten gesessen, auch diejhenigen, so damit allhie gefast, ire anschlage itzunt erlegen und damit nit seumig sein wollten, in bedencken allerlai umbstende und des gemelten erbvheindts ubergrossen macht und tirannei. Dann wohe er itzunt abermalls (do Gott vor sein sol) den sieg behalten solt, were zu besorgen, das er nit allain die cron Hungern und Osterreich innemen, verheren und verderben, sonder auch sein tirannisch furnemen weiter in das hl. reich theutzscher nacion uben und geprauchen wurde etc. Und hat ir Mt. diß furpringen mit grossem ernst gethann.

Volgendts hat ir Mt. etzliche sondere sachen zwischen den stenden furgnomen, die sampt etzlichen irrungen, so sich des abschiedts halb zugetragen, verglichen, darnach ist ir Mt. widderumb von der reichsversamlung und radthauß abgeschieden und sich zu der ksl. Mt. gefueget.

Volgents umb zehen hoer, als die reichsstende und der abwesenden botschaften uff befellich der ksl. Mt. noch in versamlung gewesen, seint bede ire ksl. und kgl. Mtt. uffs radthauß zu der reichsversamlung geritten khommen, auch inen Kff., Ff. und stende entgegengangen und in den sale zu dem khayserlichen stule belaithet, doselbst die ksl. Mt. nidergesessen, dergleichen die kgl. Mt. zu rechten, auch die anderen churfursten und der abwesenden botschaften zur rechten und lincken handt irem prauch nach auch nidergesessen, doch einerci staffeln niderer dan die ksl. Mt. Aber die anderen fursten, geistlich und weltlich, auch die prelaten, graven, herrn, stettleuth und der abwesenden stende bottschaften (dweil sich dises gehalten reichsdag zwischen den reichsstenden der preeminentz, session und standts halben allerlei irrung gar neidisch und hessick zugetragen, aber unverglichen plieben) siend gerings herumb halbzircksweiß umb die ksl. Mt. gestanden, also, das in der mitte vor irer Mt. ain platze gewesen, darinnen etzliche ksl. und kgl. Mtt. camerdiener, item, des reichs erbmarschalck Wolff von Pappenhaim mit dem plossen schwerdt, auch der theutsch heroldt, Germania und Landenberger genannt, sampt anderen gestanden.

Und nachdem jederman uff vorgeende ermanung also gestanden und es still worden, hat ir ksl. Mt. durch Hg. Friderichen Pfgf. zu verlesung und anhorung dises jetzt zu schliessen [sic!] reichsdag uffgerichten und zu allen theiln bewilligten abschiedts ain khlain vorrede thun lassen, mit gnedigstem begere, sollichem abschiedt nachzukhommen und zu gleben. Dweil auch ir Mt. mit hilfe des allmechtigen in willens und furnemens were, noch anheut gentzlich von hinnen von inen iren abschiedt gnediglich und ire raiß uff Italiam und villeicht weiter de[m] hl. röm. reich, auch gemeiner christenhait zu wolfart undcj gedeien zu nemen, wolle ir ksl. Mt. sie alle samenthaft und einen jeden insonder Gott dem allmechtigen befelhen, gesegnet und gnedigst erinnert und gepetten haben, sie wollten sich samptlich und ain jeder insonder irer Mt. abwesens im hl. reich christlich, fridtlich und schietlich gegeneinander halten, erweisen und erzaigen, domit friedt und ainigkhait ime hl. reich erhalten und das in gedeien und uffnemen gepracht werden moge. Darzu ir Mt. als ain christlicher, milter khaiser auß vatterlichem gemut und christlicher liebe, so sie zum hl. reich und gmeinen stenden, wie sie dan bißanhere irer Mt. regirung allzeit gnediglichst gethann, hinforter wie bißhere auch zum treuwlichsten und gnädigsten gneigt, fürderlich, radtlich und hilflich sein wollt etc., mit erpittung, das gegen inen, den stenden, samptlich und ainem jeden insonder gnediglichst mit allen gnaden zu erkennen, zu bedencken und in gutem niemer zu vergessen etc., und auch den stenden ingemain ires erscheinens gnedigst dancksagen lassen. Auch alßbalde den bewilligten und beschlossen reichsabschiede dises gehalten reichsdag zu verlesen bevolhen, welchen Mellcher Vogt, maintzischer und des reichs secretari, angefangen, dweil er aber etwas unverstentlich zu horen, darnach durch Dr. Jacoben Jonam, maintzischen cantzler, biß zum ende verlesen und wolverstentlich pronunctyrt worden.

Nach verlesung deß itzt angeregten abschiedts haben sich die catholischen und protestirenden ider theil insonder zusamengethan, sich beradtschlagt, miteinander bespracht und nach gehaptem bedencken ider theil an etzlichen articuln und worteren, im abschiedt verleibt, beschwerung gehapt und die etwas ungleich verstanden, auch alsbalde derhalb ire beschwerungen vor beden der ksl. und kgl. Mtt. muntlich vorgetragen, in welchen beschwerungen bede ire Mtt. zu vergleichung und einhelligem verstandt derselbigen vill muhe und vleiß furgewendt, also das sich dise handlung biß schier umb 2 hoer nachmittemdags verzogen. Als aber sollich bederseits beschwerungen durch die ksl. und kgl. Mtt. mit der stende vorwissen zu entlicher vergleichung dißmals nit gepracht oder abgehandelt werden mogen, hat ir Mt. (wie dann hernach gescheen), solliche zu beden theiln furprachte beschwerung der articul und weiter ime abschiedt auß kayserlicher machtvolkhommenheit zu declariren und zu ercleren, uff sich genommen und irer Mt. vorbehalten, wie sie dann hernachmals gethann und am volgenden plate registrirt ist.

In unterhandlung dises genomen abschiedts haben etzliche stende wider ire widersacher, als nemblich der Bf. zu Hildeßhaim wider Hg. Hainrichen von Braunschweig und der Hg. von Sophoy wider den Kg. von Franckreich und andere meher andere sachen halber heftig angehalten, inen irer clage und entstanden rechtens zu verhelfen etc. Es haben inen aber die ksl. und kgl. Mtt., auch die reichsstende (wie gepreuchlich) gute vertrostung gethan und die sachen dißmals beruwen lassen.

Und als dise reichshandlung und beschluß des abschiedts sein entschaft erreicht, haben gemeine stende der ksl. und kgl. Mtt. der besuchung und haltung dises reichsdags, auch aller gepflogen und furgwenten handlung gantz untherthenigen und unterthenigsten danck durch Dr. Jacoben Jonam, maintzischen cantzler, sagen lassen, auch beden iren Mtt. und in sonderhait der röm. ksl. Mt. zu iren vorhabenden reisen und zugen von Gott dem allmechtigen vill glucks und alle wolfart gewunschet und sich in [= ihnen], beden iren Mtt., zum unterthenigisten befelhen lassen, mit unterthenigster pitt, bede ire Mtt. wollten gmeine stende und ainem jeden insonder in gnedigstem, gnedigem schutz, schirm und befelch haben, sie, des hl. röm. reichs und gmeiner christenheit obligen und sachen gnedigstlich und gnediglich bedencken und zu hertzen furen, auch irer allergnedigste und gnedige khaiser und khonig sein und pleiben, das wollten sie, umb beder irer Mtt. wolfart, gluckliche regirung und langwirige gesontheit Gott den allmechtigen zu pitten, niemer vergessen und mit iren schuldigen, unterthenigen, unterthenigsten, gantz willigsten diensten in aller unterthenigkeit zu verdienen, als die unterthenigsten, unterthenige reichsstende und gehorsame glieder allzeit die willigsten und gehorsamsten sein und pleiben19.

Nach sollichem beschluß und bedanckung, als eß schier umb 2 hoer nach mittag gewesen, sein bede, die ksl. und kgl. Mtt., uffgestanden, die personliche anwesenden churfursten, fursten, prelaten, graven und herren mit gebung irer hende und zugehorenden gnedigen worten gesegnet, volgents vom radtshauß gangen, uffgesessen und die ksl. Mt. mit der kgl. Mt. (dweil sie alle ire hoffgesinde vorauß uff den weg durch Baiern uff Munchen zu geschickt) in ir herberich mit belaithung der anwesenden stende geritten, das mittagimbs doselbst miteinander eingnomen. Umb 4 hoer hernach ist die ksl. Mt. uffgesessen und mit wenig pferden und ghar keinem pracht, auch mit geringen, schwartzen kleidern angethan, zu der statt hinaußgeritten und ire raiß uff Italiam durch Baiern und das gebirge gnommen. Ir Mt. haben biß in feldt belaithet kgl. Mt., Mgf. Joachim Kf. zu Brandenburg, Hg. Hainrichen von Braunschweig, auch andere meher fursten und stende.

Die röm. kgl. Mt. ist nit lang in sollicher beleitung gewesen, wider in die stat khommen, dise nacht aldo plyeben, die sachen dohin gericht, domit der abschiedt in schrieften verfertigt und besieglet worden, auch etzliche irrung, die sich mit den frei- und reichstetten besigelung halb des abschiedts zugetragen, verglichen, wie dan sollich handelung durch ein schrieftlich protestation bey der maintzischen churfurstlichen cantzlei.

Sambstags nach Jacobj, den 30. Julij, umb 10 hoer vormittemdags ist die röm. kgl. Mt. mit irem hoffgesinde uff die Thonauw zu schieffe gesessen und in die niderosterreichische lande gefaren. So sein gmainlich alle churfursten, fursten, stende und der abwesenden bottschaften dise zwen dage auch uffgeprochen und jeder anheims gezogen.

Diesen dag haben unsers gnädigen herrn von Wirtzburg rathe die ersten zwen monat der eilenden turckenhilfe, thut 1.428 fl. an khronengoldt merertheils und das uberig an guter grober muntze, hinter ainen erbern rathe zu Regennßburg uff gepurlich quittantzen erlegen und entrichten lassen, domit je an iren fstl. Gn. khain mangel an allem dem, so ksl. etc. und kgl. Mtt. zu unterthenigsten ehr und gefallen, auch dem hl. röm. reich und gemeiner christenhait zu uffnemen, guttem und wolfart gedeien und reichen mocht. Dergleichen haben sie den haußwirt Hainrichen Pfortner und sonster [sic!] andere herberich, so bestellt gewesen, sonst auch alle, die mit dem kuchenschreiber proviands und anders halb zu thun gehapt und gehandelt, zufriedengestellt, bezallt und vergnugt, also das jederman wol benugig zufrieden gewest und der bezalung sampt der vererung sich bedanckt. Und uber die bezalung haben gemelte rathe dem Pfortner 1/2 fuder des besten franckenweins, etzlichen uberplieben habern, gerstenck, heuw, strohe und anders, dergleichen jedem haußgesinde ain gepurendt geltschenck gethann, welchs sie alle mit grosser danckbarkeit zufrieden gewest. Haben disen dag dye cantzleibucher und anders, waß der cantzlei zustendig, auch ire kleider und anders einpacken und -schlagen, uff ain angedingten wagen laden lassen, dasselbig sampt etzlichen personen als kuchenschreiber, khoch, schencken und anderen gein Wirtzburg zu furen, und sich also zum uffprechen geschickt.

Disen dag sient auch abzuschreiben verlesen worden von den maintzischen cantzleiverwanten:

Der churfursten, fursten und aller stenden gmeiner radtschlag und gutbeduncken nach der lenge uber den articul, die beharrlich hilfe bedreffen [Nr. 204], im turckenbuch fol. – – –; röm. kgl. Mt. gegenantwort [Nr. 206], den reichsstenden der beharrlichen hilfe halb etc. geben, im turckenbuch; der ksl. Mt. gegenantwort und erpitten [Nr. 205], den reichsstenden der beharlichen hilf halber geben, im türckenbuch fol. – – –.

Nota: Der Reichsstende letzte schrieft [Nr. 207], domit dise handlung der eilenden und beharrlichen turckenhilf halb beschlossen, noch den obgemelten dreien schrieften volgent und schliesent, darzu gehorendt, so die stende der röm. ksl. und kgl. Mt. geben ist am volgenden Mondag Vincula Petrj, den 1. Augusten, verlesen worden etc. und volgt im turckenbuch fol. – – –.

Am Sondag Germanij, den 31. Julij, fruwe zwischen funf und sex horen sient unsers gnädigen fursten und herrn von Wirtzburgs etc. rathe, zu disem gehalten reichsdag verordenent gewesen, namblich H. Daniell Stibar, thumher und probst zu Haug, Hainrich Truchsas von Wetzennhausen, hoffmeinster, und Georg Farner Dr., cantzler zu Wirtzburg, sampt denen, so inen zugeben, mit elf pferden, so vil personen und auch dem angedingten geladen wagen und daruff verordenthe personen, cantzleitruhen und plunder uffgeprochen, anheims uff Wirtzburg zu gezogen und am volgenden Mittwochen, den 3. [August] 20, mit den pferden, aber der wagen am Dornstag darnach zu Wirtzburg einkhommen.

Und dweil nach etzliche schrieften sampt ain theil des reichsabschiedts zu verlesen und abzuschreiben gewesen, haben die rethe Ewalden Creutznacher in der wirtzburgischen cantzlei doselbst zu Regennßburg mit einem knecht und 2 pferden gelassen, sollich theil des uberigen abschiedts und anderer schrieften abzuschreiben. Als dan des vorgenanten dags ain theil desselbigen abschiedts, doch nit ghar, abgeschrieben worden, dergleichen ain schrieft [Nr. 302], so gmeine stende an Kg. Frannciscum zu Franckreich vor Hg. Carlln von Sophoy seins ime mit gewaldt und on alle recht entwerdten landts halb gethan, welche doch nit von maintzischen verlesen, sonder sonst bekhommen worden, hernach im reichsbuch fol. – – –.

Mondags Vincula Petri, den ersten Augustij, siendt die bestallung der obersten kriegsrethe und pfenningmeinsters sampt der anderen befellichhaber verlesen worden etc. [Nr. 214–220], ime turckenbuch fol. – – –, dergleichen die aidt und pflicht in schrieften verfast [Nr. 221], welche die gemelte obersten, auch andere hauptleüth und befellichhaber, uber die eylendt turckenhilfe gesatzt und verordent, der röm. ksl. Mt. und des hl. röm. reichs stenden gethan haben etc., und volgen im turckenbuch fol. – – –.

So ist dises gehalten reichsdags abschiedt dises dags [Nr. 941] vollent gantz auß verlesen und collacionirt, also das dieser gehaltener reichsdage und alle desselbigen handlung domit beschlossen worden, und volgt hernach fol. – – – usque – – –.

Der allmechtig Gott wolle alle ding zum besten wenden, dardurch sein gottlicher name gepreiset, die gmeine christenhait zu rechtem, warem, christlichem glauben und verstandt bracht, friede, ruwe und aynigkhait ime hl. röm. reich und unter allen christen erhalten werde, dardurch dem erbfeindt der christenhait, dem Turcken, widerstandt gescheen und die armen, betrangten christen von seiner unmenschlichen tirannei erledigt sein und pleiben mogen, amen.

Den nachgeenden Dienstag, den 2. Augustj, hat sich der genant Ewaldt Creutznacher mit allen, denen es [sic!] von unsers gnädigen herrn wegen zu thun gehapt, guttlich verglichen, sich gerust, volgenden Mittwoch, 3. Augustj, fruwe uffgewest und am nachgeenden Sambstag Sixtj zu Wirtzburg mit Gottes hilfe glucklich ankhommen.

Die zwo declarationes oder erclerung [Nr. 951, Nr. 949], so die ksl. Mt. den catholischen und protestirenden stenden uber den abschiedt dises gehaltenen reichsdags jedem zu seinem theil geben und allererst hernachmals, als ksl. Mt. in Italien gewesen, ime hl. reich und sonderlich zu Speier am khayserlichen camergericht publicirt und eroffenet worden, siennt nach dem abschiedt fol. – – – registrirt.

Wie man nach diesem gehalten reichsdag gesagt und schier khain heling gewesen, so sein ausserhalb des reichsabscheits, so alle stende uff diesem reichsdage bewilligt, durch die protestirenden ingemain ain sonder [Nr. 960], cl durch die protestirenden stette ain sonder und durch die catholischen stette auch ain sonderer abschiedt und verstandt gemacht und uffgericht worden [Nr. 959], also das durch die unverglichen irrung der religion sollich spaltung und zertheilung in die glieder des hl. röm reichs khommen. Gott fuege alle ding zum besten.

Nach der ksl. Mt. abzug haben sich die frei- und reichsstette, die stat Regennßburg umb siegelung zu pitten, geweigert und bey röm. kgl. Mt. ire beschwernus, das stimmen ime reichsradt und anders etc. belangent, furgewendt, welche beschwerung dye kgl. Mt. (wie sie anzeigen) inen nit geunbilligt, mit meldung, sie sollten dißmals die siegelung thün lassen und ire beschwernus mit protestacion in die maintzisch cantzlei geben; wollt ir Mt. zu khonftigem reichsdage mit rathe und gutbeduncken der reichsstende einsehens, domit sie sollicher furgewendten beschwernuß abkhomen und derhalb zufrieden sein mochten etc. Dises hat sich Jheronimus Baumgarter, burger und des raths zu Nurmberg, uffm frenckischen kreißdag, zu Winßhaim den 24. Octobris hernach gehalten, als der stimmung halb ime kreisrathe doselbst irrung furgefallen, sich auch vernemen und horen lassen.

Als diser gehaltener reichsdag sein entschaft erreicht und die stende anheims khommen, haben Philippus Melanchthon zu Wittenberg und Martin Butzer zu Straßburg, jeder insonder, die acten der religionsache oder christlichen gesprechs, zu Regenßpurg gehandelt, ime trucke außgehen und allenthalben publiciren lassen.

Nota: Hernach soll sumarie registrirt werden, waß personen von unsers gnädigen herrn wegen zu Regensburg gewest, wie der khosten alldo erhalten, was uffgangen zu zerung, haußzins, geschenck, bottenlone und anderem etc.

Anmerkungen

1
 Manche der in A nur knapp zitierten Schriftstücke sind in B in Kopie wiedergegeben.
a
 In B danach: Nachdem aber hochermelter unser gnediger furst und herre von Wirtzbürg seiner fstl. Gn. regalia und weltlichait, wie oblauth, durch dero rathe und gesanten entpfahen und sollich belehenung in irer Mt. chamern bescheen, aber seiner fstl. Gn. forfaren soliche regalia von hochermelter ksl. Mt., auch dero forfarn romischen khaiseren und khonigen in khaiserlichen zierden uff freiem stüle unter dem hiemel und mit den fanen entpfangen etc., so hat ir fstl. Gn. von der ksl. Mt. ain declaration daruber erlangt, wie nachvolgt: Kayserliche declaracion uber Bf. Connradts von Bibra lehenentpfengnus, vgl. ebd. fol. 103r–103v. Die zahlreichen Nachträge und kleineren Korrekturen in der Druckvorlage bleiben im textkritischen Apparat unberücksichtigt, weil es sich um offenkundige Versehen des Sekretärs Kreutznacher handelt, aus denen keine weiteren Schlussfolgerungen gezogen werden können.
2
 Papst Eugen IV. (Gabriele Condulmer/Condulmieri,1383–1447) stammte aus einer venezianischen Familie, war Augustinereremit und amtierte als Papst von 1431 bis 1447.
b
 Nach B korr. aus: 4. Donnerstag nach Estomihi fiel 1541 auf den 3. März.
c
 Nach B korr. aus: Februari.
3
 Peter van der Vorst war Bf. von Acqui. Vgl. NB I,2, S. 41.
d
 Danach gestr.: belangent die handlung, ob unser gnädiger herr des persönlichen erscheinens uff disem khonftigen reichsdage von der ksl. etc. Mt. erlassen werden mocht etc.
e
 Nach B korr. aus: Februarij.
f
 Danach in B: innern.
4
 Vgl. auch den Bericht über die Verrichtungen der Würzburger Reichstagsgesandten auf der Reise nach Regensburg vom 3. bis 16. März 1541, Würzburg StA, Wzbg. RTA 17, fol. 384r–384v (Reinkonz.): Die wirtzburgischen furstlichen rathe, benantlich H. Daniel Stibar von Rabeneck, thumherr, Hainrich Truchsas von Wetzenhausen zu Bundtorff, hoffmeinster, und Georg Farner Dr., cantzler, sient von dem hochwirdigen fursten, u[nserm] g[nädigen] h[errn] von Wirtzburg, uff den angesatzten reichsdag gein Regenßburg, an seiner fstl. Gn. statt doselbst zu erscheinen, abgefertigt worden und am Dornstag nach dem Aschermittwochen, den 3. Marcij, zu Wirtzburg außgeritten. Und als sie im uffreisen gein Nurmbergk khomen, sient inen durch der Welser factor etzliche brieve von Rome zukhommen, welche Petrus Vorschius, Bf. zu Aquin, an u[nsern] g[nädigen] h[errn] von Wirtzburg geschrieben, belangen die probstei zum Neuemunster, zugestellt worden. Dieselbigen haben sie iren fstl. Gn. sampt wilandt Dr. Usings buchern, so inen doselbst vom maintzischen hoffmeinster auch behandigt, neben einer missiven zugeschickt. Als sie zum Neuen Marckt einkhommen und der hoffmeinster ain sondern befelch gehapt, etzliche sachen mit Hg. Friderichen Pfgf. etc., belangen u[nsers] g[nädigen] h[errn] personlich erscheinen zu Regennßburg, das hat er außzurichten furgnomen, wie dan er mit den andern sollich unserm gnädigen herrn geschrieben, und ligt sollicher brive bei derselbigen handlung. Darnach, als die rethe am Dinstag nach Invocavit, den 8. Marcij, zu Regenßburg ankhomen, haben sie u[nserm] g[nädigen] h[errn] am volgenden 10. Marcij ir ankhunft mit dem schultisen zu Schlusselfellt, Reichartenn Mumpach, anzeigt in schrieften etc., mit ainer verzeichnus der anwesenden stende und bottschaften, sovill der vorhanden gewesen. Volgenden Sambstag, den 12. haben die rethe Haintz Philippen, reittenden potten, gein Wirtzburgk geschickt und der hoffmeinster mit ime hochgenanntem unserm gnädigen herrn geschrieben, wes er mit Hg. Friderichen Pfgf. u[nsers] g[nädigen] h[errn] personlichen erscheinens halb uffm reichsdage außgericht, wie dann dieselbig brieve vorhanden und dem hoffmainster in sonderheit davon wole wissen ist. Uff Mittwochen Ciriaci, den 16. Marcij, ist Michell Henffling, genant Ule, geender silberbot, von Wirtzburg gein Regenßburg ankhommen, von u[nserm] g[nädigen] h[errn] den ersten brief den rethen bracht, daruff sie geantwort, wie nachvolgt; und sient sollich u[nsers] g[nädigen] h[errn] brieve alle zusamengepunden.
5
 So irrtümlich im Text. Ebenso in B. Es handelt sich um den 9. März 1541.
g
–g  Marg. korr. aus: der handlung, die personliche besuchung des reichsdags belangent.
h
–h  Marg. korr. aus: personlich besuchung des reichsdags.
i
 Fehlt in B.
6
 In der Vorlage irrtümlich: Februarij.
7
 In der Vorlage irrtümlich: Feb[ruarij].
8
 Peter van der Vorst, Bf. von Acqui. Vgl. oben Anm. 3.
9
 Peter van der Vorst, Bf. von Acqui. Vgl. oben Anm. 3.
j
–jFehlt in B.
k
 In B danach: vleislich.
l
–l  Marg. korr. aus: des gemelten ertzbischoves gesanten im reichsrathe sitzen lassen.
m
–m Ergänzt nach B.
n
–n Ergänzt nach B.
o
 In B danach: Sonntags Palmarum.
p
 Fehlt in B.
q
 In B danach: auch.
10
 Dazu marg.: Colloquentes catholici: Julius Pflugk, Dr. Jannes [sic!] Eck, Dr. Johannes Gropper; protestantium: Philippus Melanchthon, Martinus Bucer, Johannes Pistorius. Praesidentes folio 25 nominati.
11
 Dazu marg.: diese personen ain nach der andern vornhere zu schreiben.
12
 Vgl. die Ernennungsurkunde Karls V. für den Reichsherold Lorenz Landsberger, Regensburg, 1541 Mai 7, München HStA, Kasten blau 271/1, fol. 348v–349r (Druck).
r
–r Fehlt in B.
s
 In B: Caspar.
t
 In B danach: gangen.
u
 Ergänzt nach B.
v
 In B: Caspar.
w
 In B: Caspar.
13
 Im Text irrtümlich 11. Juni. Freitag nach Pfingsten fiel 1541 auf den 10. Juni.
x
–x In B: zu reden und handlen, domit der kgl. Mt., nit destominder auch zu rettung der armen, verlassen christen in ain weegk wie in den andern forderlich zustatten zu khommen und die armen christen nit zu verlassen.
y
 In B danach: und rathe.
z
–z In B: morgens umb 8 hore auß irer herberich in den thumbstieft belaitet.
aa
–aa In B: mit dem heiligen sacrament umb denselbigen thumbstieft angfangen, erlich und andechtlich vollnpracht worden.
ab
 In B danach: so dozumale beyhanden gewesen.
ac
 In B danach: gevettern.
ad
–ad In B: graven, herrn und vom adel.
ae
–ae In B: fackeln.
af
–af In B: (welchem sein diener ain vergult creutz und ain bischoffsinful) furgetragen, truge in bischovelichem habit und inful das hailig sacrament, den fureten der Ebf. zu Saltzburg und administrator des hochmainsterampts in Breussen, mainster theutzsch ordens.
ag
 Fehlt in B.
ah
–ah In B: und dem burgundischen Orden etc.
ai
 In B danach: brinnent.
aj
 In B danach: gewappeter.
ak
–ak In B: vor und nach, so giengen khay. Mt. 300 trabanten von Theuzschen, Spaniern und Burgündern uff beden seiten.
al
 Ergänzt nach B.
am
–am In B: auch.
an
 In B danach: und gehaltenen.
ao
 In B danach: doch.
ap
–ap In B: so allein in den furtregen gewesen, auch gestanden und nit gesessen, jeder theil ainen sonderen, und also nit mehr dann zwen räthe gehapt. Die stette sein in irer sonderen versammelung gewesen, dye haben Kff., Ff. und stende zu zeiten vor sie erfordert, inen die beradtschlagte sachen und beschlusse angezeigt und dobei pleiben lassen.
aq
 In B: reich.
ar
–ar In B: reichsstende ingemain, wie obstet, gespalten.
as
–as In B: geperen etc. Gott wolle es verhuten etc.
at
 In B danach: nach Corporis Christi.
au
 In B danach: und anhalten.
av
 In B: verordenet.
aw
 In B danach: alles der turckenhilf halber.
ax
 In B danach: räthe und.
ay
 In B: hernach von dagen zu dagen auch ankhommen. Ir Mt. ist am nechsten Freidag, den 17. Junij, zu Wienn ausgeritten.
az
 In B danach: Hg. Hainrichenn von Braunschweig etc., auch Mgff. von.
ba
 In B danach: und gütbedüncken verstunden).
bb
 In B danach: und furnemen.
bc
 In B: widder.
bd
–bd In B: nichts verner furgnomen, sonder alle stende voneinander gescheiden.
be
 In B danach: die.
bf
 In B danach: und neidischer.
bg
 In B danach: margrave.
bh
–bh In B: vor dem genanten Hg. Friderichen und den stenden mit verclagung, veranthwortung und troheworten ernstlich eingelassen.
bi
 In B: Christians.
bj
 In B danach: die cron.
bk
 In B danach: mit Hansen Brievemalern, regensburgischen beybotten.
14
 Vgl. ebd. fol. 21a den Passbrief der Würzburger Gesandten, des Hofmeisters Heinrich Truchsess von Wetzhausen und des Kanzlers Dr. Georg Farner, für den Boten Hans Briefmaler für dessen Reise zu Hg. Franz von Braunschweig-Lüneburg, der sich am württembergischen Hof aufhalten soll, Regensburg, 1541 Juni 25.
bl
 In B danach: zertheilt.
bm
 Fehlt in B.
bn
 In B danach: Und werden in sollicher schrieft ausserhalb der Turcken zwen articul bedacht, nemblich die ringerung oder gleichmessigung der anschlege, auch friedt und recht ime reich uffzurichten etc. bedacht, dergestalt das die stende solliche hilfe dißmalls onangesehen ringerung der anschlege biß zu gelegenerer zeit laysten wollen etc., doch das ime hl. reich friedt und recht erhalten, auch gehanthabt werde, domit ain jeder bei dem seinen unbedrangt pleiben moge etc.
15
 Hier liegt wohl ein Versehen vor. Gemeint sind offenbar die altgläubigen Stände.
bo
 In B danach: vernemen lassen und.
bp
 In B danach: oder beschlossen.
bq
 In B danach: zuvor.
br
–br Fehlt in B.
bs
 In B danach: allhie zu Regensburg.
bt
 In B danach: uberantwort und.
bu
–bu In B: In ksl. Mt. replick wurdt auch des gemeinen fridens und rechtens gedacht im 3. und 4. articul. Starb Dr. Philips Lang, wirtenbergischer rathe.
bv
 In B: 24.
bw
 In B danach: gerust.
bx
–bx In B: schrieft.
by
 In B danach: Thome.
bz
–bz In B: beden der ksl. und kgl. Mtt.
ca
 In B danach: In diesen duplicken, so die stende ksl. Mt. ubergeben, geschickt [sic!] meldung von friedt und recht und vergleichung der anschlege im vierdten puncten.
cb
 In B danach: haben solle.
16
 Vgl. Assertio Iuris Imperatoris Caroli Huius Nominis Quinti, in Geldriae Ducatu, & Zuthphaniae Comitatu, aedita in Comitijs Ratisbonensibus, anno M. D. XLI. & Confutatio oppugnationum Guilielmi Cliuiae Ducis, Franckfordiae exhibitarum, Anno M. D. XXXIX., o. Ort, o. Jahr, Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2746, fol. 106r–150v (Druck).
cc
–cc Fehlt in B.
17
 In der Vorlage irrtümlich: Freidag Kilianij und Sambstags Cirillj, den 7. und 8. Julij.
cd
 Nach B korr. aus: 21.
ce
 Ergänzt nach B.
18
 Rede des französischen Advokaten Raymond Pélisson zur Verteidigung des Anspruchs des französischen Königs auf das Herzogtum Savoyen.
cf
 In B: Lenrodt.
cg
–cg Fehlt in B.
ch
 In B: 20.000.
ci
 In B: zwoer.
cj
 In B danach: gutem.
19
 Vgl. Bericht Jakob Sturms und Batts von Duntzenheim über den Schluss des Reichstages vor dem Straßburger Rat, 1541 September 2/3, Winckelmann, Pol. Corr. Straßb., Bd. III, Nr. 203, S. 202–205, hier S. 204–205: Nach Verlesung des Abschieds haben die anderen Stände dem Kaiser danken lassen, Glück in Italien gewünscht und ihn um baldige Rückkehr ins Reich gebeten. Darauf hat der sächsische Kanzler [namens der Protestanten] auch gedankt und protestiert, laut Kopie. Darauf haben die anderen Stände anscheinend nochmals erwidern wollen; der Kaiser aber ist aufgestanden und hinausgegangen, obwohl der Mainzer zu ihm getreten ist und ihn, wie es schien, um Gehör gebeten hat. Der Kaiser beabsichtigt, sich in Italien zu thun, zu Jenua einzusitzen, in Africa zu faren, den Barbarossa in Argen [= Algier] zu vertreiben, das kunftig jar in Hispanien zu bleiben und das ander jar hernach sich in Niderland zu thun, da man acht, vielleicht den handel mit Gellern anzufahen.
ck
 Nach B korr. aus: gestern.
20
 In der Vorlage irrtümlich: 3. Julij.
cl
–cl Fehlt in B.